Frage: Piemont & Ligurien - Tipps gesucht.

nummis durensis

Censor
Stammrömer
Hallo ihr lieben,

tatsächlich muss unsere geliebte Stadt dieses Jahr bei mir ganz weit hinten anstehen. Nun ist ja vor einigen Wochen "Beli" sozusagen in mein Leben getreten - gestern wurde er dann ganz offiziell "getauft" :lol:

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Wir haben schon einige schöne Touren hinter uns; ein paar Wochenenden in der Eifel und zuletzt knappe zwei Wochen auf Ameland. Was soll ich sagen: Ich bin super zufrieden. :nod:

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Nun steht im September die erste grössere Tour an, und ich bin mitten in der Reiseplanung. Drei Wochen insgesamt - die erste Woche wird mich ins Wallis führen; u.a. Rhonetal, Val Ferret, Lötschental. Von dort aus geht es dann über den Simplon nach Norditalien. Erstes Etappenziel dort ist der Lago d'Orta, wo ich zwei Nächte einplane.

Dann ist noch alles offen. Meine grobe Reiseroute sieht folgendermassen aus:

Vom Lago d'Orta weiter südlich. Vielleicht in die Umgebung von Parma, denn ich möchte sehr gerne nach Brescello (Filmfans wissen sofort, warum).

Südlichstes Ziel wird Cinque Terre (drei eingeplante Nächte) sein; evtl. noch Lucca, aber weiter südlicher werde ich nicht fahren. So sind auch Pisa und Florenz für einen späteren Besuch vorgemerkt. Weniger ist mehr, und ich möchte mich in den knapp zwei verbleibenden Wochen nicht hetzen, sondern lieber wenige Ziele intensiv erkunden.

Von dort aus an der ligurischen Küste entlang; evtl. bis Imperia, wo es einen schönen Agricultura-Campingplatz gibt. Weiter bzw. zurück dann über Alba, evtl. einen Abstecher nach Riserva Naturale Speciale e Area Attrezzata Pian del Re (ergo dort, wo der Po beginnt ;) )

Letzte Station dann das Aosta-Tal, bevor es wieder nach hause geht.

Wie schon gesagt, ist dies nur eine ganz grobe Route, die noch umgestellt werden kann.

Tja, Reiseführer und Infos im Netz gibt's reichlich, und schon ist die Reizüberflutung perfekt. Daher frage ich euch, ob ihr vielleicht ein paar ganz besondere Tipps parat habt. Der ein- oder andere wird sich ja evtl. im Piemont und in Ligurien recht gut auskennen. Dementsprechend sind natürlich auch dort gesammelte Erfahrungen - ob positiv oder negativ - ebenfalls willkommen.

Liebe Grüsse
Rainer
 
Herzlichen Glückwunsch zu Beli! Er sieht echt gut aus :nod:

Zum Reisegebiet kann ich nicht viel sagen, da ich dort noch nicht war. Als Camper treibt mich eher die Frage um, ob du nur Stellplätze, oder Campingplätze aufsuchen wirst.
 
Dankeschön, pecorella :)

Ich ziehe CP vor. Meist bin ich allein unterwegs, da geben Campings doch ein sichereres Gefühl. Hier in der Eifel hätte ich mit Stellplätzen aber auch kein Problem. Kommt halt immer auf den Gesamteindruck an.

Mit meiner mum im Schlepptau wären Stellplätze in Italien sowieso tabu - sie würde tausende Tode sterben.

In Italien würde ich aber selbst zu Zweit nicht unbedingt auf unbewachten Stellplätzen nächtigen.

Liebe Grüsse
Rainer

PS. Auf Ameland hat es nicht ganz so viele Schafe wie auf Texel, aber beim ersten "Kontakt" musste ich natürlich gleich an dich denken... ;)
 
Hallo Rainer,

ich könnte ein paar wenige Tipps für Ligurien, speziell Imperia beisteuern, da ich Ende August 2010 mit einem Freund und seinem Neffen in Imperia war. Wir hatten dort für 1 Woche eine Ferienwohnung gemietet und sind mit dem PKW angereist.

Imperia selbst ist "mittelhübsch" ;), der Hafenbereich ist ganz nett, der Strandbereich (insbesondere der öffentliche Strand) ist eher unspektakulär und inbesondere auch nicht besonders groß.
Viel zum Angucken gibt es in Imperia nicht. Mir sind eigentlich nur die großen Hinweisschilder auf das Olivenöl-Museum in Erinnerung, was wir allerdings nicht besichtigt haben.

