Ausstellung: Utrecht, Caravaggio und Europa

Simone-Clio

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Caravaggios Meisterwerk aus dem Vatikan zum ersten Mal in den Niederlanden

Der Vatikan hat zugesagt, dem Centraal Museum Utrecht eines der Meisterwerke des italienischen Malers Caravaggio (1571-1610) zu leihen. Es ist das erste Mal, dass dieses Werk in den Niederlanden gezeigt wird. Es kann nur vier Wochen lang ab dem 15. Dezember 2018 im Rahmen der Ausstellung "Utrecht, Caravaggio und Europa" bewundert werden.


Vatikanische Museen - Dezember 2017


Das Centraal Museum organisiert Utrecht, Caravaggio und Europa in enger Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München. Die Ausstellung wird im Centraal Museum Utrecht am 15. Dezember 2018 eröffnet und wird bis zum 24. März 2019 laufen; danach wird sie in die Alte Pinakothek in München umziehen (vom 17. April 2019 bis 21. Juli 2019).

Webseite des Centraal Museums in Utrecht: Centraal Museum
 
Vielen Dank für diesen Hinweis! Ich hatte schon länger auf der Seite der Alten Pinakothek vergeblich den Hinweis gesucht, ob auch ein Werk Caravaggios ausgestellt ist, wie es ja auf der Utrechter Seite der Fall ist. Jetzt weiß ich weshalb!
Bei der Rubens-Ausstellung waren auch sehr viele Werke nur in Wien, nicht aber im Städel zu sehen.
 
Gern geschehen! Hier nachträglich noch ein Link zur Münchner Ausstellung: UTRECHT, CARAVAGGIO UND EUROPA. 1600-1630 | DIE PINAKOTHEKEN

Die gemeinsam mit dem Centraal Museum in Utrecht entwickelte Ausstellung zeigt rund 70 der schönsten und wichtigsten Werke der bedeutendsten 'Caravaggisten', darunter Gemälde von Bartolomeo Manfredi, Jusepe de Ribera und Valentin de Boulogne. Erst in der Gegenüberstellung mit den Kompositionen ihrer Malerkollegen wird begreifbar, warum die signifikanten Bilder der Utrechter so typisch holländisch sind und sowohl in Italien als auch in ihrer Heimat großen Erfolg hatten.
 
Ich habe die freien Tage genutzt, um den bei Hirmer erschienenen Katalog zu studieren. Die Lektüre kann ich nur empfehlen. Die ausgezeichnete Bebilderung erhöht die Vorfreude auf einen Besuch in Utrecht/München oder entschädigt diejenigen, denen ein Besuch der Ausstellung nicht vergönnt ist.
 
Wir haben die Ferientage genutzt und haben eine Stippvisite in Utrecht gemacht. Die Ausstellung ist auf alle Fälle sehr zu empfehlen - auch wenn die großartige Leihgabe aus dem Vatikan schon längst wieder daheim war. Es ist ganz erstaunlich, wie viele bedeutende Leihgeber ihre Schätze an dieses Provinzmuseum ausgeliehen haben. Jedenfalls ist die ständige Sammlung des Centraalmuseums in Utrecht ein ziemliches Sammelsurium - sehenswert ist allenfalls das Utrecht-Schiff, das allerdings nicht, wie lange agenommen, aus römischer Zeit stammt, sondern aus dem Mittelalter. Aber wir waren auch so mit der Ausstellung beschäftigt, dass wir damit voll ausgelastet waren. Man durfte - mit Ausnahme einzelner speziell gekennzeichneter Gemälde - sogar fotografieren. Aber da ich das auf keinen Fall so gut hinbekomme, wie die Abbildungen, die der inhaltlich ausgezeichnete Katalog bietet, habe ich es dann auch gelassen und mich auf den Kunstgenuss konzentriert. Es waren schon tief beeindruckende Werke, die man zu sehen bekam. Santa Maria della Scala hatte das Altarbild mit der Hinrichtung Johannes des Täufers ausgeliehen, das nun museal präsentiert wurde und so aus einem anderen Blickwinkel zu sehen war als in der Kirche. Hiervon habe ich ein Foto versucht, doch das Format ist zu groß und trotz der guten Ausleuchtung im Museum gelang es mir nicht, den schwebenden Engel, der mich so fasziniert, abzubilden. Prominent vertreten war auch die Grablegung aus S Pietro in Montorio - allerdings nicht im vor Ort verbliebenen Original, sondern in Form einer vom Künstler Dirck van Baburen höchstpersönlich angefertigten Kopie. Im Eintrittspreis inbegriffen ist ein recht gut gelungener Audioguide. Es wird empohlen, die Tickets online zu bestellen, aber es war nicht überlaufen und wenn der Pulk mal weitergezogen war, konnte man sich in aller Ruhe mit den Bildern auseinandersetzen.

