Erinnerungen und Entdeckungen im weihnachtlichen Rom

Simone-Clio

Augustus
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Vom 27. bis 30. Dezember 2011
habe ich meine vierte Rom-Reise zwischen den Jahren unternommen.

Ich liebe die Atmosphäre des weihnachtlichen Rom, die Krippen in den Kirchen, die diskrete aber schöne Beleuchtung ...

2010 war es eine spontane Entscheidung vor den Schneemassen nach Rom zu fliehen, 2011 hatte ich die Reise von langer Hand geplant und die Flüge bereits am 29. Juni gebucht.

Ich freute mich ganz besonders auf diesen Rom-Aufenthalt da ich nach ewigen Zeit zum ersten Mal wieder gemeinsam mit meiner Mutter die Stadt erleben wollte.

Während der Osterferien 1979 waren wir zum letzten Mal gemeinsam in Rom. Das war ein paar Monate nach dem Tod von Papst Johannes Paul I.

2005 habe ich Rom dann für mich wiederentdeckt und war seither regelmässig mindestens einmal im Jahr dort. Endlich konnte ich meine Mutter überzeugen, doch einmal mit mir gemeinsam in die wundervolle Stadt, die auch sie immer sehr liebte, zu reisen.

Es wurden zweieinhalb perfekte Tage mit herrlichem Sonnenschein und Temperaturen bis zu 14 Grad Celsius. Wir spürten alten Erinnerungen nach und entdeckten gemeinsam für uns beide Neues.

Doch lassen wir nun vor allem Bilder sprechen.

27. Dezember
Kirchen und Krippen zwischen Pantheon und S. Eustachio

Da wir mit halbstündiger Verspätung erst gegen 14 Uhr auf Fiumicino landeten, blieb an diesem ersten Tag nicht mehr viel Zeit für Besichtigungen.

Nachdem wir uns im Hotel eingerichtet hatten, war die Zeit für ein (auch spätes) Mittagessen vorbei aber ein Eis bei Giolitti war ein guter Ersatz! ;)

Da es leider kein Datteleis gab, entschieden wir uns beide für Gianduja, Orange, Zitrone und genossen es sehr. So gestärkt bummelten wir gemütlich vom Pantheon aus Richtung Piazza Navona.


Unterwegs statteten wir San Luigi dei Francesi einen Besuch ab, bewunderten die drei Caravaggio-Gemälde und die provencalisch anmutende Krippe.


Dem Weihnachtsmarkt auf der Piazza Navona widmeten wir keine Aufmerksamkeit und besuchten lieber S. Agnese in Agone.


Nur ein paar Schritte weiter liegt S. Maria dell'Anima mit dem frisch restaurierten Chor.


Die schöne Krippe ist leider fast nicht zu fotografieren da sich das Blitzlicht in der Plexiglasscheibe spiegelt, welche leider vor so vielen Krippen angebracht ist.


Hier ein Versuch ohne Blitz:


Als wir zu S. Maria della Pace kamen war es fast dunkel.


Ich zeigte meiner Mutter den Chiostro del Bramante. Auf der Website des Museums hatte ich gelesen, dass man von einem Raum in der ersten Etage in die Kirche auf das Raffael-Fresko hinunterblicken kann. Gleich neben dem Café befindet sich der Eingang. Man kommt in einen mit Sesseln und Sofas eingerichteten Raum, der wie eine Hotel-Lobby wirkt und blickt durch ein Fenster auf das beleuchtete Fresko mit den Sibyllen. Mein Photo (rechts) wurde natürlich nicht scharf, dennoch erlaube ich mir es hier einzustellen:




Sogar eine Ferienwohnung in der obersten Etage des Chiostro del Bramante kann man inzwischen mieten! Was die wohl kostet ...

Auf dem Rückweg zum Hotel kamen wir an der Kirche S. Eustachio vorbei. Im Portikus steht eine Krippe.


Kulisse für das weihnachtliche Geschehen ist die Piazza mit der Kirche. Auch Borrominis Spiralturm an S. Ivo gehört dazu.


Leider habe ich erst zu Hause bemerkt, dass ein Photo misslungen ist. Es fällt der Schatten eines Gitters, durch das ich photographierte darauf. :(


Hier ein schönes Panorama-Bild der Krippe aus dem Netz.

Nach dem Abendessen bemerkten wir, dass das Pantheon noch offenstand und besuchten die Kirche, die zu unseren Lieblingsplätzen in Rom gehört. Es war allerdings sehr kalt und zugig und so hielten wir uns nicht lange dort auf.


Die kleine Krippe aus Stroh haben ungarische Schüler gemeinsam mit ihrer Lehrerin gebaut.


