Roma Aeterna im Februar 2017

Wenn du noch nicht im Museum warst, dann solltest du das nachholen, denn das Museum liegt abseits der grossen Touriströme, bietet viel an römischer Antike, wenn vielleicht auch nicht so viel Berühmt-Bekanntes wie die Kapitolinischen Museen. Aber das " Abseitige" ist durchaus sehr sehenswert. Und man sieht es eben Allein.

Das ist ganz fest eingeplant - jetzt erst recht!:nod:
 
6.Tag, 02.03. und schon der letzte ganze Tag in Roma Aeterna

Heute trennten wir uns, nicht weil wir uns gestrittene hätten, sondern jeder sollte nach seiner Façon glücklich werden. Während ein Teil meiner Familie in die Vatikanischen Museen zog, wanderte ich auf den Gianicolo. Abseits der gespurten Touripfade und doch so nah am Vatikan. Zunächst musste ich allerdings durch den ätzenden Tunnel hindurch, um auf die Tiberseite des Gianicolo zu gelangen, denn von Westen ist er durch eine undurchdringliche Mauer abgeschirmt.

Ich nahm die Treppe: Salita S. Onofrio:

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Oben angekommen wurde ich mit netten Aussichten und frischer Luft belohnt:

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Nach einem Treppenaufgang steht man im klösterlichen Vorgarten im Grün mit leise vor sich hin rinnendem Brunnen.

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Während ich mich auf dem Steinbänkchen niederliess, kamen 2 Gärtner, die eine Eisenstange aus dem benachbarten Baum nahmen und damit die Ausflüsse aus der oberen Brunnenschale sauber hakelten. Nun wurde aus dem Rinnen ein Plätschern! Das schienen auch 2 römische Wildenten gehört zu haben, denn nach einer Fastkollision mit meinem Kopf, landeten sie zielsicher im Nass :D:

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Ich zog es vor, in den Kreuzgang zu gehen, bevor noch mehr wagemutiges Federvieh vom Himmel fällt. Aber wie so oft in Rom, kommt man am Memento mori nicht vorbei:


Im Durchgang zum Kreuzgang steht das Grabmal des Marchese Guiseppe Rondinini, der 1801 verstarb. Das Grabmahl gab er aber noch zu seinen Lebzeiten 1794 in Auftrag:
Pro se adhuc vivens extruxit

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Im Kreuzgang sind ringsherum Fresken gemalt, die die Legende um Sant Onofrio dargestellen, wahlweise in Latein oder Italienisch zu lesen. In verschiedenen Reiseberichten hier im Forum z. B. bei Tacitus oder bei Velazquez auch auf Deutsch!

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Ich guckte mehr auf den Hintergrund der Wandbilder, die wunderbare Landschafts- und Stadtmalereien den Geschehnissen um den Heiligen unterlegen.



Dann ging es in die Kirche, wieder an einem Grabstein vorbei. Dieses gehört dem Gründer des Ordens der armen Eremiten des heiligen Hieronymus, Nicolo da Forca Palena, der von 1349-1449 lebte :!:8O


Die Kirche ist ein Juwel. Einer der ersten Renaissance- Bauten in Rom, und in seiner Innenausstattung reihen sich Kunstwerk an Kunstwerk. Die Apsis ist durch einen wunderschönes Retabel geschmückt, gemalt von Baldassare Peruzzi und Pinturricchio. Dargestellt werden Szenen aus dem Marienleben.



Umgeben von Szenen mit heiligen Männern und Frauen:

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In der Etage darüber schweben die Engelchöre und -Orchester:

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Anbetung der heiligen drei Könige und Flucht nach Ägypten rahmen das Mittelbild.

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Hintergrund im Bild der Flucht nach Ägypten. Der Palmenwedel ist vielleicht orientalisch, das Städchen sieht mehr nach Mittelitalien aus.

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Sehr hübsch sind auch die Rahmungen, in denen die Bilder des Retabel "aufgehängt" sind. Leider sind nur meine Fotos ziemlich unscharf.




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Unter den Augen dieses geflügelten Wonneproppen wandelte ich gen Ausgang, natürlich über Grabplatten...:roll: Der Fussboden in der Kirche ist auch ein begehbarer Friedhof. Grabstein stösst an Grabstein.


