Eine besondere Romreise

Am Mittwoch, 3.8.2016, machte ich einen wiederholten Versuch, die Moschee von Rom zu besuchen. Dieses Mal sollte es gelingen.
Wie man dieses Ziel per ÖPNV erreicht, haben wir doch vor einiger Zeit mal beschrieben in irgendeinem Reiseplanungsberatungsthread (es wurde aber dann, glaube ich, auf eine künftige Romreise verschoben): Der TO dieses Threads wird deinen Bericht darüber wohl mit besonderem Interesse verfolgen. ;)
 
(...) links und Mitte: Fontana di Papa Giulio III am Palazzetto di Pio IV
rechts: die schöne Fontana delle Tre Conche
Na, na ... hast du jetzt zwei potentielle Adventsrätsel gekillt? :D ;);)

Ein bisschen schon. Zumindest hatte ich mir das überlegt und von dem rechten einen Ausschnitt fotografiert.

Andererseits hatte ich natürlich gehofft dass ein Forista genauere Informationen zu den Brunnen liefert und von daher bin ich Pasquetta dankbar für die Links.
 
Ich merke schon, beim Fahrradfahren durch Rom hast Du auch immer wieder den "besonderen Blick" auf das, was "neben der Route" liegt ;). Und da es schade wäre, diese schönen Brunnen nicht zu benennen, ergänze ich mal:

links und Mitte: Fontana di Papa Giulio III am Palazzetto di Pio IV
rechts: die schöne Fontana delle Tre Conche

Ich war früher ab und zu mal im Parioli-Viertel unterwegs, habe aber leider keine besonderen Erinnerungen mehr daran... :? Darum gefallen mir Deine Eindrücke davon!

Liebe Pasquetta,

Danke für deine anerkennenden Worte und die Links. Auch wenn sie in italienischer Sprache sind so kann ich dennoch einiges herauslesen.

Ich finde Parioli insofern interessant weil dort eine etwas wohlhabendere Schicht der römischen Bevölkerung lebt und da ich mich für römisches Leben interessiere war das einfach ein Glücksfall. Hinzu kommt dass ich dieses Mal über Airbnb gebucht hatte und quasi in einer WG gelandet war. Mein Gastgeber konnte mir über fast alles Auskunft geben und so unterhielten wir uns auch über dieses Quartiere.

Wie ich bereits zuvor durch die Lektüre des Buches: "Die Villen und Gärten Roms" vom Deutschen Kunstverlag erfahren habe sind die Quartieri Flaminia und Parioli zwar außerhalb der historischen Stadtmauern aber die Adeligen hatten dort ihre Villen und Jagdparks. Viel ist davon nicht übrig geblieben. Allein die Vorstellung ist für mich interessant.
 
Es war schon sehr schade, dass deine große Unternehmenslust und Bereitschaft, auch ganz ungewöhnliche Aktivitäten zu starten, nach so kurzer Zeit schon ausgebremst wurde.
Ich wünsche dir sehr, dass du das Versäumte recht bald nachholen kannst!
 
Es war schon sehr schade, dass deine große Unternehmenslust und Bereitschaft, auch ganz ungewöhnliche Aktivitäten zu starten, nach so kurzer Zeit schon ausgebremst wurde.
Ich wünsche dir sehr, dass du das Versäumte recht bald nachholen kannst!

Vielen Dank, das ist ganz lieb von dir! Es kommt bestimmt irgendwann die Zeit wo das möglich ist.
 
5. bis 9. Tag

Am Donnerstag, 4.8.2016 konnte ich vor Schmerzen nicht aufstehen. Deshalb blieb ich erst mal im Bett. Meinen Gastgeber informierte ich über meine Situation. Ich muss sagen bei all dem Drama mit meinen Beschwerden hatte ich riesen Glück mit meinem Gastgeber und der gesamten WG. Per WhatsApp konnte ich mich melden wenn ich etwas brauchte. Es stand immer frisches Wasser an meinem Bett. Obst besorgte mir einer der Männer aus der WG da er in einer Obstabteilung arbeitete. Wenn gekocht wurde und das war meist am Spätnachmittag oder abends dann gabs für mich auch eine Portion. In den ersten Tagen setzte ich mich noch zu den anderen an den Esstisch aber ab Samstag ging auch das nicht mehr. Außerdem schaute mein Gastgeber täglich bei mir vorbei für eine kleine Unterhaltung. Das war super weil wir viele interessante Themen hatten und es mich ablenkte. Außerdem lernte ich so etwas mehr Italienisch. Natürlich war Rom unser Hauptthema aber auch die verschiedenen Regionen Italiens.