Der letzte Gang dieses Abends führte uns noch zur Piazza S. Ignazio und auf dem Weg fiel mir eine Hausmadonna für die Sammlung von SPQR in der Via delle Paste auf:

 
28. Dezember
S. Barbara dei Librai, Campo de' Fiori und römisches Ghetto

Den ersten Morgen in Rom nutzten wir zu einem Spaziergang bei herrlichstem Sonnenschein. Die Temperaturen am frühen Morgen waren sehr frisch aber sie stiegen schnell und um 10.20 Uhr sassen wir bei einem leckeren Cappuccino auf einer geschützten Terrasse am Campo de' Fiori und freuten uns an diesem kleinen Luxus.

Aber immer schön der Reihe nach. ;)

Vom Hotel aus ging es zunächst zum noch sehr schattigen Largo Argentina. Ein paar Katzen hatten sich bereits ihren Platz an der Sonne gesichert.




Blick auf den Uhrenturm des Palazzo del Monte di Pietà:


Unser erstes Ziel war die Kirche Santa Barbara dei Librai oder dei Librari am Largo dei Librai. Dieser kleine Platz liegt an der Via de' Giubbonari. Im Oktober 2010 haben Angela, dentaria, Karolina und ich dort einen Cappucchino getrunken während wir auf Gauklers Ankunft in Rom warteten. Dafür war es heute viel zu kalt. Im Verlauf einiger Romreisen hatte ich das Kirchlein immer nur verschlossen erlebt. Während meiner Reisevorbereitungen hatte ich von einer netten Krippe dort gelesen und an diesem Mittwoch hoffte ich Glück zu haben. In der Tat, die Kirchentür stand offen.


Die Häuser der Krippe sind ein exakter und liebvoller Nachbau des Platzes, bevölkert von Gestalten, die dem 18. Jahrhundert entsprungen zu sein scheinen. Darunter ein Buchhändler, denen Kirche und Platz ihren Namen verdanken.




Die Krippe wurde zum ersten Mal 2005 in der Kirche aufgestellt. Sie ist vom Fest der Heiligen Barbara (4.12.) bis Mitte Februar zu sehen, wie ich der italienischen wikipedia-Seite der Kirche entnehme. Dort werden auch die Öffnungszeiten (Montag, Dienstag und Mittwoch den ganzen Tag über) erwähnt. Es folgen weitere Aufnahmen aus dem Innenraum:



Als wir die Kirche verliessen zog gerade eine jüdische Hochzeitsgesellschaft begleitet von Geigenklängen vorbei Richtung Ghetto:


Dort wollten auch wir später hin. Zunächst aber zog es uns zum Campo de' Fiori. Dort genossen wir dann in der herrlich wärmenden Sonne einen guten Cappuccino und sahen dem munteren Treiben auf dem Markt zu:




So gestärkt schlenderten wir zunächst zum Brunnen (dazu bald mehr in meinem Thread über die Brunnen Giacomo della Portas) und sahen uns das Angebot an den Ständen näher an. Den Nudellieferanten von Herbst 2010 fanden wir leider nicht.






Nach dieser angenehmen Pause in schönster Umgebung liefen wir zurück Richtung Chiesa Santa Barbara und weiter zum römischen Ghetto. An der Kirche waren die etwas störenden Lieferwagen verschwunden und ich machte ein paar weitere Aufnahmen:


Wir überquerten den Largo Arenula und kamen an einem Geschäft mit Süssigkeiten vorbei, das mir bereits vor zwei Jahren im Winter aufgefallen war. Es wurde inzwischen behutsam modernisiert und man hat das Angebot auf Wein ausgedehnt sowie vor allem eine Espressobar angegliedert.


Früher stand der Name des Eigentümers "Piperno" über dem Eingang, jetzt nennt sich der Laden an der Via S. Maria del Pianto 59A "Caffè Guido". Wir erstanden zwei Tafeln Schokolade und leckere Feigenmarmelade. Beim Verlassen des Geschäftes entdeckte ich auch den Cellarius-Prosecco ;) im Angebot und zwar preiswerter als an der Via Frattina.


Wir statteten dem Brunnen an der Piazza delle Cinque Scole einen Besuch ab. Er lag wunderschön beleuchtet in der Wintersonne. Ich fotografierte auch einige Details, die ich später noch im entsprechenden Brunnenkapitel einstellen werde.



Wasser führte er zum ersten Mal seit ich ihn kenne leider nicht.

Um die Ecke mussten wir uns natürlich das Ristorante Piperno neben der Kirche S. Tommaso dei Cenci (links) ansehen, in dem wir früher ab und zu gegessen haben.



Es war noch ein wenig früh fürs Mittagessen. Was lag da näher, als sich den Schildkrötenbrunnen anzusehen?



