Bericht: Australien - eine Traumreise ans andere Ende der Welt

AW: Australien - eine Traumreise ans andere Ende der Welt

Hallo zusammen!

@ gengarde

Du fragst nach dem Preisniveau Down under. Also in Bezug auf gute Qualität im Restaurantbereich liegt das Preisniveau unter dem in Deutschland! Die teilweise beschriebenen Fischgerichte in absolut frischer Topqualität lag irgendwo um € 15,- pro Portion. Hier würde man vergleichsweise mehr bezahlen. Die übrigen Lebenshaltungskosten sind ungefähr mit den hiesigen vergleichbar. Ein Urlaub in Australien ist von den Nebenkosten her keinesfalls ein teures Vergnügen.

Wenn ich ehrlich bin, "bastel" ich gerade an einer zweiten Australien-Tour im nächsten Sommer...

Aber jetzt geht es hier erstmal (zum vorletzten Mal) weiter...

Donnerstag, 27.07.2006

Die „Vertreibung aus dem Paradies“ steht kurz bevor... Nach dem Aufstehen bringen wir unser Gepäck ins Auto und bezahlen an der Rezeption unsere Rechnung. Wir fahren ein letztes Mal nach Port Douglas und parken unseren Corolla direkt an der Macrossan Street. Wie schon an unserem ersten Morgen, so kehren wir auch heute beim Sejuice zum Frühstück ein. Anschließend bummeln wir noch einmal zu all jenen Punkten, die wir in den vergangenen 4 Tagen so sehr in unser Herz geschlossen haben. Durch das Fenster über dem Altar von St. Mary's by the sea fällt der Blicks aufs Meer, wo ein Segelschiff majestätisch im Wind liegt – eigentlich zu schön um wahr zu sein... Der Abschied von Port Douglas fällt in der Tat schwer und wir trösten uns mit dem festen Vorhaben, nicht allzu viel Zeit bis zu unserer Rückkehr verstreichen zu lassen. Um 10.45 Uhr fassen wir uns ein Herz und brechen Richtung Flughafen auf. Noch einmal fahren wir auf dem wunderschönen Captain Cook Highway und genießen die Ausblicke auf das türkis schimmernde Meer und die Berge im Hintergrund. Wir tanken unseren Corolla voll und geben nach insgesamt ca. 500 gefahrenen Kilometern am frühen Mittag unseren Wagen am AVIS-Parkplatz des Flughafen zurück. Ein wenig Wartezeit überbrücken wir am freundlichen Airport von Cairns, dann heben wir um 14.00 Uhr mit Qantas-Flug QF925 in südlicher Richtung ab. Der einzige Zwischenfall während des Fluges besteht darin, dass die Flugassistentin das warme Essen genau zwischen Christina und mich fallen lässt, statt es auf dem ausgeklappten Tisch zu platzieren. Zum Glück verhindert die darüber angebrachte Alufolie das Schlimmste....

Mehr als pünktlich landen wir um 16.40 Uhr auf dem Flughafen von Sydney. Mit dem Taxi geht es durch den um diese Zeit recht belebten Stadtverkehr zum uns schon vertrauten Victoria Court Hotel in Potts Point. Wir beziehen ein noch schöneres Zimmer als bei unserem ersten Aufenthalt, dessen Mittelpunkt ein riesiger Kamin darstellt und machen uns nach nur wenigen Minuten auf den Weg. Ohne große Umschweife entscheiden wir uns wieder für das Restaurant Nove cucina an der Cowper Wharf von Woolloomooloo. Unter einem wärmenden Heizstrahler genießen wir den Blick auf die beleuchtete Skyline und stoßen mit einer Flasche Wattlebrook Semillion auf unsere Rückkehr nach Sydney an. Nach dem Essen zieht uns die abendliche Stadt magisch an. An der Art Gallery of New South Wales vorbei gelangen wir zu der „Ursprungsmeile Sydney“, der Macquarie Street. An den historischen Gebäuden des Sydney Hospital und des House of Parliament vorbei nähern wir uns langsam der Sydney Oper. Der Blick auf die abendliche Harbour Bridge und die dezent beleuchteten Gebäude von The Rocks ist überwältigend. Bei unserem ersten Aufenthalt vor mehr als 2 Wochen hatte es zu keinem abendlichen Aufenthalt in diesem Teil der Stadt gerreicht. Unseren Rundgang setzen wir über den Opera Quay, den Circular Quay bis The Rocks fort. Sydney am Abend entfaltet einen ganz besonderen Zauber – mit Blick auf die gegenüberliegende Oper macht sich in uns ein angenehmes Glücksgefühl darüber bemerkbar, zum Ende unserer Reise für 48 Stunden in diese Traumstadt zurückkehren zu dürfen. Die urplötzlich einfallende Müdigkeit bewahrt uns nicht vor dem 40-minütigen Rückweg zu unserem Hotel. Um 23.30 Uhr bedarf es nur weniger Minuten, um in angenehmen Träumen in den nächtlichen Schlaf hinüber zu gleiten...


