Trevi-Brunnen als Geldquelle

Simone-Clio

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Dieses Thema haben wir zwar bereits des Öfteren besprochen aber dieser zusammenfassende Artikel Wahrzeichen in Rom: Trevi-Brunnen als ewige Geldquelle | Reise*- Frankfurter Rundschau verdient wohl einen eigenen Thread, den wir zu gegebener Zeit mit aktuellen Meldungen ergänzen können.

Nutznießer war bislang die römische Caritas.

Die derzeitige Vereinbarung läuft noch bis Ende 2017. Anfang des Jahres gab es Gerüchte, wonach die Stadt das Geld in Zukunft für eigene Zwecke verwenden möchte. „Keine Münzen mehr für die Armen. Die Stadt Rom möchte das Geld aus dem Trevi-Brunnen jetzt selbst haben“, titelte die Zeitung „La Stampa“ im Februar. Die Einnahmen könnten dann beispielsweise für die Renovierung antiker Bauwerke verwendet werden, hieß es. Die Stadtverwaltung dementierte jedoch. (...)
„Der neue Bürgermeister wird darüber entscheiden müssen, was ab 2018 mit den Einnahmen aus dem Trevi-Brunnen passiert“, so der Caritas-Sprecher. Dieser dürfte aber angesichts der zahlreichen Probleme der Ewigen Stadt - von Korruption über Smog bis hin zum Verkehrschaos - zunächst dringlichere Themen auf der Agenda haben.
 
Neben etlichen Münzen mit Papst Franziskus seien auch zwei Gebisse und zahlreiche Sonnenbrillen entdeckt worden.
Dann muss die Caritas zu den Gebissen jetzt nur noch passende Träger finden ... immerhin kostet so ein Teil heutzutage doch ähnlich viel wie ein Kleinwagen, oder? :twisted:
 
Die Caritas verliert ab April 2018 das exclusive Recht auf die Münzen aus dem Trevi-Brunnen.

Caritas verliert Recht auf Münzen aus Trevi-Brunnen - religion.ORF.at

Bis 31. März wird die Caritas das Geld aus dem römischen Brunnen noch bekommen, bis dahin will die Gemeinde Rom entscheiden, wie die Münzen künftig verwendet werden sollen, berichteten italienische Medien am Freitag.Die Gemeinde Rom versprach, dass das ins Wasser geworfene Geld weiterhin für humanitäre Projekte verwendet werden soll. Seit 2001 bekam die Caritas die Münzen.
 
Geld aus dem Trevi-Brunnen geht künftig an Rom - SPIEGEL ONLINE

Jedes Jahr werfen Hunderttausende Rom-Besucher Münzen in den berühmten Trevi-Brunnen. Bisher ging das Geld an die Caritas, doch nun will die Stadtverwaltung in Rom die Münzen für die eigene Kasse behalten.

Wie römische Zeitungen berichten, will Bürgermeisterin Virginia Raggi das Geld aus der Fontana di Trevi ab April einem stadteigenen Fonds zuführen. Das soll auch für andere Brunnen der Stadt gelten.
Das liest sich m.E. schon ein wenig anders als gestern. Denn wenn das Geld erst einmal in irgendeinem stadtrömischen Säckel verschwunden (um nicht zu sagen "versackt" :twisted:) ist, dann halte ich - hehren humanitären Absichtserklärungen zum Trotz - seine anderweitige Verwendung für recht wahrscheinlich. Eingeschlossen die Möglichkeit, dass gewisse Leute (Stichwort "Mafia Capitale") es sich ganz einfach in die eigene Tasche stecken könnten.
 
Ich denke die Erdbenbenregion in Umbrien könnte das Geld dringend brauchen.

Das ist wohl richtig. Aber genauso könnten es sicher auch die Geflüchteten in Italien gut gebrauchen und die Obdachlosen und die .... Ich finde es eigentlich gut, wenn solche Gelder fest für eine caritative Organisation benutzt werden, die dann damit ja auch - natürlich mit Schwankungen in der Höhe - planen kann. Und wer weiß, ob das Geld, wenn von Jahr zu Jahr neu entschieden wird, nicht auch mal für den einen oder die andere Einflussreiche(n) zu Wahlkampfzwecken oder ähnlichem genutzt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie seit längerem angekündigt, geht das Geld aus dem Trevi-Brunnen ab April nicht mehr an die Caritas, sondern an die Stadtverwaltung von Rom.
Dann hoffen wir mal, dass auch dort verantwortungsvoll umgegangen werden wird mit diesem Geld - immerhin jeden Tag rd. 3.800 €.
Ogni giorno gli oltre 8 mila turisti che passano per il centro storico lasciano nello specchio d'acqua tra il Quirinale e via del Corso circa 3.800 euro al giorno.
Rom kann's brauchen; und Rom hat's auch wirklich verdient!
 
