Vier Tage in Rom (Ersttäter und Essensliebhaber)

ksg01

Civis Romanus
Hallo zusammen,

mein Mann und ich waren über Karneval 4 Tage (und Nächte) erstmals in Rom. Da ich gerne alles vorgeplant habe und mir auch Wartezeiten an Sehenswürdigkeiten ersparen wollte, habe ich mir hier im Forum ein paar Anregungen geholt. Daher wollte ich einen kurzen Bericht schreiben, um anderen Neulingen den Einstieg ebenfalls zu erleichtern. Als "Fan von Lebensmitteln" habe ich auch Restauranttips (normal, nicht gehoben) mit Fotos dabei. Bilder von den Sehenswürdigkeiten stelle ich nicht mit rein, die gibt es bestimmt schon zu genüge.

Ich hoffe, es hilft dem ein oder anderem weiter.
LG Kerstin

Überblick:

Hotel: Rome Visits - auf der Rückseite des Piazza Navona

Restaurants: Alle besuchten Restaurant befanden sich in Hotelnähe am bzw. nördlich des Piazza Navona

Tag 1:
  • Ankunft Nachmittag
  • Stadt mit Piazza Navona, Pantheon, Trevi-Brunnen, Spanischer Treppe
  • Abendessen im Restaurant Osteria da Memmo

Tag 2:
  • Kolosseum mit Führung
  • Via Appia Antica mit 2 Katakomben
  • Abendessen im Restaurant Pietro Valentini

Tag 3:
  • Domus Aurea mit Führung
  • Palatin / Forum Romanum
  • Kapitol Hügel
  • Abendessen im Restaurant Bernini

Tag 4:
  • Vatikan mit Führung durch Museum, Sixtinische Kapelle und Petersdom
  • Engelsburg (eigentlich mit Führung "Geheimes Schloss")
  • Abendessen im Restaurant Osteria da Memmo

Tag 5:
  • Abflug früh morgens
 
Tag 1

Ankunft:
Gelandet sind wir gegen 14 Uhr. Geplant war mit dem Leonardo Express und dann per Bus zum Hotel zu fahren. Es hat leider durch weite Wege im Flughafen und Missverständnisse am Flughafenbahnhof (falschen Zug statt Leonardo Express genommen :D) gute zwei Stunden gedauert bis wir nach der Landung in der Romer Innenstadt waren. Die letzten Meter vom Bahnhof sind wir noch per Taxi gefahren, da wir den passenden Bus im Gewühl nicht gefunden haben. Kosten: 28 Euro Leonardo Express und 10 Euro Taxi.

Tipp: Lieber direkt ein Taxi nehmen. Kostet pauschal 48 Euro und erspart die erste Mühe in einer unbekannten Stadt. Besonders geärgert hatten wir uns, als wir herausgefunden haben, dass wenn man das Taxi per mytaxi app bestellt und bezahlt, man 50% Rabatt bekommt (also nur 24 Euro bezahlt)

Hotel:
Rome Visits befindet sich im ersten Stock auf der nördlichen Rückseite des Piazza Navona (über eine Ausgrabung im Keller) und ist damit sehr zentral. Gebucht hatte ich es vorab online über die Homepage. Da ich eine Handynummer angegeben hatte, bekam ich ein paar Tage vorher Fotos vom Eingang per WhatsApp, damit wir diesen gut finden. Rome Visits ist eher ein B&B mit sechs Zimmern geführt von der ganz tollen Laura, die uns herzlich mit Frühstück am Bett (einen Frühstückssaal gibt es nicht, nur eine Art Gästeküche) oder Lunchpaketen / freiem Zugang zum Kühlschrank versorgt hat. WLAN und Minibar ist ebenfalls kostenlos. Hier würde ich immer wieder buchen: freundlich, super und reichhaltiges Frühstück, vieles inklusive, tolle Lage, Preis für ein Doppelzimmer "mit Blick" ca. 95 Euro.