Auch die Strandabschnitte in den Nachbarorten in Richtung Genua waren nicht besonders hervorzuheben.

Empfehlenswert ist ein Ausflug in die Berge zu den Tropfsteinhöhlen (Grotte di Toirano ? Wikipedia), die sehr spektakulär sind. Weitere Informationen auch auf der offiziellen Homepage: Le Grotte di Toirano
Der Eintritt inkl. ca. 90 minütiger Führung ist nicht ganz günstig, unser Vermieter hatte aber in der Wohnung Flyer mit Rabattgutscheinen ausgelegt, die noch ein paar € einsparten.

Ebenfalls sehenswert ist der kleine mittelalterliche Bergort Castelvecchio di Rocca Barbena: Google Maps
Vgl. auch Castelvecchio di Rocca Barbena ? Wikipedia

Wir haben dann noch einen Ausflug nach Monaco gemacht und auf dem Rückweg einen Zwischenstop in Èze ? Wikipedia (zwar sehr touristisch, aber dennoch sehenswert).

Gruß

humocs
 
Nur mal Interesse halber: Gibt´s in den Cinque Terre Cambingplätze ? Wir sind vor Jahren mal da durchgewandert und für mich wäre das auch jetzt ein lohnendes Ziel; aber es kam mir so vor, daß selbst die Fahrt mit einem "normalen" PKW dorthin nicht ganz unproblematisch sein könnte.
LG
 
Dankeschön, pecorella :)

Ich ziehe CP vor. Meist bin ich allein unterwegs, da geben Campings doch ein sichereres Gefühl. Hier in der Eifel hätte ich mit Stellplätzen aber auch kein Problem. Kommt halt immer auf den Gesamteindruck an.

Mit meiner mum im Schlepptau wären Stellplätze in Italien sowieso tabu - sie würde tausende Tode sterben.

In Italien würde ich aber selbst zu Zweit nicht unbedingt auf unbewachten Stellplätzen nächtigen.

Liebe Grüsse
Rainer


Das beruhigt mich Rainer! Denn gerade in den letzten Tagen häufen sich die Meldungen über gestohlene Reisemobile und Wohnwagen.

PS. Auf Ameland hat es nicht ganz so viele Schafe wie auf Texel, aber beim ersten "Kontakt" musste ich natürlich gleich an dich denken... ;)

:]:]:] :thumbup::thumbup::thumbup:
 
Hallo humocs,

super, vielen Dank für die Tipps. Bei Imperia ging es mir eigentlich nur um diesen schönen Agricampeggio, von wo aus ich Umgebung erkunden möchte. Dabei hört/sieht sich der von dir benannte Bergort sehr gut an, der kommt gleich mal auf die Liste.


hallo Friedrich,

im NP der Cinque Terre gibt es keine CP, und das ist auch gut so. Aber nördlich gibt es doch zahlreiche, und viele liegen unweit des Bahnhofs, so dass man in bequem mit dem Zug in den NP reisen kann. Ich hoffe nur, dass die Campings Mitte September nicht ganz so voll sind wie in der Hauptsaison (davon berichtete mir ein Kollege).


hallo Bärbel,

ja, im Kastenwagen-Forum bekomme ich so einiges mit, was Einbrüche und Diebstähle betrifft. Da bin ich lieber auf der sicheren Seite und zahle ein paar Euronen mehr.

Kurz noch zu den "Wohnmobilhäfen": Viele haben den Charme eines Supermarktparkings - bloss eben ohne Supermercato. Für eine Zwischenübernachtung ist es ja ok, aber Camping stelle ich mir einfach etwas naturnaher vor. Ausnahmen gibt es natürlich auch, so bin ich erst gestern auf diesen hier direkt in meiner Gegend gestossen. Leider sind die wirklich schönen auch oft übervoll. Das gibt auf der anderen Seite natürlich auch eine gewisse Sicherheit. Aber ich scheue mich davor, meinen Camper auf solch einem Teil stehen zu lassen, um dann auf Stadtbesichtigung zu gehen.

Aber interessant, wo man die Stellplätze überall findet: Hier zum Beispiel bei Crissolo.

Grüsse
Rainer
 
Ich wäre da auch lieber auf der sicheren Seite. Die paar Euro mehr sind gut investiert, wenn man an den Ärger denkt.

Auf Facebook suchen verzweifelte Camper momentan täglich nach ihren geklauten Fahrzeugen.

