Auf Pilgerfahrt nach Rom

"Weiter ging es dann zum Palazzo Farnese, der mittels Erbfolge an die Bourbonen überging und heute die französische Botschaft und die französische Schule in Rom beherbergt. Leider konnten wir nicht in den Innenhof gelangen."


"Französische Schule" ist arg mißverständlich: es ist die "école francaise de Rome", gegründet 1875, die zunächst die französische Variante zum Deutschen Archäologischen Institut sein sollte. Eine entsprechende Einrichtung gibt es in Athen. Wenn ich mal Zeit habe und das Thema interessiert, schreibe ich gelegentlich mal mehr darüber.

Danke für Deine Spurensuche - ein gern gelesener Bericht.
Viele Grüße
Claude
 
Den Palazzo haben die Franzosen übrigens für 99 Jahre gepachtet. Der Pachtvertrag endet so gegen 2030 (genau habe ich es nicht im Kopf).
 
Wir bewunderten den Palazzo nebst Innenhof und suchten dann die berühmte Kolonnade von Boromini (...) und auf einmal konnten wir durch die Amtsstube hindurchsehen und erblickten hinter dem zweiten Fenster die Kolonnade, die zu einem Innenhof führte, und sahen auch die dort befindliche Statue. Was Borromini mit den Mitteln der „Scheinperspektive“ alles erreichen konnte!
Wir fanden dann noch heraus, dass es einen Zugang zur Kolonnade über das im Palazzo befindliche Museum gibt, waren aber zu geizig, den Eintritt zu zahlen.
Ja, genau das waren wir bisher auch ... aber ich glaube, beim nächsten Mal wird sich das (wenn auch mit ein wenig Zähneknirschen) dann doch endlich mal ändern! :eek:


Kirche S. Ivo alla Sapienza. Sie passt sehr gut in diesen Hof, denn sie nimmt im unteren Teil die doppelte Arkadenstellung des Innenhofs auf, wodurch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit bzw. Geschlossenheit erzeugt wird. Sehr schön der Kuppeltambour in Form eines Kleeblatts und der spiralförmige Laternenaufsatz.


Leider konnten wir nicht ins Innere der Kirche gelangen, da sie nur sonntags geöffnet ist. Wir wollten uns nämlich anschauen, wie das mit dem sternförmigen Grundriss und dem kleeblättrigen Tambour aussieht.
S. Ivo nicht zugänglich? Merkwürdig - wir kennen sie nur mit weit geöffnetem Portal...
Das Glück ist mit den Ahnungslosen ... nee, das seid ihr natürlich nicht; nur dass bei uns der Sonntag stets entweder der An- oder der Abreisetag war, also "nicht wirklich" zur Verfügung stand ... und außerdem, ich muss es zugeben, halte ich mich seit circa 2 Jahren ganz bewusst aus dem "Dunstkreis" der Piazza Navona heraus ... weil es einfach ZU frustrierend ist: immer wieder ohne den Vierströmebrunnen ... nee, dorthin kehre ich zurück, wenn sich das eines schönen Tages wieder geändert haben wird - vorher nicht. :|


Danke für Deine Spurensuche
Nun ja: Nomen est omen! :D :nod: :thumbup:
 
Den Palazzo haben die Franzosen übrigens für 99 Jahre gepachtet. Der Pachtvertrag endet so gegen 2030 (genau habe ich es nicht im Kopf).

Genau - und wenn ich noch mal nach Rom komme (hoffentlich vor 2030!), werde ich es sicher nicht versäumen, einen Besuch im Innern einzuplanen.
Viele Grüße
Claude
 



Kirche S. Ivo alla Sapienza. Sie passt sehr gut in diesen Hof, denn sie nimmt im unteren Teil die doppelte Arkadenstellung des Innenhofs auf, wodurch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit bzw. Geschlossenheit erzeugt wird. Sehr schön der Kuppeltambour in Form eines Kleeblatts und der spiralförmige Laternenaufsatz.


Leider konnten wir nicht ins Innere der Kirche gelangen, da sie nur sonntags geöffnet ist. Wir wollten uns nämlich anschauen, wie das mit dem sternförmigen Grundriss und dem kleeblättrigen Tambour aussieht.

Mmmm, wir waren letzes Jahr an einem Dienstag in Sant´Ivo.
Einfach immer mal wieder versuchen.
 
Es freut mich, dass der Palazzo Spada wieder ohne Gerüst ist. Im Juni verhinderte ein Bauzaun noch jede Annäherung.
Dass San Ivo nur Sonntags offen ist, kann ich kaum glauben. Letztes Jahr haben wir sie jedenfalls an einem Wochentag besichtigt. Ich konnte bisher aber auch keine Regelmäßigkeit erkennen. Meist war sie, oder schon der Zugang zum Hof verschlossen (glaube ich zumindest). Wenn sie offen ist, lohnen auf jeden Fall sowohl ein Blick in den Hof als auch in die Kirche. Die Kirche liegt ja so zentral, dass man immer mal vorbeischauen kann.