"Stadtrundgang":
Angefangen mit dem Piazza Navona (oft von Verkäufern angesprochen worden) sind wir weiter zum Pantheon (super App mit Audioguide im Vorfeld für ca. 1 Euro herunter geladen). Von dort zum Trevi-Brunnen (sehr voll und abgesichert durch Militär, das hat uns anfangs erschreckt) und zur Spanischen Treppe. Alles natürlich super anzuschauen, besonders da es langsam dunkel wurde. Außerdem gab es auf dem Weg einen seeeehr netten Handtaschenladen für mich und das Eiscafe Giolitti, in dem wir vier Tage Dauergast waren.

Abendessen:
In der Osteria Da Memmo haben wir uns direkt wohl gefühlt. Sehr nette Leute, Gäste viele Itliener, alles sehr quirlig. Gegessen haben wir eine Anitpasti Platte für eine Person. Die war dermaßen umfangreich (vieles an Gemüse, Mozzarella, Schinken. Fleischbällchen, Bohnen), da waren wir beide eigentlich schon satt. Für 14 Euro super. Dennoch hatten wir noch Pasta für Robert (mit Käse und Pfeffer) bzw. gebratenen Sepia für mich. Am Ende des Abends mit 3 (vollen!!!) Gläsern Wein und 2 Flaschen Bier um die 60 Euro bezahlt. Wir waren hier sehr, sehr glücklich und sind am letzten Abend nochmal hier gewesen.




So, morgen schreib ich den Rest, jetzt geht es erstmal .... na was wohl ... essen!
LG Kerstin
 
Vielen Dank, dass du einen Reisebericht schreibst. Es ist immer gut zu wissen, wie gerade Erstreisende die Stadt erleben.

Eure Irrfahrt vom Flughafenbahnhof tut mir leid, es ist ja immer ein komisches Gefühl, wenn man nicht dorthin kommt, wo man hin will.

Ihr habt wahrscheinlich den Regionalzug statt des Leonardos erwischt.
 
Hallo Kerstin,

auch ich bedanke mich für den Anfang Deines Berichts!
Bis auf den etwas chaotischen Flughafentransfer hattet Ihr ja offenbar einen tollen Start. Die Osteria da Memmo kenne ich noch nicht, was Du schreibst, klingt aber sehr einladend, auch Deine Fotos bestätigen dies. (Die Spaghetti Cacio e Pepe sehen wirklich verlockend aus, ein Gericht, das ich sehr liebe. ;))

Liebe Grüße

Angela
 
Cacio e Pepe sagt auch mir sehr zu; und außerdem: Man könne, so die Aussage römischer Bekannter und Freunde, bereits ganz maßgebliche Rückschlüsse auf die Qualität des betr. Restaurants ziehen eben daraus, wie gut - oder eben weniger - dort dieses so einfache Gericht zubereitet werde.
 
Genau so ist es. :nod:
Und da das ja ein speziell römisches Gericht ist, war ich sehr erstaunt, vor wenigen Tagen in Florenz eine ganz vorzügliche Pasta Cacio e Pepe bekommen zu haben, noch dazu als sehr günstiges Mittagsgericht. :nod:
(Sorry für das OT!).
 
Nee, ganz im Gegenteil sozusagen, einen japanischen. ;)
Friedrich hatte in seinem Bericht dises Lokal empfohlen. :nod:
(Jetzt sollte ich wohl doch mal abbiegen ... :blush:)
 
Tag 2

Hallo zusammen,
ja mit dem Eis bei Giolitti hatten wir eine Besonderheit: Mein Vater hatte uns für dort quasi ein "All you can eat" zu Weihnachten geschenkt. Soll heißen, er bezahlt alles, was wir dort essen. Wir kamen nach vier Tagen auf 80 Euro :twisted:. Allerdings saßen wir auch im (vor dem) Café mit Bedienung, hatten zum Eis noch einen Cappuccino, dann läppert sich das.

Die gestern beschriebenen Spaghetti Cacio e Pepe, waren auch die besten. Am 2. Tag hatte Robert nochmal welche, die auch gut waren, aber in der Osteria da Memmo waren sie unschlagbar.

