Rom zu Beginn des Hl. Jahres

am 26.12.2015 habe ich auch ein Kindpredigten gehört. Sie war sehr tapfer.


:thumbup: Complimenti, liebe Anna! :)

Und Dir, liebe Qing, vielen Dank für das schöne Bild mit dem Bambino Gesù in der Krippe. :nod:

Für Pasquetta:

Santo Bambino in Ara Coeli:



Übrigens, die Baustelle der Heiligen Pforten ist aufgehoben. Hier geht es zu zwei von den vier Porte Sante.
 
Übrigens, die Baustelle der Heiligen Pforten ist aufgehoben. Hier geht es zu zwei von den vier Porte Sante.
vielen Dank, liebe Pasquetta, heute waren wir durch die Hl Porte von St. Giovanni, = drei HL. Pforten schon durch. Mit S.M.Maggiore schaffen wir leider nicht mehr, sie wird erst am 1.1. vom Papst geöffnert, dann wir wir schon wieder unterwegs nach Deutschland.

Viele Dank für die schönen Bilder und Erklärungen.

liebe Grüße aus Rom

QingAnna
 
@ Qing

...heute waren wir durch die Hl Pforte von St. Giovanni, = drei HL. Pforten schon durch. Mit S.M.Maggiore schaffen wir leider nicht mehr, sie wird erst am 1.1. vom Papst geöffnet, dann wir wir schon wieder unterwegs nach Deutschland.

Schön, dass Ihr die Möglichkeit hattet, durch die Hl. Pforten zu gehen. Drei reichen, liebe Qing, ;) eine ist so gut wie die andere :~.
 
Ein wunderschöner Dezembermorgen mit Blick auf S. Giovanni in Laterano, „Mutter und Haupt aller Kirchen der Stadt und des Erdkreises“ und Kathedrale des Papstes, des Bischofs von Rom.


aus: Die vier Papstbasiliken

Die Lateranbasilika (San Giovanni in Laterano) eigentlich Kathedrale St. Johann im Lateran, wurde im 4. Jahrhundert von Konstantin I. als römische Hauptkirche errichtet ... Neben ihr befand sich bis 1309 die Papstresidenz, deren Reste in der Kapelle Sancta Sanctorum und der Heiligen Treppe (siehe Reliquien in Rom) fortbestehen. ... Neben der Basilika steht der heutige Lateranpalast von 1586.

Die Heilige Pforte von S. Giovanni in Laterano gefällt mir besonders gut. Sie zeigt auf nur einem bronzenen Türflügel den gekreuzigten Christus und Maria mit dem Jesuskind.


Die Darstellung wirkt wie eine Ikone: die Mutter hält schützend ihr Kind im Arm, das sich mit lebhafter, kräftiger Gebärde hoch reckt zum Gekreuzigten, auf den auch Maria – mit dem lateinischen Segensgestus (drei Finger ausgestreckt für die Dreifaltigkeit, zwei gebeugt für die göttliche und menschliche Natur Jesus) - hinweist.


Diese Ikonographie deutet bereits an, welche Bestimmung das göttliche Kind erwartet.

Der damalige Erzpriester der Lateranbasilika, Kardinal Ruini, hatte 1998 den Bildhauer Floriano Bodini aus der Provinz Varese (der übrigens auch über zehn Jahre Prof. für Gestaltung an der TU Darmstadt war ;)) angefragt, ob er für die Basilika eine Heilige Pforte anfertigen könne, die der Idee des Jubeljahres 2000 entspräche. Bodini stellte die 3,60 auf 1,90 m große Bronzetür bis September 2000 fertig, die dann zum Ende des Hl. Jahres im Dezember 2000 eingeweiht wurde.


Für einige dekorative Elemente, wie die Sterne, die Rahmenfelder mit den Ziernägeln, hat sich der Künstler vom antiken Hauptportal der Basilika beeinflussen lassen. Angeblich sollen besonders die Sterne in der ganzen Komposition auf einerseits "die Idee der Ewigkeit hinweisen und gleichzeitig den Zukunftsgedanken ausdrücken".


Auf dem Portal erkennt man auch das Wappen Papst Johannes Paul II. und das Motto des "JUBILAEUM A.D. 2000" passend zum Übergang ins 21. Jahrhundert "CHRISTUS HERI HODIE SEMPER" - "Christus gestern, heute und in Ewigkeit".


Sehr schön kann man auch hier wieder sehen, wie die Besucher an der Hl. Pforte durch ihre Berührungen der Abbildung den Beistand Jesus und seiner Mutter Maria erhoffen.

Bei meinem Besuch in S. Giovanni in Laterano sah die Porta Santa "von hinten" im Kircheninneren noch so aus:


Zwar war die Mauer schon entfernt, aber die Tür für das außerordentliche Jahr der Barmherzigkeit noch nicht geöffnet. Das geschah am 13. Dezember 2015 durch Papst Franziskus.

