Streiflichter aus Rom, Neapel und der Campagna Romana

Tizia

Censor
Stammrömer
Da ich dieses mal nur punktuell berichten möchte habe ich die Streiflichter in der Überschrift gewählt.

Aufgrund der vielen Anregungen durch die Reiseberichte im letzten Jahr (ich will keine Namen aufzählen da es so viele sind und ich keinen übersehen möchte) war ich nun endlich auch in der Galleria Borghese (unter fachkundiger Führung von dentaria), in der Villa Farnesina und in der Villa Medici.

Deshalb kann es gut sein dass sich die Bilder mit manchen von euren überschneiden. Ich werde mich um Ergänzung bemühen. Erfahrungsgemäß sind es jedoch oft die gleichen Motive die einen fesseln und einen zum fotografieren animieren. Deshalb wünsche ich euch einfach Spass am Lesen und schauen.

Eure Reiseberichte haben mich neugierig gemacht und ich bin euren Wegen gefolgt. Vielen Dank euch allen für eure gelungenen Berichte und tollen Fotos.

Anreise

Ich hatte schon sehr früh gebucht was zur Folge hatte dass meine Flüge von der Fluggesellschaft noch mal ziemlich verändert wurden, jedoch nicht der Preis :lol:

Hinflug also statt direkt Düsseldorf-Rom mit Zwischenlandung in München samt Flugzeug verlassen und umsteigen in einen anderen Flieger. Auf dem Weiterflug von München nach Rom machte ich ein paar Fotos.




Venedig lag dann schon unterhalb der Wolkendecke. Zwischendrin hellte es auf aber dann erlebte ich das erste Mal einen Anflug auf Rom wo wir durch eine dichte Wolkendecke stoßen mussten. :cry:


Obwohl ich schon so oft in Fiumicino gelandet bin habe ich dieses Mal den Weg zum Kofferband nicht gleich gefunden und musste über den Umweg einer weiteren Sicherheitskontrolle zurück zum richtigen Band. Das war zwar kein Zeitverlust, die das Kofferband fing gerade erst an zu laufen als ich ankam aber munterer wurde ich dadurch nicht. Ich rechnete mir saus wo ich nach all der Zeit die ich bis zu diesem Zeitpunkt bereits für die Anreise gebraucht habe bei einer Autofahrt jetzt wäre und stellte fest dass es mindestens schon Mailand wäre, nicht schlecht!

Mein ursprünglicher Plan war mit einem Transferbus bis Termini zu fahren. Der nächste ging erst eine dreiviertel Std. später. Dafür wartete ein Taxi auf die entnervten Touristen und mit mir machte er gleich seinen ersten Fang. :roll:

Und nun erlebte ich eine Taxifahrt wie ich sie nur aus Beschreibungen kenne. Alle nur möglichen Verkehrsregeln wurden missachtet und in halsbrecherischer Fahrt ging es in die Stadt. Ich mußte dem Typ auch noch auf meinem Navi die Wegbeschreibung zeigen. Er kannte nämlich zunächst die Adresse nicht und hätte mich den Koffer noch über eine steile Treppe schleppen lassen. Doch da setzte ich ihm ein entschiedenes "No" entgegen. Ich zahle keine 48,00 € um dann noch nicht mal da abgesetzt zu werden wo ich hin will. Übrigens hat der Taxi-Fahrer die zwei Euro Rausgeld mal ganz selbstverständlich als Trinkgeld behalten. :evil:

Egal, ich war müde und kaputt, wollte nur noch in meinem Zimmer ankommen und möglichst schnell in die Stadt.

Der Empfang war herzlich, der Koffer wurde mir sofort abgenommen und ich bekam mein Lieblingszimmer, klein, aber fein. 8)

Nachdem alle Formalitäten erledigt waren und ich mich frisch gemacht hatte ging es auch gleich mit dem Fahrrad ins Centro storico. Nach bewährter Tradition über den Campo d´fiori (dort wurde gerade aufgeräumt und es sah verheerend aus)in die Via dei Cappellari erstmal einen Friseurtermin ausmachen. Danach hatte ich eineinhalb Stunden Zeit die ich gerne nutzte für erste Erkundungen.

