Polit-Zirkus

Morgen wird gewählt in der Region Friuli-Venezia-Giulia; die bisherige Regionalpräsidentin Debora Serracchiani tritt nicht zur Wiederwahl an. Darum illustriert Giannelli heute ihren Abschied von Amt und Würden.
 
Giannelli heute mit einem Kompromiss-Vorschlag des PD-Vorsitzenden Maurizio Martina an Renzi.

Kurz vorweggeschickt: Tarallucci sind kleine Gebäckkringel von ähnlicher Substanz wie Grissini; finire a tarallucci e vino bedeutet: sich in Wohlgefallen auflösen; das Rosatellum ist das Wahlgesetz, das maßgeblich beigetragen hat zur derzeitigen Patt-Situation.

Maurizio Martina schrieb:
Machen wir ein Picknick auf dem Aventin: Ich bringe die Tarallucci mit und du den Wein. - Einen Rosatello, natürlich.
 
Italiens Staatspräsident erklärt Regierungsbildung für gescheitert
Eine neutrale Regierung solle bis Jahresende die Geschäfte übernehmen und das Land zur Neuwahl führen. Das gab Sergio Mattarella in Rom bekannt.
Ein solcher Regierungschef wird jetzt händeringend gesucht ... auch von Giannelli heute.
Staatspräsident Mattarella schrieb:
Wenn du da bist, gib uns ein Klopfzeichen.
 
Dieser Thematik widmet sich auch Giannelli heute: Nun nicht mehr eine Regierung "vom Dienst" (d.h. eine technokratische), sondern ... der Tisch für eine politische Regierung mit Bedienung.

Wobei die Kellnerin neben Berlusconi natürlich Giorgia Meloni ist.

Tja, das hat sie nun davon ... hab' ich's doch damals gleich gesagt: Wohl bekomm's!
Wobei dieses Wahlkampfbündnis nun (nämlich seit einem gemeinsamen Abendessen gestern in Catania) auch einen jener abstrus-skurrilen Namen trägt, die einem in der italienischen Politik so oft begegnen: Berlusconi, Meloni, Salvini e il patto dell'arancino – Repubblica.it. Erfunden hat ihn Giorgia Meloni, Gründerin der Fratelli d'Italia:
Gli arancini ce li siamo anche mangiati quindi assolutamente patto dell'arancino.
Politik benannt nach einer Vorspeise ... da kann ich nur noch sagen: Wohl bekomm's!
 
Film über Berlusconi

Darauf bezieht sich Giannelli heute, indem er Berlusconi ingrimmig sagen lässt:
... ambivalent für den zweiten Teil des Films wie auch für: "Diese beiden!!". Denn Di Maio und Salvini denken im Rahmen ihrer Koalitionsverhandlungen auch nach über genau das Gesetz, das Berlusconi seit 1994 stets zu verhindern verstand: Blockade privater unternehmerischer Interessen von Politikern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Giannelli heute: Legislaturperiode.

- Er: "Sowohl Di Maio als auch Salvini wollen eine Legislaturperiode bis 2023."
- Sie: "Zum Donnerwetter ... sie verlangen also 5 Jahre allein nur um ihr Programm festzulegen!"

Tja ... also für unsere Deutsche eine andere Perspektive als die dieser Signora reklamieren zu wollen, das steht uns m.E. leider nicht zu.
 
Weiterhin zieht Giannelli den Eiertanz um den Namen des künftigen Ministerpräsidenten genüsslich durch die Zähne ...

- Salvini: Sag' mir deinen Namen.
- Di Maio: Luigi
- Salvini: Sag' mal, hast du mich nicht verstanden?
- Di Maio: Doch, ich habe sehr gut verstanden! Wer hier nicht verstehen will, das bist du!
 
Giannelli heute spielt mit dem Doppelsinn des Wortes carica, welches sowohl "Ladung" wie auch "Amt" bedeutet: "Verdammt!", so denkt sich Giuseppe Conte: Sollte seine carica etwa jetzt schon am Ende sein?!!?
 
Nach dem gestrigen Treffen Giuseppe Contes mit Ignazio Visco, dem Chef der Banca d'Italia, spielt Giannelli heute mit der Doppeldeutigkeit des Wortes borsa, was außer "Tasche" natürlich auch "Börse" bedeutet ... und eben dieselbe hat Conte bei seinem Regierungsprogramm "vergessen". :mad:

Edit: Schade; und ich bemerke es erst jetzt: Diese Antwort hatte ich zwar gestern geschrieben, dann aber nicht gepostet (wenn ich mich recht entsinne, kam da ein Telefonanruf dazwischen). - Man muss also nunmehr unter dem Giannelli-Link einen Tag zurückklicken, um die Karikatur zu sehen.
 
Giannelli heute bezieht sich auf die soeben hier erläuterte Taktik von Lega-Chef Salvini: Regierungsbildung in Italien.

Bekanntermaßen bedeutet im Italienischen ein Suffix wie -ino, -ini usw., dass es sich um etwas Kleines handelt; das Gegenteil wird ausgedrückt durch ein -one (wofür das den Deutschen meiner Generation wohl bekannteste Beispiel sein dürfte: Don Camillo und Peppone :)).

Darum spöttelt Giannelli: "Salvini will wachsen" ... nämlich zu einem "Salvona", indem er auf seinen Schultern den höchst umstrittenen Wirtschaftsminister-Aspiranten Paolo Savona trägt.
 
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