Mein Rom-Mosaik

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Liebe Simone,

danke, für deine vielversprechende Einleitung zu San Martino ai Monti, einer römischen Kirche,
die ich schon mehrfach besucht habe, allerdings, ohne dieses umfangreiche Hintergrundwissen.

Liebe Ursula,
das Hintergrundwissen musste ich mir auch erst aneignen und bin sogar noch dabei.
Ich fand die Kirche in weiten Teilen so ansprechend, dass ich mit Vergnügen alles Mögliche darüber lese.

Liebe Simone, auch von mir großen Dank für den Beginn der Erläuterungen zur Titularkirche San Martino ai Monti des Monti-ni-Papstes!

Wer weiss, vielleicht war es die Möglichkeit dieses Wortspiels, welche Johannes XXIII. dazu gebracht hat Giovanni Battista Montini genau diese Titularkirche zuzuweisen. ;):)

Wir sind da bei unseren Spaziergängen auch schon vorbeigekommen; allerdings war die Kirche geschlossen. Umso mehr freuen wir uns auf Hinweise für ein künftiges [?] Ziel!

Da die Renovierung grosser Teile der Kirche kürzlich erst abgeschlossen werden konnte, hat es vielleicht mit dieser zu tun, dass Euch der Zutritt verwehrt blieb. Die regulären Öffnungszeiten findet man z.B. beim Portal 060608 Chiesa Ss. Silvestro e Martino ai Monti / Chiese cattoliche / Luoghi di culto di interesse storico-artistico / Cultura e svago - 060608.it

Tutti i giorni ore 7.30-12.00 / 16.00-19.00

Orario Messe:
Festivi: ore 8.30; 10.00 (invernale); 11.30; 18.00; 19.30
Feriali: ore 7.30; 08.30 (invernale); 18.00; 18.30 (estivo)
Prefestivi: ore 18.00

Ich bin auf die Fortsetzung sehr gespannt. Mir war gar nicht bewusst, dass diese Kirche die ehemalige Titelkirche von Paul VI. war.

Willkommen zurück aus Florenz. Ich hoffe, dass Du dort schöne Tage verbracht hast und mit vielen neuen Eindrücken nach Hause gekommen bist. Danke für Dein Interesse an meinen Beschreibungen von S. Martino ai Monti. Ich poste gleich noch einen kleinen Teil zur Dekoration des Hauptschiffs der Kirche. Der Rest muss noch ein wenig warten aber es geht so schnell wie möglich weiter.
 
Liebe Claude,

jetzt hätte ich deinen netten Kommentar wegen des Seitenumbruchs fast übersehen!

Vielen Dank für den Überblick zu einer mir unbekannten Kirche in Rom. Wieder eine Lücke in meinem römischen Stadtplan, die sich so schließt - vielen Dank dafür.

Ich bin überrascht, dass ich Dir mit San Martino ai Monti etwas Neues zeigen kann. Martin von Tours, der "Apostel Galliens" ist auf einem Altarbild dargestellt, das ich leider nicht fotografiert habe. Das wäre dir wohl nicht passiert. ;) Klicke bei Interesse in diesem Grundriss von der Homepage der Kirche den Link mit der Nummer 11 an.
 
Liebe Simone,
mit dem Lesen deiner beiden neuen Berichtsteile bin ich ein wenig in Verzug geraten und habe es gerade geschafft, den Bericht über Santa Maria in Trastevere zu lesen, den ich mir bewusst aufgespart hatte, weil ich zuerst unsere eigenen Fotos anschauen wollte.
Wir haben ja im September nur ein paar Schritte entfernt unser Hotel gehabt und sind deshalb fast jeden Tag dort vorbei gegangen.
An den herrlich restaurierten Fresken und Mosaiken konnten auch wir uns gar nicht satt sehen und dank deiner Beschreibungen ist es jetzt ein doppelter Genuß geworden. Besonders deine Ausführungen zu den Frauenfiguren sind sehr informativ und interessant - vielen Dank dafür!
San Martino ai Monti muss noch ein wenig warten...
 
