Spaziergang durch Rom

Besonders den Plan habe ich mir gut angesehen. Er macht deutlich wo ganau die bekannten Objekte der Antike standen.

Manche Details fallen erst nach dem dritten Hingucker auf: Die "modernen" Gebäude auf dem Plan stammen anscheinend aus der Zeit vor der Ausgrabung, also vor 1926. Den damals abgerissenen Häuserblock 'unter' dem Tempelbezirk sieht man noch. :roll:


Seit meinem Besuch im vergangenen Jahr habe ich mir vorgenommen, mich mehr mit dem antiken Rom (und dem, was davon noch zu sehen ist) zu beschäftigen.

Ja, insbesondere auf dem Marsfeld braucht's schon viel Fantasie, weil das, was übrig ist, meist unter den Wohnhäusern begraben liegt.

Man könnte dort natürlich das sog. 'Schatzregal' einführen, wie es das rotgrüne Lumpenpack just in NRW gemacht hat: Bei dem Verdacht interessanter Bodenkulturdenkmäler darf das Grabungsteam anrücken und der Hausbesitzer die Buddelei mitfinanzieren (Ironiemodus/off)
 
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Die Tempel selbst können nicht mit Sicherheit zugeordnet werden, doch hat man im Zuge der Grabungsarbeiten einen überlebensgrossen Kopf (1,46 m!) der Fortuna gefunden, so dass man zumindest den Rundtempel als Kultstätte der Glücksgöttin verifizieren kann. Leider hab' ich bisher nicht rausfinden können, wo das Köpfchen letztendlich gelandet ist.



Es befindet sich im Museo Centrale Montemartini. Hier ein paar Aufnahmen von Herbst 2010:



Besondere Freude machte mir, in einer etwas abgelegenen Ecke des Museums, die Entdeckung von Teilen der Fortuna-Statue welche 1928 am Largo di Torre Argentina geborgen wurde:​


Hier der Link zu meinem vollständigen posting im Reisebericht http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/136208
 
Sag' ich's doch immer wieder: Unsere Forum weiß Antwort auf alle Fragen! :proud: :smug:

Und Simone insbesondere weiß sehr viele Antworten gerade auf solche Fragen :thumbup: - also die mit Kunst und Kultur zusammenhängen.
 
Liebe Simone, wir hatten beide die gleiche Idee:

Kolossalkopf einer Göttin

nur dass ich nicht mehr "auf dem Schirm hatte", dass Du sie bereits in einem von Euren so überreich ausgestatteten Berichte beschreiben hattest...

Nun weiß nummis durensis wo er bei seinem nächsten Rom-Besuch vorbeischauen sollte ;)
 


:nod: :thumbup:


Und schau' doch bitte einmal hier, oh leidenschaftlicher Liebhaber der Diana volans: Simones Simeon ist der gleichen Ansicht!
Centrale Montemartini




Gauki freute sich über dieses Haltestellenschild der ATAC :roll: ...​


... und schmuggelte doch tatsächlich Simeon mit in die Ausstellung! 8O :twisted:​


 
Auch meinen besten Dank, nummis durensis, für die Fortsetzung mit den spannenden Details. Der Fund des Fortuna-Kopfes beispielsweise war mir ganz neu.
Zum Largo Argentina komme ich als Katzen-Fan immer gerne, es ist einer der ganz wenigen römischen Orte, die ich wirklich jedesmal ansteuere, wenn ich in der Stadt bin.
 

Nun weiß nummis durensis wo er bei seinem nächsten Rom-Besuch vorbeischauen sollte ;)

nummis durensis schämt sich gerade ganz tief bis in seinen Hi..... hinein :blush::blush:

Ich war nämlich dort und hab's sogar fotoknipst. Zu meiner Verteidigung kann ich nur anführen, dass ich mich durch 2500 Fotos allein von diesem Aufenthalt kämpfe (davon allerdings gute 60% Skulpuraufnahmen in den Museen) und alles nur peux a peux bearbeite.

Ich hab' mir allerdings zur Angewohnheit gemacht, als gedankliche Krücke die Beschreibung gleich mit zu fotografieren... da steht dann der Fundort auch am Ende beschrieben.

Ich brauch' - glaub' ich, Urlaub... 8)


Und natürlich euch allerliebsten Dank für eure Mühen bei der Recherche.
 