An den Wänden finden sich die Epitaphen illustrer Leute:

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Rechts das Grabmal für den berühmten posthum mit Lorbeer gekrönten Renaissancedichter Torquato Tasso, dem auch Goethe seine Aufwartung machte. Dem Grabmal, natürlich. :twisted: Als die Truppen Garibaldis die Glocken von Sant Onofrio zu Kanonenkugeln einschmelzen wollten, konnte der Abt des Klosters diese retten, unter dem Hinweis, das diese Glocken schon zur Beerdigung von Torquato Tasso geläutet hätten, und das die Garabaldini als echte italienische Patrioten die Glocken unmöglich zerstören könnten.

Links das Grabmal des Kardinals Giovanni Sacco, Erzbischof von Ragusa. Der Bildhauer gehört der Schule um Andrea Bregno an. Der Erzbischof führte ein eher soldatisches statt frommes Leben, denn er musste die entstehenden Unruhen nach dem Tod des Papst Alexander VI. unterdrücken und kam auch unter Papst Julius II zu militärischen Einsätzen. Vielleicht kommt deswegen auf seinem Grabmal kein " Ora" vor :evil::

Labor et Gloria Vita fuit, Mortis requiet.






 
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Sant Onofrio:

Doch es gibt noch weitere Funkelsteinchen in dieser Kirche, leider aber nicht beleuchtet, weshalb meine Fotos ein bisschen unterbelichtet sind. Die Capella Loreto bezieht sich auf den zweitgrössten Wallfahrtsort in Italien, wo auf wundersame Weise das Haus, indem Maria aufwuchs und wo sich die Verkündigung ereignet haben soll, von Engeln dorthin versetzt worden sein soll.


Viele Mädchen , auch in Spanien tragen den Namen Loreto, was mich wegen der männlichen Endung auf "O" immer sehr gewundert hat :?.
Nun hat diese Kapelle als einzige eine kleine Kuppel, die ein wenig Licht hineinwirft.

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Was mir zum ersten Mal auffiel, und was vielleicht künstlerisch nicht bedeutend ist, aber sich auch in der nächsten Kirche wiederholte, die ich auf dem Gianicolo besuchte, nämlich S.Pietro en Montorio, sind Malereien die Maria lobpreisen. Da mir so etwas bislang nicht in dem Ausmass bewusst war, hielt ich die Bilder zunächst für hübsches botanisches "Beiwerk".:roll: :twisted:.


Aber es gibt dann auch Darstellungen von Bauwerken, Sonne und Mond,etc.


Es handelt sich dabei um die bildliche Darstellung marianischer Titel, die ursprünglich nicht in ihrem Kontext auf Maria bezogen waren, aber später aus christlicher Theologie , Spiritualität oder Volksfrömmigkeit auf Maria übertragen wurden. Teilweise beruhen sie auf Schriften der Kirchenväter ( z.B. Ambrosius), auf Marienerscheinungen, teilweise wurden sie als Dogma definiert. Viele Bezeichnungen gingen in die Lauretanische Litanei ein = latinisierte Form des Wortes Loreto, die seit 1531 sozusagen in fester Form gebetet wird, allerdings schon seit dem 12. Jahrhundert besteht und in ihren Wurzeln auf den ostkirchlichen Hymnos " Akathistos" zurückgeht.

Man findet also z.B.
Quasi cedrus, quasi cypressus, quasi plantanus, quasi oliva, quasi palma, quasi plantacio rosae, Lilia, Rosa. Also auch den Hortus conclusus. Nach dieser botanischen Aufzählung, findet man die an Naturphänomenen festgemachte Litanei:
Pulchra ut luna= schön wie der Mond, Electra ut sol= auserlesen wie die Sonne, etwas bekannter Stella Maris = Meeresstern, Puteus aquarum viventium= Brunnen des lebendigen Wassers, Fons signatus= versiegelte Quelle. Nun geht es über in die Architektur:
Turris eburnea= elfenbeinernder Turm, Turris Davidica= Turm David, Porta caeli= Himmelspforte, Templum Dei= Tempel Gottes, Domus aurea= Goldenes Haus, Sedes Sapiencia= Sitz der Weisheit
Speculum sine Macula= makelloser Spiegel

Für mich war das eine ziemlich neue Erkenntnis, was sich so in der Kirche alles tümmelt. Der katholische Rock ist unerschöpflich weit...:D

Und dann gibt es noch die unscheinbare Kapelle des Sant Onofrio, dem Namensgeber der Kirche:


Von auserlesener Schönheit sind die Fresken in dem Gewölbe: eine Verkündigungsszene, gemalt von Antoniazzo Romano:

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Ich verliess tiefbeeindruckt dieses Kirchlein und werde es bestimmt bei den nächsten Rombesuchen wieder aufsuchen.