So, weiter im Text:

Tag 2:

Kolosseum:
Im Vorfeld hatten wir eine Führung "Underground und Belvedere" über die Homepage von Coopculture gebucht. Das allein war schon ein kleines Abenteuer, da die Buchungen immer am dritten Montag des Vormonats eröffnet werden und sekundenschnell ausgebucht sein können. So auch bei uns, erst dachten wir, wir hätten noch Karten ergattert, dann stellte sich raus, dass die Zahlung verweigert wurde (Uiiii, die Kreditkarten wird im bösen Ausland benutzt, das kann ja nicht stimmen, dachte sich wohl die Bank). Also waren wir dann froh, als wir überhaupt noch Tickets bekamen, auch wenn für einen anderen Tag als geplant. Zusätzlich haben wir die Eintrittsticket online vorgebucht. Kosten: 14 Euro das Ticket, 17 Euro die Führung.

Morgens gegen 8:00 Uhr ging es per Bus (ca. 12 min mit der 87 von Zandarelli) bis zur Haltestelle Colosseo MB. Da die Führung um 9:20 Uhr begann und wir rechtzeitig da sein wollten, war es so früh am Morgen noch recht leer und wir konnten fast ohne Anstehen die eigentlichen Tickets an der Kasse abholen und die Sicherheitskontrollen passieren. Später am Tag bzw auch nachmittags am Folgetag war es dagegen brechend voll. Generell haben wir empfunden, dass am Ende einer Schlange immer jemand "Offizielles" steht und man sehr gut gezeigt bekommt, wo man als nächstes hin muss. Zusätzlich hatten wir uns für 6 Euro einen Audioguide gemietet, den wir aber kaum genutzt haben, da die Führung doch auch viele allgemeine Infos bereit hatte.

Das Kolosseum war wahrscheinlich unser Highlight der Reise. Es war sonnig, nicht allzu voll und durch die Führung einfach perfekt. Wir hatten diese primär wegen des "Untergrund"-Teils gebucht, aber das war gar nicht der beste Part davon. Toll war, dass wir auf diesen Bereich mit dem nachgemachten Arenaboden durften und so ein paar ziemlich mittige Aufnahmen mit unserer 360 Grad Kamera machen konnten. Aber das beste war der stetige Anstieg nach oben (immer schön langsam mit vielen Infopausen auf jeder Etage, damit auch wirklich jeder das schafft mit den vielen Treppen). Am Ende konnten wir das ganze Geschehen aus Rang 5 betrachten, absolut genial. Die Führung war insgesamt sehr empfehlenswert und für die anderthalb Stunden nicht zu teuer.

Via Appia Antica:
Vom Kolosseum aus sind wir mit dem Bus 118 bis zur Basilika St. Sebastian gefahren. Erst haben die die St. Sebastian Katakombe besucht. Das war beeindruckend, die Führung kostete 8 Euro, war aber nicht allzu lang. Leider waren wir sehr viele Leute (etwa 40), so dass sich das wie durchgeschleift anfühlte. Sehr nett waren übrigens der Cappuccino und das geröstete Panini im angeschlossenen Cafe (ohne Sitzplätze, nur draußen auf den Stufen war Platz zum Sitzen, trotzdem sehr schön).

Zu Fuß ging es etwa einen Kilometer weiter zur Katakombe St. Domitilla, die deutlich weniger Besucherandrang hatte. Ebenfalls für 8 Euro gab es hier eine Führung mit wesentlich kleineren Gruppen (sogar regelmäßig auf Deutsch). Auch wirklich schön, nicht ganz so eindrucksvoll wie die Katakombe zuvor aber eben heimeliger.

Zurück ging es dann mit dem Bus 30 direkt bis Zanardelli am Piazza Navona.

Abendessen im Pietro Valentini Ristorante:

Im Vorfeld hatte ich viel über die Gerichte mit schwarzen und weißen Trüffeln gelesen. Das Restaurant selbst ist wirklich sehr klein mit etwa 6 Tischen, hier waren nur Italiener an dem Abend. Die Frau bedient, er steht in der Küche. Wir hatten einen leckeren Champignonsalat mit Parmesan sowie mit Mozzarella gefüllte Zucchiniblüten als Vorspeise. Letztere waren etwas simpel, ich würde sie nicht nochmal bestellen, zumal jeder um uns herum die Artischocken als Vorspeise hatte. Danach hatte Robert wieder Pasta Cacio e Pepe und ich die hochgelobten Gnocchi mit Gorganzola, Speck und Trüffeln - und zwar eine riesige Menge an umbrischen Wintertrüffeln, die frisch aufs Gericht geraspelt wurden. Sehr, sehr lecker, allerdings auch mit 30 Euro alleine ziemlich teuer. Am Ende war der Abend mit gut 110 Euro auch der teuerste, insgesamt aber lohnenswert.




