Vatikan/Papst: Franziskus, die Hölle und Scalfari

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Augustus
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Das Ritual ist bekannt, und das seit viereinhalb Jahren, seit jener Kontaktaufnahme von Papst Franziskus mit Eugenio Scalfari im Sommer 2013. Gestern veröffentlichte Scalfari ein neues Interview mit seinem „Freund“ Franziskus. Neu ist eine „Distanzierung“ durch den Vatikan, wie manche katholische Medien behaupteten. Doch gibt es überhaupt eine Distanzierung? Und wenn ja, wovon hat sich der Vatikan distanziert?
Das Scalfari-Lehramt
Eugenio Scalfari ist der Gründer der Tageszeitung La Repubblica und Doyen des italienischen Linksjournalismus. Seine Stimme hat in der italienischen Politik und zu Angelegenheiten, die den Vatikan betreffen, auch international Gewicht. Stolz verweist der Atheist in seiner Villa in Velletri auf die Logenmitgliedschaft seiner Vorfahren. Sein Urahn, Antonio Scalfari, gründete Ende des 18. Jahrhunderts eine Loge in Kalabrien. Seither waren in männlicher Linie alle Ahnherren, einschließlich seines Vaters Pietro Scalfari, Freimaurer.
La Repubblica, für die er nach wie vor regelmäßig Kolumnen schreibt, ist die einzige Tageszeitung, die Franziskus täglich liest, wie der Papst selbst erklärte. Seit dem Sommer 2013 ist Scalfari sein Hauptgesprächspartner unter den weltlichen Medien. Mit keinem anderen Journalisten führte Franziskus so viele Gespräche und Interviews.

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Scalfari: Heiligkeit, bei unserem vorigen Treffen, sagten Sie mir, daß unsere Spezies an einem bestimmten Punkt verschwinden wird, und Gott aus seinem kreativen Samen andere Spezies schaffen wird. Sie haben nie von Seelen gesprochen, die in der Sünde gestorben sind und in die Hölle fahren, um dort in alle Ewigkeit zu bleiben. Sie haben mir hingegen von guten Seelen gesprochen, die zur Anschauung Gottes gelangen. Aber die bösen Seelen? Wo werden sie bestraft?

Papst Franziskus: Sie werden nicht bestraft. Jene, die bereuen, erhalten die Vergebung Gottes und reihen sich unter die Seelen, die ihn betrachten. Aber jene, die nicht bereuen, denen kann nicht vergeben werden, und sie verschwinden. Es gibt keine Hölle. Es gibt das Verschwinden der sündigen Seelen.

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Das bedeutet das Ganze im Klartext? Was Scalfari gestern veröffentlichte, wurde von Franziskus auch tatsächlich so gesagt, zwar vielleicht nicht wortwörtlich, aber sinngemäß.
Die Frage lautet also: Was will Franziskus mit seiner speziellen, vom laizistischen „Propheten“ Scalfari verkündeten „Osterbotschaft“ der Menschheit mitteilen?
 
Na ja, ich denke: Papier ist geduldig -
Zusatz:

Vatican News - Papst Franziskus Interview Scalfari

Wieder ein so genanntes Papstinterview, und wieder falsche Zitate
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Der Papst habe Eugenio Scalfari, Gründer und langjähriger Leiter der Zeitung La Repubblica, zu einer „privaten Begegnung“ empfangen, erklärte der Pressesaal des Vatikan zum Entstehen des Textes. Was der Autor darüber schreibe, sei Ergebnis einer „Rekonstruktion, in der der Papst nicht wörtlich wieder gegeben wird.“ Das über zwei Seiten in der Zeitung abgedruckte so genannte Interview hat einen langen Teil wörtlicher Rede. „Kein Zitat des Artikels kann als getreue Wiedergabe der Worte des Heiligen Vaters wieder gegeben werden.“
Vatican Sala Stampa - Bollettino del 29.03.2018

katholisch.de - Vatikan distanziert sich von angeblichem Papst-Interview
Die Papst-"Interviews" von Eugenio Scalfari sind berüchtigt: Seine ohne Notizen verfassten Gedankenprotokolle enthalten immer wieder Erfindungen und Fehler – dieses Mal schreitet der Vatikan besonders deutlich ein.
 
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