I foristi insieme alla scoperta di Roma

Liebe Pasquetta

und all die anderen, die mit ihren Fotos und persönlichen Geschichten diesen Thread so schön bereichern. Herzlichen Dank für die Stunden! wunderbarer Erinnerungen an eigene Romerfahrungen, aber doch auch weiter weg, anders und breiter als nur die eigene beschränkte Ansicht. Wir alle sehen dasselbe und jeder sieht was anderes. Und zusammengesetzt, ergibt sich ein lebendiges , buntes Rom-Mosaik. Tolle Team-Arbeit!:D
Da mein Computer leider über den Jahreswechsel komatös wurde, kann ich erst jetzt konzentriert weiterlesen und geniessen. Ein grosser Dank an alle Mitschreiber!
 
Oh o_O - lange niemand mehr alla scoperta di Roma unterwegs gewesen ;) . Heute ist Palmsonntag - Einstieg in die Karwoche, Weg und Blick hin auf Ostern.
Gelegenheit, wieder einmal nach Rom zu schauen, denn natürlich war auch dort diese Zeit immer etwas Besonderes ...
2004 - das letzte Mal, dass ich in der Karwoche und über das Osterfest in Rom war. Damals wurden die ganzen kirchlichen Feierlichkeiten u.a. noch vor dem Petersdom auf dem Petersplatz begangen (mit dem Vorvorgänger von Papst Franziskus) - wie hier am Palmsonntag.


Und nun das zweite Jahr, dass uns andere Bilder aus Rom während dieser besonderen Tage gezeigt werden. Vielleicht gar nicht so verkehrt, mal einen anderen Blick machen zu müssen ;) .

Ich wünsche euch allen noch einen schönen restlichen Palmsonntag und eine gute Karwoche, die man sich in gewisser Weise auch "versüßen" darf; wie wäre es mit einem Stückchen italienischer Crostata alla marmellata (senza uova) ;).

 
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Liebe @Pasquetta, vielen Dank für deinen schönen Bericht zum Palmsonntag. Ostern war ich noch nie in Rom. Umso schöner deine Erinnerungsfotos, die mir zeigen, wie es einst war. Ich wünsche dir auch einen schönen Palmsonntag, auch wenn er sich bereits in den Abend neigt.
 
Wie Tizia war ich auch noch nie in Rom zur Osterzeit. Um so schöner, dass uns Pasquetta an diesen Feiertag erinnert, aufgenommen zu ganz anderen Zeiten als heute. Gibt es in Rom auch Prozessionen? Hier wird eine schön geschmückte Statue von Jesus auf dem Esel durch die Strassen getragen/ gefahren. Und die Bevölkerung steht Spalier mit Olivenzweigen in der Hand oder Palmenblättern. Letztere werden auch wunderschön zu Gebilden verflochten. Aber vielleicht ist das nur so Brauch in Hispania.
 
Ich war zwar schon mehrmals über Ostern in Rom. Das war aber als die Kinder noch zur Schule gingen, also vor der Jahrtausendwende. Die kirchlich hen Feierlichkeiten haben wir nur am Fernseher verfolgt. Allerdings hat man tagsüber am Kolosseum und auf dem Petersplatz die Auswirkung gesehen. An Pasquetta hat uns immer der Blumenschmuck auf dem Petersplatz erfreut. Mal sehen was uns diese Osterzeit noch beschert.
 
Gibt es in Rom auch Prozessionen? Hier wird eine schön geschmückte Statue von Jesus auf dem Esel durch die Strassen getragen/ gefahren. Und die Bevölkerung steht Spalier mit Olivenzweigen in der Hand oder Palmenblättern. Letztere werden auch wunderschön zu Gebilden verflochten. Aber vielleicht ist das nur so Brauch in Hispania.
Prozessionen am Palmsonntag in Rom sind mir nicht bekannt. Ich vermute, dass es ähnliche wie in Spanien eher im "richtigen" Süditalien gibt und die dann vor allem zu Karfreitag.
Prozessionen am Palmsonntag mit den "Palmbuschen" gibt bzw. gab es vor Corona in kleinerem Umfang auch in Süddeutschland (und sicher nicht nur dort, auch z.B. in Österreich). In weniger "ausdrucksfreudigen" katholischen Gefilden beschränkte sich die Prozession meistens nach der Palmweihe in einem Umzug um und in die Kirche.

