Streifzüge durch Deutschland und Italien: In den Jahren 1840, 1842 und 1843

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Band 2

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Von Prag nach Linz, Salzburg, Innsbruck, Bozen, über den Brenner-Pass, zum Gardasee, gefolgt von Verona, Venedig, Florenz, Rom, Capri, Pompeji und vielen anderen Orten mehr: Mary Shelley reist in ihr geliebtes Italien, das Land, dessen Zauber auch von den schrecklichen Tragödien, die sie dort erleben musste – ihr Mann und zwei Kinder starben dort –, nicht gebrochen werden kann. Hellsichtig und feinfühlig beschreibt die Ausnahmeautorin Land und Leute, besucht prunkvolle Paläste sowie Kunstgalerien und die Oper, schwärmt von italienischer Musik, Malkunst und Literatur – wozu sie nicht nur Begeisterung sondern auch kenntnisreiche Analysen anzubieten hat – und gibt außerdem einen Einblick in die politischen Zustände der Zeit, geprägt von Unruhen und den Aktivitäten mysteriöser Geheimbünde.

Deutschland und Italien vor 175 Jahren bereist - Mit dem zweiten Band liegen jetzt Mary Shelleys großartige Reiseberichte vollständig vor : literaturkritik.de

„Am 18. September – Ich bin wieder in Italien. Die Erde quillt über von den Gaben des Septembers.“ Über Verona reist man schließlich nach Venedig, das sich für Shelley „von jedem anderen Ort der Welt unterscheidet […] man lässt sofort alle Gewohnheiten und alltäglichen Ansichten hinter sich, um ein verzaubertes Land zu betreten.“ Tagelang durchstreift die Reisegesellschaft die Lagunenstadt, besucht Brücken, Galerien, Paläste, Kirchen und Klöster. In mehreren Briefen berichtet Shelley von ihren Eindrücken und Begegnungen.
Bis Ende Oktober bleibt man in Venedig, ehe sich ein ebenfalls längerer Aufenthalt in Florenz anschließt. In „Firenze la Bella“ sind es die Fresken und Statuen, die „harmonische, majestätische Architektur“, die immer wieder ihre Bewunderung hervorrufen. Hier begeistert sie sich für Giotto und Dante, unternimmt auch Ausflüge in die Toskana, wo sie die Armut der Landbevölkerung beklagt. Sehr ausführlich setzt sich Shelley auch mit der italienischen Literatur (Allesandro Manzoni, Giovanni Battista Niccolini und andere) auseinander, die für sie „gegenwärtig einen hohen Rang in Europa einnimmt.“
Erst im März geht es weiter per Schiff vorbei an der Insel Elba nach Rom. Während der Reise „war es sehr schwierig, angesichts einer so herrlichen Landschaft die Augen zu schließen.“ Das Kolosseum, die Thermen – von der „Ewigen Stadt“ ist sie sogar noch faszinierter, als sie es erwartet hatte. Die letzten Stationen der Italienreise sind Sorrent, Capri, Pompeji und Amalfi und so nimmt sie mit einem Blick über den Golf von Neapel im Juli 1843 Abschied von ihrem Sehnsuchtsland Italien.
Nach der Lektüre des ersten Bandes, der hauptsächlich die Deutschland-Reisebriefe versammelte, fällt auf, dass Shelley bei ihrem Italienaufenthalt viel genauer und ausführlicher berichtet. War nördlich der Alpen alles recht klischeehaft erzählt, glänzt sie in Italien mit Details, genauen Ortskenntnissen und mit persönlichen Einschätzungen zu Kunst, Kultur und Literatur; gesellschaftliche und politische Zustände werden ebenfalls neugierig hinterfragt. Ein Grund für diese Steigerung ist sicher darin zu finden, dass sie sich hier meist längere Zeit am selben Ort aufhielt. Dieses Urteil teilten schon Shelleys Zeitgenossen, die diese neue Mischung aus authentischen Reiseberichten und kunstsinnigen Beobachtungen schätzten. Nebenbei gehörten ihre Landschaftsbeschreibungen zu den besten in der europäischen Reiseliteratur des 19. Jahrhunderts.
Ähnlich wie der erste Band ist auch die Fortsetzung von Shelleys „Streifzügen“ in einer sehr ansprechenden Ausgabe erschienen – vor allem mit zahlreichen zeitgenössischen Farbabbildungen (meist ganz- und doppelseitig). Außerdem geben eine Einführung (von der Übersetzerin Nadine Erler) und ein Nachwort (von Rebecca Rohleder) einen kompakten und kenntnisreichen Einblick in Leben und Werk von Mary Shelley, die ja vorrangig als Frankenstein-Autorin bekannt ist. Ihre Reisebeschreibungen stehen ihren literarischen Werken aber in keiner Weise nach. Und so darf sich der Leser bei diesen beiden Bänden durchaus Shelleys Reisegesellschaft anschließen.
 
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