Auf dem gleichen Weg, den wir gekommen waren gingen wir zurück zur Via Portico d'Ottavia


und suchten die mir bereits bekannte Taverna del Ghetto auf. Dort genossen wir einige jüdische Spezialitäten. Meine Mutter sagte, die Carciofi alla giudia seien noch besser, als die, die sie von Piperno her in Erinnerung habe und das will etwas heisssen ...

 
28. Dezember
Piazza Campitelli, S. Caterina dei Funari
und
Palazzo Mattei di Giove


Nach der Mittagspause lenkten wir unsere Schritte zur Piazza Campitelli, die meine Mutter noch nicht kannte. Wir statteten der Kirche S. Maria in Campitelli einen Besuch ab und entdeckten zur Freude meiner Mutter u.a. eine Statue des Heiligen Antonius.



Die Krippe dort war dieses Jahr eine andere als 2010. Vergleiche hier.


Nach einigen Erklärungen an Giacomo della Portas Brunnen, betraten wir durch den Torbogen auf dem grossen Bild oben ein Gebäude, in dem sich Büros der Stadtverwaltung befinden. Von einer Terrasse aus hat man einen schönen Blick auf das Marcellustheater. Dort sind einige schöne antike Bauelemente aufgestellt.



Wir verliessen die Piazza Campitelli am Palazzo Lovatelli mit seiner Hausmadonna


und kamen durch eine mir unbekannte Strasse (die Via Funari, wie ich inzwischen weiss) zu dieser mir ebenfalls unbekannten Kirche S. Caterina dei Funari im früheren Viertel der Seilmacher, ital. funari.


Die Kirche mit der schönen Fassade einer Basilica besteht im Innern aus einem lichten, nicht unterteilten Raum. Wir waren die einzigen Besucher. Am Eingang sass ein junger Mann, der nicht von seinem Computer aufsah. An mehreren Stellen der Kirche liegt eine sehr schöne und umfangreiche Informationsbroschüre (leider nur in italienischer Sprache) zum Mitnehmen aus. Ich bedauere sehr nicht mehr eigene Bilder gemacht zu haben umsomehr, als ich eben im Wikipedia-Artikel lese:

Die Kirche ist nicht öffentlich zugänglich. Geöffnet ist sie nur am Gedenktag der Patronin jeweils am 25. November bzw. am Vorabend des Festes.
War die Öffnung am Mittwochnachmittag, dem 28.12. nur eine Ausnahme oder gelten neue Öffnungszeiten? Ich vermag es leider nicht zu sagen.


Diese Darstellung der Patronin der Kirche, der heiligen Katharina von Alexandrien befindet sich an einem Pilaster der Cappella Solano.

Folgende Webseite HOME PAGE - IPAB bietet viel Informationen über die Kunstwerke in der Kirche (Il Patrimonio - Beni artistici) und vor allem eine virtuelle Tour der Kirche. Ich hatte leider noch nicht die Musse mich genauer mit dieser zu beschäftigen.

Edit: die beiden Links sind leider nicht mehr aktiv. Ersatz ist nur dieser.

Wenige Schritte weiter stand das Tor zu einem Palazzo offen. Interssiert blickte ich hinein und was ich bereits aus der Ferne sah, versetzte mich in Erstaunen. Das musste ich mir doch näher ansehen. Ich hoffe Ihr könnt Euch beim Betrachten der Bilder aus den beiden Innenhöfen, dem Erdgeschoss und dem Treppenhaus in die 1. Etage, das Staunen ausmalen, das meine Mutter und mich an diesem Ort erfasste.













Mithras-Darstellung​


Erst als ich diese Jupiter-Statue


Jupiter (ital. Giove)​

im Treppenhaus sah, war ich mir ganz sicher: Es musste sich hier um den Palazzo Mattei di Giove handeln über den ich in Zusammenhang mit meinen Recherchen zum Schildkrötenbrunnen von Giacomo della Porta und Taddeo Landini gelesen hatte:

Die Familie Mattei führte den Titel Mattei di Giove (=Jupiter) und die Kunsthistorikerin weist nach, dass Jupiter und Ganymed Thema vieler Kunstwerke im Besitz der Familie sind.


Ceres​









Überwältigt von dieser Entdeckung habe ich natürlich zu Hause Einiges über den Palazzo herauszufinden versucht. Carlo Maderno hat ihn zwischen 1598 und 1618 für Asdrubale Mattei errichtet. Die relativ schlichte Fassade hat florentinische Vorbilder während der Innenhof ein Tribut an das antike Rom ist. Asdrubale Mattei besass eine grosse Sammlung antiker Statuen, Reliefs und Inschriften, die zum Teil hier aufgestellt und angebracht wurden. Viele Fundstücke stammen von archäologischen Grabungen auf dem Besitz der Mattei. So entstand dieser Palazzo auf den Ruinen des antiken Balbus-Theaters (des kleinsten der drei Theater auf dem antiken Marsfeld) während sich S. Caterina dei Funari auf den Überresten der Crypta Balbi erhebt.

