Bericht: Sardinien, eine Küstenrundfahrt zu zweit

7. Tag
Oristano und Umgebung

In Oristano und Umgebung stehen ein paar sehr schöne Kirchen, zwei davon wollte ich mir anschauen und natürlich auch im Städtchen bummeln gehen.

Nach einem netten Besuch in einer Bar mit großem Unterhaltungswert (un spettacolo grande) wie wir beide fanden, wirklich lustig :lol: fuhren wir weiter nach Oristano und konnten fast direkt neben der Kathedrale in einem Parkhaus (Tiefgarage) parken.

Meine Nichte begleitete mich zunächst doch dann ging sie bummeln und ich hatte Zeit und Ruhe für mich allein um den Raum auf mich wirken zu lassen und alles zu betrachten. Das habe ich sehr gerne so.

Die Kathedrale wurde 1228 von lombardischen Architekten und Steinmetzen für Mariano di Torres gebaut. Das war die Zeit als Sardinien in Judikate unterteilt war. In Oristano herrschte das Fürstentum Arborea. Aus diesem Geschlecht ging auch die berühmte Eleonora d´Arborea hervor die 1392 eine Gesetzessammlung herausgab die wegweisend für ganz Sardinien war.




Doch zurück zum Duomo. Ich fand einen wunderschönen Innenraum vor der mit vielen Feinheiten das Auge faszinierte.

















Meine Nichte und ich gingen noch einwenig in Oristano bummeln. Wir brauchten warme Sachen denn es hatte im Vergleich zu den vergangenen Tagen einen Temperatursturz gegeben. Es war zudem stürmisch und wir waren froh dass von den Windgeschwindigkeiten am Morgen mit 85 Km/h nur noch die Hälfte übrig geblieben ist, sonst wären wir auch gar nicht gefahren, zu gefährlich :nod:

So fuhren wir an einem der alten Wehrtürme vorbei


weiter zur Sinis-Halbinsel, zunächst nach San Giovanni di Sinis. Dort steht eine der ältesten Kirchen Sardiniens die außerdem zu meinen Lieblingskirchen zählt. Warum das so ist weiß ich selbst nicht. Seit ich das erste Mal dort war zieht es mich immer wieder dahin.

Hier nun einfach ein paar Bilder von dieser Kirche aus oströmischer Zeit




Die Seitenschiffe mit Seitenaltar.


Das Mittelschiff und der Altarraum


Und noch ein paar Details


Von außen sieht die Kirche für mein Empfinden sehr orientalisch aus.





Nach diesem sehr schönen Kontrast zweier wunderschöner Kirchen wie sie unterschiedlicher nicht sein können folgte noch ein kleiner Ausflug durch das Naturschutzgebiet der Sinis-Halbinsel.








Aufgrund des stürmischen Wetters hatten sich die Flamingos offensichtlich ins geschützte Schilf zurück gezogen, jedenfalls konnten wir keinen einzigen Flamingo sehen was ich sehr schade fand.

Normalerweise sieht es im Herbst in den Salzseen der Sinis-Halbinsel so aus wie auf diesem Foto vom Oktober 2011.




Die Landschaft ist einfach einzigartig und ich war sehr glücklich dass wir wenigstens noch eine kleine Fahrt mit dem Auto durch diese Gegend gemacht haben.

Überhaupt, so muss ich zugeben, habe ich mich überwiegend kutschieren lassen. Ich und ein Auto mit Schaltgetriebe fahren haben nämlich meine Nichte und ich übereinstimmend als wenig entspannt empfunden. :~

Nach diesem Ausflug habe ich mich zuhause ausgeruht und Koffer gepackt. Meine Nichte hat derweil ihren Freund besucht. Am Abend wurde ich bekocht und es gab ein schönes Abschiedsessen.

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Am nächsten Morgen um kurz nach sechs fuhren wir zum Flughafen nach Caglieri.​

Fazit: Sardinien ist eine sehr vielfältige Insel und in diesem Urlaub haben wir uns auf wenige Aspekte begrenzt. Natürlich spielte auch unsere Familie dabei eine wichtige Rolle. Es war eine schöne gemeinsame Zeit gewesen und wir haben viel zusammen erlebt. Das hat uns gut getan.

