Hinweis: Austin, Texas: Römerbüste als Schnäppchen

Simone-Clio

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Die Büste, die einst im Hof des Pompejanums, der massstabsgetreuen Nachbildung einer von Ludwig I. in Aschaffenburg erbauten Villa aus Pompeji, aufgestellt war, verschwand nach dem Zweiten Weltkrieg.

Dorthin soll sie 2023 zurückkehren.

Im Rahmen einer Vereinbarung mit der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen wird die römische Büste von nun an bis zum 21. Mai 2023 im San Antonio Museum of Art zu sehen sein. Danach wird sie endgültig nach Deutschland zurückkehren.

Siehe auch: Looted Roman bust, bought from Texas secondhand store for $34.99, will be returned to Germany
 
Zwei Threads zu einem Thema zusammengeführt und zwar unter Beibehaltung des von @tacitus gewählten Threadtitels.
 
Zusatz:


Die Bayerische Schlösserverwaltung teilte auf DW-Anfrage mit, es herrsche "große Freude über die Wiederentdeckung eines verloren geglaubten Stücks bayerischer Geschichte". Die Büste ist rechtlich noch immer Eigentum Deutschlands. Während des Zweiten Weltkriegs war sie mit anderen Artefakten eingelagert worden. Im Krieg war das Pompejanum in Aschaffenburg durch Bomben schwer beschädigt worden. Vermutlich brachten in Deutschland stationierte US-Soldaten die Büste später nach Amerika. Das Objekt, das Sextus Pompeius nachempfunden ist - einem Militärführer und Sohn eines Verbündeten von Julius Cäsar -, wird nun ein Jahr lang im San Antonio Museum of Art (SAMA) ausgestellt. Anschließend soll sie nach Deutschland ins Pompejanum zurückkehren, wo sie seit 1850 zu sehen gewesen war.
 
Zusatz:


Leider noch nicht zurück, wenn ich am Dienstag das Pompejanum besuche.
 
Die Rückkehr der Büste aus Texas nach Deutschland steht nun zeitnah bevor.


»Nach seiner Rückkehr wird das Porträt entweder an seinem ursprünglichen Standort im Pompejanum in Aschaffenburg oder in der Münchner Glyptothek zusammen mit dem Rest der Sammlung Ludwigs I. ausgestellt«, zitiert Artnet einen Sprecher des Museums.

Vgl.:

The bust will be removed from display on May 21, after which time it will be repatriated to Germany. “Upon its return, the portrait will either go back on display in its original location at the Pompejanum in Aschaffenburg, or at the Munich Glyptothek with the rest of Ludwig I’s collection,” a spokesperson for the museum told Artnet News. The representative declined to comment when asked whether SAMA or the Bavarian Administration of State-Owned Palaces will pay for the sculpture’s shipping and insurance.
 
Zur Feier der Rückkehr des Marmorkopfes nach Deutschland und ins Pompejanum findet dort am Donnerstag, dem 6. Juli ein Fest mit freiem Eintritt statt.

Willkommensfest gefeiert. (...)
Der Marmorkopf soll am 6. Juli im Rahmen einer Feierstunde um 11 Uhr enthüllt werden, heißt es in der Mitteilung der Schloss- und Gartenverwaltung weiter. Anschließend ist der Pompejanum-Besuch an dem Tag bei kostenlosem Eintritt möglich.
Passend zum Fundort in Austin, Texas, gibt es von 11.30 bis 20 Uhr Livemusik des amerikanischen Country-Sängers Casey Don Yeager, der ebenfalls aus Austin stammt. Das Pompejanum ist am Fest-Tag von 9 Uhr bis 20 Uhr geöffnet, also zwei Stunden länger als sonst. Ein Getränkestand sorgt auf der Terrasse für Erfrischung.

Vgl. Coming back home – Willkommensfeier im Pompejanum Aschaffenburg, Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, Pressemitteilung - lifePR
 
Leider habe ich da keine Zeit, werde das Pompejanum aber Ende Juli besuchen.
Auch freue ich mich auf die aktuelle Sonderausstellung dort.

 
Wichtiger Zusatz:

... 2000 Jahre alten Porträtbüste: von ihrem Verschwinden vor fast 80 Jahren über ihre kürzliche überraschende Wiederentdeckung in einem US-Trödelladen bis zu ihrer Heimkehr - nicht zuletzt aufgrund der weiterhin bestehenden Lücken, die viel Platz für Fantasie lassen.
... Dabei ist der zurückgekehrte Kopf in diesem Jahr nur ein Sommergast. Wie die unter anderem für Pompejanum, Schloss und Schönbusch zuständige Museums-Abteilungsleiterin der Schlösserverwaltung Susanne Hoppe am Rande der Veranstaltung erläutert, wird der Kopf im Herbst nach München gebracht, wo er gereinigt und restauriert wird. Auch der Sockel werde angepasst. Das scheint auch nötig: Die Nase und die Ränder der Marmorplastik sind verschmutzt, auch Ausbesserungen an beschädigten Teilen scheint der Vorbesitzer wenig fachgerecht vorgenommen zu haben. Doch 2024 wird er dann nach Aschaffenburg zurückkehren. Vielleicht ist bis dahin auch der optisch gewöhnungsbedürftige hellblaue Podest-Aufsatz nicht mehr nötig, auf dem die Story des unbekannten Römers erzählt wird.
 
Ich hoffe, die Restaurierung wird gut dokumentiert und im kommenden Jahr im Pompejanum präsentiert. Bin schon sehr gespannt auf die Büste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Netter Kommentar:


Die britische Komikergruppe Monty Python hat in ihrem unsterblichen Film »Das Leben des Brian« eine beißend witzige Szene geschaffen. Brian soll die Forderung »Römer geht nach Hause« auf eine Wand schreiben, beherrscht aber die lateinische Grammatik nicht und fabriziert den Satz »Romanes gehen das Haus«. Er wird von einer römischen Patrouille ertappt. Der Hauptmann bläut ihm wie in der Lateinstunde die Regeln ein und lässt ihn den Satz »Romani ite domum« zur Strafe hundertmal schreiben.
An diese Szene haben sich manche Ascheberger erinnert, als jetzt eine lange verschollene römische Büste ins Pompejanum nach Hause zurückgekehrt ist. Hat doch die Schlösser- und Gartenverwaltung dieses Ereignis mit der englischen Formulierung »Coming back home« überschrieben.
Nun ist der Kopf auf die Zeit um Christi Geburt datiert - ziemlich exakt, also plus/minus hundert Jahre. Damals war Latein die Weltsprache, Englisch noch gar nicht erfunden. Nach Hause zurückzukommen hieß seinerzeit domum redire.
 
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