Der Palazzo Barberini
Der Cappuccino hatte Nihils Lebensgeister wieder in einen ausgeglichenen Gemütszustand versetzt. Nun wurde es Zeit für das Museum Barberini.
Nur zur Info: der Palazzo Barberini und der Palazzo Corsini gehören zusammen und die Eintrittskarte gilt für beide Museen. Der Palazzo Corsini ist aber wegen Restaurierungsarbeiten zur Zeit geschlossen.
Nach der Temperaturkontrolle und Händedesinfektion holten wir die vorbestellten Karten ab. Der Eintritt ist aber auch so möglich. Wir hatten nur den normalen Museumseintritt gebucht, nicht die zur Zeit laufende Ausstellung Tempo Barocco. Auch ohne diese, ist das Museum erschöpfend!
Es war ein herrlicher Rundgang durch die barocke Palastanlage eines der reichsten und einflussreichten Herrscherhäuser Roms. Die Barberinins stammten ursprünglich aus der Toskana und waren eher Lokaladel. Der ursprüngliche Name des Geschlechts hiess Tarfani= Pferdebremse. So kann man nicht die Karriereleiter hochklettern. und deshalb wurde neudeutsch " rebranding" betrieben. Die Pferdebremse wurde aufgeadelt zur Biene und die Tarfanis benannten sich um nach ihrem Stammsitz Barberino Val d´ Elsa.
Nachdem dann Maffeo Barberini als Papst Urban VIII. das höchste Kirchenamt eingenommen hatte, wurde die Familie mit Titels, Ämtern und Pfründen ausgestattet, die es seinen Neffen erlaubte, diesen grossartigen Palazzo zu errichten.
Die Bienen als Hinweis auf die rege Bautätigkeit Urbans des VIII finden sich überall in Rom. Der Antike tat das nicht gut, den die wurde " abgeholzt" wie ein Wald. So ungeniert bediente sich Urban VIII an den römischen Hinterlassenschaften, dass am Pasqino( einer der sprechenden Statuen) der Spruch klebte:
Bescheidenheit war ihnen nicht gegeben, was auch die Machtdemonstration auf dem Deckengemälde im Festsaal zeigt: die göttliche Vorsehung schwebt über unseren Häuptern
Päpste werden anscheinend gewählt, damit Gott eingreifen kann, um seine Pläne zu verwirklichen, und daher die päpstliche Unterschrift: Divina Providentia Pontifex Maximus ("Oberster Papst der göttlichen Vorsehung"). Angeblich wurde dem damaligen Kardinal Barberini ein "himmlisches Zeichen" zuteil, das seine Wahl vorhersagte – ein Bienenschwarm (das Familienwappen) liess sich an der Wand seiner Konklavzelle nieder. Die göttliche Vorsehung sitztauf dem Deckengemälde auf der Wolken (mit der Zeit und dem Schicksal unter ihr), jede Menge Begleitpersonal wie z.B. Minerva als Göttin der Weisheit soll die Tugenden der Barberinis symbolisieren.
Der Palast ist eines der ersten grossen barocken Bauwerke und wurde von so berühmten Architekten wie Carlo Maderno, Gian Lorenzo Bernini und Francesco Borromin gestaltet.
Jedem sein eigenes Treppenhaus:
Ein anderer Künstler stellt Besitzansprüche an sein Modell:
Wir durchstreiften die wunderbaren Gemäldesammlungen von byzantinischer Kunst über Romanik und Gotik bis hin zu den berühmten Namen wie Raffaelo und Caravaggio.
Diese marmorne Schönheit machte so viel Furore , dass der Künstler in seinem Atelier von Bewunderern überrannt wurde. Es handelt sich um die Statue der Vestalin Tuccia ( La Velata) von Antonio Corradini( 1688- 1752).
Der Legende nach wurde sie beschuldigt ihren Keuschheitseid gebrochen zu haben. Und darauf stand der grausame Tod durch "lebendig begraben werden". Tuccia konnte ihre Unschuld beweisen, indem es ihr gelang, mit einem Sieb Wasser aus dem Tiber zu schöpfen ohne dass ein Tropfen verloren ging. Der Schleier, der sie einhüllt, ist zugleich Zeichen ihrer Keuschheit, gleichzeitig auf auch Verführung und Sinnlichkeit.
