Wunderschöne Apriltage in Rom und im Umland

pehda

Praetor
Stammrömer
Hallo zusammen!

Gestern, am 20.04.2012, bin ich wieder aus Rom zurückgekehrt, nach sechs wunderschönen, faszinierenden und abwechslungsreichen Tagen voller grandioser Eindrücke. Nun sitze ich vor dem Computer, begutachte meine Fotos und Videos, während meine Schenkel noch immer zwicken ob der vielen beschrittenen Wege. Und gleichzeitig macht sich schon wieder eine gewisse Sehnsucht breit... :(

Diese Rom-Fahrt hatte ich als Vertiefung meiner letztjährigen Reise geplant. Damals war ich nach 8-jähriger Abstinenz endlich wieder in die Ewige Stadt gekommen - alleine, da mein Bekannter, mit dem ich schon fast alles abgestimmt hatte, kurzfristig absagen musste. Insofern wollte ich nun dieses Jahr, wieder auf eigene Faust, die Hauptziele meiden und Orte ansteuern, die ich noch nicht oder kaum kannte. Außerdem hatte ich beschlossen, dass mich die Reise auch aus der Stadt heraus führen sollte. Denn in den Reiseberichten auf dieser schönen Seite hier hatte ich Empfehlungen entdeckt, die mich schon mit großer Vorfreude erfüllten. 8O :idea: :smug:

Das bringt mich schon zum nächsten Punkt der Vorreden:
Mein großer Dank geht an das Forum und die Nutzer, für die Vielzahl an Informationen, Tips, Hilfestellungen und natürlich der erwähnten Reiseberichte.
Ohne all dies wäre meine Reise nicht ansatzweise so reibungslos, optimal und stressfrei verlaufen. Und auf viele Ziele wäre ich von selbst womöglich gar nicht gekommen. Daher also nochmals ein herzliches Dankeschön von mir! :thumbup: :)

In den nächsten Tagen werde ich nun schrittweise von meiner Reise berichten, vorher muss ich mich natürlich noch mit dem Hochladen der Bilder beschäftigen. Ich hoffe, es wird Euch gefallen, Anregungen geben oder auch an Eure eigenen Fahrten erinnern. Hier zunächst ein kleiner Überblick:


  • Tag 1: Anreise, Kirchentour vom Esquilin bis zum Lateran
  • Tag 2: Vom Aventin über Trastevere zum Vatikan
  • Tag 3: Ostia Antica
  • Tag 4: Die Villen von Tivoli
  • Tag 5: Von den Caracalla-Thermen zur Via Appia
  • Tag 6: Museen im Palazzo Massimo und den Diokletiansthermen, Abreise

Bis in Kürze,

Peter
 
Hallo Peter,

Daher also nochmals ein herzliches Dankeschön von mir! :thumbup: :)

das hören wir natürlich immer gerne! :thumbup:

In den nächsten Tagen werde ich nun schrittweise von meiner Reise berichten, vorher muss ich mich natürlich noch mit dem Hochladen der Bilder beschäftigen.

Sehr schön, denn jeder Bericht und jedes Foto zeigen wieder eine neue Sichtweise unserer Lieblingsstadt! :nod:

Und gleichzeitig macht sich schon wieder eine gewisse Sehnsucht breit... :(

Tja, das ist halt unser Schicksal dem wir uns beugen müssen - am besten mit einer erneuten Reise! ;) :~

Liebe Grüße
dentaria
 
Schön dass Deine Romreise so erfreulich verlief. Ich bin schon gespannt auf Deine Schilderungen.

Gruß Ludovico
 
dentaria schrieb:
Sehr schön, denn jeder Bericht und jedes Foto zeigen wieder eine neue Sichtweise unserer Lieblingsstadt!

Auch ich freue mich schon auf Deine weiteren Berichte!