Weiterhin viel Spaß bei der Planung. Wir fahren im September für 3 Wochen an den Gardasee ;)
 
Hallo humocs,

super, vielen Dank für die Tipps. Bei Imperia ging es mir eigentlich nur um diesen schönen Agricampeggio, von wo aus ich Umgebung erkunden möchte. Dabei hört/sieht sich der von dir benannte Bergort sehr gut an, der kommt gleich mal auf die Liste.
Zu Campingplätzen kann ich wenig sagen, mir sind nur einige im Vorbeifahren auf unseren Ausflügen aufgefallen. Man sieht ja auf den Fotos auf der verlinkten Website auch gut, dass Vieles an der ligurischen Küste in die steil ansteigenden Hänge gebaut ist - die flachen Küstenstreifen sind meist sehr schmal. Wir haben beim Ausflug nach Monaco auf dem Rückweg auch mal ein Stück Küstenstraße SS1 (Via Aurelia) befahren, da gab es viele schöne Ecken, wo man im Gegensatz zur Autobahn E80 auch mal anhalten konnte.

Auch die umliegenden Orte von Castelvecchio sind teilweise sehenswert. Wir haben auch noch einen Zwischenstop in Bardineto gemacht, die ausgewiesene Steinpilz-Hochburg in Ligurien. Leider war zu unserer Reisezeit wohl noch nicht Saison.

In Castelvecchio ist es im örtlichen kleinen Cafe/Dorfkneipe ganz nett. Wir wurden beim Hinsetzen erstmal ausgiebig von den beiden "Dorfältesten" gemustert, die Platzwache in dem Cafe schoben. :D;)
 
Vielleicht noch als kleiner Tipp am Rande: Fahrt keinesfalls mit dem Camper in Richtung Ortskern von Castelvecchio, die Straßen sind exterm eng, vernünftige Parkplätze nahezu nicht vorhanden und Wendemöglichkeiten ebenso rar. Das historische Zentrum erreicht man mit einem PKW gar nicht. In dieser Straßenschleife gibt es einen Parkplatz mit genügend Platz - auch für größere Fahrzeuge: Google Maps
 
Auch die umliegenden Orte von Castelvecchio sind teilweise sehenswert. Wir haben auch noch einen Zwischenstop in Bardineto gemacht, die ausgewiesene Steinpilz-Hochburg in Ligurien. Leider war zu unserer Reisezeit wohl noch nicht Saison.

In Castelvecchio ist es im örtlichen kleinen Cafe/Dorfkneipe ganz nett. Wir wurden beim Hinsetzen erstmal ausgiebig von den beiden "Dorfältesten" gemustert, die Platzwache in dem Cafe schoben. :D;)

Die Seite ist klasse, und da werde ich noch 'ne Zeit blättern. :thumbup:

Ja, die Ortskerne sind oft sogar mit dem PKW unmöglich zu erreichen. Da hatte ich mal die Erfahrung in einem Bergdörfchen zwischen Lago d'Orta und Lago Maggiore gemacht. Mein damaliges Autochen passte noch so gerade durch die Gassen. So weit wie möglich werde ich eh den ÖPNV nutzen. Von vielen Campingplätzen fährt der Bus direkt ins Orts/Stadtzentrum bzw. haben sogar einen eigenen shuttle.

Zum Glück ist Beli mit 540 cm so gross/klein, dass er noch auf PKW-Parkplätze passt. Das hat unschlagbare Vorteile, wie ich bereits mehrmals erfahren habe.

Nochmals danke :)

Grüsse
Rainer
 
Hallo Rainer,

wenn du mit deinem Beli den Lago d'Orta vom Nordufer erreichst, kann ich dir einen Halt in Omegna empfehlen, wo jeden Donnerstag der Markt in malerischer Lage am Seeufer stattfindet.
Auf dem Weg nach Süden ist dann Orta San Giulio ein sehr idyllischer Ort mit der Klosterinsel Isola San Giulio und dem zum Weltkulturerbe gehörigen Sacro Monte D'Orta. Auf diesem wird in 20 Kapellen das Leben des Hl. Franziskus von Assisi mit lebensgroßen Figuren dargestellt.

Brescello wird dich als Filmfan begeistern. Du bewegst dich quasi in der Filmkulisse. Du findest jede Menge Örtlichkeiten, die dir vertraut vorkommen werden und immer noch genauso aussehen wie zur Drehzeit. Vergiß auch nicht den Bahnhof in Guastalla und eine Wanderung oder Fahrt am Damm des Po entlang.
Als Start empfehle ich dir das Museum mit viel Bild- und Informationsmaterial, sowie originalen Filmgegenständen.

