Mein Wander-Sommerurlaub führte mich wieder einmal in die italienischen Alpen, diesmal in das Aosta-Tal. Das heisst, ich war nicht im Tal untergebracht, sondern weit oben auf dem Berg, was für Wandertouren ja sinnvoller ist. Das Aosta - Tal ist eine autonome Region im nordwestlichen italienischen Landesteil, an Frankreich und die Schweiz angrenzend. Und seit vorrömischen Zeiten mit den jenseitigen Gebieten über Passwege verbunden. Das fruchtbare Tal und die wichtigen Passwege über die Berge weckten immer schon Begehrlichkeiten der verschiedenen Mächte durch die Jahrhunderte. Die Römer waren nur eine Macht von Vielen. Ab dem 11. Jahrhundert bis 1946 war das Aostatal Teil des Herrschaftsgebietes des Hauses Savoyen. Mit kurzzeitigen Annektionen in den französischen Machtbereich, während des spanischen Erbfolgkrieges und während der Herrschaft Napoleons.
Das Gebiet ist mehrsprachig, neben Italienisch, wird auch Französisch bzw. ein frankoprovencialischer Dialekt gesprochen. Im Osten wird in einem Tal auch noch ein Walliser Dialekt gesprochen.
Neben Wanderungen durch herrliche Bergwelt blieb mir leider nur ein Tag für kulturelle Entdeckungen, viel zu kurz, um das vielfältige römische Erbe in der Hauptstadt Aosta zu entdecken.
Während oben in den Bergen angenehme Temperaturen herrschten, wurde mein Entdeckungsdrang durch die schweisstreibenden 35 Grad C im Städtchen etwas gebremst. Da halfen auch diverse Gelati nicht wirklich
Im Vorfeld zu der Reise hatte ich hier das Forum durchstöbert und einen alten Reisebericht über Aosta gefunden. Ich füge mal den Link ein, da der Bericht andere Aspekte vom Städtchen beleuchtet und auch weiterführende Links enthält. Bericht: - Augusta Praetoria - Aosta - Aoste
Die Stadt Aosta/ Augusta Praetoria Salassorum ist eine römische Neugründung 25 v. Chr., nachdem die römischen Truppen die ansässigen keltischen Salasser durch List und Verrat besiegt, ein Grossteil des Stammes getötet und der Rest in die Sklaverei geführt hatten. Obwohl die Römer schon Gallien, Germanien wie auch Britannien in Eroberungskriegen zu einem grossen Teil unterworfen hatten, waren sie in den Alpen, also in der strategischen Mitte weiterhin verwundbar. Die Salasser, ein keltischer Stamm und bis dato nicht unterworfen und gefügig gemacht, kontrollierte die bedeutenden Alpenpässe und erhob von den durchreisenden Händlern und auch römischen Truppen enorme Wegezölle. Von Strabo wird überliefert, dass im Jahr 43 v. Chr. Decimus Julius Brutus Albinus ( einer der Mörder Caesars) mit 7 Legionen nach Gallien zog und dabei pro Mann einen Denar an die Salasser zahlen musste. Ein erheblicher Aderlass für die römische Kriegskasse. Selbst, wenn man als unteren Richtwert 3000 Soldaten pro Legion annimmt, wären das mindestens 21000 Denare gewesen!
In ca. 10 Jahren, von 25 -15 v. Chr. wurde die gesamte Alpenregion in den Augusteischen Alpenfeldzügen schliesslich erobert und gesichert. Und somit wurde auch eine schnelle und vorallem billigere Truppenbewegung möglich, um die Gebiete jenseits des Gebirges zu kontrollieren.
Augusta Praetoria wurde zum strategischen Mittelpunkt, von wo aus die wichtigen Strassen zu den Bergpässen im Norden führten, z.B. zum Alpis graia ( dem heutigen Kleinen S. Bernhard) und zum Poeninum iugum (dem heutigen Grossen Sankt Bernhard) und natürlich auch nach Roma Aeterna.
Der Aufbau der Stadt nach dem typisch römischen Muster einer viereckigen Anlage mit rechtwinkeligem Strassennetz, angelegt mit Decumanus und Cardo als Hauptachsen spiegelt sich noch im heutigen modernen Stadtbild wieder. Geschützt war die Stadt durch eine ordentliche Stadtmauer, die auch im Mittelalter noch ihre Dienste tat, und deren Türme gerne auch als ausgebaute Wohnungen dem örtlichen Adel dienten.
Im Mittelalter verlor der Bogen an Höhe, seine bronzenen Huldigungsinschrift wurde, wie überall, andersweitig weiterverwendet.
