Bericht: Kunstvolle Perlen - aufgelesen an der italienischen Adriaküste

Angela

Augustus
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Rom-Reise
10.10.2022-18.10.2022
Hier findet nun meine Romreise zu Pfingsten 2016 ihre Fortsetzung


Inhaltsverzeichnis
Schmankerl zur Einstimmung



Ravenna I


Intermezzo: Rimini


Ravenna II


Pomposa


Venedig

21. Mai 2016

22. Mai 2016

23. Mai 2016

24. Mai 2016

25. Mai 2016

27. Mai 2016




Burano/Torcello/Murano - 26. Mai 2016




 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Angela,

ich stöbere mal wieder in diesem netten Forum herum und stoße auf den Beginn Deines Berichts. Da bekommt man ja richtig Appetit auf interessante Fortsetzungen.

Schön, dass Du uns an Eurer Reise teilhaben lässt.

LG
Alex
 
Lieber Alex,

ich freue mich, wenn Du wieder mit mir durch Venedig spazierst. :nod:
Falls Du Lust hast, den Beginn dieser Reise in Rom zu verfolgen, den findest Du hier.

Liebe Grüße

Angela
 
Das Programm klingt ja nach einem echten Schmanckerl, das ich mit Vergnügen verfolgen werde! :thumbup::nod:
 
Prolog:
Der Dom von Modena
Impressionen von Bernhard

Während Angela nach ihrem Rombesuch mit Freunden mit dem Zug nach Ravenna reiste, fuhr ich mit meinem Schwiegervater mit dem Auto nach Ravenna. [AMAZON]3777494801[/AMAZON]



Angeregt durch den informativen, wunderbaren Bildband "Große Kathedralen", herausgegeben 2002 im Hirmer-Verlag, machten wir in Modena kurzen Zwischenhalt. Hauptziel war die Kathedrale "San Geminiano".
Aus dem Gassengewirr und durch diverse Arkandegänge kommend sahen wir den hoch aufragenden Glockenturm, der, etwas abseits stehend, durch zwei massive Bögen mit der Apsis verbunden ist.




Erst beim Umschreiten der Chorapsis erschließt sich mächtige Bau in seiner ganzen Größe.


Die südliche Längsseite öffnet sich weit zur Piazza Grande und hat ein einladendes Portal mit einem sich auf zwei Löwen stützenden tonnengewölbten Säulenbaldachin.



Ein weiteres Portal mit wunderbaren Ornamenten und reichem Figurenschmuck, ebenfalls auf der Südseite, ist Pilgern als "Heilige Pforte" vorbehalten und besonders dekoriert.



Auch die Hauptfassade hat einen, wenn auch kleineren Platz vorgelagert. In der Mitte wiederum ein schönes Portal, dessen Säulen von antiken Löwen getragen werden, darüber eine große Rosette. In der Fassadengliederung kommt die dreischiffige Anlage klar zum Ausdruck.



Das gesamte Bauwerk erhält durch eine umlaufende Galerie aus Blendarkaden einen einheitlichen und harmonischen Charakter. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man allerdings sehr unterschiedliche plastische Details von unbeschreiblicher Qualität. Als Meister der Hauptfassade ist Wiligelmus benannt, der von 1099 bis um 1110 einzigartige Reliefs mit Motiven aus der Schöpfungsgeschichte schuf.


Auch auf der Südseite finden sich bemerkenswerte Details: reicher Kapitellschmuck, in die Wand eingelassene Halbreliefs, ein weit aus der Fassade heraus tretender Balkon, wohl aus der Renaissance.


Beim Eintritt in den Innenraum ist man im ersten Augenblick etwas ernüchtert und muss sich erst an die Dunkelheit gewöhnen.


Auf dem Weg zum Altarraum erschließen sich aber dann weitere Schätze. Beeindruckend ist der dem gesamten Chorraum vorgelagerte Lettner, wohl gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstanden, und die etwas vortretende Kanzel mit Reliefs der Passion Christi. Dieser massive Aufbau ruht wiederum auf von Löwen und geduckten Figuren getragenen Säulen und bildet gleichzeitig den Zugang zur Krypta.




Der dreischiffige Chor ruht auf der weit ausladenden Krypta und wird von einem wahren "Säulenwald" getragen: eine Fülle an wunderbaren Kapitellen mit den unterschiedlichsten Motiven, die teilweise antike, kanellierte Säulen bekrönen!





Nachdem wir dieses imposante Bauwerk verlassen hatten, waren wir innerlich erfüllt und beglückt. Auf der Weiterfahrt nach Ravenna wurde uns wieder einmal bewusst, wie viele Schätze Bella Italia auch außerhalb Roms zu bieten hat. ;)

 
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Nachdem wir dieses imposante Bauwerk verlassen hatten, waren wir innerlich erfüllt und beglückt. Auf der Weiterfahrt nach Ravenna wurde uns wieder einmal bewusst, wie viele Schätze Bella Italia auch außerhalb Roms zu bieten hat. ;)
Vielen Dank für diesen schönen Beitrag mit den imposanten Fotos.

