Römer importierten Holz aus Gallien - Archäologen streiten, warum
Einfaches Bauholz 1700 Kilometer nach Rom zu transportieren, deutet nicht nur auf ein hochorganisiertes Handelssystem hin, sondern auch auf einen Mangel an geeignetem Holz in der Umgebung der Stadt.
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Artikel von Esther Widmann
Die Autoren verglichen das römische Holz mit Jahresring-Chronologien aus Ostfrankreich. Ihr Ergebnis: Die grösste Korrelation besteht mit Holz aus Moissey im Département Jura, etwa 60 Kilometer nordöstlich von Chalon-sur-Saône, dem römischen Cabillonum.
Sie schliessen daraus, dass die Eichen aus dieser Gegend kommen, die zudem nahe an den wichtigen und weitgehend schiffbaren Handelsrouten Galliens liegt. Das bereits zugerichtete Holz sei wahrscheinlich über die Flüsse Saône und Rhone über Lyon (Lugdunum) und dann über das Mittelmeer nach Rom transportiert worden.
Vgl.: Dendrochronological evidence for long-distance timber trading in the Roman Empire