Was es dieses Jahr auch nicht gab; mir fällt auf, dass ich schon die Zeiteinteilung "vor" und "in" Coronazeiten habe, hoffentlich gibt es bald ein "nach Corona".

An Pasquetta hat uns immer der Blumenschmuck auf dem Petersplatz erfreut.
Den es ja auch erst seit ca. drei Jahrzehnten gibt. Früher war weniger "Lametta", wie man auf dem Foto aufgenommen in der Osterwoche 1965 (ich vermute, es war der Mittwoch nach Ostern w/Audienzbesuch), sehen kann: keinerlei Blumenschmuck.

@Ludovico ROB
Übrigens, Pasquetta machte die wenigen Male, die sie am Ostermontag in Rom war, an Pasquetta einen Ausflug aufs Land. ;) Aber zum Blumenschmuck auf den Petersplatz war sicher auch wie ein Ausflug ins Grüne.
 
Vielleicht haben heute ja auch einige von euch einen kleinen virtuellen Abstecher nach Rom gemacht. Das Bild, das sich uns zum Ostersonntag darbot, gleicht dem vom letzten Jahr: der Petersplatz verlassen, ohne Blumenschmuck und geschmückter Loggia - der Ostersegen Urbi et Orbi aus der Basilika - kein Ab- bzw. Anspielen der Nationalhymnen - keine festlich-fröhlich gestimmten Besuchermassen ... gut, wenn da die Osterfreude auch anderen Ausdruck findet.
Trotzdem möchte ich euch kurz mitnehmen - in Fortsetzung des oben gezeigten Palmsonntags - auf den Petersplatz:


Ich wünsche uns allen noch eine gute, frohe Osterzeit - morgen ist erstmal Pasquetta, da sollten wir einen Ausflug aufs Land machen - die uns alle gesund und unbeschadet wieder einen Schritt weiter kommen lässt zu realen scoperte a Roma. ;)
 
Um den Festtagsreigen der Ostertage (nicht der Osterzeit ;) ) abzuschließen hier noch ein kleiner Nachtrag, weniger alla scoperta di Roma aber doch "rundrum". Ich hoffe, auch ihr habt gestern an Pasquetta - trotz Corona-Einschränkungen - wenigstens einen Osterspaziergang machen und euch an der frischen Blütenpracht erfreuen können.
Nachdem ganz Italien über die Feiertage zur Zona rossa erklärt wurde, werden die Römer auch dieses Jahr leider auf ihren traditionellen Pasquetta-Ausflug verzichten haben müssen :( .
Il lunedì dell'Angelo, in Italia, è un giorno di festa che generalmente si trascorre insieme con parenti, ma soprattutto amici, con una tradizionale gita o scampagnata "fuori le mura" o "fuori porta", pic-nic sull'erba, grigliate e attività all'aperto

Wen wundert's, dass man sich da gerne an frühere Zeiten erinnert ;) .
Anfang der 1970er Jahre war es schon mal ein "Pic-nic sull'erba" und fast direkt neben dem Straßenrand, wie die Römer oft ihren Pasquetta-Ausflug gestalteten: raus an die Via Appia, Autotüren auf und das Familientreffen dort davor auf dem Grasstreifen ...
Uns zog es Richtung Olevano, wo es guten Wein gibt. ;)


Später war dann wohl auch "Kultur" angesagt.


Wie auch an Pasquetta 2004, dem bisher letzten Osterfest, das ich in Rom erleben durfte.


