Rom mit Löchern

Ein sehr lesenswerter Artikel zu diesem Thema heute in der NZZ: Rom: Wenn Bürger Strassen selber reparieren

Von Andrea Spalinger

Cristiano Davoli liebt Rom über alles. Während viele seiner Mitbürger über den Niedergang der Ewigen Stadt lamentieren, versucht er, diese eigenhändig wieder zu einem lebenswerteren Ort zu machen. Zumindest für all jene, die sich täglich im Bus, im Auto oder mit der Vespa über ihre holprigen Strassen kämpfen müssen. Mit fünf Gleichgesinnten hat der 45-Jährige 2015 die Organisation «Tappami» («Stopf mich») gegründet und seither über 5000 Schlaglöcher in der italienischen Hauptstadt repariert. «Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir es selber tun. Wir können uns nicht hinter dem Staat verstecken», sagt der dreifache Vater und Geschäftsmann. (...)

Doch während die Römer begeistert auf das Projekt reagiert haben, wird «Tappami» von den Verantwortlichen im Kapitol bis heute ignoriert. «Es heisst immer, den Italienern fehle es an Bürgersinn. Meine Erfahrung ist eine andere. Aus ganz Italien rufen uns Leute an und bieten ihre Hilfe an. Bürgersinn existiert auch hier. Die Verantwortlichen nehmen ihn nur nicht ernst.»
Link zu Tappami: Tappami
 
Auch da, wo die Stadtverwaltung Löcher schließen und Straßen neu asphaltieren lässt, ist deswegen längst noch nicht wieder alles gut:
A Testaccio asfaltate le vie spariscono le strisce blu. E la sosta diventa gratis.

In Testaccio wurden auf etlichen Straßen die Parkplatzmarkierungen nicht erneuert. Demzufolge kann dort jetzt jeder parken - jedoch auf Kosten der Anwohner- und der Behindertenparkplätze.
La strada è stata rattoppata ma senza le strisce blu. E il parcheggio diventa "free": Succede a Testaccio, la zona a traffico limitato del I municipio, dove da due settimane in diverse strade del quadrante sono iniziati i lavori sul manto stradale. In via Luca della Robbia infatti dopo gli interventi con il nuovo bitume, non sono state disegnate le strisce blu per il parking a pagamento.
 
Auch da, wo die Stadtverwaltung Löcher schließen und Straßen neu asphaltieren lässt, ist deswegen längst noch nicht wieder alles gut (...): In Testaccio wurden auf etlichen Straßen die Parkplatzmarkierungen nicht erneuert. Demzufolge kann dort jetzt jeder parken - jedoch auf Kosten der Anwohner- und der Behindertenparkplätze.
Mittlerweile haben die Proteste gefruchtet: Morgen soll die der Erneuerung der Markierungen beginnen.

Tornano le strisce blu a Testaccio
“Divieto di sosta - dal 28 maggio fino a termine dei lavori - per rifacimento segnaletica orizzontale”: È l’avviso apparso questa mattina in via Luca della Robbia a Testaccio.
Diese Ankündigung der Arbeiten - verbunden mit einem für deren Dauer geltenden Parkverbot - erschien gestern Morgen in der Via Luca della Robbia.
 
Ja, ich hatte es auch schon gesehen: Die Hst. Fratelli Bonnet wird vorerst umfahren - wegen des unter dem Link gezeigten Lochs in der Straße.
Linee 44-75-N19 in direzione esterna da via Fratelli Bonnet deviano in via delle Mura Gianicolensi, piazzale Aurelio e via Carini; in direzione interna deviano in via Fratelli Bonnet, via Carini e via delle Mura Gianicolensi (dissesto manto stradale in via Fratelli Bonnet)/QUOTE]
 
Das ruft mir diesen Thread wieder in Erinnerung - worin ich bzgl. des Schadens in der Via Bonnet eigentlich schon vor fast 3 Wochen hätte posten können, dass sie astrein instandgesetzt wurde.
 
Sogar das Europamagazin befasst sich heute Abend für ca. 5 Minuten mit diesem Thema:
Italien: Private Schlagloch-Reparatur
Die Fahrt auf den Straßen Roms ist eine Herausforderung für Autos, Busse und Motorroller. Es soll in Italiens Hauptstadt um die 100.000 Schlaglöcher geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sogar das Europamagazin befasst sich heute Abend für ca. 5 Minuten mit diesem Thema:
Italien: Private Schlagloch-Reparatur (...)
Frage mal an andere Foristi, die es sich evtl. auch angeschaut hätten: Wo die fleißigen Helfer von Tappami bei der Arbeit gefilmt und interviewt wurden, das war doch wohl die Piazza dei Quiriti, oder?
Streetview: Mir kam der Brunnen so bekannt vor; und außerdem meine ich auch kurz die Säulen des Narthex' von S. Gioacchino ai Prati erblickt zu haben (die man übrigens auch sieht, wenn man den Streetview ein wenig nach links dreht).
 
Ab Herbst sollen 100 Gefangene im Kampf gegen die gefährlichen Schlaglöcher eingesetzt werden. Sie werden in einer Fortbildungsmaßnahme auf diese Arbeit vorbereitet.
Wobei allerdings die Zahl von 100 nur das Endziel ist. Begonnen wird zunächst einmal mit 15 handverlesenen Sträflingen (unter dem Motto: "Für Rom komme ich frei"); ihre Ausbildung zur Arbeit an Straßen-Instandhaltung und -Reparatur soll 2,5 Monate dauern: Al via il protocollo "Mi riscatto per Roma": "Task force" e 15 detenuti in strada per riparare buche.
Quindici detenuti, selezionati tra quelli a bassa pericolosità e pene ridotte, verranno formati in carcere e da Autostrade per l'Italia per due mesi e mezzo; al termine dei quali otterranno un attestato professionale e poi potranno mettersi al lavoro per la manutenzione delle strade della capitale (...)



Nach der ersten Phase mit diesen 15 Häftlingen soll, so Francesco Basentini von der Strafvollstreckungsverwaltung, die Zahl auf 30 erhöht werden, später nach und nach auf 50; und am Schluss könnten es bis zu 100 werden.
"Il numero dei detenuti iniziali", ha spiegato il capo del dipartimento amministrazione penitenziaria, Francesco Basentini, "dopo la prima fase varierà a 30, poi progressivamente a 50 e alla fine si potrà arrivare anche a un centinaio.
 
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