Liebe ColleMarina,

vielen Dank für dein nettes Lob und dein Interesse am Thema!

An den herrlich restaurierten Fresken und Mosaiken konnten auch wir uns gar nicht satt sehen und dank deiner Beschreibungen ist es jetzt ein doppelter Genuß geworden. Besonders deine Ausführungen zu den Frauenfiguren sind sehr informativ und interessant - vielen Dank dafür!

Ersteres kann ich sehr gut nachvollziehen und dass dich die Ausführungen zu den Frauenfiguren besonders angesprochen haben, freut mich besonders denn ich habe mich kürzlich auch erstmals genauer mit diesen beschäftigt.

San Martino ai Monti muss noch ein wenig warten ...

Kein Problem! ;) Der Bericht ist ja noch gar nicht vollständig. Aber es geht bald weiter!
 
Teil 1 des Berichts über San Martino ai Monti ist jetzt fertiggestellt. Siehe: Mein Rom-Mosaik
Teil 2 mit Fotos aus dem Titulus Equitii folgt in ein paar Tagen.
 
Liebe Simone,
nun habe ich Deine römischen Mosaiksteinchen auch weiter betrachtet und dabei Bekanntes vertiefen (bei den Informationen zu der restaurierten Fassade von S. Maria in Trastevere finde ich besonders interessant die Deutung der lampentragenden Frauenfigurgen) und Neues entdecken können (San Martino ai Monti war mir bisher nur vom Namen her bekannt).
Als kleines Dankeschön und als Ausgleich dafür:
Zwar wäre ein bisschen Sonne beim Fotografieren in dieser Stunde wünschenswert gewesen ...
ein Bild mit ein bisschen mehr Sonnenschein ;).
 
Liebe Simone,

es ist beeindruckend, wie viele Kenntnisse und Betrachtungen du uns zum
Kircheninneren von S. Martino ai Monti nahebringst, die, zumindest ich, bei
meinen Besuchen dort nicht annähernd erfasst habe.
 
Liebe Simone,

auch ich habe nun Deinen ausführlichen und wieder einmal ausgezeichnet recherchierten Bericht zu San Martino ai Monti angesehen.
Bei unserem bisher einzigen Besuch dort vor einer Reihe von Jahren sind wir in erster Linie wegen diesem Bild von Alt-Sankt-Peter hingegangen, das der BEVA gerne sehen wollte.
Solche schönen Fotos haben wir nicht gemacht, wenn ich mich recht erinnere, waren wir auch kurz vor der Schließung da und hatten nicht mehr viel Zeit. Umso mehr freue ich mich, das Gemälde so schön zu sehen! (Und natürlich auch über alle anderen wunderschönen Bilder!)
Nun kommen wir zu dem zweiten Fresko von Filippo Gagliardi. Es wurde nicht später als 1656 ausgeführt und zeigt eine sehr interessante Ansicht, nämlich das Innere des alten Petersdoms!
 
Liebe Pasquetta,

es freut mich, dass Du S. Maria in Trastevere bei Sonnenschein erleben und fotografieren konntest. Danke für das schöne Foto.
Der bedeckte Sommerhimmel am Tag meines Besuchs hatte einen Vorteil: Es fällt kein Schatten auf den Giebel!

Liebe Ursula,

auch ich habe weder beim ersten noch beim zweiten Besuch all das gewusst, was ich jetzt hier erzählt habe aber beim zweiten Besuch habe ich schon viel intensiver hingeschaut. Dennoch werde ich bei einem weiteren Besuch bestimmt noch Einiges entdecken.
Wenn mir etwas gefällt, dann möchte ich es besser verstehen und informiere mich mit den mir zu Verfügung stehenden Mitteln. Leider gibt es in der Kirche kein Büchlein zu kaufen.
Es freut mich, dass ich Dir, als der besseren Kennerin der Kirche, noch Neues erzählen konnte.

