Heinrich Böll: Ein katholischer Rebell

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Unter den großen Schriftstellern der deutschen Nachkriegszeit war keiner so katholisch wie er: Heinrich Böll, der heute vor 100 Jahren in Köln geboren wurde. In seinen Romanen und Erzählungen ist der rheinische Katholizismus der Adenauer-Ära nahezu allgegenwärtig; von seinem Romandebüt "Wo warst du, Adam?" bis hin zu seinem letzten Werk "Frauen vor Flußlandschaft".
Die Frauen heißen bei Böll Maria oder Marie; Priester, Kirchen und Weihwasserbecken gehören zum festen Inventar seiner Werke, und die meisten Hauptfiguren haben Schwierigkeiten, ihr "fleischliches Verlangen" den rigiden Vorschriften der kirchlichen Sexualmoral zu unterwerfen. So wurde Böll auch zum Chronisten der katholischen Kirche in der jungen Bundesrepublik.
Doch auch jenseits seiner Werke meldete er sich bis zuletzt zu kirchlichen Themen zu Wort und nahm dabei kein Blatt vor den Mund. Böll verachtete die Kirche der "Pfaffen", die den Glauben nur verwalteten. Ihr stellte er die Kirche Jesu gegenüber, die auf der Seite der Armen und Entrechteten steht. Nicht umsonst wird er oft als "katholischer Rebell" bezeichnet.
 
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