Diese drei habe ich einfach mal herausgegriffen weil sie die feinen Details so schön dokumentieren.
 




Nachdem wir dieses imposante Bauwerk verlassen hatten, waren wir innerlich erfüllt und beglückt. Auf der Weiterfahrt nach Ravenna wurde uns wieder einmal bewusst, wie viele Schätze Bella Italia auch außerhalb Roms zu bieten hat. ;)


Diesem sehr treffenden Schlusswort kann ich mich nur anschließen. Mit Modena habe ich bisher nun nicht wirklich viel verbunden, schon gar nicht eine so bemerkenswerte Kirche. Besonders fasziniert mich an den wunderschönen Bildern der "Säulenwald". :thumbup::nod:
 
Modena hat ja wirklich einiges mehr zu bieten als Essig;):D. Für unsere in nicht allzu ferner Zukunft geplante Toskana-/Emelia-Romagnareise kommt Modena mit auf den Plan.
Die Kapitelle, die Kanzel, die Krypta, die Fassade das ist wahrer Balsam(ico):~ für das Auge und die Seele.

Genug gekalauert:roll:. Danke Angela!:thumbup::)
 
Ganz wunderbar diese Eindrücke, die du von der Kathedrale festgehalten hast. Und sehr schöne Fotos, die viel von der Schönheit derselben wiedergeben.
Ganz lieben Dank dafür!
 
Vielen Dank Euch allen für die lobenden Worte! Ich habe sie an den BEVA weitergegeben, der ja sonst hier nicht liest, denn:

Prolog:
Der Dom von Modena
Impressionen von Bernhard

Während Angela nach ihrem Rombesuch mit Freunden mit dem Zug nach Ravenna reiste, fuhr ich mit meinem Schwiegervater mit dem Auto nach Ravenna.



Von mir stammen weder die Bilder noch der Text, ich war lediglich für die technische Gestaltung zuständig. ;)

Danke Angela!:thumbup::)

Ganz wunderbar diese Eindrücke, die du von der Kathedrale festgehalten hast. Und sehr schöne Fotos, die viel von der Schönheit derselben wiedergeben.
Ganz lieben Dank dafür!

Das gilt dann für seine Fotos und ich leite es gerne weiter. :nod:
 
Vielen Dank für den Auftakt mit einer Männertour ;), die sich für uns hier mit wunderbaren Bildern auszahlt.

Danke und Liebe Grüße an B. dafür!
 
Nachdem wir dieses imposante Bauwerk verlassen hatten, waren wir innerlich erfüllt und beglückt. Auf der Weiterfahrt nach Ravenna wurde uns wieder einmal bewusst, wie viele Schätze Bella Italia auch außerhalb Roms zu bieten hat. ;)


Für mich als nicht so ausgeprägt an Kunst interessierten Zeitgenossen ist es immer wieder faszinierend, welche 'Schätze' es doch zu bewundern gibt. Mich 'erschlagen' Vielfalt und Reichtum' an Architektur, Skulpturen, Säulen, Formen, Farben, Gemälden usw., lasse mich aber gerade deshalb stets gerne 'an die Hand nehmen' und an Interesse und Leidenschaft der wahren Kenner teilnehmen.

Deshalb auch von mir ein herzliches Dankeschön für die sehenswerten Präsentationen von Angela und ihrem BEVA.

Grüße
Alex
 
Nun soll dieser Bericht doch endlich ein klein wenig weitergehen.
Folgt uns also nach

Ravenna
Anreise 18. Mai 2016

Der BEVA kam zusammen mit meinem Vater aus Modena mit der macchina, ich kam mit dem Zug aus Rom, wir trafen uns in unserem netten Quartier am Rande von Ravenna. Ich hatte das Häuschen schon vom Zug aus gesehen, die nette Vermieterin holte mich nicht nur am Bahnsteig ab, sondern fuhr mit mir ein paar Umwege, um mir Einkaufsmöglichkeiten, Parkplätze u.ä. zu zeigen, ganz rührend.


Nach dem Beziehen der Zimmer fuhren wir zum Abendessen ins Centro und kehrten in unserem "Stammlokal" ein, wo wir bei früheren Besuchen nie enttäuscht wurden: "La Gardela".


Wir aßen wieder gut, schlenderten dann noch durch die Innenstadt und freuten uns auf die Besichtigungen der nächsten beiden Tage.