Liebe Angela,

ja, das Fresko von Alt-Sankt-Peter ist wirklich interessant! Mir persönlich gefällt dasjenige von S. Giovanni in Laterano aber noch besser!
Die Fotos sind wegen der guten Beleuchtung tatsächlich nicht zu dunkel. Vielleicht wurde diese seit Eurem Besuch erneuert.

Euch allen einen erholsamen Sonntag
wünscht
Simone
 
Liebe Simone, nun habe ich mit Vergnügen meine Eindrücke über San Martino vervollständigt. Besonders beeidruckend fand ich die Fresken zu Sankt Peter und San Giovanni in Laterano.
Vielen Dank für die Mühe, uns Deine Forschungsergebnisse so anschaulich zu präsentieren.
 
Teil 2 mit Fotos aus dem Titulus Equitii folgt in ein paar Tagen.

Der etappenweise zusammengestellte Bericht über diesen ganz besonderen Ort ist eben fertig geworden und hier zu finden: Mein Rom-Mosaik

San Martino ai Monti und der Titolo di Equizio sind in meinen Augen aus vielen Gründen ein lohnendes Ziel und ich war dort (hoffentlich) nicht zum letzten Mal!
 
San Martino ai Monti und der Titolo di Equizio sind in meinen Augen aus vielen Gründen ein lohnendes Ziel ...
Da hast Du ein wahres Wort geschrieben :) - Kirche und Titolo di Equizio erscheinen mir sehr interessant (auch durch Deine guten Bilder dazu) und sind schon mal notiert für "alle Eventualitäten", man kann ja nicht wissen ... das Monti-Viertel ist mir noch nicht so bekannt. Vielen Dank für diesen tollen Hinweis!
 
@otium
so wie ihr, habe ich S. Martino ai Monti auch bei meinem Erstbesuch im März 2018 erlebt, im Sommer war dann alles frisch restauriert und wieder sichtbar!

@Pasquetta
Es freut mich, dass der Hinweis dir gefällt und wünsche dir, dass die nächste Romreise nicht zu lange auf sich warten lässt! Einen Besuch von S. Martino ai Monti wirst du nicht bereuen!
 
An den grünen Hängen des Palatin

An einem wunderschönen Spätsommertag haben wir einen sehr eindrucksvollen Spaziergang auf dem Palatin unternommen. Ausgangspunkt war der Palatineingang an der Via di San Gregorio, 30, wo wir zu den ersten Besuchern gehörten, die um halb neun Uhr eingelassen wurden. Unser erstes Ziel waren die Arcate Severiane, die Severer-Arkaden. Anfang 2010 habe ich selbst in diesem Thread auf die Eröffnung der Aussichtsterrasse aufmerksam gemacht. Den Spaziergang auf den Mauern kann man nur dienstags und freitags unternehmen. Siehe: Arcate severiane - Roma - Aree Archeologiche.

Am Gartenstadion entlang erreichten wir die Arkaden und genossen von der Terrasse aus einen schönen Blick auf den Circus Maximus am Fuss dieser Substruktionen sowie Richtung Aventin, Peterskuppel ...

Nach dem Besuch der Severer-Arkaden gingen wir links davon zu einer kleinen Pforte. Wir freuten uns als wir sie geöffnet und mit diesen Hinweisen vorfanden:

Dort beginnt der am 22. Juni wiedereröffnete Weg entlang der grünen Hänge des Palatin. Siehe: Spaziergang vom Palatin zum Forum: Neueröffnung nach 18 Jahren

Der Weg nennt sich "Percorsi nel verde alle pendici del Palatino" resp. "Paths in the green on the slopes of the Palatine".