Freitag, 28.07.2006

Um 8.00 Uhr stehen wir auf und nehmen unser Frühstück auf dem kleinen Innenhof des Victoria Court Hotel ein. Über die William Street gehen wir in Richtung Innenstadt und besuchen zunächst die 1868 im gotischen Stil errichtete St. Mary's Cathedral am nördlichen Rand des Hyde Parks. Von dort gehen wir, wie schon am gestrigen Abend, die Macquarie Street bis zum Opernhaus hinunter. Hier holen wir unsere Tickets für den heutigen Abend ab. Vor über 8 Monaten im Internet von zu Hause bestellt, ist nun der Tag unseres Opernabends in Sydney gekommen! Am Circular Quay beschließen wir spontan, heute noch einmal mit der Fähre die Stadt zu erkunden. Wir nehmen die Fähre vom Pier Nr. 5 und fahren an eleganten und ruhigen Ortsteilen vorbei bis zur Homebush Bay. Hier beginnt das Gelände des Olympic Park, der zu den Olympischen Sommerspielen im Jahr 2000 errichtet wurde. Eigentlich wollen wir einen Spaziergang bis zum Olympiastadion unternehmen, entscheiden uns aufgrund der relativ großen Entfernung und der wenig attraktiven Umgebung aber für eine umgehende Rückkehr mit dem nächsten Boot. Lange brauchen wir darauf nicht warten und wir fahren auf dem gleichen Wege wieder zurück. Diesmal verlassen wir die Fähre aber beim Anleger in Darling Harbour und begeben uns von hier aus über die Market Street in die Straßenschluchten der Innenstadt. Da sich der „kleine Hunger“ meldet, besuchen wir kurzerhand den riesigen Food Court der Sydney Plaza an der Pitt Street. Bei verlockenden Angeboten aus der indischen, thailändischen, italienischen, chinesischen, japanischen, malayischen, türkischen und griechischen Küche (um nur einige, wenige aufzuzählen) fällt die Auswahl nicht gerade leicht. Unsere Wahl fällt auf ein türkisches Kebab- und ein thailändisches Nudelgericht. Gesättigt treten wir über Woolloomooloo den Rückweg zum Hotel an, wo wir uns einfach mal eine „Auszeit“ von einer Stunde gönnen. Außerdem steht bereits wieder das Packen der Koffer auf dem Programm...

