Una settimana a Roma: Auf neuen, alten und ganz alten Wegen durch Rom

1. Juli 2010: Ein Vor- und ein Nachmittag im Museum

Es ist Donnerstag, der 1. Juli 2010, der erste von sechs vollen Tagen in Rom. Wir verlassen kurz vor 9 Uhr den noch halbwegs kühlen Innenhof des Hotels


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treten auf die Via della Conciliazione und merken: "Rom kann sehr heiß sein". Ein schneller Blick auf den Petersdom


den wir erst am vorletzten Tag von innen wiedersehen werden, und wir wenden uns in Richtung Tiberbrücke. Ganz offenbar haben wir uns richtig entschieden, denn es kommen uns schon zu dieser Stunde Massen von Pilgern und Touristen entgegen (man wird, bei leicht geübtem Blick, des Unterschieds rasch gewahr…). Wir aber hegen die Hoffnung, dass sich unser antizyklisches Programm heute und an den nächsten Tagen bewähren wird, und gehen zur Bushaltestelle Piazza Pia / Castel S. Angelo, steigen in den Bus der Expresslinie 40 und fahren zur Haltestelle Termini.

Den römischen Hauptbahnhof (unter eisenbahnarchitektonischem Gesichtspunkt durchaus einer Besichtigung wert, vgl. Roma Termini - Grandi Stazioni) lassen wir links liegen. Unser Ziel für heute ist das Museo Nazionale Romano und von dessen fünf Standorten am Vormittag zunächst der Palazzo Massimo alle Terme


Informationsseite der Soprintendenza Speziale per i Beni Archeologici di Roma:
Palazzo Massimo | Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici di Roma

Geöffnet täglich von 9.00 bis 19:45, geschlossen Montags (außer am Ostermontag und während der Woche der Kultur), am 1. Januar und am 25. Dezember.

Gegen 9:20 Uhr betreten wir das Gebäude. Die Angestellten sind da und unterhalten sich. Museumsbesucher sehen wir im Eingangsbereich nicht. Die Räume sind klimatisiert… Mit dem Roma Pass erhalten wir freien Eintritt für alle Standorte des Museums.

Es folgen einige wenige Bilder. Wer mehr von der Ausstellung sehen möchte (u.a. auch Bilder von der großartig rekonstruierten Villa der Livia, der Villa Baccano und der ebenfalls im Museum wieder aufgebauten Villa Farnesina), biege (kurzfristig!) ab zum einschlägigen Photo-Reisebericht von Asterixinchen. Es muss ja nicht immer alles doppelt gepostet werden:

und ganz aktuell:



Der Boxer


Der hellenistische Prinz


Augustus als 'Pontifex Maximus'


Detail





Nach einer Espresso-Pause in einem Straßencafé gegenüber vom Palazzo Massimo (das Museum hat – ein gravierender Nachteil – keine eigene Cafeteria) gehen wir zum gegenüberliegenden zweiten Standort des Museo Nazionale Romano, den imposanten Überresten der Thermen des Diokletian.

Informationsseite der Soprintendenza Speziale per i Beni Archeologici di Roma:
Terme di Diocleziano | Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici di Roma

(Identische Öffnungszeiten wie der Palazzo Massimo)

Auch hier wieder der Verweis auf die zahlreichen schönen Bilder im Reisebericht von Asterixinchen:

Sehr beeindruckend ist der bei der Umgestaltung der Thermen zwischen 1565 und dem frühen 17. Jahrhundert errichtete Kreuzgang, der auf Pläne Michelangelos zurückgeht, die von seinen Mitarbeitern ausgeführt wurden. Die Vollendung erfolgte erst im Jahr 1676, der Brunnen im Zentrum des Kreuzgangs stammt aus dem Jahr 1695. Der verhältnismäßig ‚frische‘ Eindruck des Komplexes verdankt sich seiner Restaurierung im Jahr 2000.


Wir verlassen die Diokletiansthermen und lenken unsere Schritte gen Piazza della Repubblica und werden beim Photographieren des Najaden-Brunnens photographiert


Der Blick in die Via Nazionale (mit der „Schreibmaschine“ im Hintergrund) ist hingegen unverstellt:


Den Vormittag beschließen wir mit einem Besuch in der Basilica S. Maria degli Angeli e dei Martiri, die ab 1560 unter Michelangelos Leitung in die Diokletiansthermen hineingebaut wurde. Der heutige Eindruck entstellt allerdings Michelangelos Intentionen. Betritt man die Kirche mit Blick auf den Hauptaltar, steht man eigentlich im von Michelangelo geplanten Querschiff.





