Italien und das Coronavirus

Die Lage dort ist wirklich dramatisch und man kann nur hoffen, dass sie uns in diesem Maße nicht überrollt. Auch wenn es sich bei den Verstorbenen um ältere Menschen handelt, so wären viele von ihnen ohne das Virus noch unter uns.

Interessant wäre zu wissen, ob man in China genau die gleichen Erfahrungen gemacht hat.

In Italien liegt das Durchschnittsalter der an den Folgen einer Coronavirus-Infektion Verstorbenen bei 79,5 Jahren. Bei 70 Prozent der Toten handele es sich um Männer, teilte das italienische Institut für Gesundheit (ISS) am Mittwoch in Rom mit. Die Wissenschaftler stützen sich auf Daten von 2003 der in Italien verstorbenen Corona-Patienten.

707 der in Italien an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorbenen Menschen waren laut der ISS-Statistik zwischen 70 und 79 Jahre alt, 852 zwischen 80 und 89 Jahre. 198 waren älter als 90.
 
Danke, @Nihil, für diesen Beitrag. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Wenn es hier ein weinendes smiley gäbe hätte ich das genommen. Wie traurig ist das denn?!
 
Wenn es hier ein weinendes smiley gäbe hätte ich das genommen. Wie traurig ist das denn?!

So ist es liebe Tizia. Man könnte hier zig traurige Smileys vergeben. Es ist eine Katastrophe was dort passiert. Ich hoffe inständig, dass auch den letzten Idioten hier in D ein Lichtlein aufgeht und man sich entsprechend verhält. Das was Italien gerade durchmacht ist so furchtbar, dass man es sich kaum ausmalen kann.

Ich schreibe viel mit unseren italienischen Freunden am Gardasee und den Freunden in Rom. Die Lage ist verzweifelt.
 

Beppe Fiorello, einer der bekanntesten Entertainer und TV-Showmaster Italiens, in der Regel nie um einen witzigen oder provozierenden Spruch verlegen, fordert von seinen Landsleuten nun sogar, das Singen und Musizieren auf den Balkonen zu unterlassen. „Militärlastwagen, die Särge aus Bergamo zu anderen Krematorien bringen, und noch immer singt man auf den Balkonen, macht humorvolle Sprüche über diese epochale Tragödie, feiert Happenings in den sozialen Netzwerken. Das, was wir hingegen jetzt brauchen, wäre eine dreitägige nationale Trauer, die die Toten und deren Angehörige respektiert, gern in den sozialen Medien, aber ohne zu feiern“, schreibt Fiorello
 
Die ersten Erkrankten in Rom, ein chinesisches Ehepaar wurden heute aus dem Krankenhaus, wo es intensiv gepflegt wurde, entlassen und setzt seine Rekonvaleszenz in einem anderen fort.


"Ci avete salvato la vita. Amiamo lo Spallanzani, amiamo l'Italia"

"Sie haben uns das Leben gerettet. Wir lieben das Spallanzani, wir lieben Italien", sagen sie.
 

Sun Shuopeng ist Vize-Präsident des chinesischen Roten Kreuzes:

"Mit Blick auf die Beschränkungen in Italien sehe ich viele Probleme. Wir sind gerade aus Padua zurückgekommen. Hier in Mailand, der am stärksten vom Virus betroffenen Region, wird die Ausgangssperre nicht konsequent durchgesetzt. Der öffentliche Nahverkehr ist noch immer in Betrieb und die Menschen bewegen sich noch immer frei in der Öffentlichkeit. Es werden Abendessen gegeben und in den Hotels finden Feiern statt. Niemand trägt Masken."
 

Konkret: Innerhalb von 24 Stunden sind nach Behördenangaben 627 weitere Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Das ist bisher die höchste Opferzahl binnen eines Tages, wie der Zivilschutz an diesem Freitag mitteilte.
 
Man denkt immer, dass es nicht noch schlimmer werden kann und dann kommen die Zahlen der Toten.

Ein Freund, der nicht weit weg von Bergamo wohnt, schrieb mir gerade, dass sie niemanden mehr im Krankenhaus aufnehmen, weil kein Platz mehr ist.
 
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