 
Liebe Nihil,
wieder einmal bin ich begeistert von deiner Beschreibung von Sant'Onofrio, die ich zwar schon besucht, aber gewiss nicht so aufmerksam und detailgetreu wie du betrachtet habe. Es ist, als hätte ich eine ganz andere Kirche gesehen.
Vielen Dank noch einmal, dass du alles so nett mit uns teilst.
 
Es freut mich, dass das Forum eine weitere Liebhaberin von Sant'Onofrio gefunden hat!

Mein besonderer Dank gilt Dir, Nihil, für die folgenden spannenden Informationen, die auch für mich eine ganz neue Erkenntnis darstellen! Sehr interessant! :thumbup:

Es handelt sich dabei um die bildliche Darstellung marianischer Titel, die ursprünglich nicht in ihrem Kontext auf Maria bezogen waren, aber später aus christlicher Theologie , Spiritualität oder Volksfrömmigkeit auf Maria übertragen wurden. Teilweise beruhen sie auf Schriften der Kirchenväter ( z.B. Ambrosius), auf Marienerscheinungen, teilweise wurden sie als Dogma definiert. Viele Bezeichnungen gingen in die Lauretanische Litanei ein = latinisierte Form des Wortes Loreto, die seit 1531 sozusagen in fester Form gebetet wird, allerdings schon seit dem 12. Jahrhundert besteht und in ihren Wurzeln auf den ostkirchlichen Hymnos " Akathistos" zurückgeht.

Man findet also z.B.
Quasi cedrus, quasi cypressus, quasi plantanus, quasi oliva, quasi palma, quasi plantacio rosae, Lilia, Rosa. Also auch den Hortus conclusus. Nach dieser botanischen Aufzählung, findet man die an Naturphänomenen festgemachte Litanei:
Pulchra ut luna= schön wie der Mond, Electra ut sol= auserlesen wie die Sonne, etwas bekannter Stella Maris = Meeresstern, Puteus aquarum viventium= Brunnen des lebendigen Wassers, Fons signatus= versiegelte Quelle. Nun geht es über in die Architektur:
Turris eburnea= elfenbeinernder Turm, Turris Davidica= Turm David, Porta caeli= Himmelspforte, Templum Dei= Tempel Gottes, Domus aurea= Goldenes Haus, Sedes Sapiencia= Sitz der Weisheit
Speculum sine Macula= makelloser Spiegel
 
Es ist, als hätte ich eine ganz andere Kirche gesehen.
Vielen Dank noch einmal, dass du alles so nett mit uns teilst.

Liebe Collemarina, so geht es mir ebenfalls, wenn andere Kunstwerke vorstellen, die ich auch gesehen, bloss eben ganz anders wahrgenommen habe. Oder, wenn man wie ich, leider oft erst nach einem Besuch im Buch liest, was man eigentlich alles hätte sehen können....:roll:.
Ich lerne ja hier im Forum durch das ( mit)-geteilte Wissen auch ständig dazu, da kann ich auch mal ein bisschen was dazu beitragen.
 
Es freut mich, dass das Forum eine weitere Liebhaberin von Sant'Onofrio gefunden hat!

Mein besonderer Dank gilt Dir, Nihil, für die folgenden spannenden Informationen, die auch für mich eine ganz neue Erkenntnis darstellen! Sehr interessant! :thumbup:

Hallo Simone, ja das Kirchlein hat so viel zu bieten und zu entdecken, dass das eine meiner ( vielen) Lieblingskirchen wird. Danke Dir, dass Du mich letztes Jahr darauf aufmerksam gemacht hast. :nod:
Leider fehlt mir die Sachkenntnis und theologische Bücher, um die Erkenntnis über marianischen Lobpreisung zu untermauern. Wie valide die Information aus dem Netz ist, weiss ich nicht, es erschien mir aber inhaltlich nachvollziehbar.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es ist, als hätte ich eine ganz andere Kirche gesehen.
Vielen Dank noch einmal, dass du alles so nett mit uns teilst.