Ich wünsche euch/uns noch weitehin viele schöne Entdeckungsspaziergänge durch Rom!
 
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Wie an anderer Stelle zu lesen war, haben sich auch Foristi bereits wieder auf den Weg nach Italien bzw. Rom gemacht. Nicht jedem ist dieser glückliche Umstand möglich, aber wir haben ja unsere „römischen Erinnerungen“ . Nicht umsonst heißt es:

"Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können."
(Jean Paul)

Und so halten wir uns an die schönen Erinnerungen an Römisches.
Vor einigen Tagen (am 2. Juni) war der Gedenktag der Heiligen Petrus und Marcellinus. Grund genug, in Gedanken von hier aus „alla scoperta di Roma“ wieder einmal bei Marcellinus und Pietro in Rom vorbeizuschauen.


Näheres dazu brauche ich nicht zu beschreiben, es findet sich etliches davon im Forum, siehe bei Interesse z.B. hier.


Ich war vor zwanzig Jahren das erstemal in der Katakombe Ss. Pietro e Marcellino. Damals musste man noch einen förmlichen Antrag stellen, um die Katakombe besichtigen zu dürfen. Geleuchtet durch das unterirdische Gängegewirr wurde uns von einem freundlichen "Begleiter", der auch einige Erklärungen lieferte.

Schon damals war, wenn man die Metro an der Piazza Vittorio Emanuele II verlässt,


der Weg zur Giardinetti-Bahn-Endhaltestelle am Bahnhof Termini so „schwierig“ zu finden :oops: , wie auch bei meinem letzten Besuch, der nunmehr auch schon wieder mehr als zwei Jahren zurückliegt.


Das recht urtümliche Giardinetti-Bähnlein bringt uns „ruckelnd und zuckelnd“ vorbei an der Porta Maggiore

nach Torpignattara an die Haltestelle Berardi der Via Casilina, sozusagen „bis vor die Katakombentür“.


Mit Recht wird die Katakombe der hl. Marcellino e Pietro als die mit den schönsten Wandgemälden gerühmt, auch wenn man natürlich nur einen Bruchteil der riesigen Anlage besichtigen kann. Fotografieren – selbstverständlich und leider - nicht erlaubt.

Aber dafür gibt es ja Youtube.


Natürlich kann man – mangels eigener Fotos – auch eine kleine Broschüre und ein paar cartoline über die Katakombe SS. Marcellino e Pietro erstehen.


Ein Blick – leider nur durch das Absperrgitter - auf die Ruinen des neben dem Eingang zu den Katakomben liegenden Mausoleums der hl. Helena rundet das Bild ab. Man kann sehr gut erkennen, wo beim Bau zur Verstärkung und gleichzeitig um das Gewicht der Kuppel zu reduzieren, leere Tontöpfe (pignatte) und Amphoren eingesetzt wurden. Darauf geht auch der Name des Stadtviertels zurück: Tor Pignattara.“



Der monumentale Sarkophag in rotem Porphyr wurde zur Aufnahme der sterblichen Überreste der Mutter Konstantins, Helena, geschaffen, die um 355 n. Chr. gestorben war und im kaiserlichen Mausoleum bei Tor Pignattara, zwischen der Via Prenestina und der Via Labicana begraben wurde.


In den Ruinen des Mausoleums befindet sich eine kleine Kirche (Anf. 17. Jh.) zu Ehren der beiden Heiligen Marcellinus und Petrus ... die nach dem Bau der jetzigen großen Kirche entweiht wurde.


Wenn die Porta Maggiore auftaucht, dann ist unsere Rückfahrt mit der Giardinetti-Bahn bald zu Ende –


aber ein paar Schritte weiter wartet Dante auf uns


und Trilussa hat (gerade in Rom) recht:
Felicità


C'è un'ape che se posa
su un bottone de rosa:
lo succhia e se ne va...
Tutto sommato, la felicità
è una piccola cosa.