Asdrubale Mattei war auch ein Förderer von Caravaggio, der 1601 eine gewisse Zeit im Palast seines Mäzens gewohnt hat. Dieser Zweig der Familie Mattei besass einen Giove genannten Besitz in Umbrien. Neben dem Palazzo Mattei di Giove gehörten den Mattei weitere Paläste im Viertel (der Insula Mattei) und in Trastevere. Im 18. Jh. erlosch dieser Zweig der Familie Mattei. 1938 erwarb der Staat den Bau.

Der Palazzo hat zwei Eingänge, einen an der Via dei Funari, einen an der Via Michelangelo Caetani.

Interessante Dokumente zum Palazzo Mattei di Giove sind auf der Seite einer der kulturellen Institutionen welche ihren Sitz dort haben verlinkt. Siehe: biblioteca storia moderna mit La sede und dort vor allem: http://www.bsmc.it/images/pdf/bsmc/2016_varagnoli_saggio.pdf. Weitere interessante Links sind: Home - ISTITUTO PER I BENI SONORI ED AUDIOVISIVI und Home - ISTITUTO PER I BENI SONORI ED AUDIOVISIVI.

Ein paar Schritte nur vom Palazzo Mattei die Giove entfernt ist der Schildkrötenbrunnen. Trotz zahlreicher Besuche dort war ich noch nie die Via dei Funari entlangspaziert! Rom überrascht immer wieder mit den schönsten Entdeckungen. Am Morgen hatte ich dieses Bild gemacht, auf dem man eine Ecke des Palazzos (mit vergittertem Fenster) erkennen kann:


Nun waren wir wieder in bekannten Gefilden ;) und warfen auch einen Blick in den kleinen Innenhof des Palazzo Mattei Paganica. Jupiters Adler findet sich auch dort an einem Fenster. (Bild links)





Nach vielen schönen Eindrücken erreichten wir unseren Ausgangspunkt an der Piazza Minerva wieder, wo Berninis Elefant, Beli, immer noch "gefangen" ist. ;)



Die Arbeiten scheinen sich aber dem Ende zuzuneigen, es wurde nur noch am Sockel gearbeitet.

Nach einer kleinen Pause im Hotel assen wir unser zweites Eis bei Giolitti und besuchten die Renaissance-Ausstellung im Palazzo Sciarra, die uns trotz einiger sehr schöner Stücke nicht zu faszinieren wusste. Auf dem Rückweg zeigte ich meiner Mutter die Galleria Sciarra:

Auf dem gemächlichen Bummel zurück Richtung Pantheon fiel mir plötzlich, wenige Schritte von der Fontana di Trevi eine erleuchtete Galerie auf, die Galleria Sciarra! Ohne sie gesucht zu haben, hatte ich sie gefunden.



Photos von 2009​

Erlaubt mir am Ende dieses Teilberichtes noch eine kleine virtuelle Stärkung zu reichen: ;)



Die kleinen Kuchen waren hausgemacht und auf meine Frage nach ihrem Namen erhielt ich zur Antwort, es handle sich um Sanpietrini. Als Bezeichnung für ein Lebensmittel war mir der Begriff noch nicht bekannt.
 
29. Dezember
Piazza San Pietro und Palazzo del Quirinale

Den Weihnachtsbaum und die Krippe auf dem Petersplatz wollten wir unbedingt mit eigenen Augen sehen und machten uns recht früh auf den Weg dorthin. Die wenigen durchaus dekorativen Wolken störten uns nicht, es versprach wieder ein schöner Tag zu werden.



Die Schlange vor der Basilika war bereits recht lang aber der Platz um 9:15 Uhr noch sehr still.

Vor 30 Jahren hat Papst Johannes Paul II. erstmals eine Krippe auf dem Platz aufstellen lassen. 2011 (Siehe: Vatikan/Papst: - Die Krippe auf dem Petersplatz 2011) stehen neben der eigentlichen Krippenszene zwei weitere Darstellungen aus dem Leben Marias im Mittelpunkt:





Ein Ehepaar sprach uns an und bat mich ein Foto von ihm vor der Krippe zu machen. Gerne tat der Mann das Gleiche für uns:



Der Baum aus der Ukraine ist wirklich sehr schön​


Zweites Ziel an diesem Morgen war der Quirinalspalast, wollten wir doch unbedingt von der einmaligen Gelegenheit profitieren, diesen ein erstes Mal im Rahmen der Ausstellung "Der Quirinal von der Vereinigung Italiens bis heute" zu besuchen. Rund 20 Personen warteten mit uns auf Einlass und gut 5 Minuten nach unserer Ankunft wurden wir schon eingelassen. Die letzten Wolken lösten sich gerade in Nichts auf und der Himmel erstrahlte wieder in schönstem Blau.