19. Mai 2016

Am nächsten Morgen war unser erstes Ziel der "Complesso Monumentale di San Vitale". Wir stellten das Auto auf dem großen Parkplatz hinter dem Komplex ab und wandten uns gleich dem Mausoleum der Galla Placidia zu. Da es sich nur um einen ganz kleinen Raum handelt, werden die Besucher immer nur in Grüppchen eingelassen. Wir mussten aber nicht lange warten und es hatte dann auch niemand etwas dagegen, dass wir drin blieben, als die nächste Gruppe kam.
Selten ist man den herrlichen Mosaiken so nah wie hier:





Wunderbare ausführliche Erläuterungen und noch viele schöne Fotos findet Ihr in dem Bericht von Claude: Ravenna und Padua 2016
Und auch im Bericht von pehda gibt es viel Ergänzendes und wunderschöne Bilder:
Von Rom bis Venedig auf byzantinischen Spuren

Ich werde mich daher - und auch aus Zeitmangel - auf einen kleinen Bilderbogen beschränken. ;)


Nach diesem schönen Auftakt dann die ebenfalls zum Komplex gehörende Kirche San Vitale. Neben der wunderbaren Mosaikkunst sind hier auch die Säulen mit den Schmuckkapitellen bemerkenswert.









Als wir aus der Kirche kamen, hatte es angefangen zu regnen und so "retteten" wir uns kurzerhand in das angegliederte Museum, wo wir zuerst im schönen Shop die "Romagna Visit Card" kauften.
Obwohl wir keine Möglichkeit mehr hatten, abgelegenere Orte der Emilia Romagna zu besuchen, hat die Karte sich schon für Ravenna gelohnt.

Das Museum, das in den Klostergebäuden untergebracht ist, zeigte schöne Exponate:








Der Regen hatte aufgehört, doch war es windig und wir setzten uns zu einem Mittagsimbiss an der Piazza del Popolo lieber nach drinnen.
Unser nächster Programmpunkt war das Battistero Neoniano neben dem Duomo.






Es schloss sich ein kurzer Besuch im Dom und dem Museo Archivescovile an (da gibt es leider keine Bilder, besonders begeistert hat uns die Capella Sant´Andrea und die wunderbare Maximians-Kathedra).

Unsere Zeit in Ravenna war begrenzt, deshalb war der Tag danach noch nicht zu Ende, was unser Programm betraf. ;)

Das nächste Ziel war San Francesco, wo wir wieder einmal (nicht nur natürlich!) die Goldfische in der Krypta ansehen wollten. Allerdings war probte dort gerade eine Band in höchster Lautstärke, das ertrugen wir nicht und so schlenderten wir noch zum Dantegrab, bevor wir gegenüber im Palazzo della Provincia die Crypta Rasponi besuchten. Wir empfanden sie als nicht besonders lohnend, wohl aber den Gang durch den Innenhof dorthin mit schönen Ausblicken auf San Francesco und dessen Campanile.



Einem plötzlich aufkommenden Wolkenbruch konnten wir gerade noch entkommen und genossen unter den Arkaden im Cafè leckere Spremute.

Wir besuchten noch kurz das Museo Tamo ...


... auch das Battistero Ariano war noch geöffnet, wir waren die einzigen Besucher und konnten uns in Ruhe in die herrlichen Bilder vertiefen.







Zum Abendessen wollten wir wieder ins La Gardela, allein dort war Ruhetag und so suchten wir in der Nähe etwas anderes - nicht so gut, aber wir wurden satt. ;)

Der Abend "klang" aus mit der durchziehenden "Milla Miglia" mit lauten, stinkenden, aber immer originellen und sehenswerten Gefährten:






 
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Danke, Angela, für die Fortsetzung. Schaue ich mir gerne an und erinnere mich umso mehr an meine Stipvisite in Ravenna vor ein paar Jahren.

Gruß
Alex
 
Liebe Angela,

auch bei mir weckt dein Bericht vom Complesso Monumentale di San Vitale schöne Erinnerungen an meinen Besuch im letzten Jahr.

Vielen Dank für die vielen schönen Bilder.

Viele Grüße

Tizia
 
Da schließe ich mich meinen Vorrednern sehr gerne an, und natürlich auch vielen Dank für die Verlinkung meines eigenen Berichts!
Sehr gelungene Bilder, ich weiß nur zu gut, wie schwer die zu machen sind in Ravenna...;)
An Eurem Lokal bin ich mehrmals vorbeigelaufen, ich erinnere mich gut. Auf Empfehlung des Hausdieners bin ich dann aber zum Essen ins Babaleus gegangen. Zwei Ecken weiter, ich konnte mich nicht beklagen. ;)
 
Ein wunderbarer Bericht liebe Angela . Ich hatte ja vor kurzem ein Buch über Ravenna auf dem Bücherflohmarkt erstanden, nun macht das Lesen darin noch viel mehr Spaß, weil ich dann immer an deinen und pehdas Bericht dabei denke.

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