Die Hauptattraktion der Kirche ist der 1702 eingesetzte Meridian. Durch ein kleines Loch in der Kirchendecke fällt das Licht genau um 12 Uhr auf einen bestimmten Punkt.


Seit kurzem steht im Innenhof eine Statue Galileo Galileis, ein Werk des in den U.S.A. lebenden chinesischen Physik-Nobelpreisträgers Tsung-Dao Lee (Tsung-Dao Lee's Home Page)


Mit der Linie 64 fahren wir von der Haltestelle Termini wieder zum Vatikan und haben beim Lunch diese (hierzuforum durchaus nicht unbekannte) Perspektive auf die Kolonnaden und den päpstlichen Palast:


Nach der Siesta bringt uns die Linie 116


in die Nähe der Piazza Navona. Unser nachmittägliches Ziel ist der dritte Standort des Museo Nazionale Romano, der Palazzo Altemps.

Informationsseite der Soprintendenza Speziale per i Beni Archeologici di Roma:
Palazzo Altemps | Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici di Roma

(identische Öffnungszeiten wie die beiden schon besuchten Standorte).



Wieder entkommen wir – wie schon im Palazzo Massimo alle Terme und in den Diokletiansthermen – dem Andrang der Touristen und können in angenehm temperierten Räumen die wirklich ganz exquisite Sammlung besichtigen:

Apoll


Caesar-Büsten


Orest und Elektra




Juno Ludovisi


Der Selbstmord des Galliers


Pan und Daphnis


Kolossal-Sarkophag mit Bildern einer Schlacht
zwischen Römern und Barbaren
(vgl. dazu http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_45/traum_imperium_sarkophag_ludovisi_grabmal-14283/)




Details


Nach dem Rundgang durch diesen für uns letzten Teil des Museo Nazionale Romano zieht es uns zur lebhaften Piazza della Rotonda mit dem teilweise eingerüsteten Pantheon, in dessen Nähe der Koffeinpegel wieder auf ein normales Maß gebracht werden muss.


Der Rest des Tages wird in den Altstadtgassen ‚verschlendert‘.

 
Zuletzt bearbeitet:
Moin - Moin tacitus!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die schöne Fortsetzung

-> ich konnte fast jeden Schritt mit Euch mitgehen -> denn all diese Stätten besuche auch ich sehr, sehr gerne ...



:blush::blush::blush:

VIELEN DANK

auch für die Verlinkung zu meinem Reisebericht

:blush::blush::blush:



Ich nehme einfach einmal an, dass Du diese Bar


meinst :?:

Die Getränke sind dort immer sehr gut gekühlt
( Euer Espresso hoffentlich nicht )

;););)


Gruß - Asterixinchen :)
 
Asterixinchen schrieb:
Ich nehme einfach einmal an, dass Du diese Bar


meinst :?:

Die Getränke sind dort immer sehr gut gekühlt
( Euer Espresso hoffentlich nicht )

Ganz genau. Man kann sie ja nicht verfehlen:~

Und die Verlinkung hat mir das Hochladen von noch mehr Bildern erspart;)

Gruß
tacitus
 
Hallo tacitus,

auch ich bin gerne Euren Weg mitgegangen!
Von den drei Museen "fehlt" mir noch das Museo Nazionale in den Diokletiansthermen. die anderen beiden gehören auch zu meinen besonders bevorzugten Orten, auch, weil dort so wenige Menschen sind, aber natürlich auch wegen der schönen Ausstellungsstücke.

