Auf den Wunsch von Asterixinchen hin habe ich mich dazu entschlossen doch ein paar Gedanken von meiner letzten Romreise loszuwerden.
Wie der Eine oder Andere ja vielleicht mitbekommen haben, gings am 26. April los. Ab Nürnberg ein recht ruhiger Flug, leider wegen der Wolken ohne viel Möglichkeiten die Landschaften unter uns zu sehen. Wie immer in Fiumicino eine extrem lange Wartezeit bis die Koffer kamen (diesmal fast eine 3/4 Stunde!).
Dann ging alles glatt, der Zug fuhr 5min. nach unserer Ankunft auf dem Bahnsteig, und auch die Busse in der Stadt fuhren ohne große Wartezeiten.
Da wir recht bald dran waren entschloßen wir uns schon heute, nach Frascati zu fahren. Wie immer toll, wir essen in einem der typischen Weinkeller Porchetta, Salami, Oliven, Käse, Brot und natürlich einen Liter besten Frascati.
Recht bald machten wir uns wieder auf den Rückweg. Am Largo stiegen wir aus dem Bus und schlenderten vorbei an Gamarelli in Richtung Giollitti. In der besten Eisdiele der Stadt gönnten wir uns eine Portion Gelati , auf die freundliche Frage:"Panna!!!?" antworteten wir ebenso freundlich mit:"Si!" (ich denke Sven weiß wovon ich spreche) und setzten unsere Wanderung fort zur Piazza Navona. Dort der erste Kulturschock. Außer den Malern war niemand dort. Kein Schwarzer verkauft Handtaschen, kein Asiat will meinen Namen in ein Reiskorn ritzen, keine Mumie, kein Puppenspieler, keine Freiheitsstatue ja nichteinmal die beiden offiziellen Verkaufswagen mit Fahnen, Sonnenbrillen und T-shirts waren vertreten. (Nur am Sonntag bekamen wir etwas Kleinkunst geboten)
Von der Anreise noch etwas erschöpft traten wir recht bald den Rückzug an.
Am nächsten morgen sollten wir uns um 10.00 Uhr beim Ausgang der Vatikanischen Museen einfinden, da dort der Rundgang durch die Vatikanischen Gärten starten sollte. Pünktlich haben wir uns aufgemacht dann der Schock. Als wir bei der Piazza del Risorgimento um die Ecke der Vatikanmauer bogen, stand da das Ende der Schlange für die Museen. Nun stelle sich das mal einer vor (zumindest die Kenner wissen, welch gewaltige Schlange das darstellt dazu jedoch später mehr)!
Schnell war unser Schock verschwunden, wir mußten uns ja auch nicht anstellen sondern durften den Hintereingang benutzen. Leicht belustigt schritten wir die Reihe ab bis wir unser Ziel erreicht hatten. Nach den üblichen Formalitäten wurden wir ins Foyer der Museen eingelassen und schon bald begann unsere Führung. Dazu nur soviel, unbedingt mal mitmachen (genau wie den Besuch der Scavi also der Ausgrabungen unter St. Peter). Man bekommt Einblicke in Bereiche, die nur einem kleinen Teil der Rombesucher zugänglich sind. Ausserdem viel Wissenswertes und Interessantes und tolle Fotomotive. (Nähere Infos gibts hier im Forum, einfach mal die Suchfunktion bemühen).
Tip: Beim Rausgehen aus den Gärten nach der Führung gleich die Treppen hoch zum Petersdom, so vermeidet man die Schlange.
Wir waren insgesamt 3x in St. Peter und haben immer den Umweg über den Campo Santo gewählt. Also den Schweizer bitten, in den Campo Santo gehen zu dürfen (nur vormittags) und beim rausgehen über den Platz zum Petersdom gehen. Wie gesagt, 3 mal hatts geklappt, beim vierten mal wollte uns der Carabinieri nicht durchlassen aber Angesichts der riesen Schlange ists einen Versuch wert.
Die nächsten Tage waren geprägt vom üblichen Besuchsprogramm, also Lateran, St. Paul, Sta. Maria Maggiore, Sta. Maria in Aracoeli Santo Stefano Rotondo, Collosseum, Forum, Capitol, Vittoriano, Trevibrunnen, Spanische Treppe, Trastevere, Gianicolo, Angelusgebet mit dem Papst, Kapuzinergruft an der Piazza Barberini.
Zwei Dinge möchte ich noch ansprechen. Das eine ist der Streik am 28. April. Nicht nur die in Rom befindlichen Touristen, auch die Römer waren recht schlecht darüber informiert. Wir sind z.B. immer an der Endstation vom 64 an der Statione San Pietro eingestiegen und da haben sich früh morgens schon die Pendler gastapelt. Die Situation in der Stadt war katastrophal. An den Taxiständen wo tags zuvor noch eine Reihe von 10 Taxis auf Ihre Gäste warteten sprachen sich heute die Leute (ca. 35 beim Largo di Torre del Argentina) mit gleicher Fahrtrichtung ab, um gemeinsam ein Taxi benutzen zu können. Verkehrschaos und Staus in der gesamten Stadt. Und für mich ein Tag, an dem ich mehr zu Fuß gehen mußte, als an allen anderen Tagen meines Besuchs zusammen (dafür hab ich ja ein Wochenticket!!)