"Eine Biene lässt sich auf einer Rosenblüte nieder, saugt den Nektar und fliegt wieder weg – alles in allem: das Glück liegt in den kleinen Dingen." ;)



Übrigens:
Seit einiger Zeit geistert eine Meldung durch die Presse über einen Artikel von drei „Forschern“ die meinen, bei „San Pietro“ in der Katakombe an der Via Casilina handelt es sich um den Apostel Petrus, der zwar unter der vatikanischen Basilika begraben wurde, aber dessen Gebeine wegen Unruhen und Verfolgungen auf das Gelände „Ad Duas Lauros“ „umgebettet“ wurden.

;) Na ja, man könnte sich schon fragen, warum sollte Kaiser Konstantin ein Mausoleum für seine Mutter Helena (das urspünglich für ihn selbst sein sollte, das schließt man aus dem darin gefunden Sarkophag mit den Schlachtszenen)


und eine riesige Umgangsbasilika über einer Katakombe bauen lassen, in der u.a. zwei "kleine Heilige"(ein Exorzist und ein Priester) bestattet waren ...

Die Umgangsbasilika Santi Marcellino e Pietro in Rom ist der älteste christliche Sakralbau, der dem Märtyrerkult über den Katakomben diente und gleichzeitig für christliche Bestattungen benutzt wurde.

Die Meinung der Autoren, das Grab des Apostels Petrus in der Katakombe am dritten Meilenstein der antiken Via Labicana identifiziert zu haben, dürfte sich wohl kaum bestätigen.

La tomba di Pietro a Tor Pignattara? I dubbi dell’archeologo - Vatican News
 
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Ein schöner kleiner Ausflug an diesem düsteren Samstag - you made my day, liebe Pasquetta! Ich kenne diese Katakombe zwar noch nicht und auch nicht die daneben liegenden Gebäude; aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Und danke für das nette Gedicht von Trilussa!
 
und Trilussa hat (gerade in Rom) recht:
Felicità


C'è un'ape che se posa
su un bottone de rosa:
lo succhia e se ne va...
Tutto sommato, la felicità
è una piccola cosa.

"Wie die Biene eine Rosenblüte anfliegt, den Nektar saugt und wieder wegfliegt – alles in allem: das Glück liegt in den kleinen Dingen." ;)
Eine schöne Aussage, die sehr passend ist auf meinen letzten Romausflug und überhaupt mir aus dem Herzen spricht. Danke für die schönen Erinnerungen.
 
Ich möchte euch heute am 5. August einladen, mit mir auf einen der sieben römischen Hügel zu steigen, dorthin, wo vor (wenn ich richtig gezählt habe) 1663 Jahren im heißen römischen Sommer, 10 Tage vor Ferragosto, Schnee gefallen sein soll: auf den Esquilin-Hügel.


Hat schon damals das Wetter verrückt gespielt oder war es ein miracolo, also ein Wunder, als auf wundersame Weise am Morgen des 5. August 358 genau die Stelle mit Schnee bedeckt war, von der die Legende berichtet?

In der Nacht auf den 5. August 358 (oder war es bereits 352? - so genau weiß man das nicht mehr) soll die Gottesmutter dem
römischen Patrizier Johannes und seiner Frau erschienen sein und versprochen haben, dass ihr Wunsch nach einem Sohn in Erfüllung gehe, wenn ihr zu Ehren eine Kirche an der Stelle errichtet werde, wo am nächsten Morgen Schnee liege. Das Ehepaar begab sich daraufhin zu Papst Liberius, der, wie man erfuhr, denselben Traum gehabt hatte. Am Morgen des 5. August sei dann die höchste Erhebung des Esquilinhügels von Schnee weiß gefärbt gewesen.


Heute steht dort eine der vier Papstbasiliken bzw. eine der sieben Pilgerkirchen Roms: Santa Maria Maggiore.