 
Was für eine nette Idee mit dem "all you can eat", als bekennender Eisfan wäre das auch genau das richtige für mich.

Ich weiß gar nicht, ob wir hier schon Bilder vom 5. Rang des Kolosseums haben (sorry falls ich etwas übersehen habe), vielleicht magst du doch das ein oder andere einstellen.
 
Tag 3

Tag 3:

Domus Aurea:
Da wir durch die verpatzte Buchung bei der Kolosseumsführung nun etwas Zeit im Plan übrig hatten, hatten wir im Vorfeld eine Führung mit virtual reality im Domus Aurea gebucht. Wieder sind wir per Bus Richtung Kolosseum gefahren und waren gegen 9:30 am Eingang zum Domus (Achtung, der ist nicht da wo Google Maps das Domus Aurea selbst anzeigt, man muss gezielt den Eingang googeln). Ausgestattet mit Bauhelmen ging es in die unterirdischen Räume und Gänge. Hier sieht alles aus wie eine große Baustelle, voll mit Gerüsten und Arbeitsmaterial. Anfangs war der Aufbau des Gebäudes durch die zu verschiedenen Zeiten eingebauten Baustrukturen etwas verwirrend, aber die Führerin hat alles super erklärt. Es war wirklich beeindruckend während der Ausgrabung und Restauration ein solches Gebäude sehen zu dürfen. Man kann sich richtig damit identifizieren, wie alles mal sein soll. Toll ist es an jeder Ecke und Kante gemalte Wände und Decken zu sehen, aber eben noch so wie es gefunden wurde. Die Virtuelle "Führung" (etwa 10 min von ca. 1:15 Stunden) war super. Es wird eindrucksvoll vermittelt, wie es früher mal ausgesehen hat. So funktioniert Archäologie heute. Kosten lagen bei 16 Euro.

Palatin und Forum Romanum:
Eh schonmal in der Nähe wollten wir noch das Forum Romanum und den Palatin besuchen, zumal die Tickets vom Vortag noch gültig waren. (Eintrittstickets für 14 Euro sind gültig für zwei Tage für das Kolosseum, Forum Romanum und Palatin). Die Schlange (selbst mit Tickets) am Forum war aber so lang, dass wir auf den Eingang am Palatin ausgewichen sind, dort gab es keine Wartezeiten. Per App haben wir uns durch das riesige Gelände schleusen lassen. Alles super schön, aber auch etwas undurchsichtig, ob der schieren Größe des Geländes. Auf jeden Fall sehenswert, ein Guide (ob Buch oder Audio) und eine Karte sind sinnvoll.

Kapitol:
Durch den Seitenausgang des Forum Romanum sind wir Richtung Kapitol gegangen, das ist ja nicht so richtig weit. Oben haben wir uns nur auf dem Hügel umgesehen, sind zum Piazza Venezia hinabgestiegen und sind dann durch eine Shopping Straße zu Fuß wieder Richtung unserer Stammeisdiele gegangen.

Abendessen:
Obwohl ich durch die touristischen Restaurants auf der Piazza Navona eher abgeschreckt war, so hat das Bernini dort doch gute Kritiken. Also wollten wir es ausprobieren. Als Vorspeise haben wir uns überbackene Auberginen geteilt, die ganz lecker, eher etwas fad waren. Meine Pasta mit Meeresfrüchten waren wiederum sehr gut und schienen ein häufig bestelltes Gericht zu sein. Robert hatte eine Pizza, das musste unbedingt sein, wenn wir schon in Italien sind. Diese war dünn, knusprig und ebenfalls gut. Leider schlagen hier die Getränke extrem zu buche. Bei einem Glas Bier für 8 Euro und einem Glas Wein für ebensoviel (glaube ich), blieb es bei nur einem Getränk pro Person heute Abend. Insgesamt war das Restaurant dennoch gut, aber zb. in der Osteria da Memmo dagegen war das Preis-Leistungs-Verhältnis deutlich besser.