Herzlichen Gruß
Padre
 
Danke Euch!!
Bin schon fleißig am Tippen und hoffe, heute abend die ersten beiden Tage einstellen zu können. :)
 
So, nachdem ich einige technische Schwierigkeiten aus dem Weg räumen konnte, geht´s nun endlich los mit...

Tag 1: Anreise, Kirchentour vom Esquilin bis zum Lateran

Am Sonntagvormittag beförderte mich die Lufthansa von München nach Rom-Fiumicino. Die Wettervorhersagen deutscher Onlineportale waren für die gesamte Woche mehr als mäßig, doch die Aussicht aus dem Flieger in Richtung Westen versprach viel Sonne. Wie ich dann später sah, galt das aber nur für die Küste, in Rom war der Himmel wolkenverhangen.


Ich besorgte mir ein CIRS-Ticket, das ja hier im Forum von vielen Nutzern wärmstens empfohlen wurde, und das in der Tat ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist. Mit der FR1 ging es zunächst bis zur Station Piramide, und von dort mit der Metro B zur Station Cavour.

Meine Wahl war auf das Hotel Tirreno gefallen, in der Via di San Martino ai Monti. Die schmale Gasse liegt, wie der Name schon sagt, am Platz der Kirche San Martino ai Monti mit den beiden „Wachtürmen“. Eine ruhige Ecke, die zentral genug war, um beide U-Bahnlinien schnell zu erreichen, oder auch zu Fuß loszuziehen. Außerdem war es relativ günstig. Das Foto der Türme stammt von einem anderen Tag.


Kurz ausgeruht und verschnauft, konnte es losgehen. Eine Ecke weiter, und schon sah man den mächtigen Bau der Santa Maria Maggiore vor sich. Ich umging den Platz, was keine gute Idee war, denn es fand eine Demo statt, eine große Menge an Indern und/oder Pakistanis brüllte in die Megafone, was das Zeug hielt. Höchste Zeit, in die Ruhe der Kirche zu flüchten. (Bei dem letzten Bild versuchte ich verzweifelt, die Demo zu kaschieren...)


Santa Maria Maggiore besticht vor allem durch ihren wunderschönen Kosmaten-Fußboden. Besonders die sich zu Sternen formenden Prismen hatten es mir angetan. Die überdimensionierte Statue des betenden Papst Pius IX fand ich dagegen etwas lächerlich.


Mein Weg führte nun über den Platz Vittorio Emanuele, mit den Resten einer Ruhmeshalle, die nun von Katzen bewohnt wird. Die Gegend zählt sicher nicht zu den hübschesten der Stadt. Dazu passte es, dass es nun auch zu regnen anfing. So traf ich den sogenannten Minerva-Tempel grau in grau an. Eingepfercht zwischen den Zuggleisen und der Trambahn, macht der desolate Bau keinen tollen Eindruck. Wenigstens hat uns Piranesi ein Bild mit der Kuppel vor ihrem Einsturz hinterlassen.


Weiter ging es zur Porta Maggiore und dem Grab des Brotmachers Eurysaces. An dem verkehrsreichen Platz hielt ich mich nicht lange auf, und ging zur Kirche Santa Croce in Gerusalemme weiter. Die Zeit bis zur Öffnung verbrachte ich bei Cappuccino und Cornetto.


Die Kirche ist mit ihren grauen Säulen relativ düster und konzentriert sich vor allem auf ihre Reliquien, Teile und Nägel des Heiligen Kreuzes. Außerdem kann man sich eine Kopie des Turiner Grabtuchs ansehen.


Der Regen hatte aufgehört. Ich ging die Viale Carlo Felice zur Lateranskirche herunter.


Zunächst besuchte ich die Heilige Stiege und die Kapelle Sancta Sanctorum. Den „Anstieg“ auf Knien ersparte ich mir. Ein interessanter Ort, der ein kleines Gebet wert ist und dessen Reliquie wohl einiges mehr an Authentizität aufweist, als die Teile des Kreuzes, die ich zuvor gesehen hatte. Manche Touristen verhalten sich gegenüber den Gläubigen leider ziemlich penetrant und halten ihnen die Kameras geradezu unter die Nase...