An diesem Donnerstag hatte ich die Idee dass mir der Physiotherapeut vielleicht helfen könnte. Flavio rief dort an, vereinbarte einen Termin und brachte mich mit meinem Smart hin und auch wieder zurück. Mal abgesehen von den starken Schmerzen war es wirklich schön von einem Römer durch die Stadt kutschiert zu werden.

Nach der Therapie war es schlimmer als vorher und wir entschlossen uns am Abend in die Ambulanz auf der Tiberinsel zu fahren. Flavio brachte mich hin, blieb bis die Anmeldung erfolgt war und wollte mich später abholen wenn ich fertig war. Die Wartezeit war lang und da ich nicht lebensgefährlch krank war musste ich im grünen Bereich warten. Dann gab es noch den gelben Bereich für die dringenderen Fälle und den roten Bereich für die Schwerkranken. Die wurden natürlich zuerst behandelt. Das System fand ich gut auch wenn ich deshalb lange warten musste. Die Ärztin und der Krankenpfleger waren sehr nett. Wir sprachen Italienisch und Englisch und irgendwie klappte die Kommunikation ganz gut. Ich bekam eine Spritze. Es wurde nachgefragt ob es mir besser ginge und für den Moment war das auch so. Ich konnte gehen. Nachdem ich Flavio angerufen hatte machte ich mich auf den Weg.

Wer sich an das letzte Adventsrätsel erinnert der weiß vielleicht noch dass pecorella ein Bild von dem Brunnen im Kreuzgang des Hospitals Fatebenefratteli auf der Tiberinsel eingestellt hatte. Die Ambulanz ist noch dahinter und der Weg zum Eingang ist weit. Als ich endlich draußen war waren auch die Schmerzen wieder da.

Unten am Tiber waren Stände aufgestellt und es wurde gefeiert. Ich stellte mich an den Beginn der Brücke und unterhielt mich kurz mit einem Sicherheitsmenschen. Dann wartete ich einfach. Plötzlich bekam ich weiche Knie und dann bin ich zusammengesackt. Ich weiß nur noch dass ich am Boden saß und Passanten mich fragten ob alles o.k. ist. Ich war ganz verdattert und sagte ja, alles o.k. Zum Glück kam gerade Flavio angefahren. Mit mir war gar nichts o.k., mein Knie tat weh und mein Kreislauf spielte verrückt. Nun ja, es war Hochsommer in Rom, abends um halb elf waren es noch 28 Grad.

Also zurück in die Ambulanz und erneutes Warten. Flavio blieb bei mir und sorgte für mich. Überhaupt soviel Hilsbereitschaft und Anteilnahme wie ich an diesem Abend erlebte war rührend. Die gleiche Ärztin war immer noch im Dienst und ich bekam eine Infusion. Ich glaube gegen 1:30 Uhr waren wir zurück.

Am nächsten Tag, dem Freitag, machte ich mir ernsthaft Gedanken wie ich zurück nach Deutschland kommen könnte. Dank Facebook kamen verschiedene Tips und einer war entscheidend: nämlich die Frage nach einem KFZ-Schutzbrief. Ich erkundigte mich bei meinem Automobilclub und siehe da, ich hatte so einen Schutzbrief. Der Rücktransport sollte von Krankenhaus zu Krankenhaus erfolgen. Deshalb dachten wir uns wenn ich mit einem Sanitätsauto ins Krankenhaus gebracht werde dass ich dann auch eingewiesen werde. Also wurde am Samstag der Krankenwagen bestellt. Ihr glaubt es nicht aber die Sanitäter waren bei der Hitze mit über 30 Grad in voller Montur eingepackt wie im Winter, die taten mir leid. Flaminia gehört zum Einzugsgebiet des ospitale Santo spirito beim Vatikan, also ging es dort hin. Eine sehr nette Sanitäterin passte auf mich auf.