Und noch eines zum Schluss: Rom ist überall! Wer will kann auf Sardinien soviel römische Spuren finden wie man es sich kaum vorstellen kann. Ich vermute dass allein die Straßen die wir benutzt haben schon teilweise in römischer Zeit vorhanden waren denn das war eine römische Spezialität, Straßennetze anlegen um alles gut beherrschen und problemlos und schnell strategische Orte erreichen zu können.

Über die Schnellstraße erreichten auch wir problemlos den Flughafen und nach einem letzten Caffè in der Bar hieß es endgültig Abschied nehmen.

Trotz eines pünktlichen Startes dauerte der Flug länger als geplant weil der Gegenwind laut Ansage des Flugkapitäns bei ca. 200 km/h lag.

Nach einer glücklichen Landung am Köln/Bonner Flughafen ging es endgültig zurück nach Hause wo ich schon erwartet wurde. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also diese Felsformationen - bin ganz baff, zum wiederholten Male in dem Bericht. Muss in Natura ja noch viel beeindruckender sein. 8O
 
Der Duomo ist wirklich sehr schön liebe Tizia! Und wie so oft sieht man den Kirchen von außen nicht an, welche Pracht sie bereit halten
 
Der siebte Tag und damit der letzte Berichtsteil ist fertig!

Ich danke allen Lesern fürs Begleiten dieser Küstenrundfahrt und hoffe dass es euch nie langweilig geworden ist.

Mir hat es Spass gemacht und so hoffe ich euch auch.

Viele Grüße

Tizia
 
Schade, dass auch diese Reise nun zu Ende ist. Ganz besonders die Ausflüge in die Natur habe ich sehr genossen. Diese ist sehr reizvoll.
 
Herzlichen Dank für diesen tollen Bericht, liebe Tizia. Mir geht es wie Ludovico, ich bin überaus beeindruckt von den Eindrücken aus der Natur, die Du uns präsentiert hast. Aber auch die Faszination, die eine so einmalige Kirche wie San Giovanni Di Sinis ausstrahlt, kann ich mir gut vorstellen. Jedenfalls will ich auch mal nach Sardinien.:D

Schön außerdem wie persönlich Du den Bericht illustriert und beschrieben hast. :thumbup::nod:
 
Vielen Dank für eure postings.

@ pecorella: Die Kirchen sind wirklich sehr interessant und vielseitig. Es freut mich dass sie dir auch gefallen.

@ Ludovico: Die Natur ist auf Sardinien wirklich einzigartig. Es freut mich dass dir meine Fotos etwas davon vermitteln konnten.

@ pehda: Es freut mich sehr dass dein Interesse an einem Sardinienbesuch erwacht ist und ich hoffe dass dein Wunsch bald in Erfüllung gehen kann.

Viele Grüße

Tizia
 
Liebe Tizia,
schade, daß Dein interessanter Reisebericht schon zu Ende ist.
Aber auch die schönste Reise ist leider mal vorbei.

Es freut mich, daß Du eine so schöne Zeit auf Sardinien hattest. Gutes Wetter, lecker Essen, nette Menschen, eindrucksvolle Natur und Euer Auto wurde zum Glück schnell repariert. :)

Die Bilder von der alten Kirche San Giovanni di Sinis erinnern mich an eine ähnliche kleine Kirche, die ich vor einigen Jahren in Athen besucht habe. Damals hatte ich ein flaues Gefühl beim Betreten der Kirche, weil sie so zerbrechlich aussah.

Viele Grüße - Romitis
 
Liebe Tizia,
schade, daß Dein interessanter Reisebericht schon zu Ende ist.

Die Bilder von der alten Kirche San Giovanni di Sinis erinnern mich an eine ähnliche kleine Kirche, die ich vor einigen Jahren in Athen besucht habe. Damals hatte ich ein flaues Gefühl beim Betreten der Kirche, weil sie so zerbrechlich aussah.

Viele Grüße - Romitis

Hallo Romitis,

danke für dein nettes posting. Nun, San Giovanni di Sinis sah noch sehr kräftig gebaut aus, nur dass innen drin die Wände vielfach grün waren, ich nehme an das kam durch das Alter der Steine und Feuchtigkeit.

Es ist aber immer gut, wenn durch das Berichten und die Fotos eigene Erinnerungen hoch kommen, vor allem dann wenn sie gute Erinnerungen sind. Ich hoffe du hattest bei der Kirche in Athen nicht Angst dass sie über dir zusammenbricht. Der Baustil ist ja offensichtlich der gleiche, beide Orte gehörten einst zum oströmischen Reich.

Viele Grüße

Tizia
 
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