Mich wundert es, dass ich nicht viele eigene Fotos davon gefunden habe; vermutlich bei jedem meiner Besuche dort wenig fotografiert, in der Annahme, schon zu viele Bilder davon gemacht zu haben...


Aber zum Glück gibt es ja hierzuforum etliches dazu zum Nachlesen und -sehen – auch zum Schneewunder. Ich greife nur zwei Hinweise dazu heraus (und hoffe, die Erlaubnis dazu zu haben ;) ) Weihetag S. Maria Maggiore und Rom Objektiv.

Und auch anderweitig wird man gut bedient mit Abbildungen der Legende, wie z.B. aus den heimischen Gefilden hier aus dem Städel "Das Schneewunder von St. Maria Maggiore.

Wie auch immer: die Basilika Santa Maria Maggiore gehört sicherlich und berechtigterweise nicht zu den „Insider-Tipps“ für Rombesucher und ist jederzeit einen Besuch wert. Und was es mit dem Schneewunder auf sich hat, das weiß vielleicht nur die Gottesmutter selbst ;) .

 
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Einige Heiligenfeste während der Weihnachtsoktav, die morgen, am 1. Januar, zu Ende geht, waren der Anlass einen kleinen giro durch Italien zu machen. Ich war mit euch in Rom, Siena und Anagni und kehre heute zurück nach Rom. Es biete sich wieder ein Gedenktag an: wir feiern - dieses Jahr ohne großes Feuerwerk ;) - den Heiligen Silvester.

Man weiß wenig über den heiligen Papst silvester I., historisch gesichert ist, dass er 314 Bischof von Rom wurde und am 31. Dezember 335 verstarb. Sein „Ruhm“ basiert weitgehend auf schönen Legenden.

Er zog sich wohl als junger Priester vor den Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian und der in Rom grassierenden Lepra auf den Monte Soratte zurück,

wohin Kaiser Konstantin – selbst vom Aussatz befallen und im Traum von den Aposteln Petrus und Paulus dazu aufgefordert – Boten schickte, um Silvester nach Rom zu holen.


Silvester kehrt also nach Rom zurück,

heilt den Kaiser durch ein „Taufbad“ von seiner Krankheit,

der wiederum bekennt sich zum christlichen Glauben und verleiht Silvester aus Dankbarkeit das sogenannte „Patrimonium Petri“. Und so ist durch die berühmt-berüchtigte „Konstantinische Schenkung“ - wieder einmal gilt: se non è vero è ben trovato - die Grundlage für den späteren Kirchenstaat gelegt.


Der Kaiser leistet als Zeichen der Unterwürfigkeit den rituellen Dienst eines Stallknechts, er führt das päpstliche Pferd.


Konstantin verlegt seinen Regierungssitz in den Ostteil des Reiches, Silvester tritt die Herrschaft über den Westen, das Abendland, an.
Silvester legte sich im Streitgespräch mit jüdischen Gelehrten an und erweckte den, von einem der Rabbiner „Kraft seines Glaubens“ getöten Stier wieder zum Leben. - Geht darauf zurück, dass Silvester der Patron für Haustiere ist?


Er blieb 314 der Reichssynode in Arles fern (er könne die Apostelgräber in Rom doch nicht im Stich lassen, ließ er nach Arles vermelden) und nahm angeblich aus Altersgründen auch nicht 325 am 1. Konzil von Nicäa teil, das er noch zehn Jahre überlebte.

Gestorben ist Papst Silvester I. am 31. Dezember 335. Er wurde zunächst bei den Priscilla-Katakomben begraben, ob unter der dortigen ehemaligen Kirche oder in den Katakomben ist ungewiss.

Im 8. Jh. wurden seine Gebeine in die Kirche San Silvestro in Capite überführt.


In Rom werden – soviel mir bekannt ist - die Silvester-Legenden am anschaulichsten in der Silvester-Kapelle in SS. Quattro Coronati dargestellt

und auch in den Stanzen des Raffael in den Vatikanischen Museen wird auf zwei Gemälden im Saal des Saal des Konstantins von der Silvester-Legende berichtet.