Liebe Collemarina, so geht es mir ebenfalls, wenn andere Kunstwerke vorstellen, die ich auch gesehen, bloss eben ganz anders wahrgenommen habe. Oder, wenn man wie ich, leider oft erst nach einem Besuch im Buch liest, was man eigentlich alles hätte sehen können....:roll:.
Ich lerne ja hier im Forum durch das ( mit)-geteilte Wissen auch ständig dazu, da kann ich auch mal ein bisschen was dazu beitragen.

Ich schließe mich sehr gerne ColleMarina an und bedanke mich herzlich für diesen Bericht.

Und was das spätere nachlesen angeht, das geht mir genau so und ist der Grund warum man immer wieder hin muss :nod::~
 

Hallo Simone, ja das Kirchlein hat so viel zu bieten und zu entdecken, dass das eine meiner (vielen) Lieblingskirchen wird. Danke Dir, dass Du mich letztes Jahr darauf aufmerksam gemacht hast. :nod:

Sehr gerne! Deshalb habe ich mich gefreut, dass Dein Besuch ein so gelungener war! :nod:

Kurz vor dem Schlafengehen in Kürze nur noch diese Funde aus dem Netz: Quasi cedrus - ChoralWiki und ein Video: Mariengarten (Quasi Cedrus) S. 62 - YouTube
 
Hallo Simone,
Vielen Dank für die akustische und optische Umsetzung der Theorie. :nod:

Hallo Pecorella,
So ist es, wenn man dann neue Entdeckungen gemacht hat, sich plötzlich beim Nachlesen geheimnisvolle Hinweise auftun, vielleicht ganz neue Erkenntnisse ergeben, dann muss man zurückkommen, um alles noch einmal zu sehen und zu verstehen. In Bildungshinsicht ist ein Rombesuch sehr nachhaltig. :!::]
 
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Gianicolo:
Nachdem ich Sant Onofrio verlassen hatte, stapfte ich bergan, die Passegiata del Gianicolo hoch. Man kommt an einem Leuchtturm vorbei..., was der nun auf dem Land macht, erschliesst sich mir nicht, aber vielleicht wurde er auch angespült wie die Boote vor den Kirchen Roms. :lol:


Der Höhenzug bietet wunderbare Aussichten über Rom, vorallem in den Monaten, wo noch kein Laub an den Bäumen ist. Wie es im Sommer aussieht, kann ich nicht beurteilen. Ein bisschen Grün entdeckt man aber schon gelegentlich in den kahlen Baumwipfeln.

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Dann vorbei an den Helden der Befreiungskriege:


Ich sah die Fontana dell´Aqua Paola liegen, wandte mich aber S. Pietro in Montorio zu, denn es war kurz vor Mittag, und um 12:00 Uhr schliesst die Kirche.

Der Name S. Pietro in Montorio geht zurück auf S. Pietro in Monte Aureo= italienisch Monte d´ Oro, was auf eine goldfarbene Verfärbung des Bodens an dieser Stelle hinweist. Nach einer alten Legende soll Petrus dort gekreuzigt worden sein, wofür es aber keine historische Grundlage gibt. Schon immer war dort eine Kirche und, oder Kloster vorhanden, mit wechselnden Ordensgemeinschaften. Im Jahr 1472 schenkte Papst Sixtus IV. das Gelände den Amedeiten, gegründet von Amadeo Menez da Silva, einem Reformzweig innerhalb des Franziskanerordens. Menez Da Silva war über seine Schwester gut verbandelt mit dem spanischen Königshaus, die schliesslich ab 1480 den Bau dieser Kirche alimentierten. Auch, um ein Gelübde einzulösen, dass es im Zusammenhang mit der Geburt eines männlichen Thronfolgers gab. Nach vielen Bau-Unterbrechungen und wechselnden Geldgebern, wurde die im Renaissancestil gebaute Kirche schliesslich 1500 offiziell geweiht. Im 17. Jahrhundert kam es zu den typischen barockisierenden Eingriffen, im 18. Jahrhundert erlitt die Kirche schwere Schäden beim Beschuss durch französische Kanonen. Die Kirche fungierte als ein persönliches Patrozinium der spanischen Könige von Kastilla und Aragon, nämlich Isabella und Fernando, was sich in typischen Wappen oder den Granatapfelkapitellen zeigt.

