Rom mit dem Auto

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Christian Duncker hat es vor einigen Jahren gewagt und ist mit dem eigenen Auto nach Rom gefahren. Hier sein Bericht:

Auf den italienischen Autobahnen sind wir statt der erlaubten 130 „vorsichtshalber“ immer gut 110 gefahren. Ist schon auffällig, wie oft die Carabinieri gerade an Baustellen Autos stoppen. Um das zu vermeiden lieber ein wenig stärker vom Gas und auch die 80/60 km/h in den Baustellen trotz Schlange hinter dem eigenen Auto einhalten! Außerdem macht sich das in Sachen Spritverbrauch wirklich angenehm bemerkbar.

Nach Rom selbst sind wir auf dem von Osten kommenden Autobahnzubringer reingefahren, also nicht gleich den erstbesten Weg von der Autobahn. Wir wollten die Via Tiburtina treffen, die uns relativ schnell ins Zentrum geleiten sollte. Die Via Tiburtina ist noch halbwegs gut ausgeschildert und „Centro“-Schilder sind auch noch oft anzutreffen gewesen. Wie so viele Ausschilderungen in Rom hören die aber auch relativ plötzlich auf. Jedenfalls haben wir die Tiburtina tatsächlich gefunden. Nachdem wir aber merkten, daß wir sie stadtauswärts befuhren, haben wir schließlich auch die richtige Richtung ins Zentrum getroffen, sind hier und da mal mangels Ausschilderung vom Weg abgewichen und schließlich doch am Hauptbahnhof angekommen.

(Foto)
Autos am Pantheon

Man mache sich auf der Straße stets so breit wie nur irgend möglich. Auch auf breiten Straßen gib es kaum markierte Fahrspuren und ohnehin heizt jeder rum. Deshalb kratzt das letztlich niemanden. Man kann, da der rückwärtige Verkehr elegant weggeblockt wurde, auch die zum Be- und Entladen auf der Fahrspur abgestellten Fahrzeuge elegant umrunden und wird nicht „ausgebremst“;. Eventuelles entrüstetes Hupen sollte einen kalt lassen. Man ist ja schließlich Tourist. Ansonsten hilft wirklich „kontrolliertes Draufhalten“: ständig bremsbereit, dennoch den eigenen Anspruch auf die Fahrspur klar zum Ausdruck bringen. Am Hotel angekommen, kann man getrost wie alle anderen auch zumindest zum Einchecken in zweiter Reihe parken.

Da man in Rom eigentlich alles halbwegs bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann, empfiehlt es sich, das Auto in einer Garage abzustellen. Ich empfehle das „Terminal Parking“ an der Via Marsala, direkt am Hauptbahnhof. Das Auto wird auf eine Rampe gefahren und automatisch an seinen Platz gebracht. Bis zum Abholen sieht man es nicht wieder, also soweit wie nötig alles mitnehmen! Hat uns für 6 Tage knapp 140 DM gekostet; das mag erstmal happig erscheinen, war es aber schon wegen des sicheren Gefühls wert. Zumal Parkplätze in Bahnhofsnähe wirklich rar sind.

Herumfahren in Rom selbst halte ich für unvernünftig. Gerade im Zentrum wimmelt es von engen Einbahnstraßen, so daß die Gefahr, die Orientierung zu verlieren recht hoch ist und zumal angesichts der Parkplatzsituation Besichtigungen zu Fuß dabei kaum möglich sein dürften.

Für die Fahrt aus Rom heraus noch ein paar Tips: unbedingt vorher die Route studieren und sich möglichst an den gleichen Weg wie „rein“ halten. Wahrscheinlich wird man den Weg irgendwann verlieren (wegen der fehlenden Ausschilderung/plötzliches Ende von Ausschilderungen). Es ist aber von Vorteil, jedenfalls halbwegs die Richtung zu wissen, wie man raus will. Wir haben das nicht gemacht und uns dummerweise auf irgendwelche Ausschilderungen Richtung Autostrada (grüne Schilder) verlassen. Das hatte eine etwa 1,5stündige Sightseeing-Tour durch das Zentrum zur Folge, da wir unbedingt die Via Aurelia aus Rom rausnehmen wollten. War nicht weiter schlimm, da man sich irgendwann an den dort herrschenden Fahrstil gewöhnt: also in freiwerdende Lücken drängeln, dabei die links und rechts überholenden Vespafahrer beachten etc. Kostet allerdings Zeit. Apropos Ausschilderung: falls es mal Richtungsschilder gibt, so sind die für deutsche Verhältnisse verdammt klein geschrieben und es sind etwa 20 Stück übereinander. Das macht das Orientieren nicht unbedingt einfacher. Und wenn man mal ein grünes Autostrada-Schild meint, aus den Augenwinkeln erspäht zu haben, sollte man sich nicht wundern, im Falle des Folgens an einem Restaurant etc. zu landen, das in Grün wirbt.

Abschließend noch ein paar beachtenswerte Verkehrsregeln:

Also: Rom mit dem Auto ist durchaus machbar. Man sollte nicht unbedingt Fahranfänger sein und nicht ängstlich. Dann geht’s schon. Und eröffnet eine relativ angenehme und flexible Möglichkeit, in andere Gegenden Italiens weiterzufahren.

(Text Copyright © Christian Duncker)

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