 
Tag 4

Tag 4:

Der Vatikan:
Auch hier hatten wir im Vorfeld Tickets mit Führung gebucht und zwar die ganz "große" Führung über drei Stunden mit den Museen, den Stanzen des Raffael, der Sixtinischen Kapelle und (!) dem Petersdom. Dadurch mussten wir morgens um 10 Uhr (wieder Anfahrt mit dem Bus, diesmal die 81) nicht an der immens langen Schlange anstehen, sondern konnten direkt durch die Sicherheitsschleuse zum Schalter mit den geführten Touren gehen. Ausgestattet mit Empfangsteil und Kopfhörer wurden wir von unserer Führerin perfekt geleitet. Und hier hatten wir richtig Glück, es war keine normale Fremdenführerin die uns begleitete, sondern eine studierte Archäologin und Theologin, die seit 25 Jahren mit "dem Professor" (keine Ahnung wie er richtig heißt) an der Erhaltung der Deckengemälde arbeitete und als Spezialistin für Michelangelo selbst Studenten unterrichtete. Sie macht selten Führungen, hatte aber erst gestern einen reichen Amerikaner nach Geschäftsschluss ganz alleine durch alle Sehenswürdigkeiten geführt (für schlappe 10.000 Euro). Jedenfalls startete die Führung an einem Computerterminal, an dem wir die erste halbe Stunde viel über bestimmte Gemälde gelernt haben. Dann ging es unermüdlich durch die prunkvollsten Räume die ich wahrscheinlich je gesehen habe. Sehr beeindruckend, aber leider auch über alle Maßen voll. Alleine heute sind hier 25.000 Besucher, oft kann man nur mit der Masse an Leuten mitrollen, vor Türen wurde es dann noch enger. Zwischendurch kam mir schon der Gedanke, das es bei einer Massenpanik oder einen Feuer wohl hunderte Tote geben müsste. Naja, die Menschenmassen trübten das Erlebte schon etwas, aber dennoch ist wohl nichts beeindruckender als der Vatikan. Die Räume mit den Bildern von Raffael - toll, die Sixtinische Kapelle - unvorstellbar. Die Führerin glänzte mit Geschichten über das Konklave, ihrem Besuch im Archiv und ihre regelmäßigen Treffen mit dem Papst. Raus ging es dann noch (ebenfalls ohne Warteschlange) in den Petersdom. Natürlich auch hier Prunk und Protz (im positiven Sinne) soweit das Auge reicht. Hier wurden wir dann auch entlassen und so ging es "auf eigene Faust" noch runter zu den Papstgräbern. Robert entschied sich noch für einen Aufstieg per Aufzug und Treppen auf die Kuppel. Ich höhengeängstigtes Wesen, verbrachte also die nächsten anderthalb Stunden wartend am festen Boden. Danach ging es über den Petersplatz weiter Richtung Engelsburg, inzwischen war es etwa 15 Uhr.

Engelsburg:
Für 16 Uhr hatten wir die Führung "Geheimes Schloss" gebucht, die es mit nur 9 Euro Aufpreis auf den Eintritt (10 Euro) gab. Alles zuhause bei TicketOne gebucht und als print@home Ticket ausgedruckt. Dummerweise stellte sich heraus, dass die Führung um eine Stunde vorverlegt worden war und man uns (und wohl etliche andere) nicht informiert hatte. Wir bekamen das Geld zwar zurück und auch kostenlosen Eintritt, aber dennoch hatte ich nicht mehr so das ganz fröhliche Lied auf den Lippen (Ich hasse es, wenn ein Plan schief geht ;)) Also haben wir uns per App durch das Schloss führen lassen. Durch meine schlechte Laune, war das Highlight allerdings der Cappuccino im Café - naja, die Aussicht und so war natürlich auch schön. Die Sonne ging langsam unter, das macht das Gebäude und die davor liegende Engelsbrücke noch fotogener. Zu Fuß war es dann von da nicht mehr so weit zum Piazza Navona.

