Rom im Netz: Das antike Romdies lunae pridie Nonas Decembres MMDCCLXXVI ab urbe condita Mondtag, Vortag der Nonen des Dezember, 2776. Jahr nach Gründung der Stadt Pyramide des CestiusBei der Porta S. Paolo steht, einbezogen in die Aurelianische Mauer, die Pyramide des Cesitus. Zwei Inschriften an der Ostseite und an der Eingangsfront weisen die Pyramide als Grabmal des C(aius) CESTIUS L[uci] FILIUS POB[lilia tribu] PRAETOR, TRIBUNUS PLEBIS [septem]VIR EPULOMUM aus: Gaius Cestius, Sohn des Lucius, aus der Tribus der Publilia, Praetor, Volkstribun, Septemvir Epulonum (ein Priesterkollegium mit sieben Mitgliedern zur Ausrichtung kultischer Gastmähler). Auf der Ostseite folgt noch eine kleinere Inschrift, die besagt, dass der Bau in nur 330 Tagen vollendet wurde. Inschriften auf zwei Sockeln, die zur Aufstellung der Statuen des Verstorbenen dienten, erwähnen als Erben des Toten die Träger berühmter Namen, so den Consul des Jahres 31 v. Chr., M. Valerius Messalla, oder den Schwiegersohn des Augustus, Agrippa. Die Entstehung des Baus wird auf die Zeit von 18-12 v. Chr. datiert. Der Bestattete wird im Allgemeinen mit C. Cestius, dem Praetor des Jahres 44 v. Chr., identifiziert. Das Grabmal geht auf ägyptische Vorbilder zurück, die zu dieser Zeit, nach der Eroberung Ägyptens durch Augustus im Jahre 30 v. Chr., stark in Mode kamen. Die Seitenlänge des quadratischen Baus beträgt 29,50 Meter, die Höhe 36,40 Meter. Man betritt das Grabmal durch eine kleine Pforte auf der Westseite, folgt einem 10 Meter langen, ziegelverblendeten Gang und kommt so zur Grabkammer. Sie ist aus dem ansonsten massiven Gußmauerwerk ausgespart, 5,85 x 4 Meter groß und ebenfalls ziegelverblendet. Er ist damit einer der ältesten datierbaren römischen Ziegelbauten.
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