Vatikan/Papst: Papst Franziskus trennt sich von Kardinal Müller

Zusatz: Papst entlässt Leiter der Glaubenskongregation - Menschen - FAZ

---------- Beitrag ergänzt um 08:24 ---------- Vorangegangener Beitrag um 07:27 ----------

Zusatz:
Dass sich der Papst nun von ihm trennt, hat der Vatikan noch nicht offiziell bestätigt. Es ist eine Nachricht, die einem Erdbeben gleicht und doch mit einigem Vorlauf kommt. Welche auf ihn folgt und welche Folgen die Personalie haben wird, für das sorgsam austarierte Gleichgewicht im Vatikan – das weiß zur Stunde wohl nur der liebe Gott.
 
Na solange er nicht wieder nach Regensburg zurück geht.
Aber vielleicht tauscht er ja den Posten mit Woelki?:~
 

Albert Schmid, Vertrauter des früheren Regensburger Bischofs, bestätigt die Personalie. ... "Der Vatikan wird sich am Montag äußern", sagt der frühere Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken, Albert Schmid. Er hatte in der Sache mit Müller telefoniert.


---------- Beitrag ergänzt um 12:43 ---------- Vorangegangener Beitrag um 12:10 ----------

"Der Vatikan wird sich am Montag äußern", ...

Hat sich schon geäußert:
Vatikan - Bollettino pubblico 01-07.2017
Conclusione del mandato quinquennale del Prefetto della Congregazione per la Dottrina della Fede e nomina del successore Il Santo Padre Francesco ha ringraziato l'Eminentissimo Signor Cardinale Gerhard Ludwig Müller alla conclusione del suo mandato quinquennale di Prefetto della Congregazione per la Dottrina della Fede e di Presidente della Pontificia Commissione “Ecclesia Dei”, della Pontificia Commissione Biblica e della Commissione Teologica Internazionale, ed ha chiamato a succedergli nei medesimi incarichi Sua Eccellenza Reverendissima Monsignor Luis Francisco Ladaria Ferrer, S.I., Arcivescovo titolare di Tibica, finora Segretario della Congregazione per la Dottrina della Fede.
Der Nachfolger: Luis Francisco Ladaria Ferrer

 
Tja ... nachdem er dieses Jahr ja schon seine Teilnahme am Pfingstritt abgesagt hat, wird er nun auch von seinem vatikanischen hohen Ross heruntersteigen muessen. :~
Wenn man dabei nicht aufpasst, kann man auch ganz schön abstürzen :nod:.
In der Tat. :~

Und nicht umsonst verwendet auch die Mittelbayerische ein Photo vom Pfingstritt. :twisted:
Von jeher bereits war Prof. Wolfgang Beinert mir stets sehr sympathisch; und auch hier bringt er es m.E. wieder einmal sehr gut auf den Punkt:
Der Theologe Wolfgang Beinert sprach nach der Entlassung des Kardinals von einer „Strafe“. „Das ist eine Entlassung ins Nichts“, sagte der ehemalige Hochschulprofessor der Deutschen Presse-Agentur. „Wo wollen Sie so einen Mann hintun?“ Es gebe keine adäquate Lösung. Zumal Müller mit 69 Jahren für einen Kardinal recht jung und arbeitsfähig sei.​
 
... und er will zunaechst mal vor allem die ganze Sache kleinreden, wie in dem Artikel zu lesen.

Aber nicht umsonst gibt auch Radio Vatikan die Stellungnahme von Prof. Wolfgang Beinert wieder, die ich gestern aus der Mittelbayerischen zitiert habe - sowie diese beiden anderen Regensburger Reaktionen:
Der Regensburger Generalvikar Michael Fuchs sagte gegenüber der „Mittelbayerischen Zeitung" (Sonntagausgabe), die Umbesetzung in der Glaubenskongregation komme sehr überraschend. Für eine Stellungnahme sei es noch zu früh.
Anders äußerte sich Fritz Wallner, der frühere Vorsitzende des Regensburger Diözesanrats der Katholiken, das mit dem damaligen Bischof Müller manche Konflikte ausfocht. „Für mich ist es keine Überraschung, dass es so gekommen ist", sagte Wallner. „Während seiner zehn Jahre als Bischof von Regensburg hat er wiederholt gezeigt, dass er aufgrund seiner mangelnden sozialen Kompetenz nicht zusammenführen kann, sondern eher zerstört. Warum sollte dies in Rom in der neuen Aufgabe anders gewesen sein?"
GV Fuchs hat's offenbar tatsaechlich die Sprache verschlagen :twisted: - was mich nicht wundert: angesichts sowohl seiner Person wie auch seines Postens, auf den ja Mueller ihn gehievt hat.