Spannend war auch die Stadt - wenn man nähere Stadtumgebung mit so mancher Bausünder mal hinter sich gelassen hat, läd ein gut erhaltener alter Stadtkern zum Flanieren ein. Wunderbar - auch wenn das Wetter uns kalten Wind bescherte, teilweise dichte Wolken und auf Regen. Jedenfalls war das Stadtbild weniger museal als beispielsweise Brügge. Es lohnt sich jedenfalls, den Aufenthalt nicht auf den Besuch der Ausstellung zu beschränken. - Aber Achtung: die zahllosen Radfahrer nehmen wenig Rücksicht auf Fußgänger und dürfen (?) anscheinend überall fahren.

Das Museum im Catharijneconvent ist ebenfalls einen Besuch wert. Dort findet man eine gute Präsentation zur Kirchengeschichte der Niederlande und speziell Utrechts. Der Schwerpunkt liegt auf dem Mittelalter. Auch dort haben wir viel Zeit verbracht und einen anregenden Tag genossen.

Wer dann zur Bekämpfung der Entzugserscheinungen noch etwas Römisches braucht, sollte nach Amersfoort fahren. Dort haben wir zwar Käse gekauft, die Ausstellung allerdings aus Zeitmangel nicht besucht, denn wir wollte noch nach Haus Doorn.
Es gibt dort bis zum 5. Mai italienische Stadtansichten zu sehen:
MAESTRO VAN WITTEL - Holländischer Meister der italienischen Stadtansicht — Kunsthal KAdE
 
Es waren schon tief beeindruckende Werke, die man zu sehen bekam. Santa Maria della Scala hatte das Altarbild mit der Hinrichtung Johannes des Täufers ausgeliehen, das nun museal präsentiert wurde und so aus einem anderen Blickwinkel zu sehen war als in der Kirche. Hiervon habe ich ein Foto versucht, doch das Format ist zu groß und trotz der guten Ausleuchtung im Museum gelang es mir nicht, den schwebenden Engel, der mich so fasziniert, abzubilden.

Von unserem gemeinsamen Besuch von S. Maria della Scala im Juli 2016 habe ich zwar ein Foto des Gemäldes, aber als gelungene Aufnahme kann man es leider nicht bezeichnen. Dem Engel werde ich bei passender Gelegenheit verstärkte Aufmerksamkeit widmen.

Schön, dass der Ausflug in die Niederlande insgesamt ein so gelungener war.
 
Vielen Dank für das Photo von 2016, liebe Simone.

Hier die beiden, die ich in der Ausstellung gemacht habe:



Leider war das Angebot an Postkarten in der Ausstellung nur traurig. Die Motive, die ich gern versendet hätte, gab es in der geringen Auswahl gar nicht. Auch die deutschsprachige Ausgabe des Katalogs war in Utrecht nicht erhältlich - dabei waren nicht wenige Deutsche in der Ausstellung.
 
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Deine Bilder sind doch besser gelungen, als du dachtest. Die kraftvolle Bewegung des Engels gefällt mir gut!
 