Hier endet mein - virtueller - Spaziergang zu Orten, die mit den Heiligenfesten in der Weihnachtsoktav zu tun haben. Und wie immer: Italien und besonders Rom ist reich an solchen Stätten, die es lohnt – aus gegebenen Anlässen und wenigstens in Gedanken – aufzusuchen.


Und heute nicht vergessen ;)

„Silvesternacht düster oder klar, deutet auf ein neues Jahr.“
 
Liebe Pasquetta, danke für die Aufklärung der sylvestrischen Taten. Die Wiedererweckung des Stieres kannte ich bislang nicht. Bisher war ich erst einmal in SS Quattro Coronati und Fotos von dort sind mir nicht besonders gelungen. Danke für diese farbigen Darstellungen.
Der Spruch:
„Silvesternacht düster oder klar, deutet auf ein neues Jahr.“

ist unwidersprochen.:D
:D:D:D
 
Danke für alle "Daumen hoch"und euer Interesse an San Silvestro - der uns in das neue Jahr eher mit düster als mit klar geführt hat. Aber es kommen sicher noch Heiligentage-Bauernregeln, die bessere Zeiten verheißen ;) :D .
 
Liebe Pasquetta,
ganz herzlichen Dank für deine Beiträge zu den Heiligen der Weihnachtsoktav! Eine ganz wunderbare Idee. Sehr viel Freude hat mir dein Beitrag zum Hl. Thomas Becket bereitet, ein Mann der einen großen Platz in meinem Herzen hat. Grazie Mille!!!
 
Aber es kommen sicher noch Heiligentage-Bauernregeln, die bessere Zeiten verheißen ;) :D .

Und so ist es - für heute heißt es

Am Tag von Sankt Valentin, gehen Eis und Schnee dahin.

Bis 1969 war im sogenannten Römischen Generalkalender am 14. Februar der Name des heiligen Valentin aufgeführt, dann wurde er daraus gestrichen, aber im allgemeinen „Festkalender“ ist er immer noch present. Und darum auch wieder eine gute Gelegenheit, einen kleinen Spaziergang in Rom zu machen.

Der Überlieferung nach gab es im 3. Jh. im umbrischen Interamna, dem heutigen Terni, einen Bischof mit Namen Valentin. Die Geschichten um ihn vermischen sich mit den Legenden um einen Priester gleichen Namens in Rom, so dass man vermutet, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt, also der Valentin von Terni auch der Valentin von Rom ist. Eine der überlieferten Geschichten besagt, dass Valentin bereits in jungen Jahren den Ruf eines Wundertäters hatte, so dass der vornehme Rhetor Craton Valentin von Terni nach Rom holte, damit er seinen erkrankten Sohn heilen möge. Nachdem diese Krankenheilung erfolgreich war, bekehrten sich viele zum christlichen Glauben, was bei der Obrigkeit nicht gut ankam.


Valentin - ob nun der Bischof aus Terni oder der Priester aus Rom – nahm sich auch besonders der Liebespaare an, die aus standesmässigen Gründen nicht heiraten durften. Er traute sie trotzdem und das auch noch nach christlichem Ritus. Kleine menschenfreundliche Geste darüberhinaus: da er den Verliebten besonders zugetan war, verschenkte er gern frische Blumen aus seinem Gärtchen an sie.
Die wundersamen Krankenheilungen, Bekehrungserfolge und Gesetzenwidrigkeiten und weil er sich schlussendlich auch weigerte, Christus vor dem Kaiser zu verleugnen, brachten ihm eine Anklage ein und so wurde er am 14. Februar 269 unter dem Kaiser Claudius II. Gothicus durch Enthauptung hingerichtet.

