Spurensuche auf alten, neuen und vor allem schnellen Pfaden

MuseumsTwin

Tribunus plebis
Stammrömer
Soooo, nachdem ich das Ladekabel für mein Tablet bei meinen Eltern vergessen habe und der Reisebericht natürlich nur auf diesem war (ab sofort speichere ich sowas alles in meiner Unicloud) UND ich erst drei Wochen später wieder dort war, kommt jetzt erst mein Bericht. Ich habe mich jetzt hier speziell auf die vollen Tage in Rom beschränkt und den ersten Abend ausgelassen.
Viel Spaß beim lesen!

PS: Ich entschuldige mich im Voraus für die ganzen BIlder - ich habe jetzt eine Spiegelreflex und ein schönes großes Objektiv, mit dem ich rumgespielt habe.

10.10.15
Durch das Usselige Rom
Das Frühstück an unserem ersten Tag in Rom war für den Zimmerpreis wirklich schlecht. Verbrannte, mit Puderzucker bestreute Croissants, Marmelade und Kuchen gab es. Mit eher leerem Magen ging es dann zum Treffpunkt.

Leider sollte es jedoch –wie hätte es auch anders sein sollen– den ganzen Tag regnen, sodass wir zunächst 40 Minuten bis Rebibbia gelaufen sind, dort dann erst mal Tickets lösen mussten und dann bis zur vorletzten Haltestelle (EU Fermi) gefahren sind. Da ging es dann ins Museo d’altomedioevo und weiter ins Museo Ethnologico. Beide Museen haben schöne Funde, allerdings meiner Meinung nach nichts für Fachfremde oder typische Rombesucher.
Wir bekamen wieder Zeit zur freien Verfügung und haben einigen anderen das Pizza Forum gezeigt, da wir dort erst abends essen wollten.
Also besorgte sich unsere Gruppe was auf die Hand und startete eine Runde um das Colosseum, da unser Treffpunkt die Crypta Balbi um 14.30 sein sollte. Zu meinem Entsetzen ist das Colosseum neuerdings geputzt (Oder sieht das im Regen nur so blass aus?) und sieht für mich nicht mehr so schön aus.

Mit 5 Minuten Verspätung erreichten wir die Crypta, doch war weit und breit niemand zu sehen. Wir dachten schon, wir hätten was falsch verstanden, aber um viertel vor kamen dann doch die Dozenten und ein paar Mädels, die mit dem Bus gefahren waren. Letztlich fehlten immer noch drei Studenten, doch trotzdem begannen wir mit meiner Führung. Ich muss sagen, dass ich das Museum nun, mit dem Hintergrund meines Studiums, sehr viel interessanter fand als 2013. Vielleicht lag es aber auch daran, dass die Ausgrabungen ohne Führung frei zugänglich waren.


Nun aber zum eigentlichen Ablauf unseres Besuches: rechts vom Kassenbereich habe ich den Beginn meiner Führung abgehalten und noch mal etwas über die Baugeschichte erzählt, bevor wir uns dann alle gemeinsam in den ersten Raum begeben haben. Letztlich sind wir zwar als Gruppe durch das Museum gelaufen, haben jedoch nur vereinzelt bestimmte Funde besprochen und sowas in der Richtung. Am besten fand ich jedoch, als unser Dozent gotische Gürtelgarnituren entdeckte und nur so laut, dass man es in den beiden angrenzenden Räumen hören konnte, rief: „Kinderchen!! Kommt mal zu Papi!!“
Ich muss wirklich sagen, dass ich die Ausgrabungen total toll fand! Nachdem ich mich ja nun intensiver damit befasst hatte, war die ganze Situation und die eigentlich durchgehende Nutzung des Gebäudes sehr viel besser durch die Ausgrabungen zu verstehen.
Zwar war dies ein wirklich anstrengender Tag bisher, doch war er sehr schön.
Auf dem Weg von der Crypta zu unserer Futterkrippe machten wir noch „Imperatorenfotos“ mit dem Grüppchen, mit dem wir unterwegs waren. Leider mussten wir allerdings feststellen, dass fast alle Restaurants zu hatten. Enttäuscht zogen wir weiter, und nach einigen Fehlschlägen landeten wir tatsächlich in einem Restaurant, in dem es trotz Regen etwas zu essen gab.
Immer noch triefend vor Nässe begaben wir uns dann auf den Weg nach Termini, um noch für die nächsten Tage einzukaufen. Traurig stellten wir dann fest, dass das Pizza Forum mittlerweile wieder geöffnet hatte. Im Hauptbahnhof schlugen wir dann auch bei den Postkarten zu, kauften ein paar Dinge und warteten noch auf die Jungs, die sich in Anbetracht der einstündigen Rückreise doch noch entschieden hatten, die nahen Toiletten zu nutzen.
Diese Zeit nutze ich, um schnell in die Apotheke zu springen und mir Fenistil gegen die Stiche der italienischen Killermücken aus Spoleto zu holen. Allerdings habe ich das nicht bekommen, dafür aber eine italienische Wundersalbe. Eine halbe Stunde später war mein Bein nur noch halb so dick wie zuvor.
Wieder bei Rebibbia angekommen, wollten wir den Bus für zumindest einen Teil des Weges nutzen. Zufällig trafen wir dann die beiden Dozenten, als wir einen Weg auf die andere Straßenseite gesucht haben. Sie schienen schon ordentlich Wein probiert zu haben, und kurzerhand schlossen wir uns zu einer Gruppe zusammen und begaben uns zum Bus.
Das stellte tatsächlich kein Problem dar, und dank der Anzeige und der Ansagen konnten wir pünktlich das Drückerchen betätigen. Nach mehrmaligem Drücken hielt dieser jedoch nicht an, was daran lag, dass er sein Handy am Ohr hatte. Zwei Stationen später hat er uns dann rausgelassen, und aufgrund diverser Baustellen und vermutlich auch der mangelnden Ortskenntnis suchten wir uns unseren Weg zurück an der Straße entlang. Anfangs war das auch noch ganz lustig, weil andauernd jemand bis zu den Knöcheln in einer Pfütze stand, doch je näher wir der Auf- und Ausfahrt der Autobahn kamen, umso mehr fürchtete ich um mein Leben. Die Autofahrer wurden immer unvorsichtiger, und als es dann tatsächlich an die Ausfahrt ging, marschierte unser Dozent–vermutlich hat er sowieso keine Skrupel oder so mehr- ein gutes Stück auf dem Seitenstreifen Richtung Autobahn und winkte uns rüber. So eine Tour werde ich definitiv nicht mehr mitmachen!


Zuletzt noch ein paar weitere Fotos dieses Tages:
 
Dieses mal ist der Bericht ja vergleichbar kurz, also direkt auch den zweiten Teil:

11.10.15
Wieder mal Assassins Creed
Mental hatten wir uns für unseren zweiten Tag in Rom schon auf Regen eingestellt, doch kaum klingelte unser Wecker, waren wir überrascht, kein einziges Wölkchen am Himmel zu sehen. Das war natürlich sehr gut für uns, denn das Tagesprogramm sah Forum, Palatin und noch einige weitere „Outdooraktivitäten“ vor.


Nachdem wir also tatsächlich Bus und Bahn bis zum Colosseum genommen hatten, sollten wir uns die Baustellenschilder mit den Infos zu den Kaiserforen ansehen, während die Dozenten schon mal Karten für das Forum besorgen würden. Sobald diese wieder da waren und auch das Grüppchen wieder aufgetaucht ist, welches doch tatsächlich falschrum um das Colosseum gelaufen ist, ging es dann erst mal zu den frei zugänglichen Bereichen der Kaiserforen.
Kurzerhand entschlossen sich die beiden Dozenten dann, bei den Trajansmärkten zu versuchen, kostenlos reinzukommen. Das haben sie auch tatsächlich geschafft, und so sind wir dort auch noch gewesen. Allerdings hatten wir nur etwa 30 Minuten für das gesamte Museum, was mit angerissenen Bändern natürlich dann noch mal um einiges lustiger war.

Ich muss allerdings sagen, dass ich die Trajansmärkte wirklich sehr interessant fand! Zwar waren die ersten Räume mit einer komischen Modeausstellung verunstaltet, aber der Rest war wirklich toll!
Ohne Pause ging es dann von da aus auch direkt weiter zum Forum Romanum, wo die Führung der Referentin so ausfiel, wie ich es mir gedacht habe. Allerdings hatte ich so genügend Möglichkeiten, mein doch noch recht neues Objektiv (Mittlerweile habe ich eine Digitale Spiegelreflexkamera und dazu ein 300 mm Objektiv) auszutesten.
Ich muss aber leider sagen, dass es sehr viel voller war als damals im Juli, was ich mir nicht erklären konnte, aber naja…


Auf dem Palatin trennten wir uns dann letztendlich und vereinbarten die Metrostation Colosseo als Treffpunkt, um dann gemeinsam zur Katakombe zu fahren.
Wie das Schicksal es so will haben wir erst mal rund 45 Minuten auf den Bus zur Katakombe gewartet, nur um dann in einem völlig überfüllten Bus zu stehen. Keiner wusste, wo wir aussteigen sollten, und als wir es endlich geschafft hatten, wurde mir dann noch vom Dilemma der anderen berichtet: diejenigen, die weiter vorne standen, mussten sich noch mit einem Hund rumschlagen, der sich im Bus erbrach und dessen Herrchen das Ganze wohl wenig juckte.
Mit etwa 15 Minuten Verspätung kamen wir also bei Marcellino e Pietro an, wo wir auch schon erwartet wurden. Jedoch hatten wir Glück und konnten erst eine ausgiebige Informationsrunde genießen und dann quasi statt 50 Minuten etwa 70 bis 80 unten verbringen.
Zunächst einmal wurde uns aber ein Plan der Katakombe gezeigt, wodurch mir auch wieder klar wurde, warum mir der Name etwas sagte. Im Einführungskurs der Christlichen Ikonographie hatten wir sowohl das Helenamausoleum als auch die Katakombe behandelt.
Nachdem unser Busfahrer schon um 4 Uhr da war und verkündet hatte, dass er den Ort trostlos findet und lieber im Bus auf uns wartet, ging es dann auch endlich rein. Jedoch nicht ohne die Bemerkung unseres Dozenten, dass wir als Bachelorstudenten noch Frischling sind.
Kaum waren wir die ersten Treppen runter und im ersten Gang, mussten wir Freaks –namentlich Diana und Laura- natürlich sofort wieder an Assassins Creed denken, in dem man in einer Katakombe –deren Namen ich nicht mehr weiß- den Anhängern des Romulus folgen muss und all sowas.
Dementsprechend hob sich natürlich unsere Stimmung, und die seit 7:30 dauerbelasteten und schmerzenden Füße waren schnell vergessen. Auch wenn man keine Knochen sehen konnte waren alle Studenten wieder zu neuem Leben erwacht. Dozentenkommentare wie „lass die Kleinen mal vorlaufen, Thomas“, besserten die Stimmung natürlich noch mehr.
Ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte, und das lag nicht nur an den wunderbaren Fresken. Obwohl man keine Fotos machen durfte (was ich aber definitiv nachvollziehen kann) würde ich dieser Katakombe definitiv 10 von 5 Sternen geben!
Nach einer kurzen Nachbesprechung (wieder überirdisch) mit dem Hinweis des Führers, dass San Clemente mittlerweile 10 Euro kostet, ging es dann noch kurz zum Helenamausoleum und dann (leider) wieder in den Bus nach Perugia.
Die Unterkunft in Perugia sah von außen schon mal sehr gut aus –wie eine toskanische Villa– und hatte innen einen schönen Hof, über den man die Zimmer erreichen konnte. Wir hatten zu dritt ein Sechserzimmer mit zwei Hochbetten, einem Doppelbett und eigenem Bad. Leider war das Bad jedoch mau, denn wenn man das Wasser in der Dusche komplett aufdrehte, spritzte es an die Decke und tropfte bis zur Toilette wieder runter.
Unsere Mitstreiterin besorgte uns eine Wegbeschreibung zum nächsten Restaurant, und mit der üblichen Gruppe –ein Hahn im Korb und 6 Mädels– landeten wir dann in einem Pub-ähnlichen Etwas. Dort waren auch unsere Dozenten und der Busfahrer, und neben der guten Nachricht, dass es am nächsten Tag eine ganze Stunde später losgehen würde, war das Essen auch echt gut!

So, das wars dann auch wieder!


PS: Ich wollte die letzten Bilder auch wieder zentrieren, allerdings wollte der Beitragseditor nicht...
 
Zu meinem Entsetzen ist das Colosseum neuerdings geputzt (Oder sieht das im Regen nur so blass aus?) und sieht für mich nicht mehr so schön aus.


PS: Ich wollte die letzten Bilder auch wieder zentrieren, allerdings wollte der Beitragseditor nicht...

Ich wollte sie für Dich zentrieren aber das hätte nur auf Kosten der Abstände zwischen den einzelnen Bildern geklappt, darum habe ich es lieber gelassen.
 
Gern doch :)

Kleine OT-Frage: Ich hab ja nun die recht frische INfo, dass San Clemente teurer geworden ist. Suche schon seit einiger Zeit ein Thema, wo ich das noch mal zentral anmerken kann, damit es für zukünftige Rombesucher ersichtlich ist....gibt es sowas?
 
Kleine OT-Frage: Ich hab ja nun die recht frische INfo, dass San Clemente teurer geworden ist. Suche schon seit einiger Zeit ein Thema, wo ich das noch mal zentral anmerken kann, damit es für zukünftige Rombesucher ersichtlich ist....gibt es sowas?

Eröffne, wenn Du magst, ein neues Thema im Forum Kirchen in Rom - Vatikan - Papst
Dorthin gehören

Hinweise und Fragen zur Besichtigung von Kirchen in Rom und des Vatikans (...)
 
Merci für Deine römischen Impressionen.

Mit italienischen Mückensalben habe ich auch meine Erfahrungen. Nach Vorzeigen meiner Elefantenfüße, die toskanischen Plagegeistern geschuldet waren (und das kam mehr als einmal vor; Fenistil erwies sich als wirkungslos), bekam ich in der Apotheke immer direkt eine Cortisonsalbe (eigentlich verschreibungspflichtig, aber der Bedarf war nur zu offensichtlich).

Die Trajansmärkte und das Museum habe ich im Sommer besucht. Zuerst fand ich die Modeausstellung auch etwas befremdlich. Aber letztendlich konnte ich dem doch noch etwas abgewinnen, denn ich habe eine gute Idee von dem Besuch mitgenommen.

Viele Grüße

Claude
 
Aber immerhin seid ihr bei euerer Spurensuche (- der Titel gefällt mir ;):D ) zur Quelle gelangt...

Wenn ich mich recht entsinne, lag der Schwerpunkt auf dem Mittelalter, nicht wahr?

Jop, so in etwa, auch wenn ich ihr (ohne Karte wohlgemerkt) sagen musste, wo alles liegt.
Danke für das Lob zum Titel, ich habe tatsächlich de ganzen drei Tage in Perugia überlegt und bin letztlich auf di Idee gekommen,als wir in Aosta die Römerstraße (bei strömendem Regen) langliefen :D

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Alles klar, mache ich :)

Merci für Deine römischen Impressionen.

Mit italienischen Mückensalben habe ich auch meine Erfahrungen. Nach Vorzeigen meiner Elefantenfüße, die toskanischen Plagegeistern geschuldet waren (und das kam mehr als einmal vor; Fenistil erwies sich als wirkungslos), bekam ich in der Apotheke immer direkt eine Cortisonsalbe (eigentlich verschreibungspflichtig, aber der Bedarf war nur zu offensichtlich).

Die Trajansmärkte und das Museum habe ich im Sommer besucht. Zuerst fand ich die Modeausstellung auch etwas befremdlich. Aber letztendlich konnte ich dem doch noch etwas abgewinnen, denn ich habe eine gute Idee von dem Besuch mitgenommen.

Viele Grüße

Claude

Ich hatte das auch noch nie in dieser Form, und Fenistil war das einzige,was in unserer Apotheke nicht drin war. Die Mitstreiterin hatte welches aber für drei mit solchen stichen....ich hab von der Dame was bekommen wo sie sgte,dass es das gleiche sei. Bis auf die Tatsache, dass es weitaus besser hilft, nicht sofort zerläuft und nebenbei auch noch sehr angenehm nach Lavendel riecht )reactifagan oder so hieß das).
 
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