Dazu ist auch ein zweisprachiges Büchlein erschienen von dessen Existenz ich aber erst diese Woche erfahren habe. Siehe: Percorsi nel verde alle pendici del Palatino / Paths in the green on the slopes of the Palatine - Mondadori Electa

This itinerary in five stages visits sites of great symbolic value for the city, the mythical places where Rome was founded that bear witness to history with sumptuous Imperial residences, from the house of Augustus to Severus’ palaces. Over the centuries, the architectural scenario has turned into a charming natural landscape so an in-depth study is dedicated to the flora of the hill, examined not only botanically but in its links to history and literature, too.

Erwartungsvoll machten wir uns auf, den nur etwa einen Kilometer langen Pfad zu erkunden. Es gibt so viel Schönes und Interessantes zu sehen, dass wir rund zwei Stunden an den grünen Hängen des Palatin unterwegs waren.

Ich lasse vor allem Bilder sprechen und füge auch Fotos der meisten Informationstafeln ein. Bei maximaler Größe kann man die zweisprachigen Texte gut lesen.


Teilabschnitt des Pfades unterhalb der Severer-Arkaden




Nicht nur die Erklärungen zur Geschichte der Bauwerke sind gut gemacht, auch die Erklärungen zur Flora auf dem Palatin sind für Liebhaber römischen Grüns wirklich lesenswert. Das Foto oben links zeigt ein privates Gärtchen mit Dahlien das jemand dort angelegt hat.
Besonders interessant waren in meinen Augen die Ruinen des sogenannten Paedagogium:

Dort wurden die kaiserlichen Sklaven ausgebildet und auf ihre Aufgaben vorbereitet. Einer dieser Sklaven hat wohl das bekannte "Spottkreuz vom Palatin" in eine Wand des Pädagogiums geritzt. Die frühen Christen scheuten sich Christus darzustellen und benutzen lieber das Christusmonogramm, den Fisch oder den Hirten mit dem Lamm auf der Schulter als Zeichen. Hier aber sehen wir die Karikatur des Gekreuzigten, ausgeführt von einem Nicht-Christen. Es zeigt ein Mischwesen aus Esel und Mensch und davor einen Mann. Die griechische Umschrift lautet auf deutsch "Alexamenos betet seinen Gott an." Diesen Alexamenos verspottet der Urheber des Graffito.

Das Spottkreuz kannte ich von Fotos und wusste auch, dass es sich in dem kleinen Museum auf dem Palatin befindet - aber nicht woher es stammt! Das Graffito wurde 1857 gefunden und von der Wand des Pädagogiums abgenommen. Nach langen Jahren in zwei verschiedenen römischen Museen kehrte es 1946 auf den Palatin zurück! Siehe: Alexamenos graffito - Wikipedia


Kurz nachdem ich diese hübsche Blüte fotografiert hatte,

bot sich folgender Blick auf die Apsis der Kirche Sant'Anastasia al Palatino:

Wir befanden uns nun unterhalb der Residenz von Kaiser Augustus:

Zur Kornelkirsche siehe auch Kornelkirsche – Wikipedia
Nach römischer Überlieferung hat noch zur Zeit von Kaiser Caligula (37–41 n. Chr.) auf dem Palatin ein uralter Kornelkirschenbaum gestanden. Dieser soll seinen Ursprung darin gehabt haben, dass bei der sagenhaften Gründung Roms durch die Zwillinge Romulus und Remus im Jahre 753 v. Chr. Romulus seine Lanze als Grenzzeichen für die Stadt in den Boden stieß. Diese war, wie damals üblich, aus dem Holz der Kornelkirsche gefertigt. Die Lanze soll dann – als Zeichen für die geglückte Gründung – ausgeschlagen sein und sich zu dem Baum entwickelt haben. Auch andere römische Städte sollen auf ähnliche Weise von den römischen Auguren mit einem Stab aus Kornelkirschenholz als Ausrichtungspunkt gegründet worden sein.