Mein hellblaues „Opernhemd“ hat mit nur wenigen Knitterfalten die Reise durch das Outback überlebt und ist für den heutigen Abend bereit. Mit einem festlichen Outfit können wir nicht aufwarten, dennoch starten wir ordentlich gekleidet in den Opernabend. Wir wählen den Weg über den Botanischen Garten und nehmen am Opera Quay noch einen kleinen Imbiss zu uns. Pünktlich um 19.00 Uhr betreten wir die Sydney Oper und tauchen in die Atmosphäre dieses architektonischen Prachtbaus ein. Zu unserer Überraschung werden im Foyer sogar kostenlos Wasser, Knabbereien und Hustenbonbons (!) für die Besucher bereitgestellt. Das Publikum setzt sich vorwiegend aus vornehmen Sydneysidern, dezent gekleideten Touristen und sogar einigen "Ausreissern" in kurzer Hose (!) zusammen. Ein sonorer Gong verkündet kurz vor 19.30 Uhr den Beginn des Ersten Aktes von Turandot, der großen Oper von Giacomo Puccini, die am 25. April 1926 in der Mailänder Scala ihre Uraufführung erlebte. Wir werden am heutigen Abend Zeuge einer farbenprächtigen und opulent ausgestatteten Inszenierung, die sich erfreulicherweise sehr eng am Libretto orientiert. Dongwon Shin als Calaf und Jennifer Wilson als Prinzessin Turandot brillieren in einer gefeierten Vorstellung der Opera Australia. Die gefühlvolle Interpretation von "Nessun Dorma" reisst vor allem die Zuschauer von den Stühlen, die in dieser Arie das einzige ihnen bekannte Musikstück aus der Oper entdecken. Um 22.20 Uhr fällt der Vorhang nach einem grandiosen Opernabend. Unterhalb des Opernhauses ergattern wir unter einem Heizstrahler noch einen Platz mit Blick auf die Harbour Bridge und runden bei einem Getränk diesen gelungenen Abend ab. Der Heimweg über Woolloomooloo schließt sich an und um 23.30 Uhr endet ein wunderbarer Tag in einer noch wunderbareren Stadt.

In der nächsten Folge folgt der "Kulturschock" - zum Abschluss der Reise geht es noch in die "Mega-City" Hongkong...
 
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Hallo und Moin, Moin Ingo!

Wirklich schade, dass sich Dein Bericht dem Ende nähert ... ich habe auch diesen Teil wieder sehr, sehr gerne und interessiert gelesen - DANKE !!! :) :) :)


Gruß - Asterixinchen :)
 
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Hallo Ingo.
Dein Bericht ist einfach traumhaft schön. :D
Bei eurem nächsten Australien Urlaub würde ich ja gerne im Handgepäck mitkommen ;) !
Freue mich schon auf den nächsten Teil.
Mfg Trine
 
AW: Australien - eine Traumreise ans andere Ende der Welt

Hallo Ingo!
Danke für die Info. Ich bin sicher nicht der einzige, dem du Australien schmackhaft gemacht hast. Wenn dann auch noch das Preisleistungsverhältnis stimmt, sollte man wirklich mal ernsthaftere Erwägungen starten...
Ich bin ja sonst eher der Europa-Typ, aber da könntest du gewisse Veränderungen initiiert haben:] .
Ich freue mich auch auf den Schlussteil:nod: .

Gruß gengarde
 
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So, bringen wir die Reise mal zu Ende...

Samstag, 29.07.2006

Um 7.30 Uhr stehen wir auf, frühstücken ein letztes Mal im lauschigen Innenhof des kleinen Hotels und deponieren unser Gepäck. Dann heißt es Abschied nehmen von Sydney! Bei strahlendem Sonnenschein und stahlblauen Himmel gehen wir noch einmal durch den Botanischen Garten und genießen von Mrs. Macquaries Chair den schönsten Blick auf die Hafeneinfahrt und das Opernhaus. Es fällt schwer, sich von diesem Anblick zu trennen. Diese Stadt hat einen tiefen Eindruck in uns hinterlassen. Am Opera Quay trinken wir noch einen Espresso, über die Pitt Street und die William Street kehren wir nach Potts Point zurück. Mit unserem Gepäck stehen wir um 11.45 Uhr an der Victoria Street und steigen dort in den Shuttle-Bus zum Flughafen. Langsam füllt sich der Kleinbus und neben dem arabisch sprechenden Fahrer, einem Ehepaar aus Kanada, zwei jungen Frauen aus Südkorea, einer Dame aus Boston und einem wie aus einem Hollywood-Streifen entsprungenen Surfer (mitsamt seinem überdimensionalen Brett) aus den USA, vervollständigen wir das bunte Völkergemisch in diesem kleinen Gefährt. Um 12.30 Uhr sind wir am International Terminal des Kingsford Smith Airports von Sydney. Schnell können wir bei Cathay Pacific für unseren Flug einchecken, bevor wir unsere letzten AUS$ für einen kleinen Imbiss bei Mc Donalds investieren. Um 15.15 Uhr hebt Flug CX100 von australischem Boden ab. Wir haben eine traumhafte Zeit auf dem Fünften Kontinent erleben dürfen und sind bereits jetzt voller Pläne für eine baldige Rückkehr. Australien hat uns begeistert und wir werden im Alltag noch lange von den wundervollen Eindrücken während dieser Reise zehren können. Nun beginnt unsere letzte Etappe in die Mega-City Hongkong.