Auf die Fortsetzung freut sich

Angela
 
hallo tacitus,

ich habe deinen bisherigen Weg via google-maps mitverfolgt und habe groooooßes Reisefieber bekommen (wohl eine altbekannte, unausrottbare Forenkrankheit;))

Die Museen kenne ich noch nicht, sind aber mittlerweile auf meiner To do - Liste für die kommenden Romfahrten (Mehrzahl - wenn Zeit, kommt Rom;))vermerkt

bitte weiter so mit deinem Reisebericht und den schönen Bildern :nod::nod::nod:

liebe Grüße
Annie
 
2. Juli 2010: Ostia antica - San Paolo fuori le Mura - Piazza del Popolo

Es ist Freitag, der 2. Juli 2010, der zweite von sechs vollen Tagen in Rom. Wir verlassen schon gegen 8 Uhr morgens das Hotel. Die ersten Schritte auf der Via della Conciliazione deuten uns an: Es wird heiß werden, sehr heiß werden an diesem Tag in Rom.

Wie am Vortag laufen wir die ab 1936 geplante und 1950 endgültig fertiggestellte Straße hinunter, für die Teile des Borgo der Spitzhacke geopfert wurden. An der Haltestelle
Piazza Pia / Castel S. Angelo steigen wir in die Buslinie 280, die uns, am Tiber entlang, über den Ponte Sublicio hinweg und die Via Marmorata hinab, zur Stazione Ostiense bringt. Die Cestius-Pyramide und die Porta San Paolo beherrschen den Platz, hinter hohen Mauern liegt der von uns 2009 besuchte Cimitero acattolico. Im Bahnhof steigen wir in die Stadtbahnlinie Roma – Lido. Der Zug ist voll, sehr voll, denn er fährt zu den römischen Stränden am Meer. Der großen Mehrheit der Mitfahrenden sieht man es an, wohin sie wollen.

Unser Ziel an diesem Morgen aber sind die Ausgrabungen von Ostia antica.

Informationsseite der Soprintendenza Speziale per i Beni Archeologici di Roma:
Scavi di Ostia Antica | Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici di Roma
Öffnungszeiten: Im Sommer von Ende März bis Ende Oktober täglich von 8:30 bis 19:00 Uhr (Kasse schließt um 18:00 Uhr); geschlossen montags, am 1. Januar, 1. Mai und 25. Dezember

Hinweise hier im Forum:

Eine umfangreiche Seite mit Informationen zu allen Details der Ausgrabungen und mit vielen Plänen und Bildern steht hier Ostia - Topographical dictionary zur Verfügung. Darauf wird bei passender Gelegenheit verlinkt.

An der Haltestelle Ostia antica steigen außer uns keine zehn Personen aus. Wir verlassen den Bahnhof und überqueren zunächst eine steile Fußgängerbrücke, die über die Via Ostiense führt (nämlich diese hier: Ostia Antica, Rom, Italien - Google Maps).

Schnell sind wir am Eingang zu den Ausgrabungen (es ist inzwischen gegen 10 Uhr) und bekommen mit unseren Roma Pässen, die am heutigen Tag um Mitternacht ungültig werden, den reduzierten Eintritt für 3,25 € je Person. Das Gelände ist fast menschenleer. Erst nach 11:30 Uhr wird es sich merklich füllen (auch mit einigen deutschen Schulkassen).

Nach dem Eingang durchquert man, auf den Resten der antiken Via Ostiensis laufend, zunächst das Areal der außerhalb der Stadt liegenden Nekropole (vgl. Porta Romana necropolis) , bevor man auf eine der Hauptstraßen von Ostia antica kommt, den sog. Decumanus (vgl. Regio II - Decumanus). Auf der rechten Straßenseite Reste von Lagerhäusern.


In den Neptun-Thermen (vgl. Regio II - Insula IV - Terme di Nettuno (II,IV,2)) sehen wir das erste Mosaik an diesem Tag


und gelangen zum Theater (vgl. Regio II - Insula VII - Teatro (II,VII,2)) , das imposant erhalten wirkt, bei genauerem Hinschauen sich jedoch als eine Rekonstruktion für die (nicht durchgeführte) römische Weltausstellung 1942 entpuppt und heute wohl für Freilichtaufführungen genutzt wird.


Ohne nun (in vergeblichem archäologischen Ehrgeiz) jede Ruine eindeutig zuordnen zu müssen


stehen wir bald auf dem Forum von Ostia mit den Resten des Kapitols (vgl. Regio I - Forum und Regio I - Forum - Capitolium) und des republikanischen Tempels.