Wie Petrus über dem Eingang des Quirinalspalastes, blickten auch wir zurück Richtung San Pietro, wo wir hergekommen waren:


Im Innenhof steht ein schöner Weihnachtsbaum mit roten Kugeln.


Handtaschen und Rucksäcke werden am Eingang durchleuchtet, danach kommt man an zwei Kutschen und einigen alten Autos vorbei zum Eingang der Ausstellung. Dort steht dieses Hinweisschild (Fotografieren mit Blitz verboten). Wir stiegen die Scala del Mascarino hinauf. Die Ausstellung in den sich daran anschliessenden Räumen, vor allem aber die prachtvollen Räume selbst mit ihren Kunstschätzen, die wir andächtig durchquerten, haben uns sehr gut gefallen und wir haben uns viel Zeit dafür genommen. Auch alle anderen Besucher, überwiegend Italiener, waren sehr beeindruckt und interessiert, bewegten sich wie auf Zehenspitzen und es wurde nur geflüstert. Den Fotoapparat liess ich stecken, was ich inzwischen etwas bedaure. Es gibt schöne Aufnahmen der Räume auf der Website des italienischen Staatspräsidenten. Siehe bei Interesse: Galleria fotografica - Appartamenti imperiali, sale e luoghi del Quirinale und Galleria fotografica dei giardini del Palazzo del Quirinale.

Dreimal konnte ich allerdings nicht wiederstehen (es gab ja wohl auch keinen Grund dazu) und machte je ein Bild mit meinem Handy:



Adorazione dei pastori von Carlo Maratta

Detailaufnahme


Zum Schluss kam man noch an der Cappellla Paolina vorbei, die viel grösser ist, als ich sie mir vorgestellt hatte. Durch den Salone dei Corazzieri ging es über den Scalone d'Onore ins Erdgeschoss zurück. Vom Treppenhaus aus kann man einen winzigen Blick in die Gärten


und auf ein Fresko von Melozzo da Forli werfen. Es gehört wie die Engel in der vatikanischen Pinakothek zu dem Fresko, das früher die Apsis der Kirche Santi Apostoli in Rom zierte. Vergleiche hier.


Zum Schluss gelangten wir wieder in den Innenhof.


Einen Besuch der Ausstellung und des Palastes kann ich nur jedem, der die Gelegenhet dazu hat, wärmstens empfehlen.

Hochzufrieden spazierten wir vom Quirinal Richtung Fontana di Trevi


und freuten uns, dass Rom so grosszügig sein Füllhorn über uns ausschüttete. ;) :nod:


Wir setzten unseren Weg über die Piazza di Pietra fort:



An der Piazza S. Ignazio hatten wir schon ein leckeres Abendessen genossen, nun wollte meine Mutter die Piazza mit ihren fünf anmutigen Häusern auch bei Tageslicht sehen. Errichtet wurden sie von einem Architekten aus Benevent mit Namen Filippo Raguzzini für Papst Benedikt XIII. Orsini (1724 bis 1730).


Natürlich gingen wir auch in die Kirche hinein. Dort gibt es eine besonders schöne Krippe in verschneiter Bergkulisse:




Nun wurde es Zeit für ein Mittagessen und da ich meiner Mutter bereits so viel vom Ristorante L' Orso 80 erzählt hatte, wünschte sie sich einen Besuch dort.

Unterwegs trafen wir (kurz vor dem Affenturm) zu meiner Freude Susannahs Blumenhändler! :D 8) :thumbup:


Da mein Blick für Hausmadonnen inzwischen geschärft ist, ;) fiel mir an der Fassade des Orso 80 eine solche in Begleitung von Petrus und Paulus auf!


Atmosphäre und Antipasti waren zu unserer vollsten Zufriedenheit.

 
29. Dezember
Unterwegs im Tridente

Nach dem Mittagessen bummelten wir von der Via dell' Orso Richtung Piazza del Popolo, und kamen zum Palazzo Borghese. Durch dessen geöffnetes Tor konnten wir einen Blick auf einen Teil des Gartens mit einem seiner Brunnen werfen. Statuen mehrer Schüler Gian Lorenzo Berninis zieren die Brunnen.



Leider war die Himmelsbläue, wie angekündigt, einem hellgrauen Schleier gewichen aber es war mild.