Ganz in der Nähe der chiesa San Giovanni dei Fiorentini entdeckte ich eine nette pasticceria, die außer leckerem Gebäck auch Pizzastücke im Angebot hatte. Ich ließ mich beraten und bereute es nicht. Die Pizza war super und die Atmosphäre in dem kleinen Laden herzlich. Viele offensichtliche Stammkunden kamen herein da es nur einen Tag vor Heilig Abend hörte ich ganz oft "Auguri" also Glückwünsche.

Munter radelte ich hinüber zum Petersplatz.




Nachdem die Streiflichter nun erzählt sind möchte ich abschließend noch ein Fazit zu dieser Rom-Reise abgeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dein Foto vom Petersdom, wie auch eines von Simone, sowie Fotos in anderen Foren zeigen, dass leider das neue Licht für Fotografie zusammen mit der sonstigen Beleuchtung viel zu kalt ist. Im Mai werde ich die Gelegenheit haben einen Profi zu diesem Thema zu fragen.

Ich bin schon gespannt, was du alles streifen wirst.
 
Da hast du recht, die Fotos von der alten Beleuchtung wirken viel wärmer, das ist mir auch schon aufgefallen.

Ich bin gespannt was du bei deiner Nachtfoto-Tour in Rom erfährst!
 

Schön, dass uns nun doch mit einem Reisebericht verwöhnen willst! :thumbup:

Ich freue mich natürlich vor allem auf die Zeiten, die wir gemeinsam verbracht haben.​
 
Vielen Dank für den Beginn Deines Berichts! Auch ich freue mich auf Deine Erlebnisse. Die Einleitung und das Inhaltsverzeichnis machen mich neugierig :nod:.
 
dentaria, Padre und nummis durensis vielen Dank für euer Interesse!

Von Sardinien aus bin ich mit German Wings schon über den mont blanc geflogen, aber das hier waren eher die Dolomiten weil wir Richtung Venedig geflogen sind.

Mal sehen ob ich eure Erwartungen erfüllen kann. Ich werde mir alle Mühe geben ;)
 
San Pietro.......

Zunächst interessierte mich vor allem der Weihnachtsbaum und die Krippe auf der Piazza San Pietro. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Krippe sieht man wirklich ihre Herkunft aus Verona an :nod: sagt der Laie.







Dies ist nur ein bescheidener Beitrag von mir. Die Krippe und der Baum gefielen mir und die Stimmung auf dem Petersplatz auch.

Weitere schöne Fotos findet ihr in Simones schönem Weihnachtsbericht unter der Rubrik "San Pietro im Lichterglanz"

Zwei Tage später bot sich mir die Gelegenheit eines ganz besonderen Blickes auf San Pietro. Ich war mit Petrus höchstpersönlich auf der Dach- Terrasse des Atlante Star zu einem Mini-Forentreffen verabredet. Von dor hat man einen wunderschönen Blick über die Dächer und vor allem zum nahen Petersdom.


Gleich am nächsten Morgen, dem zweiten Weihnachtsfeiertag, erblickte ich San Pietro im strahlenden Morgenlicht.


pecorellas Stuhl stand ganz einsam da und wartete auf seine Besitzerin


Bevor ich um 9:00 Uhr am Gottesdienst auf dem Campo Teutonico teilnehmen wollte (ja, ich kenne mittlerweile den Eingang!) besichtigte ich noch ein wenig das Innere von San Pietro.

Aufgrund meiner Kleidung, mein Kleid endete eine Handbreit über dem Knie statt darunter musste ich meinen Poncho vor die Beine halten damit ich überhaupt reinkam. Das hinderte mich zwar nicht am Schauen aber am Fotografieren ;)

Hier also nur ein paar Streiflichter:










Mit diesem Foto verabschiedete ich mich und ging über die rechte Seite der Kolonnaden hinüber zum Campo Teutonico. Der Gruß bei der Schweizer Garde, wieder ein Hinweis auf meine Bekleidung, dann durch die Sicherheitskontrolle und hinein zum kleinen deutschen Friedhof mit seiner Kirche die durch ihre Skelett-Engel auf mich keinen heimeligen Eindruck macht.

Während des Gottesdienstes entdeckte ich noch ein paar andere Foristi die ich später kurz begrüßte.

