Vatikan/Papst: Vatikanische Museen planen Wiedereröffnung

Pasquetta

Magnus
Stammrömer
Eine Meldung mit fast dem gleichen Wortlaut in der Ankündigung gab es schon mal (vor etlichen Monaten) ;) - hoffen wir, dass es dieses Mal mit einer länger anhaltenden Öffnung klappt.

... Gespräch mit Vatican News angekündigt. Wegen der Corona-Pandemie war eine Besichtigung der weltbekannten päpstlichen Sammlungen monatelang nicht möglich - daher setzte die Museumsleitung zunehmend aufs Internet.
 

Dank des neuesten Regierungsdekrets dürfen Museen und Ausstellungen in den sogenannten gelben Zonen seit dieser Woche wieder Besucher empfangen. Gilt das auch für die päpstlichen Sammlungen mitsamt dem Weltenrichter Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle? Die Antwort lautet: Jein. Die Vatikanischen Museen liegen im Herzen Roms, doch auf dem Kleinstaat-Territorium gelten eigene Regeln. Theoretisch könnte Jatta mit Rückendeckung des Vatikan-Governatorats selbst entscheiden.
Herbe Enttäuschung für Vatikanische Museen droht
Von einem Alleingang hält die Direktorin allerdings nichts. Sie werde die Tore nur öffnen, "wenn die Bedingungen es zulassen", versicherte sie. Ausschlaggebend seien in erster Linie die Beschlüsse der italienischen Regierung. Genau die könnten nun die vatikanischen Pläne für den Februar zunichte machen. Seit kurzem wird die Region Latium mit der Hauptstadt Rom als orange Zone mit erhöhtem Risiko eingestuft. Um dies zu ändern, müsste die Corona-Reproduktionszahl dauerhaft unter die kritische Marke von 1,0 gedrückt werden. Ob das bis zum Monatsende gelingt, ist fraglich.
 
M.E. liegt VM-Direktorin Barbara Jatta mit dieser Einschätzung schon völlig richtig. Zumal diesbezüglich die Autonomie des Vatikan-Staats den VM wenig nutzt, so lange Rom-Besucher ferngehalten werden aufgrund von Reisebeschränkungen, welche gelten für Italien sowie für weitere Staaten.

Andererseits ist m.E. ein solcher Akt von "Ungehorsam" ein derzeit durchaus wichtiges Zeichen.
 
Nun, wie schon erklärt: De facto hat sie derzeit kaum eine andere Wahl. Aber halt nur widerwillig; und deutlich lieber hätte sie's anders:
Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise lässt die Direktorin der Vatikanischen Museen mit einem ambitionierten Plan aufhorchen: Der weltberühmte Touristenmagnet soll nach monatelanger Schließung wieder öffnen - und zwar schon ab dem 1. Februar. So kündigte es die Italienerin Barbara Jatta dieser Tage bei einer Online-Konferenz an.
Es folgen die erwartbaren Zugeständnisse an die nationalen Regelungen; aber dann:
Zumal längst nicht alle Angestellten mit den Lockdown-Regeln einverstanden sind. Sie bangen um ihre Jobs. (...) Wenn es nach ihr ginge, wären Besuche bedenkenlos möglich.
Darum denke ich: Sogar bei so braven Bürgern, wie z.B. ich einer bin, ist mittlerweile die Akzeptanz für bestimmte Einschränkungen (weil nicht als effektiv erwiesen) stark reduziert.

Und in eben diesem Sinne drücke ich unserem "rebellischen" ;) Landsmann in Florenz die Daumen:
Dort hat Uffizien-Direktor Eike Schmidt nach überstandener Corona-Infektion freie Bahn für die Wiedereröffnung. Die Toskana ist als gelbe Zone mit geringerer Ansteckungsrate ausgewiesen. Für den Deutschen ist der Neustart "ein Signal der Hoffnung" - wenngleich nicht ohne Risiko. "Aber es ist ein Risiko, das es wert ist, eingegangen zu werden", sagte Schmidt jüngst in einem Interview. "Denn Kunst ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit."
 
Genau! Die Zahlen in Rom sind eben deutlich höher als in Florenz. Daher kann man Eike Schmidt nun wirklich nicht als Rebellen bezeichnen - nicht mal in Gänsefüßchen! In Zeiten einer Pandemie ist Vernunft wichtiger als Emotion!
 
Zurück
Oben