Ehrlich, trotz der Schmerzen war es ein echtes Erlebnis mit Martinshorn ins Krankenhaus gebracht zu werden. Ich sagte " Il suono di Roma" was mir die Sanitäterin bestätigte.

Die Ambulanz von Santo Spirito ist leicht zu erreichen, die Wartezeiten kurz und die Behandlung eher schroff. Aber man gab sich Mühe. Ich bekam eine Infusion mit einem Schmerzmittel. Das dauerte Stunden und half kein bisschen. Eine Aufnahme in die Klinik erfolgt nur wenn man lebensgefährlich erkrankt ist oder eine ärztliche Einweisung hat. Beides traf bei mir nicht zu. Es war zum verzweifeln :(

Die deutsche Botschaft konnte mir auch nicht helfen. Als ich auf meiner Trage vor Schmerzen und Hilflosigkeit weinte kam ein Patient zu mir um mich zu trösten. Das fand ich ganz lieb. Auch das Personal hatte Mitleid und brachte mich noch einmal zum Arzt. Aber es half alles nichts, ich konnte nicht bleiben. Flavio holte mich ab und brachte mich zurück.

Ich schilderte die Situation meiner Versicherung. Von den Ambulanz-Besuchen hatte ich Berichte mitbekommen. Die habe ich fotografiert und per Mail geschickt. Der Medizinische Dienst sollte sich damit beschäftigen. Und tatsächlich, die Deutschen wichen eher von ihren Prinzipien ab wie die Italiener. Ihr glaubt nicht wie sich die Mitarbeiter von der Gesundheitsabteilung meines Autoclubs engagierten um meinen Rücktransport zu organisieren. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, so ziemlich genau um Mitternacht :lol: bekam ich die Nachricht dass ich mit dem Krankenwagen in das Krankenhaus in meinem Wohnort zur Weiterbehandlung gebracht werde. Ein Fahrer für meinen Smart wurde auch mit organisiert. Ich war sehr erleichtert.

Am Dienstag, meinem offiziellen Abreisetag, sollte der Transport erfolgen.

Und so verbrachte ich die Tage auf meinem Zimmer mit Ausblick auf den Balkon.



Manchmal schaffte ich es auch mich draußen hin zusetzen.


Im Hof wurde ein Auto repariert


und gegenüber vor einem Bürogebäude stand ein Masarati. Den hab ich zwar nicht fotografiert, dafür meine kleine römische Welt.


Im übrigen habe ich die Fahrten mit Flavio als private Stadtrundfahrten verstanden und mich riesig gefreut als wir z.B. an der Engelsburg vorbei fuhren. Nur beim Kolloseum sind wir nicht vorbei gekommen und auch sonst vermisste ich so einiges wie z.B. das Pantheon.

Dafür wurden regelmäßig frische Blumen ins Zimmer gestellt


und das Essen war auch sehr lecker. Ich lag im Bett und aß wie in der Antike halb im Liegen. :twisted:


In den Tagen bis zur Abreise half dann doch noch ein Schmerzmittel ein wenig, welches mir die Ärtzin auf der Tiberinsel verschrieben hatte. Ansonsten fand ich das Internet sehr hilfreich. Viele von euch haben mich begleitet und nach gefragt. Freunde und Verwandte haben mich unterstützt und mir lustige Videos zur Erheiterung geschickt.

Ein wenig bange war mir vor der langen Heimfahrt aber das war völlig unnötig. Ich hatte das beste Team was man sich denken kann. :thumbup: :thumbup: :thumbup:
 
Ich erinnere mich noch lebhaft an diese Tage, an denen wir viel Kontakt über Whatsapp hatten und auch telefonierten.

