zu zweit in Rom

Romitis

Praetor
Stammrömer
Ich war noch in Gedanken in Rom und schrieb an meinem Reisebericht, erzählte und schwärmte ständig von dieser Stadt, als eine kurze Frage am Küchentisch gestellt, sich verselbständigte und zu einem konkreten Plan wurde - Rom zu zweit.

schon wieder Rom? - zuerst sah es so aus, als ob daraus nichts werden würde. Unsere Recherche im Internet ergab, daß der Nachtzug bis auf einen Termin ausgebucht war und als wir für diesen die Fahrkarten kaufen wollten, wurde uns gesagt, daß auch dieses letzte Schlafabteil nicht mehr zu haben sei. Allerdings machte die Angestellte der Bahn einen etwas überforderten Eindruck. Wir waren enttäuscht.
Am nächsten Tag versuchten wir unser Glück bei einer anderen Mitarbeiterin, die uns ohne Schwierigkeiten die gewünschte Reiseverbindung buchte.
Mich packte wieder das Reisefieber und ich plante zum ersten Mal

Rom zu zweit
25.8. - 2.9.2015

Die Bahnfahrt nach München verlief problemlos und pünktlich. Dort aßen wir etwas, kauften ein paar Zeitschriften und warteten auf die Bereitstellung des Nachtzuges. Dabei beobachteten wir viele kleine Mäuse, die auf dem Gleis hin und her flitzten. Nachdem der Zug endlich in den Bahnhof geschoben worden war, begann das übliche Gedränge. Wir bezogen unser Abteil und richteten uns für die Fahrt und die Nacht ein.
 
Spontane Ideen sind meistens die Besten :nod: Dadurch entfällt auf jeden Fall das ewige Überlegen, welche Unterkunft es sein soll, welcher Termin der günstigste wäre, usw. Dadurch entsteht eine ganz andere Art von Vorfreude, finde ich, und man lernt die Stadt anders kennen, wenn man sich auch mal "arrangieren" muss und nicht alles von langer Hand durchgeplant ist.

Bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht :nod:
 
Ja, spontane Einfälle sind oft die Besten.
Die Unterkunft war klar und ich wollte meinem Mann einfach mal zeigen, was ich bisher allein angesehen hatte. Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten fand ich aber auch ein paar schöne Straßen und Plätze (und Kirchen :)), die ich vorher nicht kannte.
 
Letzters überrascht mich ja auch immer wieder. Obwohl ich nun schon oft hier war entdecke ich immer wieder was Neues.

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Mittwoch, 26. August

In Rom kamen wir mit Verspätung an.
Das Wetter war warm und sonnig und auf ein Taxi brauchten wir nicht lange zu warten. Mein Mann war sofort vom römischen Verkehr und seinen unsichtbaren Regeln fasziniert. Ich machte mir während der Fahrt Gedanken, ob wir unser Hotel in der Via della Conciliazione mit dem Auto erreichen würden - heute war Generalaudienz. Mit diesem Großereignis hatte ich noch keinerlei Erfahrung. Mit dem Taxi konnten wir nicht zum Hotel fahren, hinter uns kamen weitere Autos und in dieser Aufregung wollten mir die richtigen Sätze nicht einfallen. Ich erklärte irgendwie, daß das Hotel einen Eingang durch den Garten hat und wir fuhren durch die Porta S. Spirito bis zum Borgo S. Spirito.
An der Rezeption wurden wir herzlich empfangen. Da wir unser Zimmer noch nicht beziehen konnten, stellten wir unser Gepäck ab und machten uns gleich zu einem ersten Spaziergang auf. Eine Weile gingen wir durch die Gassen des Borgo. Unser Frühstück im Zug war schon sehr zeitig gewesen und wir hatten Sehnsucht nach einem Cappuccino. Zu meiner Freude war das "Porta Castello" am gleichnamigen Platz geöffnet und wir begannen unseren Urlaub mit einer Pizza und köstlichem Cappuccino.
Zurück im Hotel bekamen wir unseren Zimmerschlüssel für ein Zimmer in der 4. Etage. Freudig überrascht stellten wir fest, daß unser "Zimmer" eine Suite war und genossen erst einmal den Blick in den Garten und auf die Kirche dahinter.

Am Nachmittag waren die Menschenmassen, die die Generalaudienz besucht hatten, verschwunden und ich konnte einen ungestörten Blick auf den Petersdom werfen. Wir gingen aber Richtung Engelsburg, über die Engelsbrücke und schließlich zum Corso Vitt. Emanuele II.
Dort gibt es ein Geschäft für Tierfutter und -zubehör. Davor sitzt dieser lustige Hund mit Pizza und Bier.



Wie immer zog es mich zur Chiesa Nuova.
Während mein Mann sein erstes römisches Eis aß, sahen wir uns auf dem Platz vor der Kirche um.


Auch in der Kirche machten wir einige Fotos.


Es waren nur ein paar Besucher in der Kirche und wir konnten uns in aller Ruhe umsehen. Hier kam mir die Idee, bei dieser Reise den kleinen Engeln in den Kirchen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.