Das Zweite was ich noch ansprechen möchte war die extreme Masse an Menschen also Touris in der Stadt. Ich war bisher ja immer zu touristisch weniger begehrten Zeiten dort, also im März, August, September oder November. Da hab ich mich schon immer gewundert, wie in den Führern stehen kann, dass sich in dieser Zeit nur wenige Touristen in der Stadt aufhalten. Seit letzter Woche weiß ich warum. Die Schlange vor den Vat. Museen hab ich ja weiter oben schon erwähnt. Am Sonntag (letzter Sonntag des Monats = freier Eintritt) war die Schlange vor den Museen nochmal so lang, jedoch mit der Erweiterung, dass die Polizei entlang der Vatikan-Mauer noch einen 3m breiten Streifen der Straße absperrte und sich hier jetzt auch noch Besucher drängten. Einlass in den Petersdom begehrte eine Schlange, die einmal außen um den kompletten Petersplatz herumreichte und darüberhinaus ihr Ende erst beim Brunnen fand. Auch ein Sitzplatz an der Spanischen Treppe war Fehlanzeige.
Mein Fazit daraus ist, dass ich wohl nicht mehr zwischen Ostern und Juli in die Stadt fahre. Da nehme ich lieber 40°C und Smog im August in Kauf als solche Menschenmassen.
Trotzdem habe ich mir meinen Besuch nicht vermießen lassen und bin richtig ins römische Leben eingetaucht. So gut, dass ich offenbar wie ein echter Römer daherkam. Also zumindest haben immer alle italienisch mit mir gesprochen und ich bin auf der Straße sogar mehrmals von Italienern nach dem Weg gefragt worden. So viel zu meinem Motto: Wenn Du in Rom bist - tu es den Römern gleich.
So, das wars mit meinem Reisebericht. Ich hab versucht möglichst wenig Touri-Programm dafür umso mehr Eindrücke einfließen zu lassen. War halt mal ein Versuch mal sehen, ob Ihr mit der Art was anfangen könnt.
Schöne Grüße aus der sonnigen Oberpfalz
Matthias
Wie der Eine oder Andere ja vielleicht mitbekommen haben, gings am 26. April los. Ab Nürnberg ein recht ruhiger Flug, leider wegen der Wolken ohne viel Möglichkeiten die Landschaften unter uns zu sehen. Wie immer in Fiumicino eine extrem lange Wartezeit bis die Koffer kamen (diesmal fast eine 3/4 Stunde!).
Dann ging alles glatt, der Zug fuhr 5min. nach unserer Ankunft auf dem Bahnsteig, und auch die Busse in der Stadt fuhren ohne große Wartezeiten.
Da wir recht bald dran waren entschloßen wir uns schon heute, nach Frascati zu fahren. Wie immer toll, wir essen in einem der typischen Weinkeller Porchetta, Salami, Oliven, Käse, Brot und natürlich einen Liter besten Frascati.
Recht bald machten wir uns wieder auf den Rückweg. Am Largo stiegen wir aus dem Bus und schlenderten vorbei an Gamarelli in Richtung Giollitti. In der besten Eisdiele der Stadt gönnten wir uns eine Portion Gelati , auf die freundliche Frage:"Panna!!!?" antworteten wir ebenso freundlich mit:"Si!" (ich denke Sven weiß wovon ich spreche) und setzten unsere Wanderung fort zur Piazza Navona. Dort der erste Kulturschock. Außer den Malern war niemand dort. Kein Schwarzer verkauft Handtaschen, kein Asiat will meinen Namen in ein Reiskorn ritzen, keine Mumie, kein Puppenspieler, keine Freiheitsstatue ja nichteinmal die beiden offiziellen Verkaufswagen mit Fahnen, Sonnenbrillen und T-shirts waren vertreten. (Nur am Sonntag bekamen wir etwas Kleinkunst geboten)
Von der Anreise noch etwas erschöpft traten wir recht bald den Rückzug an.
Am nächsten morgen sollten wir uns um 10.00 Uhr beim Ausgang der Vatikanischen Museen einfinden, da dort der Rundgang durch die Vatikanischen Gärten starten sollte. Pünktlich haben wir uns aufgemacht dann der Schock. Als wir bei der Piazza del Risorgimento um die Ecke der Vatikanmauer bogen, stand da das Ende der Schlange für die Museen. Nun stelle sich das mal einer vor (zumindest die Kenner wissen, welch gewaltige Schlange das darstellt dazu jedoch später mehr)!