Weiter den Decumanus entlang gehend


kommen wir an der christlichen Basilika vorbei (vgl. Regio III - Insula I - Basilica Cristiana (III,I,4))


stehen schließlich an der Porta Marina (Regio III - Porta Marina) in der Caupona von Alexander und Helix, einer Schänke, die die Seeleute direkt nach Betreten der Stadt empfing (vgl. Regio IV - Insula VII - Caupona di Alexander e Helix (IV,VII,4)). Bald nach der Porta Marina verlief in der Antike die Küstenlinie.


Langsam geht es bereits auf die Mittagsstunde zu. Wir laufen weiter über das Gelände

und sind dann doch angesichts der sengenden Sonne froh, die kühlende Cafeteria für einen Lunch zu erreichen. Bei weitem haben wir nicht alles gesehen, geschweige denn das Gesehene immer auch in seiner antiken Funktion identifiziert. Vielleicht kommen wir ja noch einmal (bei angenehmeren Temperaturen) zurück?

Auf der Rückfahrt mit der Stadtbahn steigen wir an der Haltestelle Basilica S. Paolo aus. Diese Patriarchalbasilika kennen wir noch nicht. Man muss sich bewusst halten, das man nicht im Original der Kirche steht, die bei einem Brand im Jahr 1823 stark beschädigt wurde, sondern in einem verhältnismäßig doch recht mutwilligen Wiederaufbau.





Nach dem Besuch der Basilika beschließen wir bei einer Erfrischungspause in einer kleinen Straßenbar, auf den nun noch eigentlich geplanten dritten Besichtigungspunkt, nämlich die Centrale Montemartini (Centrale Montemartini) zu verzichten. So sammelt man während eines Rombesuchs Gründe, um wieder nach Rom zu fahren (wenn es denn solcher Gründe bedarf…). Die Buslinie 23 bringt uns in die Nähe der Via della Conciliazone zurück zur mittlerweile ersehnten Siesta im Hotel.

Am späteren Nachmittag steigen wir auf der Piazza del Risorgimento in die Straßenbahn, fahren bis in die Via Flaminia und laufen (wie Rombesucher früherer Tage) auf die Porta Flaminia und die dahinterliegende Piazza del Popolo zu




S. Maria del Popolo ist geöffnet.




S. Maria del Popolo:
Capella Basso della Rovere


Die von Raffael entworfene und von Bernini vollendete Chigi-Kapelle ist zur Restauration mit Planen verhängt; wir können in der Kirche aber wenigstens die beiden Caravaggio-Gemälde sehen, auch wenn dies kaum eine Entschädigung für die uns im März entgangene Ausstellung darstellt. Ein Photographieren dieser Gemälde wird unterlassen (vgl. für die „Kreuzigung des Petrus“ die Aufnahme von Ludovico ROB: Kreuzigung Petri - Rom-Forum - Fotogalerie und für „Die Bekehrung des Paulus“: La conversione di San Paolo - Wikipedia)

Nach einem Blick in eine der beiden Zwillingskirchen auf der Piazza del Popolo, S. Maria dei Miracoli


schlendern wir, es ist schon nach 18 Uhr, die Via del Corso stadteinwärts entlang

Casa di Goethe

und biegen an der Piazza Colonna, wo vor dem Palazzo Chigi niemand in die Nähe des Ministerpräsidenten gelassen wird,


ins Centro storico ein, wo Berninis Elefant unserer Aufwartung harrt.



Ein erlebnisreicher Tag klingt langsam und entspannt in einer römischen Trattoria und später im Innenhof des Hotels aus.

 
Zuletzt bearbeitet:
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die wieder sehr schöne Fortsetzung mit den tollen erinnerungsweckenden Bildern

:!::!::!:
 
Edit: Oh ... da kam mir unvermutet ein orangefarbener Staccato-Zwischenruf in die Quere ... und also muss ich doch noch ein Zitat nachschieben, um den Anschluss zu schaffen:
Ein erlebnisreicher Tag klingt langsam und entspannt in einer römischen Trattoria und später im Innenhof des Hotels aus.





