Rom im Netz: Das antike Rom

dies veneris ante diem IV Kalendas Apriles MMDCCLXXVII ab urbe condita
Venustag, 4. Tag vor den Kalenden des April, 2777. Jahr nach Gründung der Stadt

Ara Pacis - der Altar des augusteischen Friedens

Als ich aus Spanien und Gallien zurückkehrte, nachdem ich in diesen Provinzen siegreiche Taten vollbracht hatte, im Konsulatsjahr des Tiberius Nero und Publius Quintilius [Varus, 13 v.Chr.], beschloss der Senat zum Dank für meine Rückkehr einen Altar des augusteischen Friedens zu weihen, und zwar auf dem Marsfeld. Dort sollten die Magistrate, die Priester und die Vestalinnen jedes Jahr ein Opfer darbringen. (Augustus, Res Gestae 12)

Augustus selbst berichtet in den Res Gestae, dem Bericht über seine Taten, den er am Ende seines Lebens schrieb, von der Errichtung des Altares. Wie kaum ein anderes Monument spiegelt er die Ideologie der Pax Augusta: Dem Princeps war es zu verdanken, dass im Innern des Reiches Frieden herrschte und die Bürgerkriege, die Jahrzehntelang die ausgehende Republik erschüttert hatten, ein Ende gefunden hatten. Gleichzeitig hatte Augustus den Provizen den Römischen Frieden, die Pax Romana, gebracht. Pax, der personifizierte Frieden, war Sinnbild der augusteischen Herrschaft und stand für das Wohl des Staates ebenso wie die Salus Publica (öffentliche Wohlfahrt) und die Concordia (Eintracht). Mit der Ara Pacis Augusti erhielt der Gedanke des Friedens feste, kultische Formen, die sowohl den Princeps als auch seine ganze Familie in die Verehrung einbezog. Nachdem er also 13 v. Chr. gelobt worden war, erfolgte die Einweihung am 30. Januar 9 v. Chr. - am Geburtstag der Livia, der Frau des Augustus.

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Die Ara Pacis im alten Glasguckkasten
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Quelle: Roma Antiqua

Die Wiederentdeckung der von Augustus erbauten Ara Pacis, des Altars des augusteischen Friedens, geht auf das Jahr 1568 zurück. Man fand neun bearbeitete Blöcke, deren Zugehörigkeit man aber zunächst nicht erkannte. Erst 1879 wurden die Überreste erstmals mit der Ara Pacis identifiziert und in systematischen Grabungen 1903 und 1937/38 fand man große Teile des Altars und etwa ein Drittel des Reliefschmuckes. Der nach der Ausgrabung in den 1930ern eigens errichtete Pavillon wurde kürzlich von dem amerikanischen Stararchitekten Richard Meier komplett neu gestaltet. Dabei wurde der in den dreißiger Jahren gewählte Platz neben dem Mausoleum des Augustus beibehalten, obwohl er nicht dem antiken Standort entspricht: Eigentlich stand der Altar mehrere Hundert Meter südlich und unmittelbar an der Via Flaminia (Via del Corso) und bildete ein Ensemble mit dem Horologium Augusti.

Augustus erwähnt den Altar in seinen Res Gestae, im Bericht über seine Taten. Das Gelübde für den Altar wurde am 4. Juli 13 v. Chr. abgelegt, die Einweihung fand am 30. Januar 9 v. Chr. statt. Er stand neben der Via Flaminia auf dem Marsfeld. Als das Niveau des Marsfelds durch Aufschüttungen im 2. Jahrhundert stark anstieg, wurde um das Denkmal eine Stützmauer aus Ziegeln errichtet, so dass nur noch der Figurenfries herausragte.

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Detail aus dem Relief an der Südseite: Zu sehen sind v.l. Tiberius, Antonia Minor, Germanicus (Kind), Drusus, Domitius (Kind), Antonia Maior, Domitia (Kind), Domitius Ahenobarbus.
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Quelle: Wikimedia Commons

Die Anlage besteht aus besteht aus einem rechteckigen, 11,65 x 10,62 Meter großen Bezirk auf einem Podium, zu dem eine Treppe hinaufführt. In den Längsseiten, die ursprünglich in Ost-West-, nicht wie heute in Nord-Süd-Richtung orientiert waren, öffneten sich zwei große, 3,60 Meter breite Eingänge. Im Innern steht auf drei auf allen Seiten herumgeführten Stufen der eigentliche Altar. Innen und außen ist die Umfassungsmauer mit Reliefs verziert. Am wichtigsten ist dabei der äußere Relief auf der Südseite, der die Familie des Augustus zeigt, der ein Trupp von Liktoren den Weg bahnt. An der Spitze Augustus selbst, die Toga über den Kopf gezogen, was anzeigt, dass er eine kultische Handlung ausführt. Es folgen die genannten Konsuln des Jahres 13 v. Chr., vier Flamines (Priester, zu erkennen an den auffälligen Kopfbedeckungen) und ein Opferdiener mit geschultertem Beil. Weiterhin Marcus Vipsanius Agrippa, Augustus' Schwiegersohn und Vertrauter, an dessen Toga sich ein kleiner Junge klammert: wohl sein damals gerade vierjähriger Sohn Lucius Caesar, der zu seiner Mutter Iulia aufblickt. Naben ihr Antonia Minor mit ihrem Ehemann Drusus, Bruder des Tiberius, und ihrem damals zweijährigen Sohn Germanicus. Am Ende des Zuges gehen Antonia Maior, Nichte des Augustus, und ihr Gatte Lucius Domitius Ahenobarbus mit ihren Kindern. Ebenfalls am Ende des Zuges geht ein Einzelner, älterer Mann: wahrscheinlich Maecenas, Freund und enger Vertrauter des Augustus und Förderer der schönen Künste. Einzig Livia, die Ehefrau des Princeps, fehlt: Ihre Gestalt ist an der nicht vollständig erhaltenen Seite des Frieses in der Nähe ihres Gatten zu vermuten.

Ara Pacis Augustae (Muso dell'Ara Pacis)

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Der Altar des augusteischen Friedens: Wie kaum ein anderes Monument spiegelt er die Ideologie der Pax Augusta: Dem Princeps, dem Kaiser war es zu verdanken, dass im Innern des Reiches Frieden herrschte und die Bürgerkriege, die jahrzehntelang die späte Republik erschüttert hatten, ein Ende gefunden hatten. Gleichzeitig hatte Augustus den Provizen den Römischen Frieden, die Pax Romana, gebracht (freilich ob mit oder ohne deren Einverständnis). Insbesondere der Reliefschmuck, der u.a. die Familie des Augustus zeigt, macht den Altar unbedingt sehenswert.
Adresse:
Lungotevere in Augusta
00186 Roma
Tel.: 06 82059127
Haltestelle:
Metro A "Spagna", Busse 81, 117, 119, 224, 590, 628, 913, 926
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Öffnungszeiten:
täglich 9-19 Uhr
Eintritt:
10,50 EUR, reduziert 8,50 EUR
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