Unter Pinien und auf Säulenresten sitzend haben wir eine kleine Pause eingelegt. Der Weg änderte nun die Richtung und führte am Nordwestabhang des Palatin hügelab. Rechts oben: Blick auf die Fassade von Sant'Anastasia al Palatino.

Das Foto oben rechts zeigt keine antiken Ruinen sondern Reste einer mittelalterlichen Festungsanlage der Adelsfamilie Frangipani.

Bald befanden wir uns oberhalb der Kirche San Teodoro al Palatino auf die sich wunderschöne Blicke boten:

Ein Baustellenzaun bot noch ein paar weitere Einblicke in die Flora des Palatin:

Echten Acanthus mollis oder Wahren Bärenklau (mittleres Foto oben) hatten wir in Mengen gesehen. Akanthus als charakteristisches Ornament korinthischer Säulenkapitelle ist uns wohl allen bekannt!

Nun kamen wir zu den Horrea Aggrippiana, wo der Vicus Tuscus auf die Gegend des Velabrum stösst. Vgl. folgenden Thread hier im Forum: Palatin, Ausgrabungen unter den Horrea Agrippiana

'Storie dal Palatino', apre il cantiere degli Horrea Agrippiana
Auf dem Palatin, in dem der Kirche S. Teodoro al Palatino benachbarten Bereich, haben Grabungen unter den Horrea Agrippiana - großen Lagerräumen aus der augusteischen Epoche - Reste eines Hauses aus dem 2. Jh. v. Chr. zu Tage gefördert, die nun präsentiert wurden als wichtigste Entdeckung am dritten Tag der öffentlichen Archäologie im Parco archeologico del Colosseo: schwarz-weiße Fußbodenmosaiken, eine kleine Sphinx (vielleicht früher ein Tischfuß) und einige nahezu unbeschädigte spärrepublikanische Amphoren.

Wir waren nicht am Tag der öffentlichen Archäologie dort und freuten uns daher umso mehr, dass wir das schwarz-weiße Fußbodenmosaik aus der Nähe betrachten konnten:

Danach trennten uns nur noch wenige Schritte vom Ende der Percorsi nel verde alle pendici del Palatino. Man kann den Weg auch auf dem Forum antreten und oben auf dem Palatin beenden. Die Überschrift zur Informationstafel auf dem dritten Foto rechts unten lautet nicht umsonst Introduzione al percorso ... oder Introduction to the new itinerary ... Meine Empfehlung wäre allerdings den Weg auf dem Palatin zu beginnen.

Zum Abschluss boten sich uns noch diese herrlichen Blicke auf das Forum mit der Kurie sowie die Rückseite des Kapitolspalastes:

Dann verliessen wir das Forum an dem noch relativ neuen Ausgang Ecke Foro Romano - Via di San Teodoro. Siehe: Ausgang vom Forum Romanum zur Via di San Teodoro

 
San Teodoro al Palatino
Nachdem wir bereits vom Palatin aus schöne Blicke auf San Teodoro al Palatino am Fuß des Hügels hatten werfen können, bot sich ein Besuch der Kirche an.

Sie liegt unterhab der Domus Tiberiana, an der antiken Straße, die das Forum Romanum mit dem Forum Boarium entlang des Nordwestabhangs des Palatin verband. Ihr runder Grundriss wird oft auf die Grundmauern eines römischen Rundtempels zurückgeführt aber es gibt keine archäologischen Beweise dafür. Dass die Kirche rund ist, muss am Willen der Erbauer liegen.

Diese Tafel an der Rückseite von S. Teodoro berichtet Folgendes zur Geschichte:

At the foot of the Domus Tiberiana facing the Velabrum stands an Orthodox Christian church with a circular plan, built from the 15th century onwards on the site of an earlier diaconia dedicated to the Greek Saint Theodore of Amasea and attested from the late 8th century. Archeological excavations inside the church have revealed the presence of a basilica hall dating to the 5th century; perhaps the first diaconia, and further below the remains of a private residence with an atrium dating to around the 1st century BC opening onto the Vicus Tuscus, now Via di San Teodoro.