Leider war es im Kirchenschiff zappenduster. Keine Kapelle war beleuchtet. Durch die kleinen Fenster kam kaum Licht in den Kirchenraum. Dies ist eine Aufnahme der Ostfassade mit der schönen Fensterrosette. Nach dem Motto: Dunkel war´s, der Stern schien helle...:~

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Über einer Seitenkapelle warf eine kleine Kuppel ein bisschen mehr Licht in die Räumlichkeit:

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Und so sah ich wieder botanische Zugaben an den Wänden. Leider wegen der ungenügenden Beleuchtung verwischt:

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Ein älterer Herr, ich nehme an, ein Mönch oder Priester wartete geduldig auf mich, um dann hinter mir das alte Tor zu schliessen. In dem Moment ertönte der Kanonenschuss vom Gianicolo.

Beim Nachlesen stelle ich nun fest, was ich alles nicht gesehen habe! Geschuldet der schlechten Ausleuchtung, der knappen Zeit vor Toresschluss, aber vorallem meiner Ahnungslosigkeit.

Man sieht nur, was man weiss.:!::blush::!:

Mit der nächsten Romreise, werde ich die verbliebenen weissen Flecken hoffentlich mit mehr Farbe füllen können.

Nun ging es in den zugänglichen Teil der Konventsgebäude, die seit 1881 die Real Academia Española de Bellas Artes, heutige Real Academia de España beherbergen. Seit kurzem ist der Tempietto di Bramante den ganzen Tag über zugänglich. :thumbup:
Zunächst kam ich zu einem schönen, äusserst schlichten Kreuzgang mit zentralem Brunnen:

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In einer Ecke die Büste von Ramon del Valle Inclán, einem bedeutenden spanischen Schriftsteller, der als Direktor der Akademie von 1933-36 fungierte. Ein Blick in den Gang zum Garten, der leider nicht zu betreten ist. Dort befinden sich übrigens saubere Toiletten. Sowas ist ja manchmal auch gut zu wissen. Kapitelle sind gut geeignet als Ablage, auch für Mini-Dinosaurier...

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Und dann in einem engen Innenhof, " erdrückt" von Kirchen- und Konventsgemäuer steht der Tempietto di Bramante, der Renaissance-Rundbau, der den Ruhm Bramantes begründete. Ursprünglich sollte auch der Hof, in dem der Tempietto steht, umgestaltet werden, doch dazu kam es nicht. Eine "Ganzkörperaufnahme" des Baus war mit meiner Kamera leider unmöglich. :(


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In den Räumen der Akademie gibt es eine permanente Ausstellung zur Baugeschichte des Tempietto. Unsicher ist das Datum des Baubeginn. Wahrscheinlich liegt er zwischen 1499 und 1504.
Es handelt sich um den 1. Peripteraltempel seit der Antike. Bramante war vor allem von der griechischen Tempelarchitektur inspiriert. Er errichtete einen kuppelüberwölbten kreisrunden Zentralbau. 3 Stufen führen zu einem Podest mit 16 Säulen dorischer Ordnung. Der darauf ruhende Fries ist mit Metopen und Triglyphen verziert, einer schlichten Schmuckform aus den griechischen Tempeln. Darüber erhebt sich eine Balustrade, abwechselnd mit rechteckigen und muschelförmigen Nischen verziert. 4 Fenster lassen Licht in die Cella fallen. Über dem Gesims erhebt sich die Kuppel mit einer im Barock aufgesetzten Laterne.

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Der Innenraum ist wirklich ein Tempelchen, eine Miniaturausgabe. Es gibt ein Altärchen und die Statue des Petrus, angepasst an das Format des Tempietto. Pilaster geben dem Innenraum Struktur.

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Hier der den Kosmatenmosaiken nachempfundene Fussboden mit Guckloch in den " Keller".


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In die Crypta führt aussen eine Treppe, vorbei an einem Fenster mit einer Beurkundung durch Papst Paul III, was sich auf die Kreuzigung des Apostel bezieht, die an dieser Stelle stattgefunden haben soll.

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Und hier eine beeindruckende Decke: ob Steinmetzarbeit oder Stuck weiss ich nicht.