Und fuer Wallner ist es eine spaete Genugtuung - die ich gut verstehen kann.
 
Von jeher bereits war Prof. Wolfgang Beinert mir stets sehr sympathisch ...​

(Für "Sympathisanten" ;)) noch etwas von Prof. Beinert zum Thema.

und auch hier bringt er es m.E. wieder einmal sehr gut auf den Punkt

Franziskus hat den Präfekten der Glaubenskongregation, den deutschen Kardinal und früheren Bischof von Regensburg, Gerhard Ludwig Müller, entmachtet. Der Regensburger Dogmatiker Wolfgang Beinert sagt: Müller habe in Zweifel gezogen, dass Franziskus "Papst kann". Seine "Hardliner-Haltung" sei nicht die des Papstes.

Wolfgang Beinert im Gespräch mit Christiane Florin
 
M.E. ist diesen luziden und ausgewogenen Ausfuehrungen von Prof. Beinert :thumbup: nichts mehr hinzuzufuegen.
 
M.E. ist diesen luziden und ausgewogenen Ausfuehrungen von Prof. Beinert :thumbup: nichts mehr hinzuzufuegen.

Das stimmt in jedem Fall. Was mich nur wundert, ist nicht Beinert ein enger Freund von Ratzinger? Mir war als ob ich sowas mal gehört hätte.
Da erinnerst Du Dich korrekt. Nachfolger von Josef Ratzinger auf dem Lehrstuhl in Regensburg und Mitglied im Schülerkreis, vgl.
Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.– Stiftung • Kuratorium.

Gruß
tacitus
 
Dem sie nahegehen muessten - jedenfalls nach Meinung des Artikelschreibers.
Allerdings halte ich dieselbe fuer gleichermassen verfehlt wie diese seine grammatische Konstruktion. Jedenfalls in dem Sinne, wie ich seine Aussage verstehe: Altpapst Benedikt muesse sich nun graemen ueber den Rauswurf eines "Protegés" - und diesen Akt evtl. gar deuten als einen Affront sich selbst gegenueber.

Sondern mit allen Freunden, mit denen ich zwischenzeitlich darueber gesprochen habe, bin ich mir einig:
Ein solches "Lagerdenken" duerfte dem souveraenen und moderaten Geist Benedikts durchaus fremd sein.
 
Das Thema scheint leider noch lange nicht ausgestanden zu sein:


Und noch dazu:
... ist nicht Beinert ein enger Freund von Ratzinger? Mir war als ob ich sowas mal gehört hätte.

Da erinnerst Du Dich korrekt. Nachfolger von Josef Ratzinger auf dem Lehrstuhl in Regensburg und Mitglied im Schülerkreis, vgl.
Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.– Stiftung • Kuratorium.
Beinert kam bereits 1966 in Tübingen mit Ratzinger in (engen) Kontakt und hat 1971 in Regensburg auch bei ihm sich habilitiert. Und wenn ich richtig informiert bin ;), dann war er ab 1972 Prof. in Bochum. - Aber das ist ja auch nicht so wichtig und hat nichts mehr mit diesem Thread zu tun...


Sondern mit allen Freunden, mit denen ich zwischenzeitlich darueber gesprochen habe, bin ich mir einig:
Ein solches "Lagerdenken" duerfte dem souveraenen und moderaten Geist Benedikts durchaus fremd sein.

Das denke ich auch und halte es eher mit Prof. Beinert:
Es gibt nur einen Papst und der heißt im Moment Franziskus. Und der hat die Verantwortung für die Kirche. Und muss sie so führen, wie er das für richtig hält vor Gott und vor seinem Gewissen. Und das ist nun eine andere Form der Regierung, der hat andere Prioritäten als sein Vorgänger, der das Gleiche tun musste, nach seinem Gewissen und nach bester Verantwortung vor Gott das Amt zu führen. Das sind Unterschiede, die hat es immer gegeben. Kein Papst war der Klon seines Vorgängers. Das ist also etwas Normales, zumal ja auch gesellschaftliche und theologische Veränderungen da sind. Schon seit langem, die bis jetzt nicht beachtet wurden, die der Papst Franziskus aber nun aufnimmt und zu antworten versucht, wie das seine Pflicht ist.
....
Und das gab es in der Kirchengeschichte noch nie, dass der Papst ein Klon seines Vorgängers ist. Wenn Sie etwa den Unterschied zwischen Johannes XXIII. oder Paul VI., also noch nicht lang zurückliegende Pontifikate sehen, dann ist doch etwas Ähnliches festzustellen.
 
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