Der griechisch-orthodoxen Gemeinde in Rom gehört San Teodoro erst seit 2000.

Johannes Paul II. überließ die Kirche dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel und der griechisch-orthodoxen Gemeinde in Rom. 2002 bis 2006 wurde die Kirche restauriert und für den byzantinischen Ritus umgestaltet. Am 1. Juli 2004 nahm der Patriarch Bartholomeos I. an der Weihungsfeier teil.

Vgl.: Sacra Arcidiocesi Ortodossa d'Italia e Malta
und La chiesa di San Teodoro al Palatino, segno d'amicizia fraterna tra Roma e Costantinopoli | Tv2000

Auf dem Weg zu San Teodoro kamen wir an der Via di San Teodoro an diesem besonderen Nasone mit drei „Nasen“ in Form von Drachenköpfen vorbei. Er wurde 1874 errichtet und gehört damit zu den ältesten der Stadt. Es gibt nur noch drei Nasoni mit diesen Drachenköpfen in Rom. Es war warm und das frische, kühle Wasser bot eine willkommene Erfrischung.


Die Gründung der Kirche geht auf das späte 6. Jh. zurück. Von der damaligen Rundkirche sind noch die Apsis und wenige Mauerreste erhalten. Geweiht wurde die Kirche dem Soldatenheiligen Theodor von Amasaia, auch als Theodor Tiro bekannt.

Theodor, der Legende nach der Bruder des heiligen Georg, war ein einfacher Soldat im Heer von Kaiser Maximian in Pontus am Schwarzen Meer und ein überzeugter Christ. Er war Kommandant einer Garnison in Galatien und erlitt in der letzten römischen Christenverfolgung unter Maximinus Daia in Amaseia, der Hauptstadt der ehemaligen römischen Provinz Helenopontus, den Märtyrertod

Die Kirche gehörte im Mittelalter zu den sieben ursprünglichen Diakonien Roms.

1453 bis 1454 ließ Papst Nikolaus V. durch den Florentiner Architekten Bernardo Rossellino (1409 bis 1464) einen kuppelgewölbten, in Ziegeln ausgeführten Rundbau mit drei Apsiden neu errichten.


Dieses Foto lässt Rossellinos flache Kuppel von San Teodoro gut erkennen. Es war dies die erste Kuppel in Rom nach vielen Jahrhunderten. Von 1451 bis 1455 war Rossellino als Baumeister für Papst Nikolaus V. in Rom tätig, wo er an den Entwürfen für den Ostabschluss der Peterskirche mitarbeitet.

Interessant finde ich die mir bislang unbekannte Tatsache, dass San Teodoro eine Zeit lang die Kapitolinische Wölfin beherbergte!

Nach Quellen aus dem 10. Jahrhundert war die Statue vor dem alten Lateranpalast aufgestellt. Danach wurde sie in der Kirche San Teodoro al Palatino aufbewahrt. 1471 schenkte Papst Sixtus IV. im Zuge der Umgestaltung des Kapitolsplatzes durch Michelangelo und der Ausstattung des Platzes mit Antiken die Wölfin den Konservatoren der Stadt Rom. Die Zahlung von 10 Goldflorin durch Sixtus diente möglicherweise als Honorar für Antonio Pollaiuolo, der um diese Zeit die Zwillinge hinzugefügt haben soll. Bis 1583 war die Statue auf einem Sockel im Portikus des Konservatorenpalastes aufgestellt. Seit 1586 steht sie auf einem Podest in der Mitte der Sala della Lupa im Konservatorenpalast.

