Italien und das Coronavirus

Unser NRW-Gesundheitsminister hat es eben durch die Blume gesagt, aber er sieht klar das Hauptproblem darin, dass zu wenig Beatmungsgeräte zur Verfügung stehen könnten, wenn sich das Virus weiterhin so rasant ausbreitet.
 
wenn sich das Virus weiterhin so rasant ausbreitet.

Und das ist ja das, was die meisten nicht kapieren. Sie denken, dass sie maximal eine leichte Grippe bekommen, bedenken aber nicht, dass sie Menschen anstecken könnten bei denen es dann nicht so glimpflich ausgeht.

Im Radio hörte ich gerade, dass man nun, da die Clubs zu sind, Corona Partys daheim feiert.
 
Im Radio hörte ich gerade, dass man nun, da die Clubs zu sind, Corona Partys daheim feiert.

Es gibt immer welche, die den bevorstehenden Weltuntergang "feiern". Das schlimmste, was man machen kann, ist, ihnen jetzt auch noch die ganze Aufmerksamkeit zu geben. Das spornt die noch mehr an. In den Niederlanden hat jetzt der run auf Cannabis begonnen, weil die coffee-shops vor der Schliessung stehen.
 
... dass zu wenig Beatmungsgeräte zur Verfügung stehen könnten, wenn sich das Virus weiterhin so rasant ausbreitet.
Und dies ist in Zeiten solch aussergewöhnlichen Umständen ( Pandemie/ Krieg) ja landesweit. Selbst bei einem " Massenanfall" an Patienten bei einem Busunglück etwa, kann es regional zu Engpässen führen. Eventuell werden dann Patienten ausgeflogen in andere Kliniken. Aber ob regionales oder landesweites Unglück, Ärzte müssen immer " triagieren". Das klingt hart, aber im Fall von zu wenig Ressourcen werden die Pat. mit besseren Überlebenschancen gegenüber den anderen vorgezogen.
 

Der italienische Regierungschef Giuseppe Conte hat die Menschen auf den Höhepunkt der Viruskrise vorbereitet. „Die Wissenschaftler sagen uns, dass wir den Höhepunkt noch nicht erreicht haben, dass dies die riskantesten Wochen sind und wir die größte Vorsicht walten lassen müssen“, sagte Conte der Zeitung „Corriere della Sera“.
 
Die Lage ist wirklich dramatisch. Ich habe gerade mit unseren italienischen Freunden geschrieben, sie verlassen schon alleine vor lauter Angst das Haus nicht mehr. 400 Tote an einem Tag, die Lage ist verzweifelt.

Möge es Italien und allen betroffenen Ländern bald besser gehen und dieser Alptraum enden.
 

Ob sich die München-Theorie vom „Patienten null“ aus Deutschland erhärten lässt, steht dahin. Jedenfalls hat sie in Italien ein Narrativ verstärkt, wonach das Übel aus China über den Umweg Deutschland nach Italien gekommen sei. Hinzu kommt die immer wieder von Kommentatoren, Wissenschaftlern und auch Politikern geäußerte Verwunderung darüber, dass zwar in Deutschland ebenso wie in Spanien und Frankreich die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten zuletzt in die Höhe geschnellt sei, dass dort aber angeblich viel weniger Menschen an der durch das Virus verursachten Lungenkrankheit stürben als anderswo. So meldete Spanien bis Sonntag fast 300 Todesfälle bei knapp 9000 Erkrankungen, Frankreich rund 130 Tote bei 5400 Infizierten – aber Deutschland nur 16 Tote bei rund 6500 registrierten Erkrankungen. Während die Deutschen die Zahl der Todesfälle „kleinrechneten“, protzten sie mit den 550 Milliarden, die sie zur Stützung der eigenen Volkswirtschaft vorhalten könnten, heißt es in Italien.
 
Der Flughafen Ciampino schliesst vom 14. März an. Gleiches gilt vom 17. März an für Terminal 1 in Fiumicino.

Coronavirus, Schließung von Terminal 1 des Flughafens Fiumicino: Die Stille ist ohrenbetäubend, so der Titel dieses Videos der Repubblica:

Wie oft bin ich dort abgeflogen ... :confused:
 

Geht man raus, so füllt man zuerst das Formular "Modulario Interno 314" des Innenministeriums aus, das kann man aus dem Netz herunterladen und ausdrucken - eine sogenannte Selbstzertifizierung mit allen persönlichen Daten und einer Unterschrift. Gerät man in eine Kontrolle, muss man der Patrouille glaubhaft machen können, dass der Eintrag auf dem Formular auch der Wahrheit entspricht. Es gibt Zehntausende solcher Kontrollen im Land, jeden Tag.