Diese Innenhof-Impression ist in der Tat verlockend - und ohne es jetzt konkret nachgehalten zu haben: Ihr seid nicht die ersten Foristi, die ihrem Charme erliegen, gelle? ;)

Wiewohl ja mich persönlich nichts weglocken kann von ... ... ... :~
Aber das steht auf einem anderen Blatt. ;)

Ostia antica: Ja, das schaffe ich wohl irgendwann auch noch mal - und in der Zwischenzeit bemühe ich mich, immer schlauer zu werden anhand der diversen guten :!: Berichte hier im Forum. :nod:



Auf der Rückfahrt mit der Stadtbahn steigen wir an der Haltestelle Basilica S. Paolo aus. Diese Patriarchalbasilika kennen wir noch nicht.
Das hat mich jetzt erstaunt - aber ihr habt eure bisherige Unkenntnis ja auch sofort beseitigt! ;) :thumbup:


Man muss sich bewusst halten, dass man nicht im Original der Kirche steht, die bei einem Brand im Jahr 1823 stark beschädigt wurde, sondern in einem verhältnismäßig doch recht mutwilligen Wiederaufbau.






Das ist unbestreibar wahr - und doch (mag es vielleicht auch großenteils von meiner intensiven Bekanntschaft mit der Kirche im hl. Jahr herrühren; und/oder davon, dass für mich das 19.Jh. durchaus einen Wert in sich trägt) ist diese eine der römischen Kirchen, in denen mich immer wieder ein Schauer überläuft, wenn ich anhand der bildlichen Darstellungen etc. (auch derjenigen späteren Datums) tief hinab tauche in unsere Geschichte.


Aber nun ja: De gustibus ... ;) :D ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Gaukler schrieb:
Das hat mich jetzt erstaunt

Was8O Du kennst die beiden früheren Berichte nicht:?:


Gaukler schrieb:
Diese Innenhof-Impression ist in der Tat verlockend - und ohne es jetzt konkret nachgehalten zu haben: Ihr seid nicht die ersten Foristi, die ihrem Charme erliegen, gelle?
Nein, vgl. http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/74760

Gaukler schrieb:
dass für mich das 19.Jh. durchaus einen Wert in sich trägt
Damit rennst Du bei mir offene Türen ein.

Gaukler schrieb:
da kam mir unvermutet ein orangefarbener Staccato-Zwischenruf in die Quere
Wie8O Was8O Wo8O Spielt schon wieder Spanien gegen die Niederlande:roll:

Gruß
tacitus







 
Gaukler schrieb:
Das hat mich jetzt erstaunt
Was8O Du kennst die beiden früheren Berichte nicht:?:

Na ja ... also jedenfalls nicht so, dass sie mir deren Inhalt ohne Nachlesen zu Gebote stünde. :blush: :~:~​



Gaukler schrieb:
(...) dass für mich das 19.Jh. durchaus einen Wert in sich trägt
Damit rennst Du bei mir offene Türen ein.

Das erfreut des Gauklers Herz! :nod: ;) :thumbup:​




Gaukler schrieb:
(...) da kam mir unvermutet ein orangefarbener Staccato-Zwischenruf in die Quere​
Wie8O Was8O Wo8O Spielt schon wieder Spanien gegen die Niederlande:roll:
Nun, bis dahin dauert es wohl noch ein Weilchen ... aber die Oranjes sind mir persönlich durchaus sympathisch; anders gewendet: Habe stets nur (und über die Malteser nicht eben selten) sympathische Vertreter dieser Gattung getroffen. :nod::nod::nod:​
 
Hallo tacitus,

mit Freude verfolge ich Eure römischen Spaziergänge und Besichtigungen!

Vielen Dank für die perfekte, informative Berichterstattung in Wort, Bild und Link bis hierher!

Die Dreharbeiten in echt römischer Atmosphäre für den neuen Martini fand ich lustig und wollte schon im "Gratulatio" mit dem D'oro mit Dir anstoßen!


