Unsere erste Reise nach Rom

Gabbalo

Civis Romanus
Hallo zusammen,

nachdem uns hier schon so freundlich bei der Planung zur Seite gestanden wurde, so will ich euch auch nicht vorenthalten, wie die Reise dann letztendlich abgelaufen ist.
Wir sind am Morgen des 20.07.2015 mit RyanAir nach Rom Ciampino geflogen. Bei mehrheitlich wolkenfreien Himmel konnte man dabei schön die Route nach Süden verfolgen. "Unglücklicher Weise" musste der Pilot nochmals eine Warteschleife über Rom drehen, was mir (Fensterplatz Hinflug) einen wunderbaren Blick auf Petersdom und Kolosseum ermöglichte.
Nach ruppiger Langung war der Ausstieg gleich ein Schlag ins Gesicht: 43°C. Kuschelig. Die nächste erfreuliche Überraschung: Der nächste Bus in die Stadt geht in einer Stunde. Juchu. Also schön am "schattigen" Parkplatz ausgeharrt bis letztlich der Bus zum Termini eintraf.
Dort haben wir uns noch eben unsere CIS am Kiosk geholt und sind dann zu Fuß zum Hotel (Principe Eugenio) gelaufen.
Das Hotel ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig: Der Empfang (und auch der Frühstücksraum) liegen im Erdgeschoss des einen Gebäudes, die Zimmer hingegen im Nachbar Gebäude (seperater Eingang!) im 1. Stock. Wie ich später rausfinde ist das wohl in Rom nicht unüblich, dass Hotels nicht ein ganzes Gebäude sonder nur einzelne Etagen umfassen ... und sich das Gebäude auch gern mit anderen Hotels teilen.
Das Zimmer ist eher funktional denn kompfortabel, aber für den Preis in Ordnung. Es gibt ein bequemes Doppelbett mit angenehm dünner Decke, eine Klimaanlage (<3) und ein Bad mit Duschbad und Toilette. Die Fenster gehen auf einen sehr dunklen Innenhof hinaus, sodaß wir immer das Licht anmachen müssen.
Da wir am Nachmittag ankommen nutzen wir die Gunst der Stunde und machen uns sofort auf den Weg (nachdem ich im Zimmer die Klimaanlage auf angenehme 10° eingestellt habe). Die Route führt uns über Termini zum Piazza della Repubblica (inkl. Santa Maria degli Angeli e dei Martiri). Anschließend durch die Metro kurz schauen, was Eataly an Pyramide so zu bieten hat und über den Circus Massimo und das Kolosseum wieder zurück zum Hotel.
Praktischer Weise befindet sich direkt vor dem Hotel auf der anderen Straßenseite ein Supermarkt, bei dem wir uns täglich mit Obst und sonstigen nahrhaften Dingen eindecken können. Mein Favirit: Scamozza, 150g für 1 Euro. Läuft!

Der nächste Tag beginnt am Campo di Fiori, der für meinen Geschmack viel zu touristisch ausgelegt ist. Alle Schilder sind auf englisch und man ist sich der Touristen wohl bewusst. Bei kleinen Gebinden wird immer wieder darauf hingewiesen, dass sie doch handgepäcktauglich seien. Gefällt mir nicht so gut, meine Frau ist aber begeistert.
Mit einem leckeren Eis (Tomate-Basilikum und Pinienharz-Sahne) gehts an den Tiber, der unfassbar unerschlossen ist. Ich habe noch nie einen so ungenutzten Fluß in einer Stadt gesehen. Ausgesprochen ungewohnt. Die einzigen, die wir dort am Ufer bis hin zur Ponte Rotto antreffen sind zwei Obdachlose, die es sich dort häußlich eingerichtet haben und drei weitere deutsche Touristen :D
Da es uns am Bocca della Verità zu voll war, sind wir dann gleich zum Orangengarten und dann weiter zum Schlüsselloch-Blick (der wirklich interessant ist).
Über den Circo Massimo geht es dann weiter zum Kolosseum und dort hinein. Interessant, aber meiner Meinung nach weniger beeindruckend als von außen. Ansichtssache. Nach dem Kolosseum gehts dann ins Foro Romano. Das sieht zwar ausgesprochen interessant aus, wirkt auf mich aber weniger aus einem Guß als es sein sollte. Soweit ich weiß, ist das doch ein eher erhaltener Stadtteil, wirkt aber eher als hätte man diverse Sehenswürdigkeiten aus Italien zusammengeschoben.
Danach wieder zurück zum Hotel. Genug gelaufen.

Am Mittwoch haben wir dann den Tipp befolgt uns sind (ohne im Hotelpreis inbegriffenen Frühstück, dafür mit selbst geschmierten Broten) früh (8 Uhr) zum Vatikan. Unsere Wartezeit beginnt drei Meter vor der Sicherheitsschleuse, ist demnach quasi nicht existent. Den Weg rauf in den Dom kürzen wir um den Aufzug ab, 320 Stufen sind immer noch genug.
Die Mosaike sind extrem filigran und beeindruckend, ebenso wie der Blick von oben in den Dom hinab. Die Treppe hinauf zur Plattform ist eng, enger am engsten. Und lustiger Weise direkt an die Kuppelwölbung angelehnt, sodaß man weiter oben immer schräger gehen muss. Auch drollig, die Wendeltreppe, die so eng ist, das man in der Mitte nur noch ein senkrechtes Seil als "Geländer" hat.
Der Blick von oben ist atemberaubend, aber durch ein wenig diesige Luft getrübt. Dadurch das wir so früh dort sind, können wir uns sehr frei bewegen. Viele Fotos später sind wir dann auch wieder unten im Dom und können uns durch die ausnehmend prunkvollen Verziehrungen knipsen. Einzig in den Teil für die Beichten will man Touristen nicht hinein lassen. Selbst wenn diese die Beichte ablegen wollen, wie wir bei einem anderen Touristen mitbekommen. Pech.
Anschließend fürht uns der Weg zur Engelsburg. Diese finde ich, verwöhnt durch französische Burgen, wenig beeindruckend. Ist halt ein Castell. Am Tiber entlang geht es zum Mausoleum des Augustus (Nix von zu sehen ...) und weiter zum Piazza del Popolo. Metro zum Hotel. Siesta.
Am späten Nachmittag ein Ausflug zum Cimetero Monumentale del Verano. Sehr sehenswerte Monumente und Denkmäler. Leider schließt der Laden schon um 1800.

Am Donnerstag gehts als erstes zum Nuovo Mercato Esquilino. Das gefällt mir schon viel besser. Neben einer ausgesprochen ansehnlichen und qualitativ guten Auslage gibts auch noch günstige Preise. Das ist ein Markt für Verbraucher, nicht für Touristen. Gefällt mir.
Die Einkäufe ins Hotel verbracht gehts nochmal auf den Friedhof, diesmal mit mehr Zeit. Ergebniss sind noch mehr Fotos. Dann mit der Metro zum Barberini um die Krypta aufzusuchen. Leider gibt es dort neben 8€ Eintritt pP noch einen viel heftigeren Pferdefuß: Keine Fotos erlaubt. Nix für uns. Also weiter die Straße entlang, vorbei an der Amerikanischen Botschaft (Keine Fotos!) hoch zur Villa Borghese. Dort ein bisschen geschlendert und dann schnell (Ok, die Fahrt mit Rolltreppen und -steigen dauert doch ein bisschen) zur Spanischen Treppe. Unnötig und sehr voll. Was wollen die alle hier?
Metro zum Hotel. Dann in die Pizzeria vor dem Hotel. Man fühlt sich gleich als Tourist. Ansässige bekommen Wasser und Brot, wir nicht. Das ist unnötig. Wir bestellen Bruchetta (Getoastete große Baguette-Scheibe mit Tapenade und Tapenade/Thunfisch), einen Salat (weiß nicht mehr welcher) und dann für jeden eine Pizza (Ich hatte eine Napoli, die für deutsche Verhältnisse dürftig belegt ist, dafür einen besseren Boden bietet.) Sogar ein Nachtisch ist noch drin. Leider hat die Panna Cotta bei mir statt der Amarena-Kisch-Sauce einen flüssigen Karamell-Deckel. Alles in allem nicht empfehlenswert, preislich aber in Ordnung.

Um am nächsten Morgen nicht nochmal so lange aufd en Bus warten zu müssen (den Luxus des "Wir haben doch Zeit" von der Hinfahrt haben wir dank Abflugzeit nicht mehr) beschließen wir, die Rückfahrt lieber per Taxi zu vollziehen. Kostet 18€ mehr als die Busse, dafür kein Stress für uns.
Wir warten am Flughafen auf den Abflug. Zwei Stunden zu früh da, vier Flüge vor uns. Von viel Betrieb kann man da nicht reden.
Wieder enge Sitze und eine weniger offene Wolkendecke später sind wir wieder in der Heimat.

Alles in Allem fanden wir es sehr schön, hätten aber auch nicht mehr Zeit gebraucht. Für einen ersten Eindruck hat es durchaus gereicht ^^

Um mir die Mühe des mehrfachen Hochladens zu ersparen verlinke ich für Fotos nur meine Facebook-Seite, die ich eigens für meine Fotos angelegt habe. https://www.facebook.com/lzgabbalo
Ich freue mich natürlich dort über "Gefällt mir", aber ihr könnt die Bilder eigentlich auch ohne einsehen :)

Ich möchte mich nochmals für die viele Hilfe bedanken, die uns für die Reise hier zu Teil wurde. Das war echt spitze.

Viele Grüße

Gabriel
 
Danke für den Bericht. Es lohnt sich auch die Fotos anzusehen. Du scheinst ja ein Fan von Märkten zu sein. In meinem letzten Bericht habe ich einigen Märkten ein Kapitel gewidmet. Vielleicht ist das ja für dich auch interessant.

Die falsche Berichts-Nummer im Reisearchiv habe ich korrigiert. Nun wird der Bericht auch ordentlich aufgelistet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch ich habe Deinen Reisebericht gerne gelesen und es war für mich interessant, zu erfahren, wie Ihr Rom erlebt habt. Und für die Fotos: großes Kompliment :thumbup:, sie haben mir sehr gut gefallen (ich war versucht, mir von den prallen Weintrauben etwas abzuzupfen ;), so echt sehen sie aus :nod:).
Gruß
Pasquetta
 
Danke für das Lob :)
Ludovico ROB, ich habe mir den Bericht durchgesehen. Der Nuovo Mercato entspricht am ehesten den Bildern von Porta Pia, ohne das Jugendstil-Gebäude. Und den intensiven Geruch von frischem Fisch wirst du dort definitiv nicht missen müssen ;)
 
Hallo Gabbalo,
vielen Dank für den spannenden Reisebericht.

Einzig in den Teil für die Beichten will man Touristen nicht hinein lassen. Selbst wenn diese die Beichte ablegen wollen, wie wir bei einem anderen Touristen mitbekommen. Pechl
Vielleicht war einfach keine Beichtzeit in der jeweiligen Sprache und der Wächter am Eingang hat dieses gewusst. Mman kann nämlich nicht jederzeit in jeder Sprache beichten. Wir hätten auch beichten wollen, konnten aber nicht, eben mangels deutscher Sprache zu der Zeit. Und eine umgehängte Fotokamera weist einen nicht unbedingt als Beichtenden aus.

Sogar ein Nachtisch ist noch drin. Leider hat die Panna Cotta bei mir statt der Amarena-Kisch-Sauce einen flüssigen Karamell-Deckel. Alles in allem nicht empfehlenswert, preislich aber in Ordnung. l

Panna Cotta mit Amarena-Kirsch-Sauce? Ich kenne Panna Cotta nur mit flüssigem Karamell-Deckel. Wo gibt es die mit Amarena-Sauce? Ich liebe nämlich Amarena.

Dann in die Pizzeria vor dem Hotel. Man fühlt sich gleich als Tourist. Ansässige bekommen Wasser und Brot, wir nicht. Das ist unnötig. l
Für das Brot mussten wir anderswo stets extra zahlen, also vielleicht doch nicht so übel, dass ihr keins bekommen habt.

Schade dass du die Bilder nicht in deinen Bericht direkt eingefügt hast.
Viele Grüße
 
Einzig in den Teil für die Beichten will man Touristen nicht hinein lassen. Selbst wenn diese die Beichte ablegen wollen, wie wir bei einem anderen Touristen mitbekommen. Pechl
Vielleicht war einfach keine Beichtzeit in der jeweiligen Sprache und der Wächter am Eingang hat dieses gewusst. Mman kann nämlich nicht jederzeit in jeder Sprache beichten. Wir hätten auch beichten wollen, konnten aber nicht, eben mangels deutscher Sprache zu der Zeit. Und eine umgehängte Fotokamera weist einen nicht unbedingt als Beichtenden aus.

Wollte gerade schon schreiben, dass durchaus Leute am Beichten waren, aber das mit den Sprachen macht natürlich Sinn. Vielleicht ging gerade seine nicht.

Panna Cotta mit Amarena-Kirsch-Sauce? Ich kenne Panna Cotta nur mit flüssigem Karamell-Deckel. Wo gibt es die mit Amarena-Sauce? Ich liebe nämlich Amarena.

Ich auch, drum hatte ich mich schon gefreut. Dass normaler Weise Karamell drauf gehört, weiß ich, umso mehr hatte ich mich auf die laut Karte ausgewiesene Amarena gefreut :(

Für das Brot mussten wir anderswo stets extra zahlen, also vielleicht doch nicht so übel, dass ihr keins bekommen habt.

Oh, okay ^^ Dann isses vlt. besser.
 
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