Durch die Via del Babuino


erreichten wir die Piazza del Popolo, wo ich natürlich der Statue "Estate" (Sommer) einen Gruss der übrigen Tre a Roma ausrichtete ;) und den streng dreinblickenden "Winter" etwas bedauerte da er offensichtlich fror. ;)



Der milde Wintertag lud uns dazu ein auf der Terrasse des Café Rosati Platz zu nehmen, wo wir einen roten und einen weissen Sanbittèr bestellten. Nach dieser angenehmen Pause gingen wir den Corso hinunter, da wir in einem bestimmten Geschäft ein Geschenk für den besten aller Neffen ;) und in der Via Frattina einen Panettone bei Castroni kaufen wollten.

Ich war gerade dabei meiner Mutter zu erklären, dass ich schon lange die Kirche San Giacomo in Augusta besuchen wollte, sie aber immer nur verschlossen und ohne Hinweis auf Öffnungszeiten erlebt habe, als wir zur Kirche kamen.

Schliesslich kam ich zur Chiesa San Giacomo in Augusta. Im März hatte ich vom Pincio aus folgendes Photo gemacht


und es dauerte eine ganze Weile, bis ich herausfand um welche Kirche es sich bei derjenigen mit dem Grasdach handelt, nämlich San Giacomo in Augusta (auch San Giacomo degli Incurabili). Leider fand ich sie verschlossen vor und es gab keinen Hinweis auf Öffnungszeiten. An der Via del Corso machte ich dieses Bild der Fassade mit der Jakobsmuschel (...)



Auszug aus dem Spielfilm "Una sconfinata giovinezza" von Pupi Avati (2010)​

Ein Flügel der Kirchentür schwang gerade auf und ein Priester öffnete auch den zweiten. Es war kurz nach 16 Uhr.
Ausser uns strömten sofort viele Menschen in die Kirche hinein und gingen zielsicher zu einer sehr netten Krippe.




Da es im Innern leider sehr dunkel war, werde ich mein Glück sicher noch einmal um diese Zeit während eines Rom-Aufenthaltes im Sommer versuchen. In der Mitte ein Fenster mit Rosenmotiv, das meiner Mutter gefiel, rechts eine Statue des Heiligen Jakobus (Giacomo) mit dem Pilgerstab von Ippolito Buzio (um 1602).


Darstellung des Jesuskindes vor dem Altar​


Ein paar Schritte weiter sahen wir uns kurz auch die Krippe von Santi Ambrogio e Carlo an:


In der Krypta gibt es eine Krippenausstellung, die wir uns allerdings nicht angesehen haben. Wir verliessen die Kirche durch einen Seitenausgang. Man kommt dabei durch einen kleinen Hof mit diesem Brunnen (Mitte).


Nun war es dunkel und die grün-weiss-rote Weihnachtsbeleuchtung aus Anlass der 150 Jahr-Feiern der Einheit Italiens war eingeschaltet. Mir gefällt sie gut und ich habe gelesen, dass es den meisten Italienern so geht und daher die Beleuchtung noch Monate über die Weihnachtszeit hinaus erhalten bleibt.

Durch di Via di Campo Marzio und über die Piazza della Rotonda kehrten wir zum Hotel zurück. Dabei fielen uns im Schaufenster der römischen Filiale einer französischen Edelmarke diese weihnachtlichen Kopfbedeckungen auf. :)

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Nach einer Erholungspause machten wir uns noch einmal auf den Weg ins Orso 80 und kamen an dieser Bäckerei vorbei. Viele Male war ich schon dort entlang gelaufen, hatte aber noch nie etwas gekauft.


Im Schaufenster fiel mir eine Schild auf, das besagte, dass es Pangiallo zu kaufen gab. Kurz zuvor hatte ich hier zum ersten Mal von dieser Spezialität aus Nüssen, Honig, kandierten Früchten, Feigen ... gelesen. Pangiallo heisst der Kuchen weil er oft mit einer gelben u.a. aus Ingwer bestehenden Glasur überzogen ist. Panpepato ist eine würzigere Variante der weihnachtlichen Süssigkeit. Er schmeckt ausgezeichnet, ist weder zu süss noch zu hart. Die Geschichte des Pangiallo, reicht bis in die römische Kaiserzeit zurück, als ähnliches Gebäck verschenkt und die Rückkehr der längeren Tage so gefeiert wurde.

 
30. Dezember
Abschiedsspaziergang im Centro storico

An diesem Morgen blieb uns nur wenig Zeit für einen Abschiedsspaziergang. Um 11 Uhr holte uns das Taxi nach Fiumicino ab.

Wir blieben also in Hotelnähe, bummelten zuerst bei wieder strahlend blauem Himmel über die Piazza Rotonda


zur Piazza Navona um sie ohne den Weihnachtsmarktrummel zu erleben.


Krippe der Associazione Italiani Amici del Presepio,
diesmal in toskanischer Landschaft



An der Fontana del Nettuno





Fontana del Moro

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S. Agostino

Stern von Bethlehem des Künstlers Ferdinando Codognotto an der Kirchentür



An einem Pfeiler der Kirche befinden sich Raffaels Fresko den Propheten Jesaja darstellend und eine Figurengruppe die Heilige Anna mit Madonna und Kind von Sansovino.


