Melania Mazzucco, L'architettrice

Claude

Triumphator
Stammrömer
Eine kurze Nachricht im Feuilleton der Druckausgabe der FAZ von heute weist auf ein neues Buch von Melania Mazzucco hin. Es geht um die Architektin Plautilla Bricci, Zeitgenossin von Bernini und Borromini und leider unbekannt. Ich gestehe, dass mir der Name nichts sagte. Und das, obwohl sie eine Kapelle in San Luigi gestaltet hat und in der Villa Benedetta (oder auch Villa del Vascello) auf dem Gianicolo gebaut hat. Leider ist die Villa schon im 19. Jh. zerstört worden.


Hoffentlich gibt es schnell eine deutsche (oder französische) Übersetzung - das Buch der Autorin über Tintorettos Engel ist mir noch in bester Erinnerung.
 
Dein Thread war mir entfallen - nur das Bild aus San Luigi schwirrte noch irgendwie im Kopfe herum, doch ich vermochte nicht, es zuzuordnen. Dann behalten wir es mal im Auge und kommen beim Erscheinen einer Übersetzung darauf zurück.
 
Tacitus, nun bist Du mir zuvor gekommen ...

Gerade der Anfang des Artikels speicht mir aus der Seele:

Der Architekt heißt im Italienischen „L’Architetto“. Und die Architektin auch: „L’Architetto“. Der Begriff, ein generisches Maskulinum, bezeichnet Personen unabhängig von ihrem Geschlecht. Eine Diskussion, dass die Frauen damit unsichtbar blieben oder gar ausgeschlossen würden, hat das nicht ausgelöst; von Zeichen und Signalen wie dem Genderstern, dem großen Binnen-„I“ oder dem Unterstrich werden italienische Sprache und Schrift verschont. Zwar ist inzwischen auch „L’Architetta“ geläufig, aber das ist deutlich seltener und vom Streben nach politischer Korrektheit wenig belastet. Andere Personenbezeichnungen haben ein Suffix, das das Femininum markiert, etwa pittore-pittrice (Maler-Malerin) oder scultore-scultrice (Bildhauer-Bildhauerin). Dagegen findet sich „L’Architettrice“ in keinem Wörterbuch, derzeit aber stapelweise in jeder Buchhandlung.

Beneidenswert, dass den Italienern dieser Unsinn mit der Genderei erspart bleibt.
 
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