Schnell war unser Schock verschwunden, wir mußten uns ja auch nicht anstellen sondern durften den Hintereingang benutzen. Leicht belustigt schritten wir die Reihe ab bis wir unser Ziel erreicht hatten. Nach den üblichen Formalitäten wurden wir ins Foyer der Museen eingelassen und schon bald begann unsere Führung. Dazu nur soviel, unbedingt mal mitmachen (genau wie den Besuch der Scavi also der Ausgrabungen unter St. Peter). Man bekommt Einblicke in Bereiche, die nur einem kleinen Teil der Rombesucher zugänglich sind. Ausserdem viel Wissenswertes und Interessantes und tolle Fotomotive. (Nähere Infos gibts hier im Forum, einfach mal die Suchfunktion bemühen).
Tip: Beim Rausgehen aus den Gärten nach der Führung gleich die Treppen hoch zum Petersdom, so vermeidet man die Schlange.
Wir waren insgesamt 3x in St. Peter und haben immer den Umweg über den Campo Santo gewählt. Also den Schweizer bitten, in den Campo Santo gehen zu dürfen (nur vormittags) und beim rausgehen über den Platz zum Petersdom gehen. Wie gesagt, 3 mal hatts geklappt, beim vierten mal wollte uns der Carabinieri nicht durchlassen aber Angesichts der riesen Schlange ists einen Versuch wert.
Die nächsten Tage waren geprägt vom üblichen Besuchsprogramm, also Lateran, St. Paul, Sta. Maria Maggiore, Sta. Maria in Aracoeli Santo Stefano Rotondo, Collosseum, Forum, Capitol, Vittoriano, Trevibrunnen, Spanische Treppe, Trastevere, Gianicolo, Angelusgebet mit dem Papst, Kapuzinergruft an der Piazza Barberini.
Zwei Dinge möchte ich noch ansprechen. Das eine ist der Streik am 28. April. Nicht nur die in Rom befindlichen Touristen, auch die Römer waren recht schlecht darüber informiert. Wir sind z.B. immer an der Endstation vom 64 an der Statione San Pietro eingestiegen und da haben sich früh morgens schon die Pendler gastapelt. Die Situation in der Stadt war katastrophal. An den Taxiständen wo tags zuvor noch eine Reihe von 10 Taxis auf Ihre Gäste warteten sprachen sich heute die Leute (ca. 35 beim Largo di Torre del Argentina) mit gleicher Fahrtrichtung ab, um gemeinsam ein Taxi benutzen zu können. Verkehrschaos und Staus in der gesamten Stadt. Und für mich ein Tag, an dem ich mehr zu Fuß gehen mußte, als an allen anderen Tagen meines Besuchs zusammen (dafür hab ich ja ein Wochenticket!!)
Das Zweite was ich noch ansprechen möchte war die extreme Masse an Menschen also Touris in der Stadt. Ich war bisher ja immer zu touristisch weniger begehrten Zeiten dort, also im März, August, September oder November. Da hab ich mich schon immer gewundert, wie in den Führern stehen kann, dass sich in dieser Zeit nur wenige Touristen in der Stadt aufhalten. Seit letzter Woche weiß ich warum. Die Schlange vor den Vat. Museen hab ich ja weiter oben schon erwähnt. Am Sonntag (letzter Sonntag des Monats = freier Eintritt) war die Schlange vor den Museen nochmal so lang, jedoch mit der Erweiterung, dass die Polizei entlang der Vatikan-Mauer noch einen 3m breiten Streifen der Straße absperrte und sich hier jetzt auch noch Besucher drängten. Einlass in den Petersdom begehrte eine Schlange, die einmal außen um den kompletten Petersplatz herumreichte und darüberhinaus ihr Ende erst beim Brunnen fand. Auch ein Sitzplatz an der Spanischen Treppe war Fehlanzeige.
Mein Fazit daraus ist, dass ich wohl nicht mehr zwischen Ostern und Juli in die Stadt fahre. Da nehme ich lieber 40°C und Smog im August in Kauf als solche Menschenmassen.
Trotzdem habe ich mir meinen Besuch nicht vermießen lassen und bin richtig ins römische Leben eingetaucht. So gut, dass ich offenbar wie ein echter Römer daherkam. Also zumindest haben immer alle italienisch mit mir gesprochen und ich bin auf der Straße sogar mehrmals von Italienern nach dem Weg gefragt worden. So viel zu meinem Motto: Wenn Du in Rom bist - tu es den Römern gleich.
So, das wars mit meinem Reisebericht. Ich hab versucht möglichst wenig Touri-Programm dafür umso mehr Eindrücke einfließen zu lassen. War halt mal ein Versuch mal sehen, ob Ihr mit der Art was anfangen könnt.
Schöne Grüße aus der sonnigen Oberpfalz
Matthias