An dieser Stelle dachten wir an den Luxemburger, der das Werk bei seinem Freund Raffael in Auftrag gab: Johannes Coricius (etwa 1457 bis 1527). Er war Geistlicher, Gelehrter, Jurist, Humanist, Mäzen von Dichtern und Künstlern. Er verbrachte den grössten Teil seines Lebens in Rom und diente unter sechs Päpsten.

Er besass eine Villa am östlichen Abhang des Kapitols mit Blick auf die Trajansforen und einem wunderbaren Garten, in dem er auch selbst gearbeitet haben soll. Berühmt waren seine Feste. Jedes Jahr am 26. Juli feierte er das Fest der heiligen Anna an dem Altar in S. Agostino, den er gestiftet hatte, organisierte einen Wettbewerb für Dichter und gab einen Empfang in seinem Garten. Zu seinen bekannten Gästen gehörten Nikolaus Kopernikus, Erasmus von Rotterdam und Martin Luther.

Sein Ende war traurig. Beim Sacco die Roma (1527) wurde seine Villa geplündert, er selbst geprügelt und misshandelt. Nach dem Verlust seines ganzen Vermögens machte er sich auf den Weg Richtung Heimat, starb aber als gebrochener Mann noch in Italien, in Verona.

Diesen Artikel in englischer Sprache habe ich eben erst gefunden und werde ihn noch genauer studieren.

In der Via delle Coppelle kamen wir am Ristorante Maccheroni vorbei, wo ich bereits des öfteren gegessen habe. Die Fassade wurde erneuert und ist nun sehr hell.


Zu meinem Bedauern verschwinden die schönen Terracotta-Töne der alten Fassaden nach Renovierungen immer mehr. :cry: :thumbdown



Piazza delle Coppelle mit ein paar Marktständen​

Wenige Schritte weiter, an der Piazza di Campo Marzio, wieder ein Gebäude, welches gerade renoviert wird und seine alten Farben eingebüsst hat, der Palazzo Nari:


Wir setzten die Abschiedsrunde Richtung Giolitti fort, kauften Gebäck als Mitbringsel und fotografierten bunten Silvesterkuchen im Schaufenster. Schliesslich kaufte ich bei Herder an der Piazza Montecitorio noch ein paar Postkarten. Dort steht auch das Hotel Albergo Nazionale, in dem ich früher einige Male gewohnt habe. Freunde von mir hatten dieses Quartier 2010 ausgesucht und waren sehr zufrieden.


Ohne einen Besuch bei Tazza d'Oro sollte diese Romreise nicht zu Ende gehen. Dort tranken wir einen wärmenden und stärkenden Espresso macchiato und ich erzählte meiner Mutter von Pasquettas Hommage an Tazza d'Oro. :thumbup:


Am Pantheon vorbei


gingen wir zurück zu unserem Quartier, von wo der Aufbruch zum Flughafen bald erfolgte. Wegen starken Gegenwindes dauerte der Flug 40 Minuten länger als die üblichen zwei Stunden.

Ob ich Silvester und Capodanno irgendwann in Rom verbringen werde, kann ich nicht sagen, wünsche aber meinem geliebten Rom alles Gute für 2012,


freue mich auf ein Wiedersehen und bin vor allem sehr dankbar für die glücklichen Stunden, die ich dort mit meiner Mutter verbringen konnte.
 
Vielen Dank, Simone, für den Beginn des Berichts, der sicher schöne Erinnerungen an eigene Rundgänge 'zwischen den Jahren' wecken wird.
Simone-Clio schrieb:
Sogar eine Ferienwohnung in der obersten Etage des Chiostro del Bramante kann man inzwischen mieten. :eek: Was die wohl kostet ... :~
... das kann man ja passenderweise zu den Fresken bei sibille erfragen :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für den Anfang des reich bebilderten Berichtes

Freue mich schon auf die weiteren Teile ...
 
Endlich konnte ich meine Mutter überzeugen, doch einmal mit mir gemeinsam in die wundervolle Stadt, die auch sie immer sehr liebte, zu reisen.