San Giovanni in Laterano kannte ich von früheren Besuchen hinlänglich, nur den Kreuzgang hatte ich bisher schmählich missachtet. Das holte ich als nächstes nach. Der wunderschöne Kreuzgang enthält vielfältige Säulenformen und auch interessante Stücke antiker Grabmäler.


Draußen nieselte es nun wieder leicht, und ich ging zu San Stefano Rotondo weiter. Diese Kirche wollte ich schon letztes Jahr besuchen, aber da fand eine Hochzeit statt. Der faszinierende Rundbau ist leider in keinem guten Zustand und teilweise abgesperrt. Die Fresken zeigen Martyrien der frühen Christen – fürs Hochzeitsfoto sollte man sich da lieber nicht davorstellen.


Es ging nun auf den Abend zu, und über den Park der Domus Aurea kehrte ich zum Hotel zurück. Ein letzter Höhepunkt war dann aber noch die Kirche Santa Prassede, deren eigentlicher Eingang in „meine“ Straße mündete. Sie verfügt über wahrlich atemberaubende Mosaike mit byzantinischen Einflüssen, und mit dem Pflock, an den Jesus gefesselt gewesen sein soll, über eine wiederum recht seltsame Reliquie. Eine kleine Perle unter den römischen Kirchen.


Nach dem Abendessen in einem der Restaurants gegenüber vom Hotel sah ich, dass sich direkt daneben sogar ein Massagesalon befand. Nach der Thai-Ölmassage kippte ich entspannt, aber todmüde ins Bett. Ein schöner erster Tag, bei dem das Wetter den Takt vorgab, und bereits jetzt großartige Eindrücke. In Rom ist wirklich jede Kirche etwas besonderes, sodass man instinktiv innehält und sich besinnt.

Fortsetzung folgt - und dann bei viel schönerem Wetter, der Titel ist nicht nur Angeberei! ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für den netten Anfang Deines Reiseberichtes ... ich freue mich auf mehr ;)




Übrigens:



Die Kirche ist mit ihren grauen Säulen relativ düster und konzentriert sich vor allem auf ihre Reliquien, Teile und Nägel des Heiligen Kreuzes. Außerdem kann man sich eine Kopie des Turiner Grabtuchs ansehen.

... man kann dort auch recht nett wohnen (schöne Dachterrasse und wenn man Glück mit dem Zimmer hat -> Blick auf das alte Theater) -> Hoteleingang -> ist die etwas kleinere Tür (dort wo die Autos stehen) ...​
 
Hallo pehda,
sehr schön, wieder ein Rom-Reisebericht unter ganz persönlichen Eindrücken :nod:. Ein Glück, dass Du Deine Fotos nun doch noch einstellen konntest :thumbup:, sie sind eine schöne Ergänzung Deiner (ersten) Rom-Spaziergänge. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung (aber immer: eile mit Weile ;))
Und hierzu:

Ein letzter Höhepunkt war dann aber noch die Kirche Santa Prassede, deren eigentlicher Eingang in „meine“ Straße mündete. Sie verfügt über wahrlich atemberaubende Fresken mit byzantinischen Einflüssen, ...


Du meinst sicher die wunderschönen Mosaiken (Hervorhebung oben durch mich) in S. Prassede, diesem Kleinod der römischen frühchristlichen Kirchen ;).
Gruß
Pasquetta
 
Erst einmal herzlichen Dank für den Bericht Deines ersten Tages in Rom!

pehda schrieb:
... aber da fand eine Hochzeit statt. Der faszinierende Rundbau ist leider in keinem guten Zustand und teilweise abgesperrt.

San Stefano Rotondo ist eine sehr beliebte Hochzeitskirche. Ich selbst war noch nie dort. Ein Besuch steht im Mai ganz oben auf meinem Programm, dass sich die Kirche anscheinend in einem nicht so guten Zustand befindet, überrascht mich sehr. Gut es zu wissen ....
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo pehda,

auch von mir herzlichen Dank für den Beginn Deines Reiseberichts.