Der Flug verläuft relativ unruhig, oft leuchten die Anschnallzeichen auf, über den Philippinen und dem südchinesischen Meer gibt es immer wieder Turbulenzen. Um 22.25 Uhr landen wir planmäßig in Hongkong. Das Stopover-Angebot der Cathay Pacific besteht aus einem Komplett-Programm, so werden wir am Schalter B13 von Vigor Tours bereits erwartet und mit einem Aufkleber auf der Brust ausgestattet in den Transfer-Bereich weitergeleitet. Um 23.45 Uhr startet dann endlich unser Transport zum Kimberley Hotel. Die ersten Eindrücke auf der Transfer-Autobahn vom Flughafen nach Kow Loon sind eher erschreckend. Unzählige, zu Satellitenstädten zusammengefasste Wolkenkratzer-Komplexe säumen den Weg und vermitteln einen menschenverachtenden Eindruck. Um kurz vor Eins checken wir im Kimberley Hotel ein und erhalten eine Nachricht bezüglich der für morgen geplanten Stadtrundfahrt durch Hongkong Island. Müde und geschafft fallen wir gegen 1.15 Uhr in unser bretthartes Hotelbett im 8. Stock.




Sonntag, 30.07.2006

Um 7.40 Uhr schauen wir mal, was das Kimberley Hotel zum Frühstück zu bieten hat. Uns erwartet ein typisches, asiatisches Frühstücks-Buffet, an dem man sich bereits morgens an scharfen Suppen und Reisgerichten laben kann. Wir bleiben bei der „europäischen Variante“ und bevorzugen Toast, Marmelade, Obst und Yoghurt. Entgegen sonstiger Gewohnheiten tauschen wir an der Hotelrezeption US$ in HKG$ ein. Im Eingangsbereich des Hotels warten wir auf unseren Tourguide, werden aber dort schon von einem älteren, sehr freundlichen Chinesen auf deutsch angesprochen. Zusammen mit zwei anderen Paaren aus Deutschland, die jeweils am Beginn ihrer Australien-Reise stehen, nehmen wir in einem großen Bus Platz und starten um 9.00 Uhr unsere Fahrt in Richtung Hongkong Island. An der berühmten Pferderennbahn im Happy Valley vorbei fahren wir auf direktem Wege auf den Victoria Peak hinauf. Von hier oben bietet sich ein fantastischer Ausblick auf Hongkong Island und das gegenüberliegende Kow Loon. Zum ersten Mal seit vielen Tagen lässt das Wetter am heutigen Sonntag einen Blick auf das Meer der Wolkenkratzer zu. Nach einer halben Stunde fahren wir auf gleichem Wege zurück und biegen in südliche Richtung ab. Durch unbezahlbare Villen-Viertel gelangen wir in die hübsche Badebucht Repulse Bay, in der bereits viele einheimische Familien den Sonntag zu einem Bad im südchinesischen Meer nutzen. Das Meer ist angenehm warm, der Strand sauber, aber die allseits gegenwärtige Architektur mit ihren überdimensional hohen Gebäuden wirkt doch etwas befremdlich. Wir setzen unsere Fahrt in Richtung Aberdeen fort. Im Hafen von Aberdeen steigen wir aus und nehmen zu einer kleinen Hafenrundfahrt auf einer motorbetriebenen Holzdschunke Platz. Hier im Hafenbereich leben noch heute viele Familien auf ihren Holzbooten, auf denen oft sogar Haustiere wie Hunde, Hühner und Schweine gehalten werden. Die Menschen leben vorwiegend vom Fischfang, obgleich wir beim Anblick der Wasserqualität liebend gerne auf den Genuss von Meerestieren aus dieser stinkenden Brühe verzichten möchten... Das von vorne prachtvoll wirkende, schwimmende Restaurant mit seinen üppigen Verzierungen, verliert ebenfalls beim Anblick der Rückseite jegliche Anziehungskraft. Für die etwa halbstündige Sampan-Rundfahrt bezahlen wir am Schluss pro Person 60 HKG$ - alles ist im Stopover-Programm eben doch nicht inklusive. Wie so oft bei geführten Touren üblich, landen wir zum Schluss noch in einer Juwelier-Fabrik in Aberdeen und werden von einer deutschsprachigen Firmenangestellten kurz über die Qualität der Produkte und die große Bedeutung des Hauses im chinesischen Raum aufgeklärt. Beim Betreten des Verkaufsraums werden wir bei jeder Bewegung von mindestens 2 Mitarbeitern beobachtet, bei einem länger als 2 Sekunden währenden Blick auf eines der Exponate nähert sich im Handumdrehen ein geschäftstüchtiger Chinese mit Taschenrechner, der in allen wichtigen Weltsprachen ein unglaublich günstiges Angebot unterbreiten kann... Zum Glück sind unsere Mitreisenden auch nicht an einem Schmuckerwerb interessiert und wir können schon sehr bald – ein wenig amüsiert – den Betrieb wieder verlassen. Nun machen wir uns auf den Weg zurück nach Kow Loon, wo wir gegen 13.00 Uhr von unserem freundlichen Tourguide Rickey - er arbeitete 18 Jahre in einem China-Restaurant in Hamburg und ist nun im Tourismusbereich tätig – am Kimberley Hotel abgesetzt werden.