Die Erleichterung war schon groß, als endlich dein Rücktransport fest stand und sogar das Smartchen mit heim durfte.

Das sind ja so Situationen, die wünscht man niemandem und wenn man dann so wie du ganz alleine unterwegs ist, ist alles ja noch ein wenig schwieriger, als wenn ein Reisepartner dabei ist, der irgend etwas regeln kann.

Jedenfalls hast du vorab und gang unwissend eine hervorragende Unterkunft gewählt, zumindest war das ein wenig Glück im Unglück.
 
Ich erinnere mich noch lebhaft an diese Tage, an denen wir viel Kontakt über Whatsapp hatten und auch telefonierten.

Die Erleichterung war schon groß, als endlich dein Rücktransport fest stand und sogar das Smartchen mit heim durfte.

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Jedenfalls hast du vorab und gang unwissend eine hervorragende Unterkunft gewählt, zumindest war das ein wenig Glück im Unglück.

Das stimmt und ich bin so dankbar dass du mich so wunderbar unterstützt hast. Das tat einfach gut. ❤️
 
Mamma mia! ;) - da hast Du ja allerhand mitgemacht, liebe Tizia. So spannend sich der Bericht liest und so interessant die Einblicke in das "römische Gesundheitswesen" sind, das muss man ja nicht unbedingt erlebt haben in bella Roma. Hoffentlich kannst Du Deine (Rücken-)Beschwerden dauerhaft ganz auskurieren.


Na, na ... hast du jetzt zwei potentielle Adventsrätsel gekillt? :D ;);)
Ein bisschen schon. Zumindest hatte ich mir das überlegt und von dem rechten einen Ausschnitt fotografiert.

Andererseits hatte ich natürlich gehofft dass ein Forista genauere Informationen zu den Brunnen liefert und von daher bin ich Pasquetta dankbar für die Links.

Hierzu möchte ich Dir doch noch mitteilen, dass es nicht in meiner Absicht lag, Dir ein evtl. Adventsrätsel zu "vermasseln". Soweit - bis zum Advent - habe ich nicht gedacht.

Und außerdem bin ich sicher, dass Du noch andere Bilder von weniger bekannten Ecken Roms "in petto" hast. ;) Und - falls es wieder zu einem Adventsrätsel unter der Leitung seines bewährten Schöpferteams Angela und BEVA kommen sollte, die Beiden wollen ja vor dieser Rätselzeit nochmal nach Rom fahren :~ und werden dann vermutlich mit einer reichen Beute unbekannter und schwer zu erkennenden römischen Ansichten aufwarten, falls anderen die diesbezügliche Foto-Ausbeute ausgehen sollte :D :twisted:...
 
Mamma mia! ;) - da hast Du ja allerhand mitgemacht, liebe Tizia. So spannend sich der Bericht liest und so interessant die Einblicke in das "römische Gesundheitswesen" sind, das muss man ja nicht unbedingt erlebt haben in bella Roma. Hoffentlich kannst Du Deine (Rücken-)Beschwerden dauerhaft ganz auskurieren.

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Hierzu möchte ich Dir doch noch mitteilen, dass es nicht in meiner Absicht lag, Dir ein evtl. Adventsrätsel zu "vermasseln". Soweit - bis zum Advent - habe ich nicht gedacht.

Liebe Paquetta,

Danke für deine mitfühlenden Worte.

Was das Adventsrätsel angeht so hatte ich da zwar mal etwas in Erwägung gezogen doch eigne ich mich herzlich wenig zum Rätsel raten und noch weniger zum Rätsel aufgeben. Das überlasse ich doch lieber den Spezialisten, sonst macht es keinen Spaß. Also hast du wirklich gar nichts "vermasselt".
 
Liebe Tizia,
ich wusste zwar von Deiner römischen Gesundheits-Pechsträhne, aber nicht die ganzen Einzelheiten. So ein Glück im Unglück mit Deinen tollen Vermietern!

