OT aus: Reiseplanung 28.7. bis 4.8.

amator_antiquitatis

Pontifex
Stammrömer
Abgebogen von: Reiseplanung 28.7. bis 4.8.

nummis durensis schrieb:
Ich würde das mit dem mangelnden Flair nicht unbedingt unterschreiben wollen ;)

An den Orten, die 'wir' (i.S.v. Touris) aufsuchen, überwiegen die Touristen 365 Tage im Jahr; dahin verirren sich die Einheimischen auch nicht zur Hauptreisezeit. Ich nutze gerne die dumping-Preise im Hochsommer, allerdings hab' ich auch das allermeiste schon gesehen (jedenfalls das, was für mich wichtig ist) und kann mich notfalls relaxt und im eigenen Saft der hitzeflimmernden schönsten Metropole der Welt genüsslich zurücklehnen (und notfalls meinen Hintern Richtung Ostia Lido bewegen).

Jemandem, der 'mehr' erwartet, rate ich allerdings davon ab, ausgerechnet im Hochsommer mit Roma kuscheln zu wollen... 8)
Ich biege hier mal ab, da sich die Diskussion ja bereits in eine andere Richtung bewegt hat.
Wahrscheinlich habe ich mich da etwas undeutlich ausgedrückt bzw. bin mal wieder zu sehr von mir selbst ausgegangen. Es ist klar, dass man an den Sehenswürdigkeiten in erster Linie nur Touristen sieht. Das mit dem Flair meinte ich eher dahingehend, dass ich beim Reisen immer versuche, Land und Leute kennenzulernen und zu verstehen. Dazu muss man in Rom - wie ihr ja alle wisst - auch mal reine Wohnviertel aufsuchen oder Restaurants, in denen viele Einheimische einkehren. Und auch Alltagssituationen erheitern mich: Wenn ich, wie einmal gesehen, vor dem Frühstück schon zwei Römer miterleben darf, die wort- und gestenreich die Bedeutung des "Parken verboten" Schilds erörtern :lol: dann fühle ich mich richtig angekommen. So etwas in Zeiten zu erleben, wenn tutti al mare sind, stelle ich mir schwerer vor. Vielleicht ist es auch eher eine Kopfsache sowas im Vorfeld schon zu wissen bzw. solche typischen "Landfluchten" zu erleben, wie wenn in Frankfreich der nationale Urlaub losgeht. Das sorgt bei mir eher für die Frage "was tue ich hier, wenn die Einheimischen einen anderen Ort vorziehen?" Ich meine schon die antiken Römer aus der Nobilität haben sich ja was dabei gedacht, ihre Sommerresidenzen woanders zu bauen...aber nun gut ich schweife ab.

Bottomline is: Rom kann auch im August schön sein und ist sicherlich nicht "flairlos". Für manche, wie mich, ist es aber nicht die schönste Reisezeit, weil einfach was "fehlt". Hochsaison ist aber trotzdem wann anders. Rom ist halt nicht Malle - wahrscheinlich weil es nicht nur einmal im Jahr ist :~
 
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Und auch Alltagssituationen erheitern mich: Wenn ich, wie einmal gesehen, vor dem Frühstück schon zwei Römer miterleben darf, die wort- und gestenreich die Bedeutung des "Parken verboten" Schilds erörtern :lol:
Da habe ich auch noch eine schöne Anekdote von meiner ersten Rom-Kurzreise: Ein Mitreisender wollte seiner Frau noch Cantuccini als Mitbringsel kaufen, möglichst aus eine Bäckerei und nicht aus der "Retorte" ;) Wir liefen also den Gianicolo hinab, fanden aber keine Bäckerei, die sie führte. Also frugen wir eine Frau, die rauchend im Eingang ihres Ladens stand in gebrochenem Italienisch gemnischt mit Englisch. Sie runzelte die Stirn, schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern. Es tat ihr aber offenbar so leid, dass sie uns nicht helfen konnte, dass sie nun ihrerseits ihren Ladennachbarn und diverse Passanten frug. Im Nu waren wir vor ungefähr 8 Italienern umringt, die wild durcheinander diskutierten, wo man die Cantuccini denn nun hier in der Nähe bekommen könne. Es wurde in alle Himmelsrichtungen gedeutet, die Diskussion wurde immer lauter und schließlich wurden wir in eine Richtung geschickt, wo wir dann notfalls nochmal fragen sollten. Wir haben uns sehr herzlich bedankt und auch ein wenig amüsiert. :D:thumbup:
 
Es tat ihr aber offenbar so leid, dass sie uns nicht helfen konnte, dass sie nun ihrerseits ihren Ladennachbarn und diverse Passanten frug. Im Nu waren wir vor ungefähr 8 Italienern umringt, die wild durcheinander diskutierten, wo man die Cantuccini denn nun hier in der Nähe bekommen könne
Wunderbare Anekdote. Aber ähnliches konnte ich auch öfter beobachten. Sie sind zwar stolz auf sich, ihr Land, ihre Sprache, ihre Kultur und man muss ihnen merklich entgegenkommen, um die erste Sturheit zu überwinden, aber hat man guten Willen gezeigt, zahlen sie es dir auf ihre ganz eigene Art zurück. Immer wieder war ich überrascht wie manche Römer von 0 auf 100 auftauen können, dieses Mal im positiven Sinne und nicht wie bei der Schilder-Diskussion :lol: Man muss sie an der Gastgeber-Ehre packen, denn eine Blöße geben sie sich dann doch ungern.
Genau das meinte ich mit Flair!
 
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