Nur kurz verweilen wir im Hotel, dann stürzen wir uns in das sonntägliche Getümmel auf Kow Loons „Hauptschlagader“, der Nathan Road. Immer wieder werden uns dezent „Copy watches“ angeboten, Straßenlärm und Stimmengewirr beanspruchen das Gehör, verschiedene Düfte, manchmal auch Gestank, beanspruchen die Riechorgane und das Auge weiß schon gar nicht mehr, welche der überflutenden Reize es zuerst verarbeiten soll. Beim Starbucks in der Hankow Road erholen wir uns bei einem Iced cafe mocca und ein paar Muffins. Unseren Kow Loon Rundgang setzen wir auf der Avenue of the Stars fort – von hier präsentiert sich uns die berühmte Hongkong-Skyline, wie wir sie aus Filmen und der Werbung schon unzählige Male gesehen haben. Nun lassen wir uns einfach treiben, schlendern durch das angenehme Sheraton-Hotel, besuchen den am heutigen Sonntag von vielen jungen Leuten bevölkerten Kow Loon Park und landen später wieder in der Kimberley Road. Hier haben wir uns das Chuk Yuen Seafood Restaurant für das heutige Essen ausgesucht. Schon bei den vorab gereichten Häppchen erregt mein etwas ungeschickter Umgang mit den Ess-Stäbchen das Aufsehen und das Mitleid des Personals. Nach wenigen weiteren „Trainings-Minuten“ bekomme ich ohne darum gebeten zu haben Messer und Gabel gereicht. Obwohl wir nicht immer ganz genau wissen was wir essen, sind wir nach dem abschließend gereichten Obst und dem grünen Tee gut gesättigt und können in den Abend starten. Erstes Ziel ist nun wieder die Avenue of the stars – hier sehen wir uns von 20.00 – 20.18 Uhr die Symphonie of Lights Show an. Auf der gegenüberliegenden Seite werden 20 Wolkenkratzer aufeinander abgestimmt in ein wechselndes Laser-Licht getaucht, verschiedene Farben und Formen zucken wie Lichtblitze durch den riesigen Hochhaus-Dschungel, das ganze Schauspiel wird dazu musikalisch untermalt. Eine weltweit einzigartige Lichtshow, die zudem noch kostenlos ist! Nun schwimmen wir wieder im Strom der abendlichen Menschenmenge mit und erreichen auf Umwegen die Temple Street am nördlichen Ende des Kow Loon Parks. In einer engen Gasse reiht sich hier ein Marktstand an den nächsten. Der Nachtmarkt von Kow Loon! Nachgemachte Markenuhren, Textilien, dazwischen Garküchen – unvorstellbar welche Vielfalt an Dingen, die der Mensch nicht braucht, hier feilgeboten werden. Wir verzichten auf Einkäufe und gehen auf der Nathan Road zurück zum Kimberley Hotel. An der Hotelbar beenden wir bei ein paar einheimischen Bierchen und dazu gereichten Cashewkernen einen aufregenden Tag in einer verrückten Metropole. Wir freuen uns auf einen weiteren Tag in Hongkong – nun aber auch erstmalig wieder auf zu Hause!
 
