Bericht: Vom Trentino in die Lombardei - Impressionen vom Sommerurlaub

3. September: Brescia - Vormittag

Auch auf unseren Tagesausflug nach Brescia nahmen wir die Fahrräder mit. Wir erinnerten uns von früheren Besuchen, dass allein der Weg vom Complesso Santa Giulia in die Innenstadt zu Fuß und bei sommerlichen Temperaturen mühsam ist. Schon mehrmals hatten wir uns die Fahrräder gewünscht, nun hatten wir sie dabei.
Wir fanden einen Parkplatz nahe des Bahnhofs (aber doch so weit weg, dass wir abends etwas Mühe hatten, die kleine Strasse wiederzufinden ... ;) ) und fuhren dann ins Centro, zur Piazza della Loggia. Dort stärkten wir uns mit einem Cappuccino, bevor wir zur Stadtbesichtigung aufbrachen.



Bisher hatten wir den herrlichen Palazzo, von so bekannten Baumeistern wie Sansovino, Palladio u.a. entworfen, nur von außen betrachtet, dieses Mal gingen wir auch durch die überwölbte Vorhalle und das wunderbare Tor ins Innere.





Nun stand eine kleine Stadtrundfahrt an, die uns zu verschiedenen kleineren Kirchen führen sollte.
Die erste war die Chiesa di San Giovanni:


Als Schließzeit am Vormittag war 11.30 Uhr angegeben, was den Mesner nicht davon abhielt, uns schon um 11 recht ungnädig zum Gehen aufzufordern. Noch einige Schritte weiter die Strasse hinunter konnten wir sein Geschimpfe hören!

Es folgte die schöne Kirche San Francesco d´Assisi. Auf dem Weg dorthin Blick in einen wunderbaren Innenhof.



San Francesco:





Wenige Minuten weiter ein wirkliches Kleinod der Renaissancearchitektur:
Santa Maria dei Miracoli - leider nur von außen zu besichtigen




Dann war es Mittagessenszeit, wir suchten ein Weilchen, bis wir etwas fanden und aßen dann ganz gut und günstig im "Mon petit bistrot" - nur der Name ist französisch, die Speisen italienisch. ;)


 
Zuletzt bearbeitet:
Brescia - Nachmittag

So gestärkt fuhren wir zum nächsten Besichtigungspunkt, der Pinacoteca Tosio Martinengo. Als wir zuletzt in Brescia waren, war sie "in restauro". Einige der dort ausgestellten Gemälde (vor allem die zwei schönen Raffael-Frühwerke) waren damals zwischenzeitlich im Museo Santa Giulia ausgestellt.





Hier eine Auswahl der Gemälde - Als Ganzes und im Detail:






Aber nicht nur Gemälde gibt es:



Ein wirklich sehr schönes Museum, wir waren nahezu die einzigen Besucher.
Auch die Räume mit teilweise sehr schönen illusionistischen Deckenmalereien gefielen uns sehr gut.



Das zweite, kunsthistorisch noch bedeutsamere Museum in Brescia ist das Museo Santa Giulia. Informationen auf deutsch gibts es hier.
Der Weg dorthin führt uns vorbei an den römischen Ausgrabungen, dem Komplex des Capitolium, das wir aber nur von außen anschauen.


Das Museo di Santa Giulia ist ein weitläufiger ehemaliger Klosterkomplex mit einer ebenso vielfältigen wie etwas unübersichtlichen Fülle an Exponaten. Doch wenn man sich Zeit nimmt, kann man eine wunderbare Reise von der Römerzeit bis in die Renaissance unternehmen, einige Eindrücke folgen nun hier.


Auf diesem Plan kann man sich vorstellen, wie weitläufig das Gelände ist.
Ich werde nun etwas chronologisch vorgehen und beginne mit Bildern der Ausgrabungen der römischen Siedlung:



Mittelalterliche Kapitelle:




Der Blick in die Kirche San Salvatore vom oberhalb gelegenen "Coro delle Monache", einem herrlich ausgemalten Raum:





Die Kirche Santa Maria in Solario



Dort ist auch das "Croce del Desiderio" ...



