Sonniges und stilles Rom

Lieber Padre,

vielen Dank für diesen wunderschönen Berichtsteil. Ich bin die Wege gerne mit dir gegangen und mein Wunsch hat sich verstärkt noch einmal die Galleria Pamphili zu besuchen.

Deine Fotos haben witzige Momentaufnahmen. Das Terassencafe vom Vittoriano gefällt mir besonders gut. :lol:

Hoffentlich finde ich den Palazzo Mattei aber wenn ich mit dentaria durch die urbs streife dürfte das kein Problem sein.

Also das war jetzt wirklich eine tolle Sonntagslektüre und eine gute Einstimmung auf meinen Rom-Besuch, der in zwei Tagen beginnt :!:

Liebe Grüße

Tizia
 
Liebe Tizia,
ich freue mich, dass Du unsere Weg mit Vergnügen mitgegangen bist :nod:.

Hoffentlich finde ich den Palazzo Mattei aber wenn ich mit dentaria durch die urbs streife dürfte das kein Problem sein.

Das sehe ich auch so! Ich wünsche Euch eine ganz schöne Zeit in Rom :nod: :nod: :nod:.

Lieben Gruß
Padre
 


Zum ersten Mal, dass ich eine Soldatin dort sah. Die Cafeteria war gut besucht und wir fanden gerade noch einen freien Tisch und Dottore ging zum Tresen und kam mit zwei Sprizz und einem Panino zurück. Nun ging ich zum Tresen und bestellte mir ebenfalls ein Panino. Die Bedienung meinte zu mir: "Panino to go, yes – on table, no!" Ich glaubte mich verhört zu haben, schaute mich vorsichtshalber um und sah einige Gäste herzhaft in ihr Brötchen beißen. Also gab ich zu verstehen, dass ich es gerne am Tisch essen möchte, wie die anderen Gäste auch! „No, table“, bekam ich erneut zu hören. Auf meine Frage, warum das so sei, bekam ich keine Antwort und der nächste Kunde wurde bedient. Das war ich auch! Und ging zu Dottore, als ich die Dame hinter dem Tresen schreien hörte, dass ich mich nicht setzten sollte. Jetzt wurde es mir zu bunt und setzte mich zu Dottore. Ich fragte einen Kellner, was hier los sei? Er sagte mir, dass in Kürze die Cafeteria geschlossen wird, um mit den Vorbereitungen für eine Geschlossene Gesellschaft beginnen zu können. Mit der Aussage konnten wir leben! Die Vorbereitungen begannen langsam, aber wir ließen uns davon nicht aus der Ruhe bringen – und nicht nur wir!





Gerade, als wir am Schildkrötenbrunnen ankamen,



hörten wir merkwürdige Geräusche, die wir überhaupt nicht einordnen konnten. Sie schienen aber von oben her zu kommen und so schauten wir zum Himmel und sahen unzählige schwarze Punkte.



Über uns flog ein riesiger Starenschwarm hinweg – ein faszinierendes, aber auch unheimliches Schauspiel, das uns geboten wurde und durchaus an Hitchcocks Film „Die Vögel“ erinnerte. Gegenüber der Kirche S. Carlo ai Catinari hatten sie sich einige Bäume als Schlafplatz ausgesucht. Im Gegensatz zu den Staren war für uns noch nicht Schlafenszeit, sondern ers einmal Essenszeit und zwar im "La Frusta", das sich in der Nähe unserer Unterkunft befindet.



Padre, da hätten wir uns dort auch schon begegnen können, denn ich war auch genau zu dem Zeitpunkt in der Cafeteria, als die Vorbereitungen liefen.

Eigentlich wollte ich mich dort ein wenig ausruhen, was aber nicht wirklich möglich war. So habe ich nur schnell was getrunken.

Und den Vogelschwarm habe ich auch gesehen, hier mal mein absolut bescheidenes Ergebnis den Schwarm zu fotografieren.

 
Padre, da hätten wir uns dort auch schon begegnen können, denn ich war auch genau zu dem Zeitpunkt in der Cafeteria, als die Vorbereitungen liefen.

Eigentlich wollte ich mich dort ein wenig ausruhen, was aber nicht wirklich möglich war. So habe ich nur schnell was getrunken.

Und den Vogelschwarm habe ich auch gesehen, hier mal mein absolut bescheidenes Ergebnis den Schwarm zu fotografieren.