Dem Künstler gelang ein Meisterwerk der Illusion. Die gab es auch an anderen Stellen im Palazzo:
Andere Damen kamen weniger keusch daher:
Diese entledigt sich ihres Peinigers auf blutige Weise und schaut mit Abscheu und Ekel auf das " Schlachtfest".
Bei vielen Bildern taucht Federvieh auf, teilweise als Symbol für die bevorstehende Passion Christi, teilweise als Illusionsmalerei an der nicht vorhanden Brüstung oder als Flügel-Feder-Studie:
Das gerupfte Zwerghuhn, oder soll es gar ein Singvogel gewesen sein, ist dagegen ein dürftiges Mahl, und wäre bei Barberinis nie auf den Tisch gekommen..
Der folgende Papst gehörte garnicht zur Barberinifamilie. Clemens der X., war Angehöriger der römischen Adelsfamilie Altieri und wurde mit über 80 Jahren erst zum Papst gewählt. Seine Büste zählt zu den letzten Arbeiten Berninis.
Besonders beeindruckend in dieser ganzen Pracht und Herrlichkeit, fand ich aber das unscheinbare Bild der Vanitas....
Dann war es aber auch genug....Nihil hatte in ihrer Eitelkeit neue Schuhe angezogen und ihre Füsse forderten " Freiheit":
Die bekamen sie später im Hotelzimmer, welches ja gottseidank um die Ecke vom Barberini - Palazzo lag. Aber erst einmal drehten noch wir eine Runde durch den schönen Garten im hinteren Bereich des Palazzo.
Medium 322034 anzeigen
Medium 322055 anzeigen
Medium 322064 anzeigen Medium 322058 anzeigen
Medium 322057 anzeigen Medium 322065 anzeigen Medium 322056 anzeigenSpäter wechselt Nihil das Schuhwerk und begibt sich auf neue unbekannte Pfade....
Der Cappuccino hatte Nihils Lebensgeister wieder in einen ausgeglichenen Gemütszustand versetzt. Nun wurde es Zeit für das Museum Barberini.
Nur zur Info: der Palazzo Barberini und der Palazzo Corsini gehören zusammen und die Eintrittskarte gilt für beide Museen. Der Palazzo Corsini ist aber wegen Restaurierungsarbeiten zur Zeit geschlossen.
Nach der Temperaturkontrolle und Händedesinfektion holten wir die vorbestellten Karten ab. Der Eintritt ist aber auch so möglich. Wir hatten nur den normalen Museumseintritt gebucht, nicht die zur Zeit laufende Ausstellung Tempo Barocco. Auch ohne diese, ist das Museum erschöpfend!
Es war ein herrlicher Rundgang durch die barocke Palastanlage eines der reichsten und einflussreichten Herrscherhäuser Roms. Die Barberinins stammten ursprünglich aus der Toskana und waren eher Lokaladel. Der ursprüngliche Name des Geschlechts hiess Tarfani= Pferdebremse. So kann man nicht die Karriereleiter hochklettern. und deshalb wurde neudeutsch " rebranding" betrieben. Die Pferdebremse wurde aufgeadelt zur Biene und die Tarfanis benannten sich um nach ihrem Stammsitz Barberino Val d´ Elsa.
Nachdem dann Maffeo Barberini als Papst Urban VIII. das höchste Kirchenamt eingenommen hatte, wurde die Familie mit Titels, Ämtern und Pfründen ausgestattet, die es seinen Neffen erlaubte, diesen grossartigen Palazzo zu errichten.