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Wobei zum Schämen m.E. überhaupt keine Veranlassung besteht - und schon gar nicht angesichts unseres so netten Austauschs über das Sujet, welcher auf diese Weise hier zustandegekommen ist. :thumbup:

Nur deine Diana macht mir Sorgen: Hätte die dir das nicht mal rechtzeitig zuflüstern können? :~ :twisted: :~
 
Wobei zum Schämen m.E. überhaupt keine Veranlassung besteht - und schon gar nicht angesichts unseres so netten Austauschs über das Sujet, welcher auf diese Weise hier zustandegekommen ist. :thumbup:

Nur deine Diana macht mir Sorgen: Hätte die dir das nicht mal rechtzeitig zuflüstern können? :~ :twisted: :~

Stimmt auch wieder; ich mag solche Puzzles, wo man gemeinsam die Mosaiksteinchen aneinander legt.

Von dieser Zweigstelle des kapitolinischen Museums war ich allerdings überwältigt. Nicht nur der Kontrast zwischen schwarzem Stahl und weissem Marmor ist genial... für mich als Portraitfetischisten fanden sich auch seltene Büsten dort, wie zum Beispiel von Agrippa und Carinus. Ausserdem war ich an dem Morgen der einzige Besucher.

Tja, die Diana ist manchmal ein treuloses Lotterweib, das sich lieber mit der Jagd beschäftigt als mit meinem Wohlergehen. Wenn sie nicht aufpasst, werde ich sie gegen die Venus Victrix austauschen. Ja, ich glaube, das würde mir gefallen. 8):]
 
Zumal von der letzteren, so weit mir bekannt, auch keinerlei Nudelholz-Eskapaden überliefert werden. :~

Dennoch hoffe ich, jetzt nicht etwa einen Keil zwischen dich und Diana getrieben zu haben. 8O
 
Wobei zum Schämen m.E. überhaupt keine Veranlassung besteht - und schon gar nicht angesichts unseres so netten Austauschs über das Sujet, welcher auf diese Weise hier zustandegekommen ist. :thumbup:

Stimmt auch wieder; ich mag solche Puzzles, wo man gemeinsam die Mosaiksteinchen aneinander legt.

Beiden Aussagen möchte ich mich in vollem Umfang anschliessen. :nod:

Auf der Website der Centrale Montemartini liest man u.a. diesen Satz:

The fragments of a colossal female acrolith, 8m in height, were found near to the circular plan temple, called temple B and attributed to Fortuna Huiusce Diei. It appears to be the temple’s cult statue.
A statue of a seated Muse comes from the same area, which must, however, have been part of the set of the nearby Theatre of Pompey.

Quelle

An diese sitzende Muse kann ich mich nicht erinnern. Pech, da die liebe Musen-Verwandtschaft ;) mich immer sehr interessiert. :nod:
 
An diese sitzende Muse kann ich mich nicht erinnern. Pech, da die liebe Musen-Verwandtschaft ;) mich immer sehr interessiert. :nod:

Die wird wahrscheinlich dort auch nicht ausgestellt sein. In meinem Bilderfundus von dort werde ich auch nicht fündig. Ich dachte erst an die wunderschöne Plastik des 'sitzenden Mädchens', aber die ist aus dem Tempel der sog. Minerva Medica (aus dem Horti Liciniani). Ich werde aber, wenn es spaziergangstechnisch "an der Zeit ist", noch einen ausführlichen Bericht liefern. :nod:
 
Und schau' doch bitte einmal hier, oh leidenschaftlicher Liebhaber der Diana volans: Simones Simeon ist der gleichen Ansicht!

Jetzt hast du mich übrigens noch voll drangekriegt... Ich hab' eben tatsächlich nach "Simones Simeon" gegoogelt - der Name klingt irgendwie so schön poetisch - und hätte fast schon kleinlaut hier nachgefragt...

... bis ich dann auf den Bären aufmerksam wurde und der Denar äääh der Groschen auch bei mir fiel :lol::blush::~
 
Jetzt hast du mich übrigens noch voll drangekriegt
...
Huch 8O ... das war aber gar nicht meine Absicht! :blush: :lol:



Ich hab' eben tatsächlich nach "Simones Simeon" gegoogelt - der Name klingt irgendwie so schön poetisch
Ja, das tut er :nod: :proud: ... und das in der Tat war Absicht. 8)

Denn ich war seinerzeit das Medium ;), durch dessen Mund Simeon uns verriet, dass er Simeon hieße. :~



- und hätte fast schon kleinlaut hier nachgefragt ...