Wie die "Grablegung Christi" nach München kam

In Deutschland war das Kunstwerk laut Pinakothek noch nie zu sehen. Doch wie überredet man den Vatikan? Auf jeden Fall nicht mit einem simplen Leihgesuch. Das hätte wohl ein klares Nein zur Folge gehabt, vermutet Kurator Bernd Ebert. Stattdessen war Diplomatie gefragt: "Wann platziert man welches Gesuch und wo?". Und Segen von oben: Die Museen wandten sich an ihre Kardinäle, den Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, und den Erzbischof von Utrecht, Willem Jacobus Eijk. Sie legten im Vatikan ein gutes Wort ein, ebenso wie die deutsche und die niederländische Botschaften am Heiligen Stuhl.




Am Ende gab es die Zusage - wenn auch nur für jeweils vier Wochen. "Die Grablegung Christi" ist nur bis zum 19. Mai zu sehen, die anderen Bilder bis zum 21. Juli. Doch auch wenn das kostbare Gemälde bereits wieder mit Polizeieskorte nach Rom begleitet wurde, ist die Schau immer noch sehenswert. Es gibt Werke von Nicolas Régnier, Gentileschi oder Simon Vouet. Und noch mehr von Caravaggio, unter anderem die "Wahrsagerin", ebenfalls hochbegehrt, wie Ebert erklärte. Pro Woche bekämen die Kapitolinischen Museen dafür sechs Leihanfragen.
 
Mit schönem Video:

Caravaggio-Ausstellung in München

Auch die Medusa aus Privatbesitz sieht man. Schade, dass die Medusa aus den Uffizien nicht daneben steht, denn ich würde beide gerne vergleichen. Die in den Uffizien lässt sich - beleuchtungsbedingt - nur schwer fotografieren.

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So, ich war heute in der Ausstellung. Die Exponate hängen viel dicht: Zu viele Gemälde in kleinen Räumen und teilweise beidseits in Durchgängen. Und das bei viel zu vielen Besuchern. Ich war vor 10h dort, geöffnet wurde um 10.10h! Insgesamt habe ich 30 Minuten gebraucht, bis ich im 1. Ausstellungsraum war. Die Exponate haben mir aber gut gefallen, wobei 2 der 4 Caravaggios nicht fotografiert werden dürfen. Ein kostenloses Begleitheft liegt aus, was sehr positiv ist. Fotos folgen.
 
Dann war die Ausstellung in Utrecht sehr viel großzügiger gestaltet. Und wenn der "Pulk", der die gleiche Einlaßzeit (man konnte zwischen 11, 13 und 15 Uhr wählen) auf dem Online-Ticket hatte, einmal weitergezogen und überholt hatte, konnte man sich den einzelnen Bildern ungestört widmen, ja sogar auf einer Bank Platz nehmen.
 
In München gibt es die Möglichkeit einer Online-Reservierung überhaupt nicht und sie lassen alle ein, die rein wollen!
In Neapel vor 2 Wochen standen wir ungefähr zu 20. an und der Ordner ließ alle paar Minuten 3-4 Personen - alle mit Online-Reservierung! - ein. Entsprechend entspannt war es in der Ausstellung.
Da gab es natürlich nicht das Gedränge wie in München. Man wusste oft gar nicht, wie man sich stellen soll, weil an allen Wänden Gemälde waren, aber nicht genügend Patz um alle Gemälde zu sehen, weil die Räume teilweise viel zu klein sind.
Den Münchnern war wohl nicht klar, welche Zugkraft der Name Caravaggio hat!
 
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Na ja :rolleyes: dass Pressebilder oder auch die "hauseigenen" Filmchen zu einer Ausstellung nicht während der normalen Besucherströme (noch dazu gleich zu Beginn eines neuen "Blockbusters") gemacht werden ist wohl klar ;). Schließlich sollen sie ja nicht nur informieren, sondern auch Werbung machen. :)
 
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