Bericht: Fotografische Reise durch die Jahreszeiten

Danke Qing für die Segenswünsche. Was mir das Jahr 2015 bringt, wird sich zum kleinen Teil in diesem Thread wiederfinden.
 
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Winter: in den Rheinauen; am Wasser bei Federvieh

So. 18.01.2015: So schön wie am Samstag vorhergesagt, wurde das Wetter nun doch nicht. Da dennoch am Nachmittag zunehmend mit Sonnenschein zu rechnen war, machten wir uns optimistisch auf in mein altes Fotojagdrevier am Rhein. Die Wildgänse gehören im Winter zum Niederrhein, wie der Schnee zu den Alpen.

Es war windig. So beschlossen wir die ganze Zeit hinter dem Rheindamm zu bleiben.


Die Kopfweiden hatten teilweise schon Friseurbesuch. In den großen Lachen spiegelte sich das Gehölz im kalten Wasser.


Die Kälte schien auch dem grauen Federvieh nichts auszumachen. Sie paddelten im seichten Wasser oder suchten Nahrung um Kraft für die lange Reise in den Norden zu tanken.



Immer wieder zogen Gänse über unsere Köpfe hinweg zu Futterplätzen, Kopf und Rumpf windschnittig gestreckt. Nur eine schien nicht genau zu wissen wohin sie sich wenden sollte. Jedenfalls sieht sie deutlich sichtbar zur Seite. Die Landung stand wohl kurz bevor.


An dieser Wiese schweift der Blick unweigerlich in die Ferne.


Dieses Gewässer war noch vor fünfzehn Jahren mein Lieblingsstandplatz. In einer langen Reihe ragten die Baumstümpfe aus dem Wasser. Im Frühling dienten einige als Nistplätze für bleibende Gänse oder gaben an nebligen Tagen eine Gespensterkulisse ab. Einmal hatte ich das Glück, dass noch ein Graureiher auf so einem Stumpf im Nebel zu erkennen war.


Heute sind nur noch wenige abgestorbene Stämme zu sehen, die auch nur noch knapp aus dem Wasser ragen. Dieser Teich ist bei den Enten sehr beliebt.


Mir hatte es dieses Weibchen angetan. Das erste Klicken des Spiegels meiner Kamera schien sie erschreckt zu haben. Trotzdem hatte ich aber Gelegenheit sie weiter zu beobachten.


Die mächtigen Baumkronen zeichnen sich schön gegen den weißblauen Himmel ab. Keine Sorge, ich habe NRW noch nicht gen Süden verlassen :D.


An einer sonnigen, windgeschützten Stelle hielten wir uns einige Zeit auf. An einen Baum gelehnt oder auf einen Zaunpfosten gestützt beobachtete und fotografierte ich eine große Schar Graugänse auf ihrem Futterplatz.


Ständig startete oder landete eine Gänseschar, meist gesittet in Reihe kurz hintereinander. Diese Manöver werden immer mit lautem Geschnatter angekündigt. Inzwischen verstehe ich diese Sprache einigermaßen.


Die abziehenden Gänse und


die Sonne, die sich zum Horizont neigte, gaben das Signal uns auf den Heimweg zu machen.


Den langen Feldweg säumten kahle Bäume und Gestrüpp. An einer Stelle war wenigsten etwas Grün an den dunkelbraunen Zweigen zu sehen. Die Dampffahne des nahen Kohlekraftwerkes zeigte uns den Weg.


Noch versteckte es sich hinter der Hecke.


Doch bald war nur noch der Rheindamm zwischen uns. Langsam war es doch kühl geworden und wir waren froh, bald im wärmeren Auto zu sitzen.

Vielleicht bringen die nächsten Wochen ja auch bei uns noch Schnee. Es muss aber nicht sein. Doch wenn es so kommen sollte, werde ich mich sicher wieder mit meinem optischen Gerät auf den Weg machen.
 
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Lieber Ludovico,

vielen Dank für die schönen Bilder. Sie tun meiner Seele gut nach einem anstrengenden Arbeitstag der noch nicht ganz vorüber ist.