Salute,
Anna :]
 
Anna schrieb:
Vielen Dank für die perfekte, informative Berichterstattung in Wort, Bild und Link bis hierher!

und



Anna schrieb:
Die Dreharbeiten in echt römischer Atmosphäre für den neuen Martini fand ich lustig und wollte schon im "Gratulatio" mit dem D'oro mit Dir anstoßen!
Das habe ich glatt übersehen:blush:

Besten Gruß
tacitus;)



 
3. Juli 2010: Rund um die Piazza Venezia

Es ist Samstag, der 3. Juli 2010, der dritte von sechs vollen Tagen in Rom. Am Nachmittag wird in Südafrika das Viertelfinalspiel zwischen Argentinien und Deutschland stattfinden. Eine weise Voraussicht hat uns den Tag völlig entspannt planen lassen…

Da unsere Roma Pässe schon abgelaufen sind, ziehen wir uns an der inzwischen vertrauten Haltestelle Piazza Pia / Castel S. Angelo für je 11 € zwei BTI’s (Biglietto Turistico Integrato, vgl. Roma antiqua: Reiseinformationen - Unterwegs in Rom - Metro - Bus_- Tram), die unsere Mobilität in Rom für die nächsten drei Tage sichern. Wir wissen, dass wir am letzten vollen Tag keinen Bus mehr benutzen werden. Heute nehmen wir wieder die Expressbuslinie 40 und fahren zur Piazza Venezia.

Es ist überhaupt der erste Samstag, den wir in Rom verbringen. Da kann das morgendliche Ziel eigentlich nur Galleria Colonna heißen.

Homepage
Öffnungszeiten: Nur samstags 9:00 bis 13:00 Uhr, geschlossen 31. Juli bis 28. August (jedenfalls 2010), am 1. Mai, 25. Dezember und 1. Januar
Eintritt 10 €, reduziert 8 € (Roma Pass gilt nicht!)
(Freier Eintritt für Carabinieri, Polizia, Guardia di Finanza,
Vigili del Fuoco, Mitglieder des ADSI [= Associazione Dimore Storiche Italiane]:~)

Wir lassen uns zunächst von der Straßenangabe auf der Homepage (Piazza SS. Apostoli 66) täuschen und finden den Eingang auf der Piazza nicht. Er liegt auf der Rückseite des Palazzo in der Via della Pilotta.


In den der Öffentlichkeit zugänglichen Räumen des auch heute noch von der römischen Adelsfamilie Colonna bewohnten Palazzo (vgl. palazzi di roma) herrscht absolutes Photographierverbot. Einen notdürftigen Einblick in die Räume vermittelt die Homepage (auf „Appartamento Galleria Colonna" klicken und die einzelnen Räume aufrufen). An der Kasse bekommt man einen Zettel in die Hand gedrückt, auf dem die einzelnen Gemälde aufgeführt sind. Zu dieser verhältnismäßig frühen Stunde kann man die Zahl der Besucher an zwei Händen abzählen.

Es sei erlaubt (zustimmend), drhoette zu zitieren:
drhoette schrieb:
Die Galleria Colonna ist nur samstags für Besucher geöffnet, und zwar von 9:00 bis 13:00 Uhr. Und ich sage schon jetzt zu Anfang, daß bei künftigen Romreisen immer ein Samstag dabei sein wird. Denn in der Galleria kann man sich nicht sattsehen. Allein schon der Hauptsaal, wenn man da hereinkommt, sagt man sich: „Sowas gibt's doch garnicht!“ Wir haben ja schon viel gesehen, aber dieser Saal übertrifft alle bislang besuchten profanen Räume.

Er hat auch die Deckenfresken im Großen Saal der Galleria beschrieben, vgl. 4 Tage Rom Februar/März 2009

Schon so früh am Tag beeindruckt, verlassen wir die Galleria Colonna, kommen am Museo delle Cere (vgl. -- Benvenuti al Museo delle Cere --) vorbei, in das uns Albert Einstein vergeblich hinein locken will,


lassen uns auf der Piazza dei Santi Apostoli für ein Heißgetränk in einem Straßencafé nieder und werfen einen Blick in die Basilica dei SS. XII Apostoli



Nach Durchqueren einer kleinen Gasse stehen wir auf der Via del Corso vor dem Eingang zur nächsten großen privaten Kunstsammlung Roms, der Galleria Doria Pamphilij im gleichnamigen Palazzo (vgl. palazzi di roma )

Homepage
Öffnungszeiten: täglich 10:00 bis 17:00 Uhr, geschlossen 25. Dezember, 1. Januar, Ostersonntag, 1. Mai, 15. August
Eintritt 9,50 € (inkl. Audioguide)