Der Überlieferung nach wurde er in einem ehemaligen heidnischen Friedhof an der Via Flaminia beigesetzt, der später als christliche Katakombe genutzt wurde. Diese kleine Katakombe an den Hängen des Parioli-Hügels ist heute verfallen und nicht mehr zugänglich; bis Mitte der 1980er Jahre wurde sie jährlich zum 14. Februar für Besucher geöffnet. In welcher Art und Weise Valentin in der von Papst Julius I. Mitte des 4. Jh. über der Katakombe errichteten Kirche, die bis ins. 12. Jh. nachgewiesen ist, beigesetzt war ist nicht ganz klar, ob in der Krypta, in einem Sarkophag – chi lo sa... Bereits unter

Papst Paschalis I.​
sollen um 820 die Überreste des Heiligen in die Kirche Santa Prassede überführt worden sein. Und so können wir unseren kurzen römischen Spaziergang am Valentinstag dort beginnen.

Leider habe ich von der schönen frühchristlichen Kirche Santa Prassede und auch von der Zeno-Kapelle, in der der einzige Hinweis auf den heiligen Valentin ist, kaum vorzeigbare Fotos.



Aber zum Glück gibt das www dazu etwas her. ;) Auf der Suche nach einem Bild des Mosaiks, auf dem der Heilige abgebildet ist fand ich dieses hier - links der heilige Valentin (im Reisebericht von @tacitus finde ich es nicht, so dass ich diesen nicht dazu verlinken kann).

Aber wie bei so vielen vom Volk verehrten Heiligen wurden auch die Reliquien von San Valentino fleißig verteilt. So begeben wir uns nach


Santa Maria in Cosmedin
und auch dort finden wir in in einer Kapelle des linken Seitenschiffs „ein Stück“ von ihm. Na ja – so genau möchte ich da gar nicht hinschauen, dann schon lieber auch diese frühchristliche Kirche allgemein betrachten.

Die Verehrung des Heiligen Valentin verbreitete sich – wie auch seine Reliquien – in ganz Europa und so gibt es auch welche u.a. in Fulda, in Worms und im schönen Rheingau. Dort wird in der Kiedricher Kirche St. Valentinus des Heiligen gedacht.



Und der Valentinstag selbst, mit seinem Brauch als „Tag der Verliebten“ zu gelten? Vermutlich geht er auch auf das alte Rom zurück, auch wenn vor allem die heutige "Blumenindustrie" davon profitiert.


Da ich kein passendes Faunus-Foto gefunden haben, diese beiden "Pan"-Darstellungen als anschaulichen Ersatz.
Am 14./15. Februar begingen die Römer das Fest für den römischen Gott Faunus, der am Palatin eine Höhle – das Lupercal – hatte, die auch mit dem Gründungsmythus Roms zusammenhängt. Papst Gelasius I. erreichte 494 dass der Kult der „Lupercalien“ mit seinen Reinigungs- und Fruchtbarkeitsritualen aufgehoben und durch das Valentinsfest ersetzt wurde.


Fotomäßig gilt das Gleiche wie oben, aber da sich auch Goethe für die "Juno Ludovisi" interessierte, wenigstens die Kritzelei aus der Casa di Goethe dazu .;)
Am 14. Februar gedachte man auch der Göttin Juno, der Beschützerin von Ehe und Familie, der man an diesem Tag Blumen brachte. Vielleicht ging der Brauch des Blumenschenkens dann auf den Valentinstag über.

Und so schließt sich der Kreis. Zum heutigen Valtentinstag allen – und nicht nur den Verliebten – ein paar Rosen vom Rosengarten am Aventin gegenüber des Palatins.

 
Auf der Suche nach einem Bild des Mosaiks, auf dem der Heilige abgebildet ist fand ich dieses hier - links der heilige Valentin (im Reisebericht von @tacitus finde ich es nicht, so dass ich diesen nicht dazu verlinken kann).

Als kleines Dankeschön für den interessanten Beitrag und die schönen Rosen steuere ich gerne auch mein Foto mit Valentin und Zenon aus der Zeno-Kapelle in S. Prassede bei:

 
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