Als ich wieder ins Sonnenlicht hinaustrat erblickte ich die Kuppel von San Pietro gerade noch über dem mächtigen Gebäude.


Am Abend des 2. Weihnachtsfeiertages, es war ein Freitag, hatte die Engelsburg lange offen und zudem ab 18:30 Uhr den Passetto geöffnet. Mit dentaria, die an diesem Tag angereist war wollte ich den Passetto begehen.

Zuvor trafen wir uns im Navona notte zum Abendessen und spazierten dann zur Engelsburg hinüber. Es gab keine Warteschlange und schnell wurden die vorbestellten Karten in echte umgetauscht.

Wir mussten nur an einer einzigen Gruppenführung vorbei und schon konnten wir den Fluchtweg der Päpste betreten. Das war wirklich beeindruckend.



dentaria erzählte mir einiges über die Päpste, die diesen Fluchtweg genutzt haben. Für den einen oder anderen dürfte der Weg etwas eng gewesen sein stellte sie dabei fest ;)



Den offenen Weg oben auf der Mauer fand ich auch sehr interessant.



Von hier ergaben sich schöne Blicke hinunter auf die Straßen, hinüber zur Engelsburg und natürlich auch zum Petersdom. Doch für letzteren reichte das Licht nicht aus um ihn aufs Bild zu bannen, dafür hätte es eine bessere Kamera gebraucht.


Wir waren tief beeindruckt zumal wir den Passetto doch bis ganz in die Nähe des Vatikans begehen durften.

Im Anschluss schauten wir uns noch in der Engelsburg um. Schon sehr interessant wie die Päpste ihre Schlafzimmer ausschmücken ließen :twisted:

Als um 21:00 Uhr die Engelsburg ihre Türen für die Besucher schloss machten auch wir uns auf den Heimweg.

Für Samstag hatte dentaria die Vatikanischen Museen gebucht. Obwohl wir schon frühzeitig da waren mussten wir erst an einigen Gruppen vorbei um den kürzesten Weg zur Sixtinischen Kapelle zu nehmen.

Doch wir hatten Glück. Die Gruppen lauschten ihren Führern, es war also ruhig im Raum und wir setzten uns still auf einen Stuhl an der Wand und ließen die Gemälde auf uns wirken. Die neue Beleuchtung bringt wirklich alles gut zur Geltung. Es sind ja nicht nur Michelangelos hervorragende Werke die es hier zu bewundern gilt. Ich finde es faszinierend wie auch die Werke der anderen Künstler hier zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen.

Ich hatte kein Zeitgefühl mehr und kann von daher nicht sagen wie lange wir geblieben sind. Es war jedenfalls eine andächtige Zeit.

Als wir uns schließlich aufrafften zu gehen stärkten wir uns erst einmal mit einem Caffé. Danach ging es in die Pinakothek. Auch hier waren schon viele Menschen und von da an wurde es eigentlich immer voller.

Allein schon die Gestaltung der Räume war bis ins kleinste Detail kunstvoll gemacht. Vor lauter Schauen vergaß ich das Fotografieren.

Nur der Pinienzapfen im Innenhof musste unbedingt aufs Bild. (Für meinen Garten habe ich mir eine winzige Abbildung aus Terrakotta gekauft :nod:)


Dann ging es noch einmal in den Petersdom und danach hatten wir Hunger und suchten uns eine nette Trattoria im Borgo.

Hier konnte ich den Passetto nun im Tageslicht fotografieren. Auf einmal bekommt so eine Mauer eine ganz andere Bedeutung wenn man selbst schon mal darauf gestanden hat und die geschichtliche Bedeutung ein wenig nachempfinden konnte.


Während wir auf unser Essen warteten machten wir noch schnell ein Foto von uns ;)

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Für den späteren Nachmittag war Regen angekündigt und so waren wir froh, dass wir im trockenen, wenn auch bei zunehmend starken Wind unser Mittagessen auf den gedeckten Tischen vor dem Lokal einnehmen konnten.