Nur ein paar Schritte weiter ist der Arco della Chiesa Nuova.


Unser Weg führte uns durch kleine Gassen u. a. zu S. Maria dell´ Anima, der Piazza Navona und S. Andrea della Valle.


Am späten Nachmittag machten wir eine Cappuccino-Pause im "Rosso Pomodoro" am Largo di Torre Argentina. Hier war auch eine gute Gelegenheit ein Stilles Örtchen aufzusuchen.
Gegenüber am Katzenforum war nichts von Restaurierungsarbeiten zu bemerken, nur ein paar Gerüste standen herum. Wir umrundeten den Platz und blieben immer wieder stehen, um die in der Sonne dösenden Katzen zu fotografieren.


Warum an diesem Säulensockel die Schrift auf dem Kopf steht?

Eigentlich hätte sich jetzt ein schönerer Rückweg durch die Via Arenula und am Tiber entlang angeboten, aber wir wollten noch für´s Abendessen einkaufen. Deshalb gingen wir den Corso zurück und dort in einen Supermarkt mit gutem Angebot.

Zu späterer Stunde, als es langsam dunkel wurde, gingen wir noch einmal zur Engelsburg und zum Petersplatz.


Hier beendeten wir unseren ersten gemeinsamen Tag in Rom.



 
Hallo Romitis,

Wir gingen aber Richtung Engelsburg, über die Engelsbrücke und schließlich zum Corso Vitt. Emanuele II.
Dort gibt es ein Geschäft für Tierfutter und -zubehör. Davor sitzt dieser lustige Hund mit Pizza und Bier.




Dieses Geschäft habe ich im Vorübergehen auch wahrgenommen. Herzlichen Dank für die Fortsetzung deines Reiseberichts :nod:.

Lieben Gruß
Padre
 
Hallo Padre,

ich fand die Idee mit dem Plüschhund einfach witzig und freute mich jedesmal, wenn daran vorbei kam. Ich glaube, der saß im letzten Jahr auch schon dort.

Den Bericht schreibe ich gleich weiter.

Viele Grüße
Romitis
 
Donnerstag, 27. August

Für heute hatten wir eine größere Stadtbesichtigung geplant und so verließen wir nach dem Frühstück das Hotel.
Bei S. Maria in Traspontina gegenüber war die Tür geöffnet und so begannen wir den Tag mit einem Blick auf die Madonna del Carmine und die wunderschöne blaue Kuppel.


Nachdem wir uns am Zeitungskiosk mit Busfahrkarten versorgt hatten, warteten wir an der Piazza Pia auf den 40er Bus und fuhren bis zur Piazza Venezia.


Hier erklärte ich meinem Mann "unseren" Besichtigungsplan für den Tag, beschrieb die Ziele und Richtungen, dann gingen wir zuerst die Treppe zum Kapitolsplatz hinauf. In aller Ruhe sahen wir uns um und genossen den Blick auf die Stadt.

Wir gingen noch ein Stück weiter hinauf und und besuchten den Santo Bambino in S. Maria in Aracoeli. In dem kleinen Raum drängten sich zu viele Menschen und wir sahen uns erstmal in der Kirche um.


Draußen auf der Aussichtsterrasse des Vittoriano war es inzwischen schon sehr heiß und die Sonne strahlte von einem wolkenlosen Himmel. Hier konnte mein Mann seine Kamera und den Zoom ausgiebig testen.




Eine Weile kämpfte ich mit mir, ob ich mit dem Aufzug noch höher fahren soll. Als ich aber den Abstand zwischen Gebäude und Aufzug sah, über den ein kurzer Steg führt, verließ mich doch der Mut. Auch mein Mann wollte nicht unbedingt hinauf und so blieben wir lange auf der unteren Terrasse und genossen den Blick in alle Richtungen.




 
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Auch von der Treppe, die von der Kirche S. Maria in Aracoeli steil hinunter führt, hat man einen schönen Blick.


Am Brunnen vor dem Senatorenpalast fanden wir eine freie Bank und beobachteten das Treiben auf dem Kapitolsplatz.


Im Museum gab es eine Sonderausstellung


und eine Gruppe, die schon länger auf dem Platz gesessen hatte, packte Transparente aus und begann ihre Demonstration. Uns wurde es zu unruhig. Ich warf noch schnell einen Blick auf Marforio durch die offene Tür


bevor wir am Nasone unsere Wasserflaschen füllten und weiter gingen.


Unser nächstes Ziel war das Kolosseum
Auf dem Weg dorthin blieben wir immer wieder stehen und sahen auf die Reste des Forum Romanum und den Palatin.
Etwas abseits auf der rechten Seite der Via dei Fori Imperiali entdeckten wir die alte Kirche Santi Cosma e Damiano. Von den Mosaiken in dieser Kirche hatte ich schon gehört und so war ich besonders froh, daß sie geöffnet war.






Auch einen sehr schönen und ruhigen Kreuzgang gibt es hier.



