In einem Artikel in der Tagespost vom 19.12.2017 über das Santo Bambino von Santa Maria in Aracoeli schreibt Ulrich Nersinger:
In diesem Artikel von 2006 schreibt Ulrich Nersinger
Quelle: Das Jesuskind der Ewigen Stadt - Die Tagespost - Katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und KulturViele Römer haben den Brauch beibehalten, die Geburt des Herrn in der Basilika beim Kapitol zu begehen. In seinem „Concerto Romano“ schildert Reinhard Raffalt, wie eine römische Familie den Heiligen Abend beschließt: „Wenn die Mitternacht erreicht ist, treten die Mönche auf den Santo Bambino zu, der unter einem weißen Schleier verborgen in der Krippe liegt, nehmen die kleine Gestalt heraus, bringen sie zum Hochaltar und stellen sie auf den Tabernakel. In der Nähe der Sibyllenstätte, ein paar Schritte vom Himmelsaltar entfernt, hebt der Diakon an zu singen: ,In jener Zeit ging vom Kaiser Augustus der Befehl aus...‘, und kaum ist das Evangelium zu Ende, da wird der Santo Bambino von seinem Schleier befreit, alle Lichter in der Kirche flammen auf, und die Leute in der Kirche rufen: ,Vedi, vedi, il Santo Bambino, il Bambino Gesu, evviva il Bambino Gesu!‘ Und die Väter nehmen ihre Kinder auf den Arm, die Orgel ertönt und alle beginnen das alte, reigenhafte Wiegenlied des Christkinds zu singen: ,Tu scendi delle stelle...‘! Überall in der Kirche stehen die Väter neben ihren Frauen, mit den schlafenden Kindern an der Schulter, während durch drei Messen die rührende Weise forttönt vom Bambino Gesu, der von den Sternen herunter auf die Erde kommt.“
In diesem Artikel von 2006 schreibt Ulrich Nersinger
In der Zeit unmittelbar nach Weihnachten bis zum Fest der Epiphanie des Herrn konnte man früher in Aracoeli einem ganz besonderen und anrührenden Schauspiel beiwohnen. An diesen Tagen stiegen Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren auf eine eigens für sie errichtete Tribüne, um von dort aus Ansprachen an das Jesuskind zu richten. Erst seit wenigen Jahren ist dieser alte Brauch nicht mehr in der Basilika anzutreffen.
Der Guardian des Klosters bedauert dies; lange Zeit bemühten er und seine Mitbrüder sich darum, Kinder zu finden, die hierzu weiterhin bereit gewesen wären – doch vergebens. Ausgestorben sei der Brauch aber nicht zur Gänze, erklärt der Ordensobere von Aracoeli, er wisse, dass er in einigen Familien noch im privaten Rahmen, vor der eigenen Krippe, geübt werde. Er und viele seiner Confratres hätten die Hoffnung nicht aufgegeben, dass dies eines Tages auch wieder vor einem größeren Publikum – und vor allem vor dem Santo Bambino – in der Basilika Santa Maria in Aracoeli geschehen werde.