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Jetzt aber wirklich den Rest...

Montag, 31.07.2006

Der letzte Tag unserer Reise beginnt mit einem – für unsere Verhältnisse - späten Frühstück um ca. 9.00 Uhr. Anschließend übergeben wir unsere Gepäckstücke dem „Bell Captain“ im Eingangsbereich zur Aufbewahrung. Beim ersten Schritt auf die Kimberley Road erwartet uns bereits blauer Himmel, Luftfeuchtigkeit von 86% und strahlender Sonnenschein! Hongkong verabschiedet sich von uns mit einem Vorzeige-Tag! Unser Weg führt uns über die auch um diese Zeit schon lebendige Nathan Road und die Canton Road zum Terminal der berühmten Star-Ferry. Seit 1898 operiert diese Stadtfähre zwischen 6.30 und 23.30 Uhr ca. alle 10 Minuten und verbindet Tsim Sha Tsui (Kow Loon) mit Central (Hongkong Island). Für 2,20 HK$ (ca. 0,20 €!) pro Person genießen wir bei der Überfahrt das grandiose Panorama der Wolkenkratzer-Skyline von Hongkong Island. Dort angekommen empfängt uns eine vollkommen andere Atmosphäre, hier befindet sich das Herz der Wirtschafts- und Bankenmetropole Hongkong! Dementsprechend steril wirken die wie ein Irrgarten verlaufenden Verbindungswege, die einzelne Gebäudekomplexe über Brücken, Treppen und Rolltreppen miteinander verbinden. Unsere erste Station ist der Hauptsitz der Bank of China, ein Gebäude mit 74 Stockwerken, welches auf den ersten Blick wie eine „Toblerone-Schachtel“ aussieht. Wir nehmen einen Aufzug und fahren (kostenlos!) in einem atemberaubenden Tempo in den 43. Stock. Von hier bietet sich ein traumhafter Ausblick in die Straßenschluchten von Hongkong Island und auf die gegenüberliegende Kow Loon Seite. Kurz bevor wir das Gebäude wieder verlassen, nutzen wir noch das Angebot von 15 kostenlosen Internet-Minuten, um ein paar E-Mail-Grüße in die Heimat zu senden und unsere baldige Rückkehr zu avisieren.