Zu einem Heiligen Jahr passen die Reste eines Giotto zugeschriebenen Freskos im rechten Seitenschiff der Kirche. Es zeigt Papst Bonifatius VIII. bei der Ausrufung des ersten Heiligen Jahres 1300, an dem wahrscheinlich auch Dante Alighieri teilgenommen hat.




Und noch ein besonderes, neueres "altes" Schmuckstück ist seit gut einem Jahr in S. Giovanni in Laterano aufgestellt. Papst Franziskus schenkte "seiner Kirche" eine mittelalterliche "Maria mit dem Jesuskind", die Papst Paul VI. für die Vatikanischen Museen erworben hatte und im Lateranpalast aufbewahrt wurde. Seit dem 8. Dezember 2014 - dem Festtag der "Unbefleckten Empfängnis" - kann man diese schöne Statue in der Basilika bewundern. (Auch hier im Forum wurde damals darüber berichtet.)


Vor S. Giovanni in Laterano strahlt noch immer die Dezembersonne und setzt das Apsismosaik des "Leonischen Triclinium", dem ehemaligen Speisesaal der Päpste aus dem mittelalterlichen Papstpalast, ins rechte Licht.


Die Mosaiken aus dem 8.Jh. fielen bei der Verlegung des Triclinium im 19.Jh. aus der Mauer und wurden nach einem Stich aus dem 17. Jh. kopiert und wieder zusammengefügt, so dass wir nun Petrus mit Papst Leo III., dem er die Stola übergibt, und Karl d.Gr., der die Fahne bekommt – beide mit eckigem Nimbus, d.h. noch zu Lebzeiten dargestellt - in römischer Himmelsbläue bewundern können.


Weiteres Prunkstück unter der römischen Sonne:


der 31 m große Obelisk wurde 1500 v.Chr. dem Pharao Thutmosis III. gewidmet und 357 aus Ägypten nach Rom gebracht. Immer wieder wunderschön, dieser größte und älteste Obelisk der Stadt, der dem verhältnismäßig kleinen Platz mit den schönen Gebäuden des Laterankomplexes ein besonderes, ehrwürdiges Aussehen verleiht.

 
Zuletzt bearbeitet:
Auf dem Portal erkennt man auch das Wappen Papst Johannes Paul II. und das Motto des "JUBILAEUM A.D. 2000" passend zum Übergang ins 21. Jahrhundert "CHRISTUS HERI HODIE SEMPER" - "Christus gestern, heute und in Ewigkeit".



Sehr schön kann man auch hier wieder sehen, wie die Besucher an der Hl. Pforte durch ihre Berührungen der Abbildung den Beistand Jesus und seiner Mutter Maria erhoffen.
Liebe Pasquetta,
dieser Beitrag ist ein Geschenk für uns, vielen Dank! Wir waren heute drei mal durch die HL Pforte gegangen.
Die Geschichte, die Du hier uns erzählt hast,berührt mich besonders. Anna ist Jahrgang 2000, sie und heute mit der HL. Pforte.

wir wünschen Dir wunderschöner Zeit! und liebste Grüße aus Rom!

QingAnna
 
@ Qing
Deswegen habe ich den Bericht zur Porta Santa in S. Giovanni in Laterano noch gleich eingestellt, weil ich an Euch gedacht habe. :) Und es freut mich, wenn er Dir zusagt.
 
Den Abschluss der Heiligen Pforten der vier Papstbasiliken bildet nun die in St. Peter.


aus: Die vier Papstbasiliken

Der Petersdom (San Pietro in Vaticano) eigentlich Petersbasilika, ursprünglich auf eine von Kaiser Konstantin errichtete Basilika zurückgehend, stammt in seiner heutigen Form aus der Renaissance und dem Barock. Der Hauptaltar steht über der Stelle, an der sich der Legende nach das Grab des Apostels Petrus befand.
Im Hl. Jahr 1400 wurde zum ersten Mal eine Heilige Pforte erwähnt. In einem Brief heißt es "Wer dreimal durch diese Pforte schreitet, dem werden die Schuld und Sündenstrafen nachgelassen. Es ist ein Wunder, das die Menschen erleben ... Wenn du also in das Paradies gelangen willst, dann gelingt das." (aus dbk - Initiative - Heiliges Jahr) Aber erst seit dem Weihnachtsvorabend des Jahres 1499 ist das feierliche Zeremoniell der Öffnung der Hl. Pforte belegt. Ursprünglich geschah diese durch den Papst mit drei Hammerschlägen gegen die Tür. Da dies nicht immer "unfallfrei" ablief, wurde 1975 dieser symbolische Akt eingestellt und auch "ohne Hammerschläge" ist – wie wir gesehen haben – der Akt der Türöffnung sehr beeindruckend.



Die Porta Santa von St. Peter ist u.a. hier: Römische Kirchenportale gut beschrieben. Die Fotos der geschlossenen Türe stammen aus meinem "Fotoarchiv".)