Deine Fotos von Deiner Kirchentour gefallen mir alle sehr gut und ich bin gespannt auf die weiteren Unternehmungen.

Gruß Angela
 
San Stefano Rotondo (...) Der faszinierende Rundbau ist leider in keinem guten Zustand und teilweise abgesperrt.
Was .. schon wieder?!? 8O :? - Und dabei hatte ich die Kirche gerade Anfang 2010 erst renoviert erlebt ... wie auch schon Angela (Ende 2007):
Mit dem kleinen 117er Elektrobus via Laterano nach S. Stefano Rotondo. Die Kirche ist sehr schön restauriert, es ist ein wunderbarer Raum, den wir die letzten Male nicht besichtigen konnten.
 
Vielen Dank für den Zuspruch, freut mich, wenn Euch der Einstieg gefallen hat!

@ Gaukler und Padre
Stefano Rotondo: Ein gutes Drittel des äußeren "Rings" war abgesperrt (auf meinem zweiten Bild kann man einige Gerüste erkennen, die Absperrungen habe ich mit Säulen und dem Altar verdeckt). Das ist zwar schade, aber trübt den räumlichen Eindruck insgesamt eigentlich nicht - allenfalls an einige Bauchaufschlitzer-Fresken kommt man nicht so nahe heran! ;)

@asterixinchen
Ist mir beim Warten auch aufgefallen - und mit der Trambahn ist die Kirche sogar sehr gut an den ÖPNV angeschlossen.

@Pasquetta
Erwischt! :~
Ist aber nun leider zu spät, um es zu ändern...:|
 
Ja, kein Problem.
Dann sollte man lediglich diesem Moderator das Auffinden der zu korrigierenden "Fresken" ein wenig erleichtern - was hierdurch nun geschieht. ;)
Ein letzter Höhepunkt war dann aber noch die Kirche Santa Prassede, deren eigentlicher Eingang in „meine“ Straße mündete. Sie verfügt über wahrlich atemberaubende Fresken mit byzantinischen Einflüssen, ...

Du meinst sicher die wunderschönen Mosaiken
 
@asterixinchen
Ist mir beim Warten auch aufgefallen - und mit der Trambahn ist die Kirche sogar sehr gut an den ÖPNV angeschlossen.
Da hab' ich jetzt erst mal spontan ganz gewaltig mit den Ohren geschlackert :eek: - weil ich dachte, es ginge noch um S. Stefano Rotondo. Aber es handelt sich um S. Croce in Gerusalemme - und also wohl um die Linie 5 oder 14 oder 19? Deren Haltestelle P.za di Porta Maggiore (bzw. für die 19: Prenestina/Caballini) allerdings schon noch ein Stückchen von S. Croce entfernt liegt. Oder, und damit nähern wir uns der Frage, auf die es mir eigentlich ankommt: Natürlich hält unmittelbar vor der Tür die Linie 3 (P.za S. Croce in Gerusalemme) - die jedoch nun seit langer Zeit schon mit Bussen betrieben wird (auch sonntags): Sag' bloß, du hättest auf dieser Linie noch einmal eine Tram gesehen oder wärest damit gefahren? :eek: Das fände ich interessant. :nod:
 
:lol: :thumbup: :lol:​

Es wäre zu schön gewesen, wenn ich dazu jetzt hätte ein Bild finden können ... jedoch leider nein. :~
 
Jetzt, wo Ihr das sagt... :idea:

Nein, da war wirklich keine Tram... die habe ich mir wohl herbeifantasiert aus den Gleisen, der Haltestelle und unserer damaligen Trambahnfahrt von vor 10 Jahren! :lol:

Und ja, es ging um Santa Croce in Gerusalemme.

PS: Danke, Ludovico ROB, für die Korrektur meines fauxpas.
 
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