Rätseln, um das Rom-Gedächtnis zu trainieren


Aber darum geht es auch nicht. Hat tacitus eine Spur, wenn er auf seine Mickey-Mouse-Uhr schaut?
Oh, noch ein Rätsel. Tja, was sieht man, wenn man auf eine Mickey-Mouse-Uhr schaut – hofffentlich die genaue Uhrzeit und eine Micky Maus. Diese kam 1951 nach Deutschland. Ob sie der Gesuchte auch gekannt hat entzieht sich meiner Kenntnis. Er war zwar Ende der 1950er Jahre in Amerika, aber ob er bei dieser vom SDR gesponserten Reise auf die Mickey Mouse getroffen ist … - Fragen über Fragen
Nein, dann führt die Mickey-Mouse-Uhr in die Irre und tacitus ist so klug als wie zuvor.
 
Schwere Kost, ich werde mir das gesuchte literarische Werk nicht zu Gemüte führen.
Den Cantharus habe ich erkannt und konnte das Rätsel lösen.
Es gibt einen "Zwillingstitel" eines anderen Schriftstellers.
 
Liebe @Pasquetta, ich irre mit ...
Hat die gesuchte Lösung einen Bezug zum heutigen Datum?
Ja, das hat @Pasquetta im Rätsel eindeutig gesagt.
So ist es; heute ist der Todestag des Gesuchten, kein besonderer, der war eher vor zwei Jahren (ein Halbrunder), damals wurde der Person auch gedacht.
Die Mickey-Mouse-Uhr von Robert Langdon (um dieses Rätsel aufzulösen) führt nicht zum Ziel und zu keiner 'Erleuchtung' ;)
;) Wie Robert Langdon irren auch die Personen in dem "literarischen Werk" durch Rom, aber aus anderen Gründen (und auf anderen Wegen) und zu einer anderen Zeit. Nämlich zu Zeiten des sogenannten Wirtschaftswunders, als der deutsche "Normalbürger" auch Rom für sich entdeckte/für sich eroberte und meinte, dies auch ("typisch deutsch"?) kundtun zu müssen - indem man z.B. als angereister Chor am Trevibrunnen "Am Brunnen vor dem Tore" anstimmt.

Es war übrigens Walter Jens, der das Buch Romreisenden - und nicht nur diesen - (als heilsam) empfahl.

Simone hat das Rätsel schon gelöst .:cool:
Den Cantharus habe ich erkannt und konnte das Rätsel lösen.
Ja, ungefähr hier endet die Geschichte; ob die dort eintreffenden Personen den schönen Cantharus gebührend wahrgenommen haben bezweifle ich, so wie sich die Lage dramatisch zugespitzt hatte.
 
Nun, "Wirtschaftswunder" war das Stichwort. Und Siegfried Unseld finanzierte ihn jahrelang in Erwartung des dann nie geschriebenen großen Romans. Dass tacitus nicht gleich auf Autor und Roman kam, zeigt, wie versunken der Autor und sein Werk mittlerweile sind.
 
Nun, "Wirtschaftswunder" war das Stichwort. Und Siegfried Unseld finanzierte ihn jahrelang in Erwartung des dann nie geschriebenen großen Romans.
Ja, nach dem zu ratenden Roman war er zum "großen Schweiger" geworden, er verfasste "nur noch" Reiseberichte (vor allem für den SDR) und spärlich etwas Prosa.
"Versunken" ist ein guter Ausdruck für "fast vergessen"; so wie ihm erging es ja etlichen Autoren der Nachkriegsliteratur.
 
Ganz so vergessen ist der gesuchte Autor vielleicht doch nicht. Vor einigen Jahren war eines seiner Werke als Pflichtlektüre für den LK Deutsch zur Vorbereitung auf das Zentralabitur in NRW zu finden.
 
Mit dem Chor, der am Trevibrunnen "Am Brunnen vor dem Tore" anstimmt, war ich in Gedanken sofort bei Gotthilf Fischer. Den könnte ich mir dort gut vorstellen, aber die Zeit passt nicht. Und er hat kein Buch mit Bezug auf Rom geschrieben. Und sein Todestag ist auch nicht der 15.3. , also weiterrätseln. Mecklenburg-Vorpommern ist ein guter Tipp... gestorben ist er allerdings südlicher.
 