Einkaufen zum Beispiel geht in Zeiten des Lockdown so: einzeln, nie in Begleitung, weder eines Freundes noch eines Mitglieds der Familie. Man wählt den nächstgelegenen Laden, das ausgefüllte Modulario Interno 314 in der Tasche, eine Schutzmaske vor Mund und Nase. Vor dem Laden steht ein Bediensteter, der nur wenige Kunden gleichzeitig reinlässt. Alle anderen warten in der Schlange, zwei bis vier Meter voneinander entfernt. Geht normalerweise ganz rasch, die Läden sind immer gut versorgt, das Angebot wird jeden Tag neu aufgestockt. Hamstern ist nicht nötig. Am Eingang liegen Plastikhandschuhe, die braucht man jetzt nicht mehr nur am Stand für Gemüse und Früchte, sondern im ganzen Laden. Dann auf direktem Weg nach Hause, Hände waschen, Früchte und Gemüse waschen. Es gibt Schlaumeier, die gehen jetzt fünfmal am Tag einkaufen, um rauszukommen.

Zu einiger Verunsicherung führt noch immer die Frage, ob man sich auch mal so die Beine vertreten darf im Freien. Das Innenministerium bat um Unterlassung. So man es drinnen aber wirklich nicht mehr aushalte: dann eben kurz raus, eine Runde ums Haus, allein oder mit gebührendem Abstand, wieder rein. Flanieren im Stadtpark? Geht nicht mehr, die Parks werden nach und nach alle geschlossen. Mit dem Hund darf man hingegen immer raus, kurz auf die Piazza, dafür braucht es auch keine Selbstzertifizierung.
Joggen und Fahrradfahren geht auch, aber ebenfalls nur einzeln und mit Maß. Man könne dem Menschen nicht untersagen, sich körperlich zu betätigen, hieß es aus dem Ministerium.
 

Update vom 17. März, 19.23 Uhr: Die Zahl der Toten und Infizierten durch die Coronavirus-Pandemie steigt in Italien weiter an - allerdings minimal langsamer. Bis Dienstag starben 2503 Menschen, teilte der Zivilschutz in Rom mit. Das sind 345 Tote mehr als am Vortag. Am Montag war die Zahl der Toten im Vergleich zum Vortag noch um 349 gestiegen.
Die Zahl der Infizierten stieg von rund 28.000 auf 31.506 an. Das sind rund 12,6 Prozent in einem Tag. Vergangene Woche war die Zahl der Infizierten pro Tag noch zwischen 17 und 21 Prozent angestiegen. Experten betonten, es sei noch zu früh, einen Trend daraus abzulesen.
 
Ein kleines solidarisches Zeichen von hier nach Italien (mit Video):



Anche il Presidente dell'Europarlamento, David Sassoli, ha rilanciato sulla sua pagina Facebook il video dalla città di Bamberg: "Questa è l'Europa che ci piace".
Auch der Präsident des Europäischen Parlaments, David Sassoli, hat auf seiner Facebook-Seite sich dazu geäußert - "Das ist das Europa das wir mögen."
 
Zuletzt bearbeitet:

Von Andrea Dernbach am 18.3.2020

Italien bleibt Hauptbetroffene des Virus und nach einem ersten Tag, an dem die Zahl der Neuansteckungen fiel – Montag – verzeichnet der Zivilschutz schon wieder ein Plus. Fast 3000 weitere Fälle veröffentlichte dessen Website am Dienstagabend. Dennoch, es gibt Anzeichen für Besserung. Eine Karte, die die römische „Repubblica“ am Dienstag veröffentlichte, zeigt, dass der Süden des Landes weiter weitgehend von der Epidemie verschont bleibten könnte. Nur Apulien zeigt eine steile Kurve, die andern bleiben flach. Man sei noch nicht am Scheitelpunkt angelangt, sagte der Notstandsbeauftragte Angelo Borrelli, aber: „Für Ende der Woche erwarten wir eine Verbesserung der Kurve“ – immer vorausgesetzt, der ständig wiederholte Aufruf funktioniert: Nach Möglichkeit zu Hause bleiben und auch dort Kontakte nach draußen möglichst meiden.

Und auch:

 
Infrastrukturministerin, Paola De Micheli am Mittwoch.
 
 

Das ist unverständlich, besonders bei dieser Nachricht:

 
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