Quelle


Leider geht auch aus dieser Seite der Kapitolinischen Museen nicht ganz klar hervor bis wann die Lupa sich im Lateran befand. Evt. bis 1450. Danach und bis 1471 soll sie sich in San Teodoro befunden haben.

Processi ed esecuzioni "alla lupa" sono registrate di tanto in tanto fino al 1450. La Lupa era conservata con altri monumenti, come l'iscrizione bronzea della lex de imperio Vespasiani, che venivano esposti come cimeli per attestare la continuità tra Impero romano e papato, tra antichità e medioevo.

San Teodoro dürfte ausgewählt worden sein, weil sich die Kirche in der Nähe des Lupercal befindet.

Wikipedia schrieb:
Das Lupercal war eine Höhle am Hügel Palatin und eine der wichtigsten Kultstätten der antiken Stadt Rom. Laut dem Gründungsmythos Roms wurden dort die Zwillinge Romulus und Remus von einer Wölfin gesäugt, bevor sie 753 v. Chr. die Stadt gründeten.

Eine wichtige Etappe in der langen Geschichte von San Teodoro al Palatino war das frühe 18. Jh., als Papst Clemens XI. den schweizerisch-italienischen Architekten Carlo Fontana mit der Umgestaltung von San Teodoro beauftragte. Die Arbeiten dauerten von 1703 bis 1705. Von Carlo Fontana stammt der Vorhof der Kirche zu dem man über eine geschwungene doppelte Treppenanlage von der drei Meter höher gelegenen Via di San Teodoro hinuntersteigt.
Das Foto links zeigt einen Teil des kleinen Platzes. Der runde Altar in seiner Mitte ist antik. Ebenfalls von Carlo Fontana stammt der Portikus vor dem Rundbau. Das Glockentürmchen ist erst von 1709. Über dem Eingang erkennt man ein altes Fresko mit einer Szene der Geburt Jesu. Sein Alter ist unklar (evt. 15. Jh.).

Betritt man San Teodoro, so fallen natürlich sofort die Ikonostase und viele goldglänzende Ikonen auf:



Links: moderne Ikone, S. Teodoro mit dem Kirchenmodell in der Hand darstellend.

Über den beiden Seitenaltären hängen noch Gemälde mit katholischen Heiligen von denen ich aber nur das obige fotografiert habe. Das andere erkennt man hier. Der Heilige auf meinem Foto ist der Heilige Crescentius. Er passt gut zu den anderen heiligen "Drachentötern" ;) in dieser Kirche. Das Gemälde ist ein Werk von Giuseppe Ghezzi (1634 bis 1721).

Schmuckstück von S. Teodoro al Palatino ist das um 600 entstandene Apsismosaik.

Apsismosaik von S. Teodoro
Zuerst dachte ich, ich könne kein brauchbaren Foto davon machen weil es völlig im Dunkeln lag. Da meine Smartphonekamera aber alle Motive automatisch etwas aufhellt, sind schliesslich doch ein paar brauchbare Bilder entstanden. Details konnte ich allerdings mit dem Smartphone leider nicht fotografieren denn stärker gezoomte Bilder werden nicht scharf.

Die Komposition des Apsismosaiks blieb bis heute erhalten aber es wurde natürlich mehrfach und stark restauriert. So z.B. 1642 unter Kardinal Francesco Barberini. Das hohe Alter des Mosaiks erkennt man unter anderem im Vergleich zu anderen Mosaiken des 6. und 7. Jahrhunderts in Rom, vor allem solchen aus SS. Cosma e Damiano und S. Lorenzo fuori le mura.