Aus dem 43. Stock der Bank of China hatten wir in unmittelbarer Nähe einen grünen Park inmitten der Wolkenkratzerschluchten entdeckt – dieser soll nun unser nächstes Ziel sein. Wir benötigen in der Tat nur knapp 10 Minuten um in den Eingangsbereich des Hongkong-Parks, der grünen Stadtpark-Oase der Mega-City, zu gelangen. Liebevoll angelegte Teiche, Spielplätze, ein Pflanzenkonservatorium und ein TaiJi-Garten – mitten in der Betonwüste befindet sich ein grünes Kleinod! Höhepunkt ist das in den Park eingefügte Aviarium, ein begehbares „Vogelzelt“, welches üppige Vegetation aus dem tropischen Regenwald und eine enorme Artenvielfalt der verschiedensten Vögel des Kontinents enthält. Wir sind außerordentlich beeindruckt! An der Talstation der Peak-Tram verlassen wir den Hongkong-Park und besuchen als nächstes die St. Johns Cathedral, die 1847 im britischen Kolonialstil errichtet wurde. Die Temperaturen haben mittlerweile die 30 Grad C Marke überschritten und die immens hohe Luftfeuchtigkeit lässt unsere Bewegungen immer langsamer werden. Wir lassen uns nun einfach ein wenig durch die laute, stickige aber dennoch bunte und unendlich lebendige Stadt treiben. Zunächst sind es noch die Hauptschlagadern Queens Road Central und Des Voeux Road, später winden wir uns über unzählige Rolltreppen die Shelley Street hinauf und erreichen den verwinkelten Stadtteil Soho. Zufällig entdecken wir in einer kleinen Querstraße (Staunton Street) das kleine Restaurant Cru, indem sehr viele Einheimische, größtenteils im feinen Kostüm und Anzug mit Krawatte, ihre Mittagspause verbringen. Kurz entschlossen nehmen auch wir dort Platz und entscheiden uns für das Lunch-Menü aus Tagessuppe, Kartoffel- und Lamm-Lasagne und Schokoladennachspeise für 88 HK$. Eine goldrichtige Wahl! Inmitten von Bankangestellten aus den angrenzenden Bankwolkenkratzern lassen wir uns im Restaurant Cru ein vorzügliches Mittagessen schmecken! So gestärkt schlendern wir am frühen Nachmittag durch die engen Marktgassen zurück in Richtung Ferry-Terminal. Unglaublich welch „frische Produkte“ hier in den Straßenschluchten feilgeboten werden! Der Käufer bevorzugt vor allen Dingen noch lebende Ware, so sieht man manchen Kunden seine Einkäufe in einer noch zappelnden Einkaufstüte nach Hause tragen... Zuckendes Meeresgetier, nach Luft schnappende Fische, kleine Kröten in Gitterboxen – dem zivilisierten Mitteleuropäer läuft hier doch ein ums andere Mal ein leichter Schauer über den Rücken. Mit der Star-Ferry geht es zurück nach Kow Loon, wo wir von der Avenue der Stars noch mal ein paar Fotos der Skyline vor einem stahlblauen Himmel machen. Bei Starbucks gönnen wir uns einen eisgekühlten Kaffee, bevor wir uns in den Kow-Loon-Park begeben. Heute ist es nicht ganz so voll wie am gestrigen Sonntag und wir können die „grüne Lunge Kow Loons“ ein wenig mehr genießen. Am nördlichen Ausgang des Parks befinden sich öffentliche Sportplätze, auf denen sich die Jugend von Tsim Sha Tsui bei nun schon tief stehender Sonne zum Fußballspielen trifft. Wir bummeln nun noch mal durch durch verschiedene Straßen und Gassen, in denen sich das bunte Leben der Stadt eindrucksvoll offenbart. Kanton Road, Kansun Street, Jade Markt – Worte können nur schwer beschreiben, welche Wirkung neonbunte Leuchtreklamen, asiatische Gerüche, chinesisches Stimmengewirr und fremdländisch anmutende Warenauslagen – wie z.B. ein dutzend Babyhunde in einer kleinen Gitterbox – auf das Gehirn des westlichen Betrachters haben. Hongkong kulminiert nach 48 Stunden zu einer vollkommenen Reizüberflutung, der wird mit unserer Rückkehr zum Kimberley Hotel schon vor 19.00 Uhr begegnen. Hier treffen wir wieder das schwäbische Ehepaar Lutz und Evelyn, die mit uns zusammen auf den Transfer zum Flughafen um 20.00 Uhr warten. Mit asiatischer Pünktlichkeit erscheint unser Fahrer bereits gegen 19.50 Uhr und wir machen uns auf unseren letzten Weg zum Flughafen von Hongkong. Nach dem mühelosen Einchecken verbringen wir die Wartezeit mit dem Anschauen von Bildern der letzten Wüstensafari von Lutz und Evelyn durch die lybische Wüste. Der Flug der beiden nach Perth zum Start einer 3-monatigen Tour durch Australien startet 10 Minuten nach unserem Abflug Richtung Frankfurt. Die Wege auf dem Airport von Hongkong sind lang, selbst aus dem Abflugterminal müssen wir noch mit einem Zug zu unserem Gate fahren! Als wir dort gegen 23.15 Uhr eintreffen, hat man längst mit dem Einsteigen begonnen. Um kurz nach 0.00 Uhr heben wir vom Boden der asiatischen Mega-Metropole ab.