Wenn du dich für Giuseppe Verdi interessierst, bietet sich ein paar Kilometer zuvor Busseto mit Roncole Verdi und Sant' Agata an, voll mit Lebensstationen des Meisters. (bei Bedarf gerne noch Ausführlicheres)

Für die Cinque Terre solltest du deinen Campingplatz möglichst nahe an den Orten wählen, (vielleicht gibt es in Monterosso einen) und dann mit dem Zug die einzelnen Orte besuchen. Das hätte den Vorteil, dass du bleiben kannst bis die Tagestouristen, die von den Schiffen ausgespuckt werden, sich wieder verzogen haben.
Ihre Schönheit entfalten die Cinque Terre, wenn sie wieder den Einheimischen und den dort wohnhaften Touristen gehören.

Viel Spass wünscht
Bixio :)
 
Nur ein kurzer Zwischenruf:
Vielleicht in die Umgebung von Parma, denn ich möchte sehr gerne nach Brescello (Filmfans wissen sofort, warum).
Zwar bin ich von der Einstufung als "Filmfan" sicher weit entfernt ... aber das weiß ja sogar ich auf Anhieb. :proud: 8)

Im Übrigen macht dein BELI einen wirklich netten Eindruck. :nod:
 
Hallo Bixio,

ich bin vor langer Zeit am Lago d'Orta (Orta San Giulio) gewesen. Zwar nur einen Tag, habe ihn aber in bester Erinnerung. Viel beschaulicher als sein grosser Nachbar.

Monterosso hat keinen CP, da es ja mitten im Nationalpark liegt. Einige Plätze dann wieder in/um Levanto; da hatte ich mir bereits zwei mögliche Kandidaten zurechtgelegt. Einer liegt fussläufig zum Bahnhof, wäre also super praktisch.

Mit dem Camper lernt man einfach wieder, dass Fahrrad bzw. ÖPNV eine hervorragende Alternative darstellen. Ich habe auch lange überlegt, die Fahrräder mitzunehmen, aber mich dann doch dagegen entschieden.


hallo Gauki :)

Dankeschön. Ja, ich geniesse ihn auch in allen Zügen. Vor allem jetzt an den Sommerwochenenden bin ich ständig unterwegs. Zwar habe ich immer mein Zeltchen verteidigt, muss aber jetzt zugeben, dass ein festes Bett doch etwas ganz anderes ist. Ich geniesse das jetzt als Luxus und denke noch über einen Sticker für Beli nach...

"Früher musste ich auch ins Hotel." :lol:

Grüsse
Rainer

PS. Als Filmfan würde ich mich sicher nicht bezeichnen, aber die Don Camillo's haben einfach was. Mein dad hat sie auch geliebt..........
 
Na, dann stets buon viaggio mit deinem "Luxus"-Beli. :D :thumbup:

In der Tat zählen Don Camillo und Peppone auch in meinen Augen zu den dauerhaft strahlenden Sternen am Film-Firmament. 8)

25.gif

 
Danke :thumbup::):thumbup:

Ach, nächstes Jahr wird's dann wirklich die Toskana, mein ursprünglicher Plan. Dann darf ich allerdings keine Woche vorher durch Heidi und Ziegenpeter's Revier turnen. Da genau liegen aber viele Erinnerungen, und vor allem hab' ich's meiner mum versprochen.

Und nach Rom fahre ich ganz sicher auch dann. Das habe ich nämlich auch versprochen. 8)

Jetzt fehlt eigentlich nur noch das Pensionsalter... alles andere habe ich beisammen. :lol:

Grüsse
Rainer
 
Bezüglich Brescello darf ich Dich auf meinen seinerzeitigen Reisebericht
"Emilia-die unbekannte Region" - verweisen. Da beschreiben wir das heutige Brescello verhältnismäßig ausgiebig und - zugegeben- ungeschönt.
 
So weit wie möglich werde ich eh den ÖPNV nutzen.
Da bin ich mal auf Deine Erfahrungen abseits des Shuttles gespannt. Wir haben an einem Aufentahltstag einen Versuch unternommen, mit dem ÖPNV von Imperia in einen der Nachbarorte zu kommen. Nur gekommen ist da kein Bus und für die ausführliche Auseinandersetzung mit dem lokalen ÖPNV fehlte uns dann doch die Zeit. Zu den abgelegeneren Orten in den Bergen war es noch deutlich komplizierter, da die Busse noch seltener fuhren. Wir waren jedenfalls froh, dass wir ein Auto hatten. ;)
Ich stelle mir aber bei ausreichend Zeit eine Zugfahrt entlang der Küste als recht schön vor.
 
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