Nu' schau' einer an :eek: ... Rolle rückwärts: Fontana di Trevi, stop del Comune di Roma: "Le monete restano alla Caritas" - Repubblica.it.
Dietrofront. Le monetine della Fontana di Trevi verranno gestite dalla Caritas almeno fino alla fine del 2018. Lo stop, questione più diplomatica che pratica, arriva dalla giunta Raggi e ora va soltanto ufficializzato. Fino al 31 dicembre, dunque, la memoria di giunta firmata lo scorso ottobre dal vicesindaco Luca Bergamo e dall'assessora alle Politiche sociali Laura Baldassarre sarà sospesa (...) in realtà 1,4 milioni di euro l'anno.
Die Abmachung von Oktober 2017, die am Ostersonntag in Kraft treten sollte, wird ausgesetzt bis mindestens zum Jahresende 2018; die rd. 1,4 Millionen Euro gehen weiterhin an die Caritas.
 
.... bis mindestens zum Jahresende 2018; die rd. 1,4 Millionen Euro gehen weiterhin an die Caritas.
Das ist doch erfreulich! :thumbup:

Wenn es schon eine Änderung geben sollte, da wäre es eben gut, wenn es eine Festlegung gäbe, an welche Hilfsorganisationen. Eine Entscheidung von Jahr zu Jahr halte ich - wie schon oben erwähnt - für nicht gut! :evil:
 
Das Werfen wird weniger

Nach dem Flop der Zugangsbeschränkung zum Trevi-Brunnen und dem andauernden unzivilisierten Verhalten zu vieler Besucher hat die Stadt nun Absperrgitter aus Metall am Trevi-Brunnen aufgestellt, eine recht hilflose Massnahme, wie mir scheint.

Roma, a Fontana di Trevi arrivano le transenne. Calca sui gradini, rischio sicurezza - Repubblica.it
Und nun wird das Werfen weniger - allerdings nicht allein wegen der Gitter, d.h. der dadurch geschaffenen größeren Entfernung. Sondern natürlich tragen auch das Getümmel, Gedrängel und Geschubse vor dem Brunnen dazu bei, dass so manche Münze ihr Ziel verfehlt ... weswegen viele Touristen es dann lieber gleich bleiben lassen.
Drasticamente in calo il lancio di monetine, data la distanza, rito però al quale in molti non si sottraggono, tentando un lancio da lontano, che, complici spinte e calca, finiscono anche fuori bersaglio.
 
Nach einigem Hin und Her soll das Geld aus dem Trevi-Brunnen ab April 2019 tatsächlich nicht länger der Caritas zur Verfügung gestellt werden.

Fontana di Trevi, dal primo aprile le monetine non andranno più alla Caritas

I fondi ricavati con le monete, al netto di quanto necessario a finanziare l'ampliamento dei contratto di servizio di Acea, dovranno essere destinati prevalentemente a progetti sociali e per la parte restante alla manutenzione ordinaria del patrimonio culturale della città.

Ein Teil des Geldes soll in soziale Projekte der Stadt Rom fließen, ein anderer dem Unterhalt des kulturellen Erbes der Stadt dienen.
 
Wobei gerade Letzteres ja sicher gut in Einklang stehen dürfte mit der Intention der Rom-Besucher, welche die Münzen in den Brunnen werfen.
 
Dennoch hat die Argumentation viel für sich, die man im heutigen Repubblica-Artikel liest: Fontana di Trevi, il Campidoglio toglie le monetine alla Caritas.
(...) ballano un milione e mezzo di euro, stando al bilancio 2018. Una goccia nel mare del disastrato bilancio capitolino (...). Una mannaia per la Caritas che stima gli venga a cadere il 15 per cento del proprio bilancio (...).
Diese 1,5 Millionen pro Jahr, bemessen nach dem 2018-er Ergebnis, sind nur ein Tropfen im Ozean des desaströsen Kommunalhaushalts.
Hingegen für die Caritas ist der Verlust dieses Geldes ein heftiger Schlag ins Kontor - handelt es sich doch um ca. 15 % ihres Jahreshaushalts.
 
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