... und der wunderbare Reliquienschrein aus Elfenbein, die "Lipsanoteca di Brescia":



Wenige Meter weiter (wie es auf der Seite der Saverianer heißt "pochi sanno che a due passi dal museo Santa Giulia si nasconde quella che è stata definita la Cappella Sistina di Brescia: San Cristo") finden wir zum ersten Mal dieses wunderbare Kleinod zwischen Gotik und Renaissance geöffnet. Der Eingang ist vom Kreuzgang aus auf der linken Seite der Fassade.







Nun war es schon fast Abend, aber ein Bresciabesuch, ohne zumindest kurz den Alten und Neuen Dom zu besuchen, geht nicht.

Alter Dom:



Neuer Dom:




Nun hieß es nur noch, das Auto wiederzufinden, dann fuhren wir an unseren See, wo wir die Anstrengungen der Besichtigungen beim Schwimmen abwuschen. ;)


 
Liebe Angela,
ganz herzlichen Dank für die wunderbaren Fotos, die mich an meinen Besuch vor knapp 2 Jahren erinnert haben. Nur San Cristo kenne ich noch nicht - hoffentlich kann ich das noch ändern. Eigentlich hatte ich für Ende April einen Besuch in Brescia geplant ...
 
Liebe Angela,

vielen Dank für deinen Bericht aus Brescia. Mir hat die Stadt auch sehr gut gefallen und wenn alles klappt, werde ich im September noch einmal hin fahren. Dann vielleicht ohne den BEVA, da uns doch die ein oder andere Unwägbarkeit dort ausgebremst hat.

Nun hieß es nur noch, das Auto wiederzufinden,

Das Problem hatten wir nicht, da wir in einem recht zentralen Parkhaus (Parking Piazza Vittoria) geparkt haben. Aber wir hatte dort ein nettes Erlebnis. Als ich zum Automaten ging um zu zahlen (8,50 Euro waren fällig) kam der Parkhauswächter aus seinem Häuschen und fragte, ob mein Mann einen Schwerbehindertenausweis hat. Ja klar, den hat er. Er ließ sich den Ausweis zeigen, nahm unsere Parkkarte mit und schaltete sie frei.

Wir waren ganz erstaunt, dass man in einem Parkhaus mit Ausweis nichts zahlen muss.
 
Einen kleinen Nachschlag gibt es noch:
Wir hatten vom Wochenmarkt in Lovere gehört und da wir bisher nur den kleinen bei uns in Sulzano und den großen in Iseo (den wir immer wieder gerne besuchen) kannten, wollten wir die Gelegenheit nutzen und auch einmal das Städtchen Lovere kennen lernen. Allerdings haben wir dann doch außer dem Markt nichts anderes angeschaut, die Parkplatzsituation war nicht gerade rosig, d.h. unser Auto stand zusammen mit vielen anderen direkt an der Hauptstrasse, wir wussten aber nicht, inwieweit das legal war ... ;)
Der Markt erstreckt sich in einer enormen Länge direkt hinter der Uferpromenade.


Da es unser letzter Tag war, kauften wir nur, was wir mit nach Hause nehmen konnten.
Wichtig: Kleine Mitbringsel für die Enkelkinder:


Anschließend Kaffeepause am Seeufer:


Zurück entlang der sehr schön angelegten Strandpromenade:



Wir hatten beschlossen, um dem Verkehr auszuweichen, erst am frühen Abend abzureisen.
Zeit, um in Ruhe Abschied zu nehmen.



full
 
Ein sehr stimmungsvolles Abschiedsfoto! Das ruft doch nach einer Rückkehr, oder?
Es war schön, Euch durch Brescia zu begleiten. Ich darf gar nicht daran denken, wie viele Schätze in Italien noch darauf warten, gehoben zu werden.
Mit deinen Berichten wird man aber doch ein bisschen dafür entschädigt, dass man vielleicht nicht alles selbst wird erleben können.
 
Liebe ColleMarina,

ja, unser nächster Urlaub dort im Sommer ist natürlich schon geplant, wir hoffen sehr, dass wir hinfahren können.
Wir sind in Kontakt mit unseren Freunden dort im Ferienhaus, noch geht es ihnen gut in dieser schlimmen Lage.
Italien ist wirklich eine Fundgrube an wunderbaren Orten mit unglaublichen kunsthistorischen Schätzen, hoffen wir, dass das alles zu unserem Nutzen, aber natürlich zuallererst zum Wohlergehen der Italiener bald wieder geöffnet werden kann und die Krise überwunden wird.
 
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