Ihr seid ja alle bereits richtig "angekommen", darum bleibt mir nur, mich für das Miträtseln um das Romgedächtnis zu trainieren, zu bedanken und "offiziell" (mit alten Fotos) aufzuklären.

Wie gut, dass der Büchner-Preisträger Wolfgang Koeppen in seiner Geburtsstadt Greifswald ganz und gar nicht vergessen ist (es gibt das Koeppenhaus und die Wolfgang-Koeppen-Stiftung) und er anscheinend auch in den Schulen noch gelesen wird. Gestorben ist er in München an den „Iden des März“, am 15. März 1996.

Koeppen reiste im April 1954 zu einem Treffen der Gruppe 47 nach Rom, nahm aber dann doch nicht an der Tagung teil, sondern erkundete zwei Wochen lang die Stadt. Der Plan für einen anderen Roman, an dem er eigentlich arbeiten wollte, verwarf er, denn während der Zeit in Rom entstand die Idee zu Der Tod in Rom. Angeblich hatte er als er abreiste den Roman bereits im Kopf, er musst nur noch geschrieben werden.

Der Tod in Rom ist der letzte Teil der "Triologie des Scheiterns".
Inhaltlich geht es um die Familien Pfaffrath und Judejahn, die beide ihre Nazivergangenheit und die daraus entstandene Schuld vergebens zu verdrängen versuchen. Im Rom der frühen 1950er-Jahre treffen sie wieder aufeinander und müssen sich dort auch damit auseinandersetzen, dass ihre Söhne (Siegfried, der Komponist und Adolf, der angehende Priester) sich auf ihre Art der Vergangenheit stellen.
Ihre Wege kreuzen sich quer durch die Stadt u.a. von der Via Veneto, wo Judejahn im Excelsior logiert (auf dem Bild gerade noch rechts mit der "Kuppel" zu erkennen, im Vordergrund das Gebäude der Amerikanischen Botschaft)

über die Spanische Treppe


zum Hotel in der zweiten Seitenstraße der Via dei Condotti, wo die Familie Pfaffrath sich einquartiert hat, ich verorte es mal als Albergo d'Inghilterra in der Via Bocca di Leone ;), in dem früher gerne deutsche Romreisende abstiegen (auf dem Bild wäre es links vom Brunnen).


Siegfried hat ein Zimmer am Trevibrunnen bezogen (wo er nachts den Frauenchor „Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum“ singen hört),


über die Piazza del Popolo geht er mit seinem zweifelnden Cousin Adolf,


mit dem er auch an der Engelsburg verabredet ist (der dort eine "gruselige" Begegnung mit seinem Vater hat).


Es gäbe noch viele Orte, Straße und Plätze zu erwähnen.
Der tragische Schluß des Romans findet dann auf dem Gelände des Thermenmuseums statt. Nachdem Judejahn in seinem Wahnsinn durchdreht und einen „Tod in Rom“ herbeiführt, flüchet er in das Thermenmuseum. Er nimmt noch das Mosaik „der Katze mit dem Vogel“


wahr, taumelt dann in den Garten, wo er vor einem Sarkophag zusammenbricht und stirbt. - Die Zeitungen melden noch am gleichen Tag seinenTod, eine Nachricht, „die aber niemand erschütterte“.
 
Vielen Dank für diese ausführliche und reich mit Fotos geschmückte Auflösung. Die Fotos passen zeitlich wunderbar zur Handlung des Romans.
 
Ich komme mit und stelle mir die Frage, ob erneut ein Gedenktag im Spiel ist. Wenn ja, und wenn wir an ein und dieselbe Person denken, haben wir uns um einen Tag verspätet. ;) Das Café im Bild habe ich schon ein paar Mal besucht, warte aber heute lieber mit Romitis am Brunnen.
 
Das Café im Bild habe ich schon ein paar Mal besucht, warte aber heute lieber mit Romitis am Brunnen.
Bei den Preisen in diesem Café kann ich das gut verstehen. Ich hoffe, ihr habt euren Caffè am Tresen genommen und nicht am Tischchen sitzend. Ihr könnt euch auch gerne noch ein wenig die Füße vertreten, es dauert noch ein Weilchen bis wir "feiern" gehen. Ich warte gerne im Schatten dieses Obelisken weiterhin auf euch.
 
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