Das Gebiet ist mehrsprachig, neben Italienisch, wird auch Französisch bzw. ein frankoprovencialischer Dialekt gesprochen. Im Osten wird in einem Tal auch noch ein Walliser Dialekt gesprochen.
Neben Wanderungen durch herrliche Bergwelt blieb mir leider nur ein Tag für kulturelle Entdeckungen, viel zu kurz, um das vielfältige römische Erbe in der Hauptstadt Aosta zu entdecken.
Während oben in den Bergen angenehme Temperaturen herrschten, wurde mein Entdeckungsdrang durch die schweisstreibenden 35 Grad C im Städtchen etwas gebremst. Da halfen auch diverse Gelati nicht wirklich
Im Vorfeld zu der Reise hatte ich hier das Forum durchstöbert und einen alten Reisebericht über Aosta gefunden. Ich füge mal den Link ein, da der Bericht andere Aspekte vom Städtchen beleuchtet und auch weiterführende Links enthält. Bericht: - Augusta Praetoria - Aosta - Aoste
Die Stadt Aosta/ Augusta Praetoria Salassorum ist eine römische Neugründung 25 v. Chr., nachdem die römischen Truppen die ansässigen keltischen Salasser durch List und Verrat besiegt, ein Grossteil des Stammes getötet und der Rest in die Sklaverei geführt hatten. Obwohl die Römer schon Gallien, Germanien wie auch Britannien in Eroberungskriegen zu einem grossen Teil unterworfen hatten, waren sie in den Alpen, also in der strategischen Mitte weiterhin verwundbar. Die Salasser, ein keltischer Stamm und bis dato nicht unterworfen und gefügig gemacht, kontrollierte die bedeutenden Alpenpässe und erhob von den durchreisenden Händlern und auch römischen Truppen enorme Wegezölle. Von Strabo wird überliefert, dass im Jahr 43 v. Chr. Decimus Julius Brutus Albinus ( einer der Mörder Caesars) mit 7 Legionen nach Gallien zog und dabei pro Mann einen Denar an die Salasser zahlen musste. Ein erheblicher Aderlass für die römische Kriegskasse. Selbst, wenn man als unteren Richtwert 3000 Soldaten pro Legion annimmt, wären das mindestens 21000 Denare gewesen!
In ca. 10 Jahren, von 25 -15 v. Chr. wurde die gesamte Alpenregion in den Augusteischen Alpenfeldzügen schliesslich erobert und gesichert. Und somit wurde auch eine schnelle und vorallem billigere Truppenbewegung möglich, um die Gebiete jenseits des Gebirges zu kontrollieren.
Augusta Praetoria wurde zum strategischen Mittelpunkt, von wo aus die wichtigen Strassen zu den Bergpässen im Norden führten, z.B. zum Alpis graia ( dem heutigen Kleinen S. Bernhard) und zum Poeninum iugum (dem heutigen Grossen Sankt Bernhard) und natürlich auch nach Roma Aeterna.
Der Aufbau der Stadt nach dem typisch römischen Muster einer viereckigen Anlage mit rechtwinkeligem Strassennetz, angelegt mit Decumanus und Cardo als Hauptachsen spiegelt sich noch im heutigen modernen Stadtbild wieder. Geschützt war die Stadt durch eine ordentliche Stadtmauer, die auch im Mittelalter noch ihre Dienste tat, und deren Türme gerne auch als ausgebaute Wohnungen dem örtlichen Adel dienten.
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Von Osten her kommend überquerten die Besucher zu römischen Zeiten zunächst eine römische Flachbogenbrücke aus dem 1. Jahrhundert n.Chr. über den Gebirgsbach Buthier. Der Bach veränderte später allerdings seinen Flussbett, so dass die Brücke heute auf der grünen Wiese steht. Danach kommt der gewaltige Triumpfbogen des Augustus, errichtet im selben Jahr der Stadtgründung als Huldigung an den Kaiser.Medium 311254 anzeigen
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Selbst heute, auf einer Verkehrsinsel stehend und von den umliegenden Häusern bedrängt, wirkt der Triumpfbogen kolossal. Wie muss das erst auf die Reisenden damaliger Zeiten gewirkt haben, als riesiger freistehender Durchgang!Medium 311196 anzeigen Medium 311199 anzeigen Medium 311197 anzeigen
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Im Mittelalter verlor der Bogen an Höhe, seine bronzenen Huldigungsinschrift wurde, wie überall, andersweitig weiterverwendet.
Heute ziert eine Kopie des Holzkreuzes Saint Voult aus dem 15. Jahrhundert den Bogendurchgang. ( Orginal im Museum der Kathedrale)
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