Es wurden zweieinhalb perfekte Tage mit herrlichem Sonenschein und Temperaturen bis zu 14 Grad Celsius. Wir spürten alten Erinnerungen nach und entdeckten gemeinsam für uns beide Neues.
Sehr gut - dann hat das hiesige Daumen- und Pfoten-;)Drücken ja geholfen. :thumbup:



Sogar eine Ferienwohnung in der obersten Etage des Chiostro del Bramante kann man inzwischen mieten. :eek: Was die wohl kostet ... :~
8O

Tja, nobel geht die Welt zugrunde! :twisted:




Der letzte Gang dieses Abends führte uns noch zur Piazza S. Ignazio und auf dem Weg fiel mir eine Hausmadonna für die Sammlung von SPQR in der Via delle Paste auf:​

Da wird er sich bestimmt freuen, wenn du sie einstellst im einschlägigen Thread. :nod:

Edit: http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/166835 ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Toll, dass Du diese Tage mit Deiner Mutter so schön verbringen konntest! :thumbup:

Die schöne Krippe ist leider fast nicht zu fotografieren da sich das Blitzlicht in der Plexiglasscheibe spiegelt, welche leider vor so vielen Krippen angebracht ist.

Jetzt weiß ich endlich, weshalb meine Krippenfotos nie was werden -
ich traue mich in Kirchen nicht, einen Blitz zu verwenden.​
 
Danke Simone für den Beginn Deines Berichtes. Schön, dass Ihr zusammen harmonische Tage in Rom verbracht habt.
Häufig hilft bei Plexiglas ein lichtstarkes Objektiv mit Polfilter. Das Zentrum der Krippe in der Anima ist aber gegenüber der Umgebung so hell, dass wirklich nur ein Aufhellblitz zu befriedigenden Ergebnissen führen kann. Die Folgen muss man dann halt in Kauf nehmen.
 
Simone-Clio schrieb:
Sogar eine Ferienwohnung in der obersten Etage des Chiostro del Bramante kann man inzwischen mieten. :eek: Was die wohl kostet ... :~
... das kann man ja passenderweise zu den Fresken bei sibille erfragen :lol:

Tatsache! Das war mir nicht gleich aufgefallen!

:D :thumbup: :D

Freue mich schon auf die weiteren Teile ...​

Die Bilder für den nächsten Teil werden anschliessend hochgeladen.

Es wurden zweieinhalb perfekte Tage mit herrlichem Sonenschein und Temperaturen bis zu 14 Grad Celsius. Wir spürten alten Erinnerungen nach und entdeckten gemeinsam für uns beide Neues.

Sehr gut - dann hat das hiesige Daumen- und Pfoten-;)Drücken ja geholfen. :thumbup:

Ja, das hat es ganz eindeutig, besten Dank! :nod:


Ich liebe Teamwork im Forum! :thumbup: Danke für die Zusatzinformationen im Hausmadonnen-Thread. romeartlover.it ist eine meiner bevorzugten Internetadressen überhaupt! :nod: Webmaster ist Roberto Piperno.

Die schöne Krippe ist leider fast nicht zu fotografieren da sich das Blitzlicht in der Plexiglasscheibe spiegelt, welche leider vor so vielen Krippen angebracht ist.​

Jetzt weiß ich endlich, weshalb meine Krippenfotos nie was werden -​

ich traue mich in Kirchen nicht, einen Blitz zu verwenden.​

Nun, bei meinem Krippenfoto war gerade die Verwendung des Blitzes :idea: das Problem. Ich habe in S. Maria dell'Anima keinen Hinweis auf das Verbot von Blitzlicht entdeckt, sonst hätte ich mich daran gehalten.


Häufig hilft bei Plexiglas ein lichtstarkes Objektiv mit Polfilter.

Vielen Dank für diesen Hinweis aber ich habe ja nur eine Kompakt- und keine Spiegelreflexkamera.

Schön, dass Ihr bei der ersten Passeggiata dabei wart. 8) Bald geht es weiter mit dem nächsten Teilbericht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stelle eben erst fest, dass etwas mit den Fotos im 2. Teil schiefgegangen ist. :cry:
Sie sind zu klein und manchen fehlt die Zoom-Funktion. Ich werde noch nachbessern müssen aber erst später oder morgen.
 
Ich stelle eben erst fest, dass etwas mit den Fotos im 2. Teil schiefgegangen ist. :cry:
Sie sind zu klein und manchen fehlt die Zoom-Funktion. Ich werde noch nachbessern müssen aber erst später oder morgen.

Die Bilder haben jetzt alle das richtige Format und sind mit Zoom-Funktion ausgestattet.
 
Vielen Dank für die Fortsetzung, die wieder schöne Erinnerungen weckt, Simone!

Da
Simone-Clio schrieb:
Zunächst aber zog es uns zum Campo de' Fiori. Dort genossen wir dann in der herrlich wärmenden Sonne einen guten Cappuccino und sahen dem munteren Treiben auf dem Markt zu:


haben wir 2009 auch gesessen:

Gruß
tacitus


 
Danke Simone für die Fortsetzung. Die Kirche Sta Barbara will ich Ende des Monats aus zwei Gründen besuchen,
a) die wunderschöne Krippe
b) kannst Du evtl. erraten :D
 
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