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Laut spanische Wikipedia ist das Tempelchen nicht nur schöne Architektur, sondern auch voller Symbole. So stelle die Krypta, den Ort der Kreuzigung des Apostels , das Martyrium dar; das Peristyl die irdische Kirche; die Kuppel wird als triumphierende Kirche gesehen, die Stufen zum Podest sollen den drei christlichen Tugenden: Glaube, Hoffnung und Barmherzigkeit entsprechen.

Auch hier ein wunderbares Erlebnis, dass ich wie auch in Sant ´Onofrio ganz alleine geniessen konnte. Ab 2 Personen müsste man aber den Tempietto auch wegen Überfüllung schliessen.:lol:

 
... bergan, die Passegiata del Gianicolo hoch. Man kommt an einem Leuchtturm vorbei..., was der nun auf dem Land macht, erschliesst sich mir nicht, aber vielleicht wurde er auch angespült wie die Boote vor den Kirchen Roms. :lol:


:lol: Oder aber die nach Argentinien ausgewanderten Italiener hatten so argens Heimweh nach ihrer bella patria, dass sie ihn stifteten und er somit seit 1911 seinen grün-weiß-roter Lichtstrahl über die Stadt (leider nicht bis ins ferne Argentinien :twisted:) sendet. ;)
 
:lol: Oder aber die nach Argentinien ausgewanderten Italiener hatten so argens Heimweh nach ihrer bella patria, dass sie ihn stifteten und er somit seit 1911 seinen grün-weiß-roter Lichtstrahl über die Stadt (leider nicht bis ins ferne Argentinien :twisted:) sendet. ;)

Ach so, ja Heimweh nach Rom ist ein schrecklicher Zustand.:lol:. Der Leuchtturm schickt heute noch seine Lichter über Rom? Das ist mir noch nie aufgefallen.
 
Hallo Pasquetta

Schöne bunte Lämpchen, so richtig starke Lichtblitze, wie ein echter Leuchtturm sie aussendet, ist das aber nicht, oder?
 
Trastevere am Nachmittag:

Über der ausgiebigen Besichtung des Tempietto war es nun schon 13:00 Uhr geworden. Ich stieg die Treppenstufen bei S. Pietro in Montorio hinunter, um in das Gassengewühl in Trastevere zu gelangen.


Ich hatte beschlossen , mir noch die Farnesina anzuschauen, die bis 14:00 Uhr geöffnet hat. Ein Stündchen genügt für dieses schöne Renaissance- Gartenhäuschen :smug:. Ich kam durch den Vicolo del Cedro, bog in die Via della Scala ein und setzte den Weg fort durch das alte Stadttor Porta Settimiana. Nach links sah ich entlang des Palazzo Corsini den sehr exquisiten Mauerschmuck.

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Bei näherer Betrachtung sehen die Vasenzwerge garnicht freundlich aus. 8O

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Ich betrat das grüne Idyll, welches die Villa Farnesina umgibt. Die Villa ist doch etwas grösser als ein Gartenhaus, eher eine Kreuzung aus Stadt-und Landvilla, und wurde wohl auch mehr als Sommersitz während der heissen Monate genutzt, denn damals war dieser Winkel noch eine ländliche Gegend. In Auftrag gegeben wurde die Villa Farnesina von Agostino Chigi, damals einer der reichsten Männer seiner Zeit. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde das Anwesen nach Plänen von Baldassare Peruzzi gebaut. Chigi war Bankier und Unternehmer und ein guter Freund ( sowie Gläubiger ) mehrerer Päpste. Angeblich soll er nicht sehr gebildet gewesen sein, doch um so mehr war er kunstbegeistert und wurde zum Mäzen vieler Künstler, ähnlich wie 1500 Jahre zuvor Maecenas, der Freund Augustus, Kunst und Kultur gefördert hatte. Die Maler gaben sich jedenfalls sozusagen die Pinsel in die Hand. Baldassare Peruzzi, Sebastiano del Piombo, Rafael Sanzio, Antonio Bazzi, Giulio Romano und Giovanni da Udine. Die Malereien sind vordergründig mythische Themen, aber eigentlich vermitteln sie, mehr oder weniger versteckt viel vom Hausherrn selber, der natürlich auch gerne der Selbstdarstellung frönte. So zeigt das Deckengemälde in der Loggia der Galatea das Horoskop des Agostino Chigi, die Loggia von Amor und Psyche verklausuliert seine Heirat mit einer einfachen Frau aus dem Volk, in anderen Sälen symbolisieren alte Mythen Chigis Tugenden...und natürlich wollte er damals seine Gäste beeindrucken.
Und beeindruckt ist auch der heutige Besucher. 8O