Innenhof des Palazzo Doria Pamphilij

Auch hier herrscht in den Räumen absolutes Photographierverbot; einen Überblick über die Gemälde kann man sich auf der Homepage verschaffen (vgl. Palazzo Doria Pamphilj, Roma – Doria Pamphilj » Tutte le opere esposte) Wir entschädigen uns wieder ein wenig für den entgangenen Besuch der Caravaggio-Austellung (vgl. Maddalena penitente (Caravaggio) - Wikipedia, Ruhe auf der Flucht nach Ägypten (Caravaggio)). Das Hauptwerk der Galleria ist jedoch Velasquez’ Porträt Papst Innozenz’ X. (:: Galleria Doria Pamphilj - Roma), das in einem eigenen Kabinett zu sehen ist.
Der Palazzo beherbergt übrigens auch ein ganz hübsches Café, das man auch ohne Eintritt in die Galleria von der Via della Gatta aus betreten kann (vgl. Rom - Google Maps)

Um die Mittagstunde machen wir uns auf den kurzen Weg zu den Trajansmärkten, die wir bei den vorangegangenen Rombesuchen immer nur von außen, nämlich von der Via dei Fori Imperiali aus, gesehen haben.

Homepage

Der Eintritt lohnt sich unbedingt, was allerdings die große Masse der Rombesucher, die es dann eher zum Forum Romanum oder zum Kolosseum zieht, nicht zu wissen scheint, so angenehm ‚leer‘ ist es.

Rund um die Piazza Venezia: Es ist für uns der Tag der kurzen Wege. Und beim dritten Rombesuch ist es dann vielleicht auch erlaubt, die „Schreibmaschine“ (vgl. I Simboli della Repubblica - Il Vittoriano)



Blick auf die Piazza Venezia


zu betreten. Die Wachsoldaten am Grabmal des unbekannten Soldaten machen einen ausgesprochen ‚relaxten‘ Eindruck:


Uns zieht es mit dem (recht kostspieligen) Panorama-Aufzug (vgl. Ascensori panoramici e Terrazza del Complesso del Vittoriano / Beni architettonici e storici / Beni culturali / Cultura e svago - 060608.it) auf die Aussichtsterrasse. Bleiern liegt die Hitze über der Stadt.


Angesichts des in zwei Stunden anstehenden Viertelfinalspiels wird das römische Olympiastadion (1990…) herangezoomt, das man, um allfälligen Nachfragen vorzubeugen, außer zu Zeiten von Sportveranstaltungen nicht besichtigen kann (vgl. Stadio Olympico ):


Den verspäteten Lunch nehmen wir in der Cafeteria auf der unteren Dachterrasse ein (durchaus empfehlenswert!), von der sich der Ausblick ebenfalls lohnt:


Rechtzeitig zum Spiel, das abends der Gesprächsstoff an allen Tischen der Trattoria sein wird, bringt uns die Linie 40 nach diesem Spaziergang rund um die Piazza Venezia wieder zum Hotel zurück.

Drei heiße, aber schöne Tage in Rom sind vorbei; drei noch heißere und mindestens ebenso schöne warten noch auf uns.

 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo tacitus,

vielen Dank für den nächsten Tagesbericht!

Einigem kann ich voll und ganz zustimmen:

In den der Öffentlichkeit zugänglichen Räumen des auch heute noch von der römischen Adelsfamilie Colonna bewohnten Palazzo (vgl. palazzi di roma) herrscht absolutes Photographierverbot. Einen notdürftigen Einblick in die Räume vermittelt die Homepage (auf „Appartamento Galleria Colonna" klicken und die einzelnen Räume aufrufen). An der Kasse bekommt man einen Zettel in die Hand gedrückt, auf dem die einzelnen Gemälde aufgeführt sind. Zu dieser verhältnismäßig frühen Stunde kann man die Zahl der Besucher an zwei Händen abzählen.

Es sei erlaubt (zustimmend), drhoette zu zitieren:
drhoette schrieb:
Die Galleria Colonna ist nur samstags für Besucher geöffnet, und zwar von 9:00 bis 13:00 Uhr. Und ich sage schon jetzt zu Anfang, daß bei künftigen Romreisen immer ein Samstag dabei sein wird. Denn in der Galleria kann man sich nicht sattsehen. Allein schon der Hauptsaal, wenn man da hereinkommt, sagt man sich: „Sowas gibt's doch garnicht!“ Wir haben ja schon viel gesehen, aber dieser Saal übertrifft alle bislang besuchten profanen Räume.