Viele Grüße

Tizia
 
Liebe Tizia,
wenn dir der virtuelle Spaziergang mit mir geholfen hat, dann war er noch erfolgreicher als gestern direkt spürbar.
 
Lieber Ludovico,

Ich bin nun auch mit Dir am Sonntag spazierengegangen.
Nicht nur die Fotos sondern die Sprache, sehr langsam angefangen, ruhig, aber irgendwie nicht nur beruhigend auch kraftvoll.

Danke und schöne Woche!

LG

Qing

Ich wollte dir etwas zeigen, ein Foto im Frühling 2004 in Rom, ein Jahr bevor hl. JP gestorben war. genau gesagt, ein Stück Himmel in Vatikan (aus privater Quelle), leider Gott will es nicht, ich kann es einfach nicht upload. Ich zeige es dir, wenn wir uns mal treffen.

schönen Abend!
 
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Lieber Ludwig,

was für schöne Winterfotos, die dennoch die Lebendigkeit der Natur auch in dieser Jahreszeit zeigen! Mit viel Freude habe ich Dich begleitet und staune wieder einmal über Deine Fotografierkunst. :thumbup:
 
Lieber Ludwig,
ganz herzlichen Dank für die schönen Fotos von den Wildgänsen. Es sind einfach nur schöne Tiere!

Lieben Dank für die Fortsetzung.

Padre
 
Liebe Qing, Angela und Padre,
die Fotos auszusuchen, zu bearbeiten und sie anschließend in einfache Worte zu fassen ist für mich eine Vertiefung des Erlebten. Um so schöner ist es, wenn ich euch damit einige Minuten Freude und Erholung schenken kann. Dann fehlt nur noch die frisch Winterluft.
 
Liebe Qing, Angela und Padre,
die Fotos auszusuchen, zu bearbeiten und sie anschließend in einfache Worte zu fassen ist für mich eine Vertiefung des Erlebten. Um so schöner ist es, wenn ich euch damit einige Minuten Freude und Erholung schenken kann. Dann fehlt nur noch die frisch Winterluft.

So ist es lieber Ludovico und hinzu kommt, dass deine Bilder auch Lust machen die warme Stube zu verlassen :nod:
 
Pecorella und nummis durensis, danke für euer Interesse.

Sonnenauf- oder Sonnenuntergänge ziehen die Aufmerksam häufig auf sich, auch wenn man das Motiv durchaus als abgedroschen bezeichnen kann. Dieses Foto war einfach ein Schnellschuss aus der Hand. Sicher werde ich in diesem Thread noch Sonnenuntergänge zeigen, die besser geplant und berechnet sind (hoffe ich).
 
Pecorella und nummis durensis, danke für euer Interesse.

Sonnenauf- oder Sonnenuntergänge ziehen die Aufmerksam häufig auf sich, auch wenn man das Motiv durchaus als abgedroschen bezeichnen kann. Dieses Foto war einfach ein Schnellschuss aus der Hand. Sicher werde ich in diesem Thread noch Sonnenuntergänge zeigen, die besser geplant und berechnet sind (hoffe ich).

Besser geplant?????????

Ich finde das Foto wunderschön lieber Ludwig :nod:
 
Das ist ja gut. Bei diesem Sonnenstand und der gewählten Aufnahmetechnick ist mir die Sonne selbst zu ausgebrannt. Das lässt sich besser lösen. Später aufnehmen oder weit gespreizte Belichtungsreihe mit anschließender entsprechender Bearbeitung; Letzteres mit Fragezeichen.
 
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Hallo Ludovico,
ohne jetzt die Fotos zu zitieren, die mir am besten gefallen, möchte ich Dir aber doch sagen, dass auch ich mich über diese schönen Naturimpressionen gefreut habe und mir sowohl die "haarige Waldrebe" wie auch die "freien Wildgänse" in der klaren Winterluft eine gute Begleitung durch die vergangenen - und den heutigen - trüben und kalten Wintertage waren und sind :thumbup: :nod: :thumbup:.
Besten Dank sagt
Pasquetta.
 