Abendessen:
Da uns die Osteria da Memmo am ersten Abend so super gefallen hatte, sind wir hier heute nochmal hingegangen. Wieder war es richtig toll. Wir haben uns nochmal die Antipasti geteilt (für eine Person wohlgemerkt, wäre aber auch für fünf ausreichend). Danach gab es Kalbsschnitzelchen in Zitronensoße bzw. Marsalasoße. Und natürlich auch wieder richtig volle Gläser Wein. Bezahlt haben wir wieder um die 60 Euro.




Tag 5:
Da wir um 6.30 Uhr Richtung Flughafen mussten, hatten wir uns ein Taxi per mytaxi App vorbestellt. Das hat super geklappt und wie anfangs schon geschrieben, gab es durch die App 50% Rabatt auf den Fahrpreis.
 
Fazit

Was half mir also bei der Planung und währen der Tage in Rom.

Planung:
Vollkommen erschlagen von den Reiseführern und Infos aus dem Internet, war dann die App bzw. Webpage "Visit a City" absolut hilfreich. Wenn man übersieht, dass man hier natürlich teure Touren verkaufen will (was aber auch durchaus ok ist, wenn man so was buchen möchte), dann war die App ausschlaggebend mit Tipps für eine sinnvolle Tagesplanung. Es gab eine vorgefertigte Planung für 4 Tage, die ich auf meine Wünsche hin verändert habe. So wusste ich aber gut über die Entfernungen und etwaige Aufenthaltsdauer, wurde gewarnt, wenn die Öffnungszeiten mit meiner Planung kollidierte und gab mit erst überhaupt die Idee, was sinnvoll an einem Tag zu machen wäre (man muss sich ja nicht genau dran halten, weiß aber immer Bescheid). Ideal abzugleichen zwischen Laptop und Handys, sowie als Papierausdruck möglich. Aus der App heraus lässt sich auch per Google Maps oder Karten zu der nächsten Station navigieren. TopTip Nr 1 von mir.

Apps: hier fürs Iphone
Im Vorfeld habe ich mir für etwa 1 Euro die App "Pantheon" von D'Uva mit dem originalen Audioguide heruntergeladen und dort wunderbar über die Kartenansicht nutzen können.

Noch besser funktionierte die App "Museo Nazionale di Castel Sant'Angelo" von Eustema, ebenfalls die ofizelle App. Sie ist kostenlos und funktioniert wie ein Audioguide in der Engelsburg, allerdings wird das Handy geortet und man bekommt passend zum Aufenthaltsort den passenden Text vorgelesen.

Nicht so gut, aber immerhin zur Orientierung geeignet ist die App "ForumRomanumPalatine" von Excavation. Wir haben sie spontan für ca. 2,50 Euro gekauft, nachdem wir am Eingang vom Palatin keine Karte bekommen hatten und etwas desorientiert waren. Die Texte werden nur computergenertiert vorgelesen, das ist ermüdend, aber besser als nichts. Ein Buch/Audiguide mit Karte wäre besser.

Zur Orientierung mit den Bussen waren "BusRoma" von Paolo Godino und (eher sogar noch) "RomaBus" von Movenda. Man kann sehen, wann welcher Bus an welcher Haltestelle kommt und die Route tracken. An der Haltestelle war eh immer gut sichtbar, wann die Busse kommen, aber im Bus gab es oft keine Ansage mit der nächsten Haltestelle, so dass ich die Fahrroute in der App verfolgt habe, um zu wissen wo wir aussteigen müssen.

Am Flughafen verhalf uns "Rome Airports" von Aeroporti di Roma (also die offizielle App) zu einem schnellen, kostenlosen WLAN - nicht mehr und nicht weniger.

Wie schon beschrieben war "MyTaxi" von Reisen super geeignet um sich ein Taxi zu bestellen und zu bezahlen (hier mit Rabatt). Fahrten per Uber wären teurer gewesen.