Auch wir haben eine lange Zeit in diesem schönen Raum verbracht und fanden es nur schade, dass es ein so absolutes Fotografierverbot gibt.
Nach Durchqueren einer kleinen Gasse stehen wir auf der Via del Corso vor dem Eingang zur nächsten großen privaten Kunstsammlung Roms, der Galleria Doria Pamphilij im gleichnamigen Palazzo
Das haben wir leider nicht mehr geschafft, aber es muss ja noch etwas bleiben für das nächste Mal!
Danke auch für den Hinweis auf das Café! ;)

Um die Mittagstunde machen wir uns auf den kurzen Weg zu den Trajansmärkten, die wir bei den vorangegangenen Rombesuchen immer nur von außen, nämlich von der Via dei Fori Imperiali aus, gesehen haben.

Der Eintritt lohnt sich unbedingt, was allerdings die große Masse der Rombesucher, die es dann eher zum Forum Romanum oder zum Kolosseum zieht, nicht zu wissen scheint, so angenehm ‚leer‘ ist es.
Diese Beobachtung haben wir auch gemacht. Dabei ist der Besuch mindestens so lohnend wie der des Kolosseums!

Und auch der Blick von der Schreibmaschine hat uns sehr gefallen!

Viele Grüße

Angela
 
Angela schrieb:
Auch wir haben eine lange Zeit in diesem schönen Raum verbracht und fanden es nur schade, dass es ein so absolutes Fotografierverbot gibt.
Man kann das Verbot schon verstehen...

Angela schrieb:
Das haben wir leider nicht mehr geschafft, aber es muss ja noch etwas bleiben für das nächste Mal! Danke auch für den Hinweis auf das Café!
Aber unbedingt! Ich hatte vergessen zu erzählen, dass zur Zeit unseres Besuches eine kleines Ensemble auf Originalinstrumenten Barockmusik spielte. Das hätte Dir und Deinem BEVA gefallen!
Im Café gibt es auch im Sitzen 'humane' Preise!

Gruß in die Castra Regina!
tacitus
 
Angela schrieb:
Auch wir haben eine lange Zeit in diesem schönen Raum verbracht und fanden es nur schade, dass es ein so absolutes Fotografierverbot gibt.
Man kann das Verbot schon verstehen...

Angela schrieb:
Das haben wir leider nicht mehr geschafft, aber es muss ja noch etwas bleiben für das nächste Mal! Danke auch für den Hinweis auf das Café!
Aber unbedingt! Ich hatte vergessen zu erzählen, dass zur Zeit unseres Besuches eine kleines Ensemble auf Originalinstrumenten Barockmusik spielte. Das hätte Dir und Deinem BEVA gefallen!
Im Café gibt es auch im Sitzen 'humane' Preise!

Gruß in die Castra Regina!
tacitus
:nod:
Danke für die Grüße!
Das klingt wirklich sehr verlockend, ich werde es mir vormerken für den Herbst!
Das war dann kein reguläres Konzert, oder?
Auf jeden Fall ist so etwas immer schön, wenn der Rahmen dazu passt!

Liebe Grüße

Angela
 
Angela schrieb:
Das klingt wirklich sehr verlockend, ich werde es mir vormerken für den Herbst!
Das war dann kein reguläres Konzert, oder?
Nein, es war kein reguläres Konzert, sondern eine von Barockmusik untermalte und begleitete Führung durch die Galleria Doria Pamphilij. Man hat uns beim Eingang an der Via del Corso einen Flyer mit der Ankündigung dafür in die Hand gedrückt, den wir aber nicht aufbewahrt haben. Daher kann ich nicht sagen, wie oft solche "Führungen mit Musik" stattfinden, ob sie seriös sind und wie kostspielig sie sind. Aber obwohl wir an der Führung nicht teilnahmen: die Musik haben wir natürlich gehört und die Bilder damit umso mehr genießen können.
Gruß
tacitus

Nachtrag: Offenbar war es dies: http://www.romaoperaomnia.com/uncategorized/sounds-and-visions-of-caravaggio-3/
Vgl. http://www.dopart.it/roma/suoni-e-visioni-di-caravaggio/
 
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