Liebe pecorella,
na, das ist aber ein Zufall! Allerdings war "mein Cafeteria-Erlebnis" an dem Nachmittag, als wir uns getroffen haben.

Mit meiner kleinen Kamera war es auch sehr schwierig ein brauchbares Foto vom Vogelschwarm zu machen.

Lieben Gruß
Padre
 
Als ich zum 2. Mal in Rom war habe ich am späten Nachmittag diese Vogelschwärme über der Tiberinsel erlebt. Ganz im Gegensatz zu dir, Padre, fand ich das gar nicht unheimlich sondern total faszinierend. Das war der Augenblick wo ich mich in Rom verliebt habe. Seitdem muss ich immer aufpassen wenn ich das sage weil sonst alle denken ich hätte dort einen Typ gefunden dabei ist die Liebe meines Lebens eine Stadt :lol: 8)
 
Vielen Dank für die schöne und vielfältige Fortsetzung, lieber Padre. Die Cafeteria am Vittoriano ist halt doch in erster Linie ein Touristenbetrieb, in den kleinen Bars wäre so eine doofe Ansage bestimmt nicht gekommen. Aber die Lage und der Blick sind halt einmalig.

Mir sind diese Vögel Ende Oktober auch aufgefallen. Sah toll aus, aber ich war doch froh, da nicht darunter zu stehen... :twisted:

 
Mir sind diese Vögel Ende Oktober auch aufgefallen. Sah toll aus, aber ich war doch froh, da nicht darunter zu stehen... :twisted:


Na, in den kleinen Bars geht es manchmal nich direkter zu :roll:

Bei aller Faszination über die Starenschwärme, ich hab's genauso gemacht wie du, wäre sonst arg blöd wenn man da was abbekommt. :~

Buon Natale

Tizia
 
VII.
Um den Lateran herum
Von der Haltestelle Cavaleggeri fuhren wir zur Piazza Venezia. Als wir aus dem Bus stiegen bemerkten wir, dass ungewöhnlich viel Militär vor Ort war. Das Nationaldenkmal war weiträumig abgesperrt und verkehrstechnisch herrschte auf dem Platz das reinste Chaos. Vom Vittoriano her, hörten wir Marschmusik und sahen Soldaten in feierlichen Uniformen. Ich kann nicht sagen, was der Anlass für dieses Spektakel war, aber es war auf jedem Fall beeindruckend, auch wenn wir nur die letzten Sekunden davon mitbekamen.





Kurz darauf wurde die Straßensperrung aufgehoben und wir erwischten einen Bus, der uns zu unserem ersten Tagesziel brachte: San Clemente. Es war der Wunsch von Dottore, die Unterkirche der Basilika zu besuchen. Mein letzter Besuch lag schon einige Jahre zurück und damals konnte ich diesem dunklen und muffigen Ort recht wenig abgewinnen. Inzwischen hatte ich einiges über San Clemente gelesen und war gespannt, wie ich den Raum nun erleben würde? Als wir die Kirche betraten, begann gerade eine Messe die von einem Kardinal zelebriert wurde und so gingen wir direkt zur Kasse und dann tauchten wir in die Unterwelt von San Clemente ein. Diesmal war der Besuch für mich wesentlich interessanter und ich fand es schon spannend in die Geschichte der Stadt einzutauchen. Als wir nach einiger Zeit wieder in der Oberkirche ankamen, war die Messe noch nicht zu Ende und wir gingen ins Atrium und schauten vom Haupteingang in die Kirche hinein.


Nach San Clemente sollte es direkt nach San Stefano Rotondo weiter gehen. Zwangsläufig kamen wir an Santi Quattro Coronati vorbei und als Dottore meinte, dass die Kirche wie eine Burg aussehen würde, machten wir einen Abstecher, den wir nicht bereuen sollten.


Wir gingen durch die beiden Innenhöfe und betraten die Kirche. Die Tür zum Kreuzgang stand offen und neugierig schauten wir hinein und betraten diesen schönen Ort. Für uns beide war es der erste Besuch und wir waren von der Schönheit vor allem aber von der Ruhe, die dieser Ort ausstrahlt, total begeistert. Man kann vielleicht der Meinung sein, dass die Kreuzgänge von San Giovanni in Laterano und San Paolo fuori le mura prächtiger und somit auch schöner seien, aber auf jeden Fall strahlt dieser Kreuzgang ein ganz besonderes Flair aus. Es mag daran liegen, dass er noch überwiegend ein Ort des Gebetes und der Meditation ist.