Und dann natürlich "Google Maps", das uns komplett durch die Stadt navigierte, zielsicher auch die nächste Bushaltestelle mit der optimalen Busverbindung fand. Gut war allerdings auch, dass ich die Powerbank dabei hatte. :lol:

Hotel:
Das Rome Visits lag optimal am Piazza Navona (wo natürlich noch viele andere Hotels zu finden sind). Die Bushaltestelle, wo alle wichtigen Busse per Direktverbindung abfuhren (zum Kolosseum und Domus Aureum, zum Vatikan, zu einem Seitenarm der Via Appia Antica, genauer zur Katakombe St. Domitilla) war direkt vor der Tür. Alle beschriebenen Restaurants (sowie unsere Eisdiele) lagen im Umkreis von 350 Metern. Das Pantheon war etwa 3-4 Minuten entfernt und auch ansonsten lag es gut fußläufig zu erreichen. Das Hotel (bzw seine Lage) war eine optimale Wahl.

Tickets:

Da man sich bei nur vier Tagen eh nicht "treiben" lassen kann, wenn man vieles sehen möchte und wir sowieso nicht der Typ dafür sind, haben wir alle Tickets vorgebucht. Das Kolosseum, Forum Romanum und Palatin sowie das Domus Aurea war über coopculture zu buchen. Die Tickets für den Vatikan gab es bei museivatikani und die Engelburg hatte ich bei TicketOne gebucht (offizielle infos unter castelsantangelo). Das war deutlich preiswerter als über die vielen Touranbieter. Da diese sich aber bei Google besser verkaufen können, fand ich es teilweise sehr schwierig die offiziellen Anbieter zu finden.
Es hat sich sehr gelohnt alles vorgebucht zu haben. Wir hatten meistens direkt morgens eine feste Buchung, so dass man nicht den ganzen Tag unter Terminzwang stand. Wir hatten daher aber keine Wartezeiten. Die Führungen fanden wir durchweg super und sehr lohnenswert. Außerdem waren sie meist nicht teuer.

So, ich glaube ich bin durch. Ich hoffe, der ein oder andere kann ein paar Tipps für den ersten (oder nächsten) Rom-Aufenthalt nutzen.
LG
Kerstin
 
Ich weiß gar nicht, ob wir hier schon Bilder vom 5. Rang des Kolosseums haben (sorry falls ich etwas übersehen habe), vielleicht magst du doch das ein oder andere einstellen.

Mal sehen, ob das hier geht:
Rundumaufnahme Kolosseum Rang 5

Öffnet sich im neuen Tap bei Insta360. Eventuell muss man von Fisheye auf normal klicken.

Meine anderen Bilder weigern sich hier hochgeladen zu werden, da diese im HEIC Format sind. Die Essensbilder waren mit dem anderen Handy noch in jpg aufgenommen.
 
Danke für diese Innenaufnahme aus außergewöhnlicher Perspektive und mit Rundumblick. Funktioniert bei mir hervorragend.
HEIC lässt sich in JPEG konvertieren, siehe da.

Ich hatte vor fast 40 Jahren einmal die Gelegenheit zum obersten Rang hochzusteigen. Damals ging das kurze Zeit auch ohne Führung. Man fühlt sich dort oben wirklich klein, wie ein Sklave, für den dieser Rang vorgesehen war. Ich muss mal meine alten Dias sichten ob ich noch ein Foto finden kann.

Bei unserem Besuch vor zwei Wochen war das Kolosseum sehr voll. Zumindest im unteren Umgang fühlte man sich wie im 64er Bus. Für BEVA war das der letzte Besuch. Ich spiele noch mit dem Gedanken die Führung nach unten und oben einmal zu buchen.
 
Vielen Dank für deinen Bericht und deine Tipps insbesondere auch zu den Apps die du genutzt hast und zu den Führungen.

Dein Bericht ist auf jeden Fall wertvoll für andere Erstreisende, denn du zeigst uns wunderbar wie man Rom bei einem Erstbesuch erlebt und wie ihr euch durch die Stadt navigiert habt.

Das wird anderen Reisenden sicherlich helfen, denn es ist natürlich ein großer Unterschied, ob man schon x Mal in der Stadt war, oder sie neu entdecken muss.
 
Hallo,

mir gefällt dein Bericht auch. Besonders interessant finde ich die App für das Taxi. Deine Essensfotos finde ich klasse. So kann ich mir vielleicht endlich mal die Lokale merken.

Viele Grüße

Tizia
 
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