Das letzte Stück des Weges bis zum Kolosseum ist durch eine Baustelle und Zäune eingeengt. Hier drängen sich die Menschenmassen und viele bleiben stehen und betrachten die Schautafeln, die an den Bauzäunen angebracht sind.

Auch am Kolosseum ist großer Andrang und die Menschen stehen in langen Warteschlangen am Eingang. Wir umrunden langsam das Amphitheater und sind etwas enttäuscht. Auf einer Mauer machen wir eine Pause und haben einen schönen Blick auf den Konstantinsbogen und den Tempel der Venus und der Roma.






 
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Wir gehen die Via dei Fori Imperiali zurück und sehen auf die Kaiserforen. Von der Trajanssäule ist auch mein Mann fasziniert. Wie immer sind die Bänke unter den Bäumen ein beliebter Ruheplatz, aber wir haben Glück. Von unserer Bank aus können wir die Darstellungen auf der Säule gut erkennen und den Verkehr und die Menschen auf der Straße beobachten.

Auf dem Weg in Richtung Marcellustheater gönnen wir uns ein Eis.
Bevor wir das Theater erreichen biegen wir rechts ab und gehen an
S. Maria in Portico in Campitelli vorbei. Bald darauf sind wir am Schildkrötenbrunnen, gehen durch die Via dei Falegnami weiter und kommen an der Piazza B. Cairoli heraus. Auf den Bänken unter großen Bäumen könnte man schön schattig sitzen, aber die vielen Tauben auf den Ästen beunruhigten uns. Ein Stück gehen wir am Tiber entlang. Hier gibt es immer wieder schöne Ausblicke. Dann biegen wir in die Via Giulia ein.


Im "Assunta Madre", einem Restaurant, deren Spezialität Meerestiere sind, schwimmen Hummer in einem Becken. Etwas weiter am Vicolo della Moretta steht ein Feigenbaum, dessen überreife Früchte einfach abfallen und liegen bleiben.


In der Via Giulia sind nicht viele Menschen unterwegs, auch auf den Steinbänken sitzen heute keine schwatzenden Frauen wie bei meinem letzten Gang durch die Straße. Alle Tore zu den Innenhöfen sind geschlossen und so ergeben sich auch keine Einblicke hinter die strengen Hausfassaden.

Auf dem Weg zum Hotel fotografieren wir noch diese interessante kleine Straße (ich weiß nicht mehr wo genau).


Den späten Nachmittag verbringen wir bei Cappuccino und leckeren Keksen im Hotelgarten.
Am Abend schlendern wir durch die Gassen des Borgo und essen Pasta im "Porta Castello". Dazu gibt es den herrlichen roten Hauswein.
 

Wie es scheint, war auch bei euch die Beleuchtung der Apsis noch defekt. Schade, es würde das Mosaik noch merklich aufwerten. Nichtsdestotrotz ein sehr schöner und vor allem unterschätzter Ort.


Damit hast du absolut recht. :thumbup::nod:

Ich glaube bei mir war die Beleuchtung übrigens auch noch defekt, denn mein Bild ist noch dunkler geraten, als das von Romitis.
 
Die Farben waren trotzdem sehr schön und leuchtend.
Vielleicht kam von hinten genug Licht in die Kirche. Durch die Glasscheibe kann man doch hinunter in den Tempel sehen und dort war das große Tor geöffnet.


Noch eine Anmerkung
- ich füge in meinen Bericht meine eigenen und auch die Fotos, die mein Mann mit seiner Kamera gemacht hat, ein
 
Kapitolsplatz, Aracoeli, Terrasse des Vittoriano, Santi Cosama e Daminano, Schildkrötenbrunnen und die Via Giulia ... Ein wunderschöner Spaziergang, der mir viel Freude beim Nachgehen gemacht hat :nod:.
 
Danke an Padre und Pasquetta für Eure nette Rückmeldung.

Auch mir macht das Schreiben des Berichts viel Freude.
Ein bischen graust es mich vor dem Augenblick, wenn die letzte Zeile geschrieben sein wird. Jetzt beim Sichten und Vergleichen unserer Fotos bin ich noch mittendrin in Rom.
Unsere Besichtigungstouren waren meistens sehr entspannt, mit vielen Pausen und nicht zu vielen Kilometern.
Wir haben beide viel fotografiert, was bei dem blauen Himmel und den nie enden wollenden Motiven viel Spaß gemacht hat. Abends haben wir dann unsere Aufnahmen verglichen.

Bald folgt der nächste Bericht.
An diesem Tag sind wir nicht viel gelaufen und in der Nähe des Hotels geblieben.
 
Liebe Romitis,

wieder ein Reisebericht von dir mit interessanten Beobachtungen und schönen Fotos. Bin gespannt wo du uns noch hinführst?!

Freu mich auf mehr...

Tizia
 
Danke Padre für das farbenprächtige Foto.

Liebe Tizia,
ich freue mich, daß Dir mein Bericht gefällt.
Laß Dich überraschen, wohin wir am nächsten Tag gegangen sind.
Es war nicht weit... Links und rechts vom Hotel...
 
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