Als wir dann wieder in der Kirche waren, erzählte ich Dottore die Legende von den vier Gekrönten, die in dieser Kirche verehrt werden und gingen dann zur Klosterpforte.


Hier fragten wir nach, ob wir uns die Silvesterkapelle anschauen dürften. Die Nonne bat freundlich um eine kleine Spende, die wir auch gerne gaben, dann betätigte sie den elektrischen Türöffner und wir durften eintreten und betrachteten ausgiebig die Fresken aus dem 13. Jahrhundert.


Der Weg zu San Stefano Rotondo führte uns durch ruhige Straßen, dazu schien die Sonne und es kam uns kaum ein Fußgänger oder ein Auto entgegen. Diese Einsamkeit setzte sich dann in San Stefano fort. Außer uns waren noch vier Benediktinerinnen in der Kirche, die überwiegend im Gebet versunken waren. Bei meinem letzten Besuch, der ebenfalls einige Jahre zurücklag, wurde die Kirche restauriert und im Innenraum befanden sich viele Baugerüste. Nun war der Raum frei davon und so sahen wir die Wandmalereien, auf denen die Leiden verschiedener Märtyrer dargestellt sind. Alle nur erdenklich grausamen Arten, einem Menschen das Leben zu nehmen waren sehr realistisch dargestellt. In früheren Zeiten wurden angehende Missionare diese Bilder gezeigt, um sie für ihren Einsatz in der Mission vorzubereiten und um ihnen bewusst zumachen, wie ihr eigenes Leben enden könnte. Schon krass!



Unsere letzte Station sollte die Lateranbasilika sein. Auf dem Weg fanden wir diese Bar, die wir von Außen sehr ansprechend fanden und gingen hinein.




Auch das Innere war sehr schön und wir stellten und am Tresen und bestellten uns jeder einen Cappuccino. Die Bar, die auch ein Restaurant ist, war gut besucht. Eine größere deutsche Reisegruppe machte dort Rast. Hier kam es nun zu einem etwas unschönen Erlebnis: Ein Teil der Gruppe verhielt sich so, wie man sich überhaupt nicht verhalten sollte: Sie waren zu den Angestellten arrogant, hochnäsig, unverschämt und frech! Ich flüsterte Dottore zu: „Bloß kein Deutsch sprechen!“ Mir taten die Mitarbeiter der Bar leid, die trotz der Unhöflichkeit, die ihnen entgegengebracht wurde, die Ruhe bewahrten und freundlich blieben. Wir tanken schnell unsere Cappuccini und suchten das Weite und ein paar Minuten später standen wir vor dem Baptisterium der Lateranbasilika.

Bis zur mittäglichen Schließung hatten wir noch 15 Minuten Zeit, um das Baptisterium zu besichtigen. Es folgte ein Schnelldurchgang:

149563-731032de34e62bc99a9b1c265278d9a7.jpg

149561-02cc2c9f3a6e2b9b2b35f4bfbf187b41.jpg

Als wir das Wappen von Papst Paul VI. im Fußboden entdeckten, wurde uns bewusst, das sich so langsam der Kreis schloss, immerhin begann unsere Reise mit ihm.


Wir gingen in die Lateranbasilika hinein.​


Dort schauten wir uns ein wenig um:​



In der Vorhalle:​


Vor und um den Lateran:​




Danach gab es ein leckeres Mittagessen in der Nähe von S. Croce in Gerusalemme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unsere letzte Station sollte die Lateranbasilika sein. Auf dem Weg fanden wir diese Bar, die wir von Außen sehr ansprechend fanden und gingen hinein.




Auch das Innere war sehr schön und wir stellten und am Tresen und bestellten uns jeder einen Cappuccino. Die Bar, die auch ein Restaurant ist, war gut besucht.

Diese Bar besuchen wir immer wieder gerne, wenn wir in der Gegend sind. Schade, dass Deutsche sich dort so schlecht benommen haben!

Vielen Dank für den schönen Bericht - gerade habe ja auch ich unseren Besuch im Lateran mit Bildern angereichert. ;)

Liebe Grüße

Angela
 
Wie meist, aber nicht immer in Rom, ist es draußen um einiges teurer, an der Bar sehr günstig und sehr lecker. Sie haben auch eine große Auswahl an Tramezzini und Panini. :nod:
 
Zurück
Oben