Vor einem Goldgrund und in einer Bordüre mit pflanzlichen Motiven zeigt das Mosaik die auf einer sternenbesetzen Weltkugel thronende Gestalt Christi. Er hat die rechte Hand zum Segensgestus erhoben und trägt in der Linken einen Kreuzstab. Aus bunten Wolken kommend, hält die Hand Gottes den Loorbeerkranz über das Haupt Christi.
Zum Vergleich:


Vom Betrachter des Mosaiks aus rechts führt Petrus (mit Schlüssel) den Heiligen Theodor (mit Märtyrerkrone auf den verhüllten Händen) zu Christus. Zum Vergleich, unten zwei Aufnahmen des Apsismosaiks von SS. Cosma e Damiano. Die Ähnlichkeit mit dem dortigen Heiligen Theodor ist unverkennbar! Vgl. bei Interesse meinen Bericht über einen Besuch in SS. Cosma e Damiano hier.


Vom Betrachter aus links führt Paulus (mit Schriftrolle) einen jungen Heiligen mit langen blonden Haaren und der Märtyrerkrone zu Christus.
Diese Gestalt ist nicht eindeutig zu identifizieren und oft wird einfach nur von "einem Heiligen" gesprochen. Es könnte sich aber auch um den Hl. Georg handeln, der ja der Legende nach ein Bruder des Hl. Theodor war. Eine weitere Möglichkeit ist, dass hier der Heilige Cleonicus (gestorben 308), ein Anhänger des Hl. Theodor, dargestellt ist. Zu Cleonicus siehe hier.

Zum Schluss noch zwei Fotos von Teilen der flachen Innenkuppel. Seit der jüngsten Restaurierung zeigt sie einen hellen Blauton, wie ihn Carlo Fontana in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts ausgesucht hatte. In der Mitte befindet sich ein von der griechisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaft angebrachtes rundes Bildnis von Christus als Pantoktator.

 
Hallo Simone

Was für schöne Bilder des Palatins aus ganz ungewöhnlichen Perspektiven! Ist der " Mauerspaziergang" das ganze Jahr über möglich, oder nur in den warmen Jahreszeiten?
 
Hallo, Nihil,

wie u.a. bei Coopculture zu lesen, ist der Zugang zur Aussichtsplattform der Arcate Severiane ganzjährig am Dienstag und Freitag geöffnet. Geschlossen am 25.12, 1.1. und 1.5.

Siehe : Arcate severiane - Roma - Archaeological sites

Allerdings sind nur die ersten Bilder in meinem Bericht, d.h. bis zu diesem Blick auf den Circus Maximus, dort aufgenommen.


Alle weiteren habe ich auf dem hier Spaziergang vom Palatin zum Forum: Neueröffnung nach 18 Jahren vorgestellten Weg aufgenommen. Die Bezeichnung für diesen Weg lautet "Percorsi nel verde alle pendici del Palatino. Mito, storia e natura".

Dem Portal 060608 zufolge kann dieser Weg nur bis zum 31. Dezember 2018 begangen werden kann. Siehe: Percorsi nel verde alle pendici del Palatino. Mito, storia e natura / Manifestazioni / Eventi e spettacoli - 060608.it

dal 22 giugno al 31 dicembre 2018
tutti i giorni dalle ore 8.30 alle 12.30

Bei Coopculture liest man PATHS IN THE GREEN ON THE SLOPES OF THE PALATINE . MYTH, HISTORY AND NATURE - Roman Forum and Palatine Hill - Roma - Italy dass der Weg am 3. Dezember 2018 geschlossen wird aber ab März 2019 erneut begangen werden kann:

Starting from Monday, December 3rd, with the arrival of the winter season, the tour "Nature trails at the bottom of the Palatine Hill" is temporarily suspended and will resume in March 2019.

Ich würde mich in diesem Fall auf die Angaben von Coopculture verlassen.

Beitrag editiert am 16. Januar 2019
 
Die Beschreibung eines Spaziergangs an den grünen Hängen des Palatin ist soeben fertig geworden. Siehe: Mein Rom-Mosaik

Viel Vergnügen beim Betrachten der Fotos und allen Lesern einen guten Start ins bevorstehende Wochenende
wünscht
Simone
 
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