Im Rom des Gian Lorenzo Bernini


Dankeschön.

Genau nach solchen Geschichten suche ich immer für jede Sehenswürdigkeit! ;)
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzungen

:thumbup::thumbup::thumbup:
 
Gegenüber Michelangelos Christus befindet sich das​

Grabdenkmal für die Ehrwürdige Schwester Maria Raggi


Maria Raggi trat als Witwe dem Dominikanerorden bei. Sie wohnte in dem Kloster neben der Kirche und war berühmt für ihre Güte und wohl auch für Wunder, die sie angeblich bewirkte, was aber nicht für die Seligsprechung ausreichend war. Circa 1585 soll ihr Christus erschienen sein und sie soll danach die Wundmale besessen haben. Wegen dieser Vision wurde der Standort gegenüber von Michelangelos Christus bewusst gewählt.
Bernini wählte als Hintergrund ein dunkles Marmor-Sargtuch mit einer umlaufenden Bordüre aus Giallo-antico-Marmor. Das Tuch ist in Bewegung. Flog gerade ein Engel vorbei? Ist der Tod noch anwesend? Oder gar Gott?
Zwei Bronze-Engelchen halten ein Medaillon mit dem Bild der Verstorbenen, die gerade eine Vision zu haben scheint. Bernini verzichtet hier auf ein Skelett - weil es sich um eine Frau handelt?
Um das Grabmal in der dunklen Kirche besser zur Geltung zu bringen, sind die Putten, das Medaillon und ein Bronzekreuz vergoldet. Maria Raggis Bildnis ragt aus der Ebene hinaus - oft verwendet von Bernini.​

Ebenfalls von Bernini ist die​

Büste des Giovanni Vigevano


Dieser starb 1630, die Bernini-Forschung ist sich aber einig, dass die Büste wohl zwischen 1618 und 1620 geschaffen wurde. Bernini verbindet Elemente von Frühwerken: Die Lebensnähe des Santoni (Santa Prassede) und die Hand in der Schlaufe von Coppola ( San Giovanni die Fiorentini). Wie bei Coppola ist der Mund tief ausgebohrt und wirkt dadurch leicht geöffnet. Beginnt er gleich zu sprechen? Oder hat er gerade gesprochen? Die Büste zählt zu den unbekannteren Werken des Meisters, ist aber nicht weniger sehenswert.​
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn ich diese dunklen Grabmäler betrachte muss ich zugeben dass ich keinesfalls ein uneingeschränkter Fan von Bernini bin. Am liebsten mag ich seine hellen großen Figuren und die Medusa in den kapitolinischen Museen.

Tizia
 
Also wenn ich diese dunklen Grabmäler betrachte muss ich zugeben dass ich keinesfalls ein uneingeschränkter Fan von Bernini bin. Am liebsten mag ich seine hellen großen Figuren und die Medusa in den kapitolinischen Museen.

Mir geht es sehr ähnlich! Wenn ich mir die beiden dunklen Grabmäler anschaue, dann ist von Maria Raggi das "Schönere" und nach längerem Hinsehen erkennt man schon Bernini. Dennoch sind sie für mich etwas befremdlich und gewöhnungsbedürftig.
 
Wenn ich mir die beiden dunklen Grabmäler anschaue, dann ist von Maria Raggi das "Schönere" und nach längerem Hinsehen erkennt man schon Bernini. Dennoch sind sie für mich etwas befremdlich und gewöhnungsbedürftig.

Nun, mir gefällt das Grabmal Maria Raggis recht gut und künstlerisch mit dem zweifarbigen Tuch auch sehr gelungen.​
 
Hat die Farbe hier eine bestimmte Bedeutung? Leichentücher sind heute weiß. Grabmale sind auch kleine Friedhöfe. Steht das Dunkle dann für den Tod?
 
Zuletzt bearbeitet:

Der hellere Marmor diente eigentlich nur dazu, das Grabmal in der dämmrigen Kirche besser zur Geltung zu bringen.​
 
Liebe Dentaria,
vielen Dank für die Fortsetzungen! Ich finde es auch hochinteressant, Eure Kommentare und Frage/Antworte zu lesen. Habe viel gelernt!

Danke!

Qing
 
So, nun das letzte Ziel für diesen Tag.​

Das Kapitol

Vorbei am Vittoriano und der Himmelsleiter von 1348 zu Santa Maria in Aracoeli

gelange ich zur
Cordonata



Diese breite Treppe ist ebenfalls ein architektonisches Alterswerk Michelangelos, der allerdings die Cordonata steiler geplant hatte. Auch sollten die Dioskuren so aufgestellt werden, dass sie einander
anschauen.

Geplanter Platzhttp://www.google.de/imgres?imgurl=...v_TovaKojLsgbiyvnfDw&ved=0CEsQ9QEwBQ&dur=1069


Als Stufen der Renaissance wurden sie so gestaltet, dass sie auch bequem mit Pferden zugänglich waren.