Gruß Ludovico
 
Also, wir können nur sagen: Es war Mittwoch morgen, 11 Uhr, und St. Ivo war so etwas von zu, zu-er geht`s nicht mehr. Also Hauptportal sowieso nicht, links nicht, rechts in dem kleinen Gang nicht; dann sind wir ganz außen herum gegangen, haben dabei den Hirschkopf auf St. Eustachio bewundert - uns aber nicht einmal einen Kaffee gegönnt -, haben einen netten, kleinen Brunnen an der Außenseite des Palazzo gefunden. wo das Wasser auf und über mehrere Bücher herabfließt; aber nicht einmal ein Foto gemacht! Immer von der Hoffnung getrieben, die entsprechende Tür in die Kirche zu finden. Aber wir werden es wieder versuchen, ganz bestimmt! Nach dem schönen Foto von Sira erst recht. Und Caffè und Brunnen-Foto wollen wir ja auf jeden Fall auch noch haben! Gott sei Dank bleibt immer noch etwas übrig, weswegen man auf jeden Fall wiederkommen muß,
freut sich Domitilla
 
Am letzten Abend: Trastevere

Unsere Tage in Rom wollten wir mit einen abendlichen Spaziergang im römischsten aller Stadtteile, in Trastevere, beschließen. So fuhren wir im überfüllten Bus bis zum Campo d`Fiori und spazierten über die Piazza Farnese, wo wir den wunderschönen, von Michelangelo (womit ich das Werk der anderen, die noch daran bauten, nicht schmälern will – aber, wenn man Menschen durch Rom führt, muss man sich mit den Namen, die man nennt, schon etwas beschränken) erbauten Palazzo Farnese bestaunten, hinunter zum Tiber. Auf einer der wenigen Fußgängerbrücke Roms, der Ponte Sisto, überquerten wir den Fluss und ließen uns vom Strom der Menschen durch die engen Gassen Trasteveres treiben. Ein letztes Eis in einer der Gelateria`s – dann kamen wir an den Hauptplatz des Stadtteils, der nach der Marienkirche benannt ist, die sich an ihm befindet: Piazza Santa Maria in Trastevere. Lange bestaunten wir das Goldmosaik an der Vorderfront aus dem 12. Jh und diskutierten, was es wohl darstellen sollte. Manche sahen darin einen Hinweis auf die törichten und klugen Jungfrauen aus dem Gleichnis Jesu, aber warum die jetzt zu Maria kommen sollten, war uns nicht verständlich. Der Reiseführer meinte nachher auch nur, dass es heilige Jungfrauen wären, die als Zeichen dafür Öllampen in den Händen trügen. Auf dem Rückweg schauten wir noch den Katzen an der Area Sacra am Largo Argentina zu, die dort sterilisiert und gepflegt werden. Dies ist die älteste Ausgrabungsstätte, die Rom hat: Zwei Langtempel und ein Rundtempel aus dem 2. Jh. v.Chr. Nachdem wir auch diese Säulen noch ausreichend in Augenschein genommen hatten, fuhren wir in einem noch überfüllteren Bus nach Hause als auf der Hinfahrt. Die Kupplung versagte bei jeder Haltestelle ihren Dienst, das Licht und der Motor gingen aus. Wir hingen alle aufeinander, zumindest war es warm und keiner konnte umfallen. Aber der Fahrer machte eisern den Motor immer wieder an und fuhr weiter. Ja, das war noch einmal zum Abschied Rom, wie es leibt und lebt: überfüllt, chaotisch, laut, aber letztlich lässt sich immer alles regeln. Für unser deutsches Verständnis von Ordnung, Recht und Ruhe allerdings manchmal nur schwer zu ertragen. Arrividerci, Roma: Wir kommen wieder! Und das habe nicht nur ich gesagt!
 
Nachdem zuletzt einige Foristi bei der Anreise Probleme hatten, wollte der römische Gott ATAC Euch wohl nicht mehr fort lassen :lol::lol::lol:

Vielen Dank für den schönen Bericht,
sagt
patta
 
[ =Claude;68800

wenn ich noch mal nach Rom komme (hoffentlich vor 2030!), werde ich es sicher nicht versäumen, einen Besuch im Innern einzuplanen.
Viele Grüße

Claude ]

Du kommst da rein?! Wie herrlich! Kannst Du uns mitnehmen? :blush:

Liebe Grüße

Spurensucher
 
Das Mosaik an Sta Maria in Trastevere lässt Gott sei Dank etwas Freiraum für Deutungen. Das ist halt ein Unterschied zwischen Kunst und Handwerk. In einem meiner Reiseführer werden die Frauen einfach als weibliche Heilige bezeichnet. Die Öllampen könnten für Erleuchtung stehen; oder wie im Gleichnis mit den törichten und klugen Jungfrauen für kluges Handeln.

Domitillas Vergleich der römischen mit der deutschen Lebensart erinnert mich ein bischen an das deterministische Weltbild und die Quantentheorie. Danach wären die Römer ein Stück weiter entwickelt als wir.

Gruß
Ludovico
 
[ =Claude;68800

wenn ich noch mal nach Rom komme (hoffentlich vor 2030!), werde ich es sicher nicht versäumen, einen Besuch im Innern einzuplanen.
Viele Grüße

Claude ]

Du kommst da rein?! Wie herrlich! Kannst Du uns mitnehmen? :blush:

Liebe Grüße

Spurensucher

Man kann sich über die HP der französischen Botschaft zu einer Besichtigung anmelden. Dazu aber bin ich 2007 nicht mehr gekommen, da das Programm schon ausuferte ...
 
Hallo und Moin, Moin Domitilla und Spurensucher!




VIELEN DANK

:thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:

für die Fortsetzung des Berichtes

und die schönen Bilder


Ich freue mich schon auf den nächsten Rombericht

:!: :!: :!:



Gruß - Asterixinchen :)
 
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