@Pasquetta:
Ja, ich habe den BEVA schon vorgewarnt, dass er sich auf das Adventsrätsel einstellen muss in Rom. [emoji1]
 
Liebe Tizia,
ich wusste zwar von Deiner römischen Gesundheits-Pechsträhne, aber nicht die ganzen Einzelheiten. So ein Glück im Unglück mit Deinen tollen Vermietern!

@Pasquetta:
Ja, ich habe den BEVA schon vorgewarnt, dass er sich auf das Adventsrätsel einstellen muss in Rom. [emoji1]

Hihi, da ich ja fast zeitgleich mit Angela in Rom bin, werde ich ihr heimlich hinterher spionieren, damit ich beim Adventsrätsel ordentlich angeben kann :lol::lol::lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Tizia,
ich wusste zwar von Deiner römischen Gesundheits-Pechsträhne, aber nicht die ganzen Einzelheiten. So ein Glück im Unglück mit Deinen tollen Vermietern!

Da hast du vollkommen recht! Ich weiß nicht wie es anders gegangen wäre. Nachdem wir soviel zusammen erlebt haben ist der Kontakt bis heute erhalten geblieben. Und ich werde immer wieder gefragt, wann ich wieder komme ...
 
Und solltest du noch mal medizinische Nothilfe in Anspruch nehmen müssen,denke bitte daran, das Netzwerk dieses Forums ist groß... S's Schwestern sind beides Ärztinnen....
 
10. Tag Abreise

Morgens um 7:15 Uhr klingelte mein Handy und der Ambulanzwagen für die Heimfahrt kündigte sich an. Das Team war am Tag zuvor angereist und hatte in Rom übernachtet und wollte mich gegen 8:00 Uhr abholen. Ich habe Flavio Bescheid gesagt, gefrühstückt und mich fertig für die Abreise gemacht.

Die Männer waren pünktlich. Mein Gepäck samt Fahrrad wurde in den Smart verfrachtet. Nick, ein Hühne, sollte das kleine Auto zurück nach Deutschland bringen. Zuerst war ihm etwas mulmig aber im Laufe der langen Reise wuchs seine Begeisterung für den kleinen Flitzer und Wochen später musste ich sogar noch einen kleinen Strafzettel bezahlen. In Köln ist er uns nämlich davon gefahren und war vor uns da :lol:

Tim stellte sich als mein persönlicher Arzt vor :thumbup: und Stefan war unser Fahrer. Die Herren stellten sich natürlich alle mit ihren Nachnamen vor aber ich fand es einfacher mit den Vornamen.

Ich verabschiedete mich von Flavio und seinen Kumpels und dann wurde ich im Auto verfrachtet und festgezurrt, das empfand ich schon fast als freiheitsentziehende Maßnahme :~ aber es half ja nichts, schließlich sollte ich sicher reisen. Bequem war es nicht bei den Schmerzen gerade und still liegen zu müssen, aber das war nur am Anfang so.


Der Ambulanzwagen war ein ganz schickes Teil. Abgetönte große Scheiben im Dach, an den Seiten und im Heck. So konnte ich sowohl den Himmel als auch die Landschaft durch die wir fuhren, betrachten. Und natürlich hatte ich immer mein Smartchen im Blick.


Bei unserem ersten Stop war ich noch nicht wirklich gehfähig. Die Männer schoben mich samt Trage die Rampe zur Raststätte hinauf. Bis dato war mir noch gar nicht aufgefallen dass die Behinderten-Toiletten so leicht zu erreichen sind (außer in Deutschland). Mit uns war auch eine Japanische Reisegruppe angekommen. Die staunten nicht schlecht als sie mich sahen. Es war aber auch abenteuerlich. Irgendwie musste ich wegen dieser skurrilen Situation grinsen.

Während der gesamten Fahrt wurde ich von meinem persönlichen Arzt bestens betreut. Endlich bekam ich die richtigen Schmerzmittel. Außerdem verstanden wir uns gut und hatten eine Menge zu erzählen. Unter anderem erfuhr ich von den Motorrad-Ralleys in Marokko wo nach den Erzählungen vornehmlich die Italiener an den Hinweisschildern vorbeirrasen ohne sie zu beachten und dann im Nirgendwo landen. Und das wiederholt sich offensichtlich. ;) Jedenfalls halfen sowohl die Medikamente als auch die unterhaltsame Ablenkung. Und so ging es mir bei jedem Stop besser. Zuletzt konnte ich schon mit der Unterstützung der starken Männer an meiner Seite selber gehen. Die drei waren wirklich super!!!