Das ist ja gut. Bei diesem Sonnenstand und der gewählten Aufnahmetechnick ist mir die Sonne selbst zu ausgebrannt. Das lässt sich besser lösen. Später aufnehmen oder weit gespreizte Belichtungsreihe mit anschließender entsprechender Bearbeitung; Letzteres mit Fragezeichen.
Mich erstaunt auch immer wieder, was mit HDR so alles ´rauszuholen ist, wenn direkt Lichter im bild sind .... (vgl.: "Nachtleben")
 
Die Programme holen sich eben die jeweils passende Stelle aus den einzelnen Fotos, wobei bei frei stehender Sonne nicht einmal fünf Fotos reichen. Ich bin mir nicht einmal sicher ob mit sieben Fotos und drei Stufen Abstand ein vorzeigbares Bild zustande kommen würde. Das ist das Äußerste was meine Kamera automatisch leisten kann. Ich verwende neuerdings Light Room Enfuse. Das Plug In ist in LR integriert und verwendet kein Tonemapping, wie die klassischen HDR Programme.

Friedrich, war bei der folgenden Aufnahme die Sonne weitgehend von der Wolke verdeckt?
 
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Danke Friedrich für die Antwort. Die interne HDR Funktion geht schonend mit den Fotos um.
 
Spaziergang bei Schneefall

Sa. 24.01.2015: Pünktlich einen Monat nach Heilig Abend war Schneefall angesagt. Eine halbe Stunde nachdem meine BEVA signalisiert hatte, dass es so weit sei, bot sich durch die Terrassentür bzw. durchs Fenster dieses Bild:


Also machte ich die Kamera fertig und zog mir angemessene Kleidung an.

Draußen sah es so aus:



Die Verkehrsregel war damit aufgehoben.

Es war sehr still und nicht besonders hell. Diesen stillen Vormittag nutzte ich nun zu einem etwas ausgedehnteren Spaziergang. Die Kamera schützte ich mit einer Plastiktüte vor dem nassen Schnee.



Natürlich war auch der Kinderspielplatz verlassen. Die Ruhebänke hatte der Schnee in Besitz genommen.


Ab und zu leuchtete unterwegs etwas Buntes in der weißen Welt.


Nachdem ich das Hauptobjekt meines heutigen Spazierganges ins Visier genommen hatte,


bog ich auf die, dank Weitwinkel, breite Prachtstraße ein, die mich in weitem Bogen zu meinem Ziel führte.


Die weiß gepuderten, kräftigen Äste und Zweige setzten sich deutlich vom grauen Himmel ab. Dieser Baum mit seiner majestätischen Krone fasziniert mich immer wieder.


Ein letzter Blick zurück, dann schwenkte ich nach rechts auf die Trasse, wo einst die Hüttenbahn die Schwerindustrie mit Nachschub versorgte. Heute ist das ein beliebter Rad- und Wanderweg.


Durch die Zweige der Büsche und Bäume lugten immer wieder die drei Fauleier der letzten großen Kläranlage vor dem Rhein hervor.

Nochmal rechts schwenk marsch und ich war an dem kleinen Fluss, der heute noch als Abwasserkanal dient, in wenigen Jahren aber renaturalisiert sein soll.


Auf dem rechten Foto sollen die spitzen Stangen wohl des Lesens nicht Mächtige vom Betreten der Rohrbrücke abhalten. Vielleicht ist es aber auch moderne Kunst ;), wer weiß?


Wieder auf der Straße, lief ich diesem hübschen Käfer über den Weg. Er ließ sich gerne ablichten, wie ein echtes Model.


Sogar die Pferde hatten sich wohl in den warmen Stall verzogen.


Dieses schneebedeckte Knusperhäuschen signalisierte, dass ich wieder gesund zu Hause gelandet war.

Vielleicht ergibt sich in diesem Winter ja noch die Gelegenheit eine sonnendurchflutete Schneelandschaft zu fotografieren oder schöne Eisformationen.

Jetzt wünsche ich Euch erst einmal schönes Rest-Wochenende.
 
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