Dann trennten sich unsere Wege wieder. Ich ging zurück zum Eingang der VM weil ich dort meinen Drahtesel festgebunden hatte. Er wartete brav auf meine Rückkehr und ich radelte vergnügt zurück in mein Quartier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Padre,

mit diesem Buch liebäugele ich auch schon. Kannst du mir deine Meinung dazu sagen wenn du es gelesen hast, gerne per PN.

Viele Grüße

Tizia
 
Und nun erlebte ich eine Taxifahrt wie ich sie nur aus Beschreibungen kenne. Alle nur möglichen Verkehrsregeln wurden missachtet und in halsbrecherischer Fahrt ging es in die Stadt. Ich mußte dem Typ auch noch auf meinem Navi die Wegbeschreibung zeigen. Er kannte nämlich zunächst die Adresse nicht und hätte mich den Koffer noch über eine steile Treppe schleppen lassen. Doch da setzte ich ihm ein entschiedenes "No" entgegen. Ich zahle keine 48,00 € um dann noch nicht mal da abgesetzt zu werden wo ich hin will. Übrigens hat der Taxi-Fahrer die zwei Euro Rausgeld mal ganz selbstverständlich als Trinkgeld behalten. :evil:

Lass mich raten - der wollte Dich bestimmt oberhalb des U-Bahneingangs Cavour absetzen?? Ziemlich frech. :twisted:

Besonders freue ich mich schon auf Deine Berichte aus den Parks, nicht zuletzt der Villa Ada ;), und natürlich auf Deine Entdeckungen außerhalb Roms.
 
Lass mich raten - der wollte Dich bestimmt oberhalb des U-Bahneingangs Cavour absetzen?? Ziemlich frech. :twistet:

Richtig geraten 8) Und ich fand das genauso frech wie du :!:

Besonders freue ich mich schon auf Deine Berichte aus den Parks, nicht zuletzt der Villa Ada ;), und natürlich auf Deine Entdeckungen außerhalb Roms.

Das wird dauern, mitunter hat man ja nicht die Zeit um hier weiter zuschreiben aber umso länger bleibt die Erinnerung erhalten, das hat dann auch wieder sein Gutes.
 
Da wir uns in Rom ja praktisch die Klinke in die Hand gegeben haben, freue ich mich besonders an Deinen weihnachtlichen Impressionen.




Dies ist nur ein bescheidener Beitrag von mir. Die Krippe und der Baum gefielen mir und die Stimmung auf dem Petersplatz auch.

Weitere schöne Fotos findet ihr in Simones schönem Weihnachtsbericht unter der Rubrik "San Pietro im Lichterglanz"

Vielen Dank für den freundlichen Hinweis auf meinen Bericht!


Dieser Blick und Dein Foto sind wirklich klasse! :thumbup:
 
Liebe Simone,

vielen Dank für dein Lob! Bei deinem schönen Bildbericht habe ich gerne darauf hingewiesen. Ich freue mich dass dir der Link gefällt.

Viele Grüße

Tizia
 
Danke liebe Tizia, dass du meinen Stuhl wieder gefunden hast [emoji4]

Das Foto von San Pietro vom Hotel aus ist super [emoji106]

Gesendet von meinem GT-I9195
 
... und hinein zum kleinen deutschen Friedhof mit seiner Kirche die durch ihre Skelett-Engel auf mich keinen heimeligen Eindruck macht.

Diese Kirche gehört nun mal unmittelbar zum Friedhof. Aber auch in vielen anderen Kirchen Roms schmücken Skelette oder Totenköpfe die Grabmonumente in Kirchen. Ich glaube, dass vielen Menschen in unserem Kulturkreis ein natürliches Verhältnis zum Tod abhanden gekommen ist. In anderen Ecken des Erdkreises wird noch ein Totenkult gepflegt.
 
Ich glaube, dass vielen Menschen in unserem Kulturkreis ein natürliches Verhältnis zum Tod abhanden gekommen ist. In anderen Ecken des Erdkreises wird noch ein Totenkult gepflegt.

Da stimme ich dir zu. Ich bin oft erstaunt wie wenig der Tod in unser Leben mit einbezogen wird wo er doch so selbstverständlich dazu gehört wie das Geboren werden.

Trotzdem mag ich diese Skelette, die Engel darstellen, nicht, wenn schon dann als Sensemann.
 
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