Am Fuße der Treppe stehen zwei ägyptischer Löwen aus schwarzem Basalt.​


Oben angekommen stehe ich auf einem der schönsten Plätze Roms, dem
Kapitolsplatz

Bereits in der Antike war er das religiös-politische Zentrum der Stadt.

Die ovale Musterung mit dem zwölfzackigen Stern - eine Anspielung auf die 12 Tierkreiszeichen - in der Mitte wurde zwar von Michelangelo entworfen, jedoch erst 1940 realisiert. Zu dieser Zeit
entstand auch der unterirdische Verbindungsgang zwischen den Gebäuden.
Der Platz verdankt seine Neugestaltung dem kunstsinnigen Papst Paul III. Farnese und einem Besuch
Kaisers Karl V. Dieser sollte würdig empfangen werden, zunächst wie ein Triumphator über die Via Sacra durchs Forum Romanum geführt werden und dann hoch auf den Kapitolshügel zum Standbild des Marc Aurel, hier für diesen Anlaß 1538 von Michelangelo aufgestellt.
Panorama

Durch Michelangelo wurde die Blickrichtung gedreht. Ging in der Antike der Blick hinab zum Forum Romanum, so ist er seit der Renaissance zum Kapitolsplatz und damit Richtung Marsfeldgerichtet.​

Marc Aurel


Seit 1990 steht hier nur noch eine Kopie auf dem Sockel Michelangelos und das Original kann man in einem wunderschönen Saal in den Museen bewundern.​


In der Antike gab es 22 weitere Reiterstandbilder in Rom, aber nur dieses überstand die Metallgier und die Einschmelzungen späterer Zeiten, da man davon ausging, es sei eine Skulptur von Kaiser Konstantin des Großen. Im Mittelalter stand es vor dem Lateran. Hier standen ebenfalls die Kapitolinischen Wölfin und der Dornauszieher, die Geschenke von Sixtus IV. an die Stadt Rom



zur Gründung der neuen öffentlichen Kunstsammlung auf dem Kapitol - der ältesten der Welt.


Es gibt 2 Legenden zum Standbild:

Ist es wieder vollständig vergoldet, wird Rom wieder Herr über die Welt.


Ist alles Gold verschwunden, geht die Welt unter.

Schau mer mal! ;)


Senatorenpalast
An diesem Gebäude begannen die Umarbeitungsarbeiten Michelangelos. Er bekam zum Platz hin eine gewaltige Renaissance-Fassade und einem doppelten Treppenaufgang, über den man zum
Senatorensaal kam.


Auch hier wurden Veränderungen an Michelangelos Plänen vorgenommen. Statt eines kolossalen Jupiterkopfes steht nun eine kleine Minervastatue, die man zur Göttin Roma umgestaltete. Seitlich die antiken Flußgötter: Der Nil mit Sphinx und der Tiber mit den Zwillingen.​




Der Senatorenpalast ist immer noch Sitz des römischen Bürgermeisters.

Konservatorenpalast

Hier begannen die Arbeiten erst 1563 unter Giacomo della Porta nach Entwürfen von Michelangelo.​


Palazzo Nuovo
Dieses Gebäude wurde ab 1603 als Gegenstück zum Konservatorenpalast erbaut, die Fertigstellung erfolgte aber erst 1667.
Da der Senatorenpalast und der Konservatorenpalast in einem spitzen Winkel zueinander stehen, war es naheliegend, diesen Winkel auch zum neuen Palast hin zu wiederholen.


Die Eröffnung der Kapitolinischen Antikensammlung fand erst 1734 statt.


Besonders reizvoll ist der Kapitolsplatz bei Dunkelheit.​










 
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Ja, bei mir kommt es schon mal vor, dass ich an einem Tag bis zu 4 x den Platz besuche.​

Das war aber ein straffes Tagesprogramm

Das stimmt schon, aber bis auf das Museum in San Giovanni die Fiorentini und San Lorenzo in Damaso kannte ich ja alle Ziele schon - das ist der Vorteil von uns Wiederholungstätern! :~ ;) :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für deine interessante und informativen Fortsetzungen. Wie immer begleite ich dich sehr gerne auf deinen Wegen durch Rom!


Besonders reizvoll ist der Kapitolsplatz bei Dunkelheit.​









Also das ist ja einen "Offenbarung" für mich. Den Kapitolsplatz kenne ich ziemlich gut, aber nachts war ich noch nie dort. Das muss ich nächstes Mal unbedingt nachholen :nod:
Danke für die Anregung!
 

Gerne! :nod:

Dafür sind die Reiseberichte ja in erster Linie gedacht - Anregungen zu geben. ;)
 
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