Dienstag, 01.08.2006

Nach knapp 12 Stunden Flugzeit landen wir um kurz vor 6.00 Uhr auf dem Rhein-Main-Flughafen von Frankfurt. Es dauert ein wenig bis unser Gepäck auf dem Band erscheint, dann müssen wir noch mit dem Bus vom Terminal 2 zum Terminal 1 fahren und einen kleinen Fußweg zum Fernbahnhof zurücklegen. Keine Minute zu früh und keine Minute zu spät sind wir um 7.09 Uhr an Gleis 6 und können in den ICE nach Dortmund einsteigen. Maßarbeit! Die gut 2-stündige Zugfahrt bringen wir nun auch noch hinter uns, stärken uns in Dortmund mit einem Kaffee, Brötchen, Bockwurst und Waffeln, dann geht es um 9.53 Uhr auf die letzte Fahrt nach Hennen. Um 10.40 Uhr schließen wir die Tür zu unserer Wohnung auf. Wie schnell können 3 Wochen und 2 Tage zu Ende gehen!

Hinter uns liegt eine Reise, die farbenfroher und abwechslungsreicher kaum hätte sein können. Wir haben einen Eindruck von der grenzenlosen Vielfalt des Fünften Kontinents gewonnen und freuen uns schon jetzt darauf, diese Eindrücke bei weiteren Reisen an das andere Ende dieser Welt zu erweitern. Insbesondere die „Leichtigkeit des Reisens“, das ständige Gefühl von Sicherheit und die seltene Begegnung mit wirklichen Problemen und Armut, haben diese Reise zu einer ganz besonders heiteren und harmonischen gemacht. Demnächst werden wieder andere Länder und Kontinente auf unserem Reiseplan stehen – nach Australien aber wird es uns in jedem Fall wieder zurückziehen. Zur Melodie von Waltzing Mathilda, der heimlichen Nationalhymne des Landes, werden wir bis dahin sicherlich noch ein ums andere Mal von dieser märchenhaften Reise träumen....


Ich danke Euch für Eure Aufmerksamkeit und Eure Geduld! War ja schon eine ganze Menge...

Liebe Grüße

Ingo
 
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Hallo Ingo,

wie Du zum Abschluß Eurer tollen Reise die typisch asiatische Großstadthektik rübergebracht hast - einfach toll.
Da muß man sich ja nach dem Lesen selbst erst wieder einmal trockenlegen.....

Einfach klasse, nein, unschlagbar!!!

Du hast mir eine Menge von dem geschildert, was Ende Oktober bei meiner Reise nach Shanghai auf mich zukommt.

Vielen vielen Dank für diesen tollen Bericht!!!

Du hast nun schon so viel Lob dafür erhalten, aber man hat trotzdem das Gefühl, Deiner geleisteten Arbeit mit einem kurzen Statement nicht gerecht werden zu können.

Bitte bleib uns noch lange erhalten und erzähle uns noch von vielen Eurer Reisen, Du bist dazu in der Lage, uns eine Reise durch die Iserlohner Entwässerungsanlagen schmackhaft zu machen!!!
 
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Hallo Ingo,
ja, nun ist sie auch für uns zu Ende, eure Reise nach Australien. Ich habe euch sehr gern begleitet und dabei große Lust bekommen, auch irgendwann einmal Echtfühlung mit dem 5. Kontinent aufzunehmen.
Ein großer Dank dafür nochmals, du Fernweherzeuger:] :!:

Ich freue mich wie Jürgen bereits auf viele weitere Berichte über die nächsten Reisen:nod:

Gruß von gengarde
 
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Hallo und Moin, Moin Ingo!

Ich sage einfach nur noch einmal DANKE !!! Es hat unglaublich viel Spaß gemacht Deine Berichte zu lesen !!!!


Gruß - Asterixinchen :)
 
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Hallo Ingo!
Auch von mir nochmal ein herzliches Dankeschön für deinen tollen Bericht. :nod:
Ich hoffe mal, dass wir noch viel von deinen zukünftigen Reisen lesen werden.
VLG Trine
 
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