Die Bienen als Hinweis auf die rege Bautätigkeit Urbans des VIII finden sich überall in Rom. Der Antike tat das nicht gut, den die wurde " abgeholzt" wie ein Wald. So ungeniert bediente sich Urban VIII an den römischen Hinterlassenschaften, dass am Pasqino( einer der sprechenden Statuen) der Spruch klebte:
Quod non fecerunt barbari, fecerunt Barberini
Was die Barbaren nicht schafften, schafften die Barberini
Was die Barbaren nicht schafften, schafften die Barberini
Bescheidenheit war ihnen nicht gegeben, was auch die Machtdemonstration auf dem Deckengemälde im Festsaal zeigt: die göttliche Vorsehung schwebt über unseren Häuptern
Päpste werden anscheinend gewählt, damit Gott eingreifen kann, um seine Pläne zu verwirklichen, und daher die päpstliche Unterschrift: Divina Providentia Pontifex Maximus ("Oberster Papst der göttlichen Vorsehung"). Angeblich wurde dem damaligen Kardinal Barberini ein "himmlisches Zeichen" zuteil, das seine Wahl vorhersagte – ein Bienenschwarm (das Familienwappen) liess sich an der Wand seiner Konklavzelle nieder. Die göttliche Vorsehung sitztauf dem Deckengemälde auf der Wolken (mit der Zeit und dem Schicksal unter ihr), jede Menge Begleitpersonal wie z.B. Minerva als Göttin der Weisheit soll die Tugenden der Barberinis symbolisieren.
Der Palast ist eines der ersten grossen barocken Bauwerke und wurde von so berühmten Architekten wie Carlo Maderno, Gian Lorenzo Bernini und Francesco Borromin gestaltet.
Jedem sein eigenes Treppenhaus:
Ein anderer Künstler stellt Besitzansprüche an sein Modell:
Wir durchstreiften die wunderbaren Gemäldesammlungen von byzantinischer Kunst über Romanik und Gotik bis hin zu den berühmten Namen wie Raffaelo und Caravaggio.
Diese marmorne Schönheit machte so viel Furore , dass der Künstler in seinem Atelier von Bewunderern überrannt wurde. Es handelt sich um die Statue der Vestalin Tuccia ( La Velata) von Antonio Corradini( 1688- 1752).
Der Legende nach wurde sie beschuldigt ihren Keuschheitseid gebrochen zu haben. Und darauf stand der grausame Tod durch "lebendig begraben werden". Tuccia konnte ihre Unschuld beweisen, indem es ihr gelang, mit einem Sieb Wasser aus dem Tiber zu schöpfen ohne dass ein Tropfen verloren ging. Der Schleier, der sie einhüllt, ist zugleich Zeichen ihrer Keuschheit, gleichzeitig auf auch Verführung und Sinnlichkeit.
Dem Künstler gelang ein Meisterwerk der Illusion. Die gab es auch an anderen Stellen im Palazzo:
Andere Damen kamen weniger keusch daher:
Diese entledigt sich ihres Peinigers auf blutige Weise und schaut mit Abscheu und Ekel auf das " Schlachtfest".
Bei vielen Bildern taucht Federvieh auf, teilweise als Symbol für die bevorstehende Passion Christi, teilweise als Illusionsmalerei an der nicht vorhanden Brüstung oder als Flügel-Feder-Studie:
Das gerupfte Zwerghuhn, oder soll es gar ein Singvogel gewesen sein, ist dagegen ein dürftiges Mahl, und wäre bei Barberinis nie auf den Tisch gekommen..
Der folgende Papst gehörte garnicht zur Barberinifamilie. Clemens der X., war Angehöriger der römischen Adelsfamilie Altieri und wurde mit über 80 Jahren erst zum Papst gewählt. Seine Büste zählt zu den letzten Arbeiten Berninis.
Besonders beeindruckend in dieser ganzen Pracht und Herrlichkeit, fand ich aber das unscheinbare Bild der Vanitas....
Dann war es aber auch genug....Nihil hatte in ihrer Eitelkeit neue Schuhe angezogen und ihre Füsse forderten " Freiheit":
Die bekamen sie später im Hotelzimmer, welches ja gottseidank um die Ecke vom Barberini - Palazzo lag. Aber erst einmal drehten noch wir eine Runde durch den schönen Garten im hinteren Bereich des Palazzo.
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