Auch wenn die Zeiten und Umstände zu schmerzhaften Verlusten führten, so ging ein Grossteil der Gartenanlage verloren, eine Loggia am Tiber, Ställe oder die Fresken an den Aussenwände. Nach Chigis Tod ersteigerte der Kardenal Alessandro Farnese die Villa und wollte sie ursprünglich über eine Brücke mit seinem Palazzo Farnese verbinden. Dieses Bauprojekt wurde jedoch nie ausgeführt. Aber der Name des Kardinals ging auf das Häuschen über und wurde zu Farnesina. :evil:

Man betritt die Villa Farnesina durch einen erst später errichteten Eingang im Süden, durchquert Vestibül und Kassenraum und steht in der Loggia der Galatea. Ursprünglich eine offene Loggia, wurde sie später in einen geschlossenen Saal verwandelt. Von Raffael stammt das Fresko der Galatea, die übrigen Wandfresken sind von Piombo. Peruzzi malte das Deckengemälde, was Anspielungen auf Chigis Horoskop enthält, sowie den Jünglingskopf in einer der Lünetten.



Im nächsten Saal, der Loggia von Amor und Psyche, wirkten Raffael und Giulio Romano, sowie Giovanni de Undine, der mit seinen fantastischen Girlanden aus Obst, Blüten und Gemüse die Loggia in eine Laube verwandelte.


Die Geschichte Amor und Psyche erzählt von der leidvollen Liebesbeziehung zwischen einem Gott( Amor) und einer Sterblichen ( Psyche), deren Seele zum Schluss durch die Liebe unsterblich wird, aber vorher viele Prüfungen und Anfeindungen missgünstiger Göttinnen überstehen muss. Dies ist eine Anspielung auf die bevorstehende Hochzeit Chigis mit einer aus einfachen Verhältnissen stammenden Frau, die durch ihrer Ehe soziale Anerkennung finden wird...8O

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Im nächsten kleineren Raum: der Saal mit dem Fries, der von Peruzzi ausgemalt wurde, dient die mythische Darstellung der zwölf Heldentaten des Herkules der Inszenierung von Chigis Tugenden:!:8O Also mangelndes Selbstbewusstsein kann man dem Chigi nicht unterstellen.

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Villa Farnesina II.

Nun geht es durch das Vestibül mit seinen schönen Engeln, das, wie Simone schrieb, garnicht so alt ist:

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die schöne Treppe hinauf ins Obergeschoss.


In den Saal der Perspektiven. Dieser Name stammt von den fiktiven Ausblicken in die Landschaft und Stadt, die Peruzzi durch gemalte Säulen leiten lässt und so die Illusion einer offenen Loggia schafft. Der Fries zwischen Decke und Scheinsäulen erzählt mythische Geschichten und Götterszenen.
Mich hat aber am meisten der " Ausblick auf Rom" fasziniert...:D

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In diesem Raum wurde die Hochzeit zwischen Agostino Chigi und Francesca Ordeaschi gefeiert. Viele Putten und Engel toben auf den gemalten Simsen oder echten Türrahmen.

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Aber auch ganz irdische Alltäglichkeiten entdeckt man, wie z.B. die im Winde flatternde Wäsche:

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Der letzte Saal ist das Schlafzimmer, wo die Hochzeit zwischen Alexander, dem Grossen mit Roxane dargestellt wird, selbstredend ein Lobgesang auf die Tugenden von Agostino Chigi. Nur sind einige der Fresken eher nicht so wohlgeraten, da halten sich sogar ein paar der Engel auf dem Hochzeitsbett die Augen zu, oder hatte das einen anderen Grund :roll::?::D

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Einigermassen erschlagen von soviel Kunst und Kultur, brauchte ich erstmal eine Stärkung. Die kam in Form einer feinen Eiscreme aus der Gelateria gegenüber der Kirche S. Maria della Scala, auf deren Stufen ich mir die kleine Schleckpause gönnte. Sehr leckeres Eis :thumbup:
 
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Eine besondere Freