Unsere 1. Romreise im Oktober 2007

Morgain

Libertus
Hallo zusammen!
Nachdem ich so viel wertvolle Tipps hier aus dem Forum mitgenommen habe, möchte ich mich natürlich jetzt mit einem Reisebericht revanchieren. Mein Mann und ich waren fast 5 Tage in Rom und ich habe zumindest schon mal den ersten Tag zusammengeschrieben; der Rest folgt Stück für Stück:

Tag 1 - 03.10.07
Früh am Morgen ging´s los, sogar sehr früh! Um gleich am Anreisetag viel Zeit für Rom zu haben, habe ich meinen Mann und mich auf einen Alitalia-Flug um 06.40 h gebucht. Das hatte den Vorteil, dass wir bereits um 08.15 h in Fiumicino waren und zügig unser Gepäck in Empfang nehmen konnten. Den Weg zum Leonardo-Express zu finden war nicht weiter schwierig, und da der Zug wenige Minuten später abfahren sollte haben wir nur schnell die Hin- und Rückfahrtickets gekauft, ohne uns weiter mit der Suche nach dem Roma-Pass aufzuhalten - was wir am nächsten Tag noch ein wenig bereuen sollten ;).
Und so setzten wir an diesem Morgen um kurz nach halb zehn zum ersten Mal den Fuß auf römischen (Bahnhofs-)Boden, bei strahlendem Sonnenschein und herrlich warmen Temperaturen (die 25 -30° sollten die ganzen Tage über anhalten).

[hotel]60[/hotel]Unser Hotel, das "Welcome Hotel e Residences" (ich meld mich dazu auch noch bei den Hotelbewertungen), haben wir problemlos gefunden, es gab nur ein kurzes Zögern an der Kreuzung Via Cavour / Via Giovanni Amendola, "Gehen wir besser rechts oder links?", wir haben uns aber richtigerweise für rechts entschieden. Aber es ist sicher nicht verkehrt, auf Asterixinchens so schön fotografiertes goldenes Schild (http://http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_32/hotel_welcome_residences-517/) zu achten - von außen ist das Ganze nämlich wirklich kaum als Hotel zu erkennen.
Sehr positiv ist uns das Personal an der Rezeption aufgefallen: immer freundlich, hilfsbereit, mit Stadtplänen, Restaurant-Tipps und allem möglichen zur Stelle, Verständigungsprobleme gab es dank perfektem Englisch der Mitarbeiter auch keine.
Unser Zimmer war um diese Zeit natürlich noch nicht fertig, aber uns wurde gleich ein Raum fürs Gepäck gezeigt, sowie Toiletten mit Möglichkeit zum frisch-machen. So wussten wir also unser Gepäck gut aufbewahrt; bewaffnet mit dem Stadtplan des Hotels (nett: man hat uns alle "wichtigen" Sehenswürdigkeiten eingekringelt") und unserem Falk-Spirallo (den ich übrigens sehr empfehlen kann!) ging´s los!

Wir sind erstmal die Via Nazionale runtergelaufen, irgendwann beim Palazzo del Quirinale gelandet und konnten von dort unseren ersten Blick auf den Petersdom werfen. War schon ein tolles Gefühl!
Von dort aus haben wir uns auf die Suche der Fontana di Trevi gemacht (und auch gefunden) und sind danach kreuz und quer durchs Viertel bis zur Spanischen Treppe gelaufen. Leider ist der Obelisk momentan verhüllt, wie vieles in Rom). Nach der obligatorischen Pause auf den Stufen sind wir oberhalb der Treppe die Viale della Trinita die Monti entlang gelaufen, an der Villa Medici vorbei bis zur Piazza Napoleone, und haben den Blick auf die Piazza di Popolo genossen (auf einem Teil der Piazza waren leider diverse Sportfelder für Fuß-, Volleyball etc. aufgebaut).
Nachdem wir doch schon seit kurz vor Vier morgens auf den Beinen waren, machte sich langsam ein leichtes Hungergefühl und auch Erschöpfung bemerkbar. Doch wo essen, wenn man noch nie in Rom war? So sind wir einfach von der Piazza di Popolo in die Via di Ripetta eingebogen und bemerkten jede Menge Italiener, die in ein Zwischending aus Bar/Cafe/Imbiss strömten. Kurz hineingeschaut: und eine Theke voll mit Antipasti, Nudeln, Obst, Tramezzini und und und gefunden - und entschieden: da essen wir auch! Uns hat´s im "Panefformaggio" (Panefformaggio - winebar, ristorante, aperitivi, pizzeria) in der Via die Ripetta 7a, sehr gut gefallen.

Frisch gestärkt sind wir "nur so" durchs Viertel gebummelt, um am späten Nachmittag langsam wieder zurück in Richtung Hotel zu kommen. Wir bekamen Zimmer 136, leider zur Straße gelegen (was sich aber später als nicht weiter schlimm rausstellte), aber dafür eine Suite! Ein Vorraum mit Ledercouch, Tisch, Schreibtisch, ein Schlafraum mit großem Kleiderschrank und Bad mit Whirlpool. Volltreffer! Erschöpft haben wir uns erstmal ausgeruht.

Am frühen Abend haben wir uns dann wieder auf den Weg gemacht, sind durch Cavour gebummelt auf der Suche nach einem Platz zum Abendessen. Wir waren früh dran, viele Lokale machen erst gegen 19.30 h oder noch später auf, deshalb sind wir in irgendeiner Pizzeria hängen geblieben, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe, die aber auch nicht weiter erwähnenswert war. Wir wurden satt, der Wein war gut, es war nicht zu teuer - für den ersten Abend o.k.
Eigentlich wollten wir es damit an unserem ersten Abend erstmal bewenden lassen - bis ich auf dem Heimweg durch irgendwelche kleine Seitenstraßen plötzlich am Ende einer Straße das beleuchtete Kolosseum sehe! Keine Chance mehr, direkt heim zu gehen, das MUSS ich noch sehen! Also wieder umgedreht, meinen kurz protestierenden Mann überzeugt und noch gut eine Stunde zwischen Kolosseum und dem Konstantinsbogen verbracht.

Anstrengend war er schon, unser erster Tag, aber wir wurden ziemlich schnell mit dem Rom-Virus infiziert - und da kann man nicht einfach aufhören und ins Bett gehen ;).
Übrigens war unsere Erschöpfung später auch daran schuld, dass uns der Verkehrslärm vor dem Fenster ziemlich egal war!


So - dass war der erste Tag (ich hoffe, bei den folgenden kann ich mich ein wenig kürzer fassen ;)),
Gruß,
Sabine
 
Hallo und Danke für deine ersten Eindrücke.....nein, faß Dich bloß nicht kürzer, es ist sehr schön zu lesen, wie ihr Rom entdeckt habt. Ich freue mich auf mehr! :thumbup:
 
Hallo Sabine,

vielen Dank für diesen Bericht. Und bitte: bei den nächsten Tagen ausführlich bleiben und nicht kürzer fassen!

Schöne Grüße
Ulf
 
Hilfe, ich kann mich nur den beiden Vorrednern anschließen: Mach bitte weiter so.
 
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So sind wir einfach von der Piazza di Popolo in die Via di Ripetta eingebogen und bemerkten jede Menge Italiener, die in ein Zwischending aus Bar/Cafe/Imbiss strömten. Kurz hineingeschaut: und eine Theke voll mit Antipasti, Nudeln, Obst, Tramezzini und und und gefunden - und entschieden: da essen wir auch! Uns hat´s im "Panefformaggio" (Panefformaggio - winebar, ristorante, aperitivi, pizzeria) in der Via die Ripetta 7a, sehr gut gefallen.
Auch ich schließe mich meinen Vorrednern an und sage außerdem: Ja, dort haben auch wir im Heiligen Jahr ab und an etwas gegessen (unsere Malteser-Unterkunft war nämlich in der Via Ripetta, nicht weit davon); und von daher kann ich deinen guten Eindruck aus eigener Erfahrung bestätigen. :nod:
 
Hallo und Moin, Moin Morgain!

VIELEN DANK für den Anfang Deines Berichtes ... ich habe ihn wirklich gerne gelesen und möchte mich meinen "Vorschreibern" gerne anschließen: Bitte nicht kürzer fassen! Es sind die kleinen Episoden und Anekdoten die jeden Bericht einzigartig machen .....

Schön, dass meine kleine Anmerkung geholfen hat das Hotel auf Anhieb zu finden ....

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und bin gespannt wie es denn weitergehen wird ...


Gruß - Asterixinchen :)
 
Hallo Morgain,
auch ich möchte Dich bitten ,weiter so ausführlich und persönlich zu berichten, es hat viel Freude gemacht, Deinen Weg zu verfolgen und ich habe mir fest vorgenommen, in Bälde auch über meine Reise kommende Woche zu erzählen.
Auch wenn natürlich immer wieder die gleichen Orte beschrieben werden, ist jeder Bericht einzigartig und deshalb für mich immer lesenswert.
Mach weiter so!

Herzlichen Gruß
Angela
 
Fortsetzung von Unsere 1. Romreise im Oktober 2007

Gut, dass Ihr geschrieben habt, ich soll mich nicht kürzer fassen! Denn: es geht nicht :D. Und deshalb hier wieder in aller Ausführlichkeit Tag 2 und 3:

Tag 2 - 04.10.07
Gut erholt ging´s um kurz nach Acht Richtung Frühstück. Was kann ich zum Frühstück sagen? Für mich war es absolut in Ordnung! Ich frühstücke eh lieber süß und so kamen mir diverse Hörnchen, Sand- und Marmorkuchen, Toastbrot (allerdings ohne Möglichkeit zu toasten), Marmeladen etc. sehr entgegen. Beim Kaffee bedient man sich an einem Automaten mit Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Zubereitungsarten - sehr zu empfehlen, richtig lecker!
Was von verschiedenen Forumsmitgliedern schon berichtet wurde können wir nur bestätigen: der Frühstücksraum über drei Etagen ist leider sehr klein bemessen und so muss man schon ab und zu auf ein freies Plätzchen warten (genervt haben uns da übrigens zwei schwedische, ältere Pärchen, die nichts anderes zu tun hatten als ihre komplette Tagesplanung stundenlang am Tisch zu besprechen, während rund um sie rum immer wieder Leute auf einen freien Platz gewartet haben; das aber nur am Rande ;)).

Und jetzt kommen wir zum Roma-Pass: am Flughafen ging ja alles schnell-schnell (und ich weiß gar nicht, ob die Tourist-Information schon offen gehabt hätte) und so haben wir uns an diesem Morgen auf die Suche danach gemacht; schließlich wollten wir heute morgen ins Kolosseum.
Gestern abend hatte ich vor dem Palazzo delle Esposizione (Via Nazionale) einen Pavillon der Tourist-Information entdeckt. Da wollte ich hin! Wieso wieder zu Termini zurücklaufen, wenn dieser Pavillon mehr oder weniger auf dem Weg liegt? Allerdings konnte ich meine glorreiche Idee nicht umsetzen - der Pavillon war noch geschlossen (und ob es den Pass dort gegeben hätte, kann ich also auch nicht sagen). Also doch wieder umkehren und zum Bahnhof.
Ich kann nur bestätigen, dass sich die Tourist-Information in Termini sehr gut versteckt hat. Wir wussten zwar aus dem Forum, dass sie irgendwo bei Gleis 24 sein muss, aber wir haben sie mehr durch Zufall gefunden, weil wir den Bahnsteig entlang gelaufen sind. Kein Schild, kein Hinweis, nur jede Menge Glastüren - und eine davon war dann die richtige. Innen gibt es sogar einen eigenen Schalter für den Roma-Pass (Zahlung mit Kreditkarte ist möglich) und auch hier sprechen die Mitarbeiter englisch und es gab keinerlei Verständigungsprobleme.

Jetzt, wo wir im Besitz des 3-Tages-BTI-Tickets waren, natürlich statt zu Fuß gleich runter in die U-Bahn und zum Kolosseum gefahren. Und hier hat meinen Mann erstmal "der Schlag getroffen" als er die Schlange sah, die an der Kasse anstand. Dazu muss ich natürlich jetzt sagen, dass ich ihn aus der Reisevorbereitung ziemlich rausgehalten habe und er außer meinem stundenlangen Surfen hier im Forum nicht viel mitbekommen hat. Ich glaube, er wollte in diesem Moment direkt aufgeben! Aber ich hab ihn einfach genommen, bin links an der Schlange vorbei ("Und das können wir so einfach? Bist Du sicher?" - "Ja, das haben sie im Rom-Forum so geschrieben!") und auf das Drehkreuz für den Roma-Pass zugesteuert. Pass durchgezogen (damit den ersten der 2 freien Eintritte genutzt) - und drin waren wir! Wir haben uns gut eineinhalb Stunden im Kolosseum aufgehalten und als dann am späten Vormittag wahre Scharen von Touristen kamen, waren wir schon wieder auf dem Weg nach draußen. Allein dieses erste "Erlebnis" mit dem Roma-Pass hat meinen Mann immer wieder begeistert ;-))

Gemütlich sind war dann rüber zum Forum Romanum geschlendert, haben aber aufgrund der Menschenmengen entschieden: wir gehen erst zum Palatin. Hier mussten wir uns zwar nochmal kurz an der Kasse anstellen, da die Dame am Eingang den Roma-Pass nicht akzeptieren konnte, sondern eine Eintrittskarte "zum Abhaken" brauchte, aber mit Vorzeigen des Passes bekamen wir eine Karte und so ging´s hinauf in die wunderschöne Anlage. (Übrigens: der Roma-Pass wurde hier nirgends durchgezogen, sodass wir den 2. freien Eintritt, den wir für die Engelsburg geplant haben, noch übrig hatten).
Vom Palatin ging´s dann durchs Forum Romanum rauf zum Kapitol. Nach einer Pause am Brunnen einen kurzen Blick durch den Eingang des rechts gelegenen Museums auf die riesige Brunnenfigur geworfen (aber wegen des grimmig dreinblickenden Museumsmitarbeiter kein Foto gemacht), und dann ging´s wieder weiter. Bei diesem traumhaften Wetter haben wir uns die Museen gespart (vielleicht kommen wir ja mal wieder bei Regen nach Rom zurück?).
Mittags gab´s diesmal Tramezzini aus der Hand, genossen auf einer sonnigen Parkbank in der Nähe der Ausgrabungen Area Sacra (Via Florida). Die Idee, evtl. am Tiber zu essen haben wir gleich wieder verworfen, als wir einen Blick auf die nach unten führende Treppe bzw. auf die Gestalten unten am Tiberufer geworfen haben. Vielleicht bin ich da von München und dem Isar-Ufer verwöhnt - am Tiber wollte ich keinesfalls bleiben!

Den Nachmittag über haben wir uns einfach treiben lassen (was uns abends unsere Füße auch spüren haben lassen): wir sind durch die Via Giulia (die im Falk-Spirallo als besonders elegante Wohngegend dargestellt wurde), über den Campo del Fiori in Richtung Piazza Navone gebummelt. Schön, dass es überall Sitzmöglichkeiten gibt, seien es nun Brunnen oder Bänke - so haben wir immer wieder eine kleine Pause, einfach so zum Schauen, einlegen können.
In der Via dell Orso haben wir im "Orso 80" für den nächsten Abend einen Tisch bestellt, weniger aufgrund der Tipps hier im Forum, sondern weil meine Schwiegereltern vor bald 20 Jahren dort schon diverse Antipasti genossen haben und auch mein Schwager mit Frau vor etwa 5 Jahren dort und ganz begeistert vom Essen war.
Wie fast jeden Tag führte uns unser Weg wieder zu Spanischen Treppe - sie sollte einer unserer Lieblingsplätze werden - und dann ging´s mit der Metro erstmal zum frisch-machen ins Hotel zurück.

Mit der Metro haben wir uns dann gegen 19.00 h auf dem Weg zum Petersplatz gemacht (den wir am nächsten Tag kaum mehr wieder erkennen sollten). Es war wunderbar still, nur noch wenige Menschen unterwegs und eine traumhafte Stimmung. An der Engelsburg vorbei über die Ponte Sant Angelo ging´s dann wieder Richtung Piazza Navone und wir haben in einer der von der Piazza abgehenden Seitenstraße das "Big Apple" (Via di Tor Millina, 26/30) entdeckt, eigentlich mehr amerikanisch angehaucht, aber so sympathische Leute, Tische und Stühle draußen mit Blick auf die vorbeischlendernden Menschen - hier sind wir hängen geblieben. Und haben es keinesfalls bereut: als Vorspeise gab´s auf Empfehlung der Kellnerin Salumi misti mit Pizzabrot, einen leckeren Rotwein, und später noch eine große Pizza mit Salami und frischen Champignons. Alles in Allem 26,- €.

Der Rückweg führte uns wieder zur Spanischen Treppe, wo wir mit einem Espresso "to go" das Treiben auf den Stufen genießen konnten. Seltsam kam uns nur der Polizist vor, der Alle, die etwas zu essen oder trinken dabei hatten der Treppe verwies. Klar, wenn jeder dort seinen Abfall liegen lässt oder Flaschen in Scherben gehen, dann ist das unangenehm. Negativ macht sich nämlich auch der gleich um die Ecke liegende MacDonalds bemerkbar - Scharen von Jugendlichen hängen hier mit Burgern auf der Treppe rum. Aber so pauschal jeden der Treppe verweisen zu wollen … ich weiß ja nicht?!
Kurz nach halb zehn machten aber auch wir uns Richtung Metro auf - um vor verschlossenen Toren zu stehen. "Spagna" war zu! Zuerst dachten wir an Streik oder irgendwas in der Richtung, bis wir dann erfuhren, dass die Linea A (die Rote) um halb zehn oder zehn dicht macht. Und das in einer Großstadt?!
Uns wundernd, aber nicht weiter ärgernd, sind wir halt wieder zu Fuß Richtung Termini marschiert und 30 Minuten später müde ins Bett gefallen.

Tag 3 - 05.10.07
Der dritte Morgen sollte uns auf den Petersplatz führen. Nach dem Frühstück ging´s mit der Linea A bis Ottaviano und dann zu Fuß weiter. Meine Güte, ich habe selten eine so lange Menschenschlange wie die gesehen, die an den Vatikanischen Museen anstand. Die zog sich fast bis zu den Kolonnaden am Petersplatz!
Leider bot sich uns dann vor der Peterskirche das gleiche Bild: die Schlange ging einmal rundum. Verglichen mit dem menschenleeren Platz gestern abend kaum wiederzuerkennen. Nein, das war erstmal nichts für uns und so haben wir unseren Plan einfach geändert und sind weiter zur Engelsburg. Und dort war es fast menschenleer! Ohne anzustehen gingen wir bis zur Kasse, nutzten hier den 2. freien Eintritt mit dem Roma-Pass - und konnten in aller Ruhe die Engelsburg erforschen. Der Blick von oben über Rom ist übrigens herrlich!
Nach der Engelsburg haben wir uns ein 2. Mal Richtung Petersplatz aufgemacht - und siehe da, nur noch halb so viele Menschen. Nach gut 20 Minuten (incl. Kontrolle) konnten wir die Peterskirche betreten. Ein fantastisches Bauwerk - mit einer grauenhaften Stimmung. Ich kann es nicht verstehen, wie sich manche Menschen in einer Kirche benehmen; manche saßen auf dem Fußboden, lehnten an Säulen, telefonierten … egal welchen Glaubens man sein mag, aber DAS muss ja wirklich nicht sein! Ich wollte ehrlich gesagt sehr schnell wieder raus, denn ich kam mir eher vor wie in einem Bahnhof als in einer Kirche.

Unser Mittagessen stand dann leider (erst mal) auch unter keinem guten Stern. Weil wir nicht wieder am Tiber entlang wollten, kamen wir auf die Idee auf dem Weg nach Trastevere vielleicht in einem Supermarkt einzukaufen und in irgendeinem netten Park zu essen. Wie auch immer wir auf der Via delle Fornaci landeten - keine Ahnung! Jedenfalls ging´s ewig lang bergauf, zur Linken eine hohe Parkmauer, zur Rechten eine rasant befahrenen Einbahnstraße - und dazwischen wir. Weil wir natürlich schon ewig bergauf gelaufen sind, wollte keiner von uns mehr umdrehen … und nach mehreren nicht ganz ungefährlichem Sprints über stark befahrene Kreuzungen standen wir auf einmal vor dem Fonte Acqua Paola an der Via Garibaldi - und genossen einen fantastischen Blick über Rom! Durch unseren "Umweg" standen wir oberhalb von Trastevere und konnten uns jetzt gar nicht sattsehen. Dank mehrerer Steinbänke packen wir unser Picknick einfach dort oben aus und genossen Brot, Käse und Weintrauben mit herrlichem Ausblick.
Über viele kleine Treppen machten wir uns an den Abstieg nach Trastevere und fanden auf Anhieb die Kirche S. Maria in Trastevere. Die Kirche war ein Traum, der Platz vor der Kirche eher ein Alptraum. Scheinbar haben sich alle möglichen gestrandeten Gestalten den Platz vor der Kirche als Lager auserkoren und wir waren umgeben von Leuten, denen ich in der Dämmerung nicht mehr begegnen möchte. Das war wirklich der einzige Moment, in dem ich mich in Rom unsicher gefühlt habe!
Deshalb haben wir den Platz auch sehr schnell wieder verlassen und sind über die Ponte Sublico und die Via S. Maria in Cosmedin zur Kirche S. Maria in Cosmedin gelaufen. Zwischen Scharen von mutigen Japanern haben auch wir den Bocca della Verita bewundert (skuril: wer seine Hand in die Öffnung halten und ein Foto davon machen möchte, bezahlt erst mal 50 Cent). Gezahlt habe ich allerdings nur für ein kleines Andenken: einen Magneten mit dem Abbild des Bocca della Verita. Der hängt jetzt daheim am Kühlschrank. Meine Hände habe ich dann doch lieber bei mir behalten ;).
Gleich in der Nähe von S. Maria in Cosmedin, nur wieder bergauf gelegen, unser nächstes Ziel: die Piazza Cavalieri di Malta mit dem wohl berühmtesten Schlüsselloch der Welt. Es war leer dort oben, außer uns nur ein weiteres Pärchen und so konnten wir ungestört durch fremde Schlüssellöcher schauen ....
Von der Metrostation "Circo Massimo" haben wir uns dann erstmal wieder Richtung Hotel begeben und fürs Abendessen frisch gemacht.

Für 19.30 h hatten wir wie gesagt einen Tisch im "Orso 80" reserviert. Wir landeten zwar auch im Nebenraum, hatten allerdings einen sehr netten und unterhaltsamen Kellner. Als wir zum Aufzählen anfingen, was wir gerne essen würden, vervollständigte er unsere Aufzählung und meinte auf unser Grinsen hin "er sei ein zweiter Harry Potter, er könne hellsehen!". Unzählige kleine Schüsselchen mit Antipasti wurden später vor uns aufgetischt, allerdings muss ich sagen, dass ich im Nachhinein nicht sonderlich begeistert war. Es gab mehrere Varianten von Auberginen, getrocknete Zucchini, Fenchel, Stangensellerie, Blumenkohl mit Kapern, gegrillte Paprika, Parmaschinken, zwei Sorten Salami, aber nichts, was mich jetzt so richtig vom Hocker gehauen hätte. Aber mir kam es auch so vor, als ob dieses "Antipasti-Menü" schon richtig auf die Touristen zugeschnitten ist und relativ lieblos irgendetwas zusammengestellt wird. Mit Coperto, Vorspeisen, Wein, Wasser und Brot kamen wir zu zweit auf 46,- € - und das ist, verglichen mit dem was in den Schüsselchen war, doch recht heftig. Auch wenn der Rotwein hervorragend war: wir würden nicht noch mal im "Orso 80" essen.

Den Abschluss des Abends bildete ein Spaziergang zum beleuchteten Kolosseum (die Fotos mussten sein) und damit ging ein etwas chaotischer dritter Tag zu Ende …
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Bald habt Ihr´s geschafft, nur noch Tag 4, denn Tag 5 gibt nicht viel neues her, den haben wir bis mittags einfach nur mit bummeln und Abschied nehmen verbracht.

Viele Grüße,
Sabine
 
Hallo,
ich finde deinen Reisebericht sehr interessant. Habe ihn wirklich gerne gelesen.
Ich war mit meiner Familie im August diesen Jahres zum ersten Mal in Rom und war natürlich fantastisch.
Ihr hattet wirklich ein tolles Programm. Mit dem Petersdom sprichst Du mir wirklich aus der Seele. Mir ist es genau so gegangen. Man hat wirklich den Eindruck man ist in einer Markthalle und keiner Kirche. Es haben viele Leute keinen Respekt mehr. Schade!!!
Auch bei uns waren die Schlangen bis zum Vatikanischen Museum ewig lang. Ich glaube das ändert sich nie.
Es ist schön immer wieder Reiseberichte zu lesen, da wir sicherlich wieder nach Rom kommen und daraus auch viele wertvolle Tipps entnehmen kann.
Vielen Dank nochmals.

Liebe Grüße Tine
 
Hallo und Moin, Moin Morgain!

Wieder: VIELEN DANK !!! .... und bitte auch noch den Rest .... ich bin schon gespannt !!!


Gruß - Asterixinchen :)
 
Morgain,
der zweite Teil schliesst sich nahtlos an den ersten an: Eine Freude zu lesen :nod:
In der V.d. Fornaci gibt es eine Lokale, die hier empfohlen werden, da hättet Ihr nicht erst über den Gianicolo laufen müssen :D
Die Aussicht von derr Acqua Paola gefällt mir auch sehr gut, wird aber noch von der übertroffen, an der ihr vorüber gegangen seid: Il Giardino degli Aranci, gleich neben Sta. Sabina (sehr empfehlenswert und ruhig) auf dem Aventin.
Bin gespannt, was Du zu Euren Füssen schreibst: Besonders am 2. Tag seid Ihr ja ganz schön herumgekommen :]
 
Bocca della Verita (skuril: wer seine Hand in die Öffnung halten und ein Foto davon machen möchte, bezahlt erst mal 50 Cent).

Ich bin entsetzt!!! 8O 8O 8O

Seit wann ist das denn so? Und wer kassiert?


Ansonsten vielen Dank für deinen Bericht, wir waren ja zur gleichen Zeit da und die Schlange einmal rund ums Innere der Kolonaden (eine Woche später) hat uns auch sehr beeindruckt...

LG
Fortunata
 
Fortunata,

ist seit langem (>4 Jahre), aber nicht immer so. Die Wahrscheinlichkeit ist stark und proportional abhaengig von dem Auftreten japanischer und chinesischer Reisegruppen am Forum Boarium.

Keine Asiaten, kein Eintritts- und Knipsgeld. Haeufig jedenfalls. :)

Roman
 
Bocca della Verita (skuril: wer seine Hand in die Öffnung halten und ein Foto davon machen möchte, bezahlt erst mal 50 Cent).

Ich bin entsetzt!!! 8O 8O 8O

Seit wann ist das denn so? Und wer kassiert?
Hallo Fortunata,
wir waren ja auch im Oktober da und haben die BdV zweimal gesehen: Einmal war eine Busladung fernöstlicher Touristen da und wir sind weiter gegangen, das zweite Mal war niemand da und ich habe auch Fotos gemacht mit Hand im Mund.
Also mach Dir kein Köpfchen 8)
 
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