... bis ich dann auf den Bären aufmerksam wurde und der Denar äääh der Groschen auch bei mir fiel :lol::blush::~
Erklärung in möglichster Kürze: Zum Fynn geschenkt)[/COLOR]. :idea: ;)
 
Immerhin hat auf diese Weise Simeon dir geholfen, deiner Beförderung zum Centurio wieder ein kleines Stückchen näher zu kommen: 4 Beiträge jetzt nur noch :] ... wovon ja evtl. einer schon locker-elegant hier als Antwort daherkommen könnte. ;)
 
Nach einem "Ruhetag" im Schatten der Bäume der Piazza Cairoli mach' ich mich mal wieder auf den Weg durch die 'Pigna', wie heute dieser Teil des alten Marsfeldes zwischen Piazza Venezia und Pantheon genannt wird. Diese Bezeichnung leitet sich von dem italienischen Wort für 'Pinienzapfen' ab. Ein solcher in riesiger Dimension soll einer alten Legende nach einst die Kuppelöffnung des Pantheon verschlossen haben, nach der Geschichtsschreibung wurde die antike Skulptur allerdings als Brunnen in den nahen Thermen des Agrippa genutzt. Heute findet man ihn im Cortile alle Pigna im Vatikanischen Museum. (Ganz interessante story, wie ich finde, die ich selbst erst bei der Nacharbeitung entdeckt habe.)

In den verwinkelten Gassen des Altstadtbezirks entdeckt man so manches liebevolle Detail, wie beispielsweise dieses Modegeschäft, dessen Fassade von antiken Säulen eingerahmt wird. (Clevere Geschäftsidee... während der eine in Ruhe shoppen geht, kann der andere so lange draussen alte Steine gucken.)


Kurz vor Erreichen des Campo de' Fiori steht man quasi mitten auf den Resten des alten Theaters des Pompeius. Angeblich soll man im Hof des Restaurants Costanza hier auf der Piazza del Paradiso zwischen den Ruinen des alten Theaterbaus sitzen; ich bin leider nicht dazu gekommen, in diesen Genuss zu kommen. Aber auch ohne den wahrscheinlich überteuer bezahlten Cafe versprüht der Platz seinen ganz eigenen Charme.


Auf dem Campo de' Fiori geniesse ich dann den morgendlichen Charme zwischen vielen geschäftigen Marktleuten (und noch wenigen Touristen) bei meinem obligatorischen Café doppio.





Beim Anblick der Tomatenvielfalt, die auf dem Markt angeboten wird, ärgere ich mich fast, dass mein Bed & Breakfast leider keine kleine Kochnische hat. Hier kann man kulinarisch so richtig herumsuhlen; zumindest in Gedanken, denn vieles - wie beispielsweise die Trüffelgläschen, sind einfach überteuert, denn man bezahlt selbstverständlich den wohlklingenden Namen des bekannten Marktes mit.




Alternativ gibt es am Nordende das 'Il Forno', wohl die älteste Bäckerei der Stadt. Hier kann man genüsslich die leckere Pizza knabbern und währenddessen dank des Schaufensters zur Backstube den Pizzabäckern bei ihrer Arbeit zuschauen.



Vom Campo de' Fiori schlage ich den Weg in Richtung Tiberufer ein, bis ich auf die Via Giulia treffe. Diese hübsche kleine Strasse war vor meiner ersten Romreise vor vielen Jahren der Geheimtipp eines Romkenners, und so ganz unrecht hatte er nicht. Ich laufe sie immer wieder gerne, und immer wieder entdecke ich neue kleine Details. Und im Gegensatz zum fast parallel verlaufenden 'Corso' erreiche ich den Tiber fast vollkommen ohne touristische Herdenbegleitung.

Die Strasse wurde benannt nach dem grossen Renaissancepapst Julius II. della Rovera (1501 - 1513), für den die grössten Künstler der Zeit in Rom arbeiteten, wie Michelangelo, Bramante und Raffael, der auch dort sein Haus baute.




Edit: Palazzo Mattei di Giove! xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx



Roma bella mi appare
 
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