Da die Porta aus dem 18. Jh. baufällig geworden war, ließ Papst Pius XII. anlässlich des Hl. Jahres 1950 eine neue anfertigen. Der damalige Leiter der Bauhütte von St. Peter, der deutsche Prälat Kaas, hatte gute Verbindungen in die Schweiz; die ca. dreieinhalb Meter hohe Bronze-Tür wurde vom Bistum Basel gestiftet.
Der Bildhauer Vico Consorti erhielt den "Zuschlag" für die Porta Santa in St. Peter. Das Bildprogramm soll den Weg Gottes mit den Menschen verdeutlichen: von der Vertreibung aus dem Paradies bis zu Bekehrung des Saulus zum Paulus und der Öffnung der Hl. Pforte für das "Jahr der Vergebung", wie das Hl. Jahr 1950 bezeichnet wurde. Die Wappen der Päpste, die Jubiläumsjahre eröffnet haben, sind ebenso aufgeführt, wie neben Papst Pius XII. auch Prälat Kaas in der Inschrift auf der Vorderseite der Tür. Während der Stifter – also der Bischof von Basel – nur auf der Rückseite der Tür vermerkt ist, da sie bereits gegossen war, als die "Jubiläumsgabe" zugesagt wurde.


Mag es für die einen aus Glaubensgründen wichtig sein, diese nun geöffneten Pforten – möglichst als Pilger ;) - zu durchschreiten und mag es für andere ein Event sein, durch die sonst jahrzehntelang geschlossenen Türen in die Kirchen zu gehen, um sie zu besichtigen, mir persönlich – die ich mit dem damit zusammenhängenden "Ablass" so wenig anfangen kann – gefallen diese Heiligen Pforten wortwörtlich als Türen gut und die Bibelstelle Joh. 10,9 (Jesus sagt: Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden) ist für mich die tiefere Bedeutung für eine "Heilige Pforte". Aber sollten uns die vielen Heiligen Pforten, die anlässlich dieses außerordentlichen Heiligen Jahres überall geöffnet werden, daran erinnern, dass Papst Franziskus dieses Jahr als „Jahr der Barmherzigkeit“ ausgerufen hat und es auch in diesem Sinne gelebt werden soll, dann kann ich mit dieser "Pforten-Inflation" ;) gut leben. :~


Und so begab auch ich mich nach St. Peter um die nun für ein Jahr geöffnete Porta Santa zu durchschreiten.





***

Abschließen möchte ich diesen Bericht über meine Eindrücke von "Rom zu Beginn des Heiligen Jahres" mit einem Blick


– vom Orangengarten aus -

über Rom, zur Stunde, wenn die Stare in Riesenschwärmen über die Stadt einfliegen um sich vor allem in den Platanen am Tiberufer niederzulassen.


An alle, die mitgelesen haben als Dank ein zur Jahreszeit passender Gruß aus dem Klosterladen der Benediktiner in S. Anselmo auf dem Aventin


und ein letzter Blick nach St. Peter.

 
Liebe Pasquetta,

herzlichen Dank für Deinen stimmungsvollen und informativen Bericht aus Rom zu Beginn des Heiligen Jahres. Ich freue mich für Dich, dass Du spontan diese Erinnerungsreise antreten konntest und so viel Schönes in relativ kurzer Zeit erlebt hast.

Ich würde es sehr begrüssen, wenn Du Deine Bilder und Beschreibungen der Heiligen Pforten in unseren Thread Römische Kirchenportale einfügen könntest. Ein entsprechender Beitrag wäre eine Zierde für das Thema. :nod:
 
diese Heiligen Pforten wortwörtlich als Türen gut und die Bibelstelle Joh. 10,9 (Jesus sagt: Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden) ist für mich die tiefere Bedeutung für eine "Heilige Pforte".

– vom Orangengarten aus -
und ein letzter Blick nach St. Peter.


Liebe Pasquetta,

vielen Dank für Deinen Bericht, als ob Gedankensübertragung, wir waren heute mit unserer Pilgergruppe unterwegs und nach St. Pietro, anbei ein paar Bilder von dem Pilgerweg, als Ergänzung zu "Deiner" Zeit, als Du Anf. Dezember in Rom warst:

wir sind unterwegs​


im Peterdom​


heute und am Heiligen Abend​


das himmlische Geschenk am heutigen Abend​


schönste Grüße aus Rom
v
QingAnna​
 
@ QingAnna

vielen Dank für Deinen Bericht, als ob Gedankenübertragung, wir waren heute mit unserer Pilgergruppe unterwegs und nach St. Pietro, anbei ein paar Bilder von dem Pilgerweg, als Ergänzung zu "Deiner" Zeit, als Du Anf. Dezember in Rom warst ...

Das Dankeschön ist ganz meinerseits :nod: für die schönen Bilder von Euren Eindrücken auf dem "Pilgerweg" nach St. Peter.

Ich wünsche Euch noch einen (oder zwei?) schöne Tage in Rom!
Liebe Grüße dorthin von
Pasquetta
 
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