Nachts um 1:00 Uhr kamen wir nach einer fast staufreien Fahrt in Remscheid an. Mein Smart war sicher im Parkhaus untergebracht. Ich war mehrfach angekündigt worden so dass der Neurologe bereit stand als wir ankamen.


Nun hieß es Abschied nehmen und das fiel mir gar nicht leicht. Wenn man so eine lange Fahrt zusammen überstanden hat und ich dabei soviel Hilfe erfahren habe dann ist die Dankbarkeit groß.

Meine "Männer" machten sich mit dem Ambulanzwagen auf die Heimreise. Sie hatten noch ca. 600 km vor sich bis sie zuhause waren.

Für mich ging die Odysee weiter da der diensthabende Neurologe meinte dass ich unbedingt operiert werden und dafür in ein anderes Krankenhaus gebracht werden müsste. Nun mussten Sanitäter geweckt werden die mich noch etwas verschlafen weiter transportierten. Im nächsten Krankenhaus war ich nicht angemeldet worden und so musste auch da erst der Arzt geweckt werden. Bis der kam war es drei Uhr geworden und mir ging es wieder deutlich schlechter. Um vier Uhr lag ich schließlich mitsamt Kleidung in einem Bett.

Die Untersuchungen zeigten dass ich nicht operiert werden musste. Nachdem keiner so richtig etwas mit mir anzufangen wusste konnte ich am nächsten Tag mit der Weiterbehandlung durch meinen Orthopäden entlassen werden.

Zuhause ist es einfach schöner wie im Krankenhaus! Und ich wurde auch schon sehnlichst erwartet :nod:

 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Tizia, die Erleichterung war sicherlich groß, als du endlich abgeholt wurdest, sogar bei mir :nod:

Deine Heimfahrt habe ich ja fast live samt Bildern damals mitverfolgt und auch heute, genau so wie damals, amüsiere ich mich über das Bild von deinem dich verfolgenden Smartchen.

Aber es zeigt auch, dass die Schmerzmittel endlich wirkten, sonst hättest du bestimmt nicht diese Aufnahmen machen können.

Ich wünsche dir, dass du bald mal wieder die Gelegenheit zu einer Romreise haben wirst. Vielleicht reicht es noch nicht zu großen Besichtigungen, aber schon das Flair auf einer Piazza oder in den Gassen zu genießen, das römische Leben zu spüren, den Klang der Stadt zu hören, alleine das macht einen ja schon glücklich.
 
Liebe Tizia, die Erleichterung war sicherlich groß, als du endlich abgeholt wurdest, sogar bei mir :nod:

Deine Heimfahrt habe ich ja fast live samt Bildern damals mitverfolgt und auch heute, genau so wie damals, amüsiere ich mich über das Bild von deinem dich verfolgenden Smartchen.

Aber es zeigt auch, dass die Schmerzmittel endlich wirkten, sonst hättest du bestimmt nicht diese Aufnahmen machen können.

Ich wünsche dir, dass du bald mal wieder die Gelegenheit zu einer Romreise haben wirst. Vielleicht reicht es noch nicht zu großen Besichtigungen, aber schon das Flair auf einer Piazza oder in den Gassen zu genießen, das römische Leben zu spüren, den Klang der Stadt zu hören, alleine das macht einen ja schon glücklich.

Es ist einfach schön, dass beim Schreiben dieses Berichtes die vielen positiven Erlebnisse nun überwiegen. Und auch du wieder intensiv daran teilnimmst. :nod:

Ja, du hast recht mit deiner fast schon poetischen Aussage über Rom. Eines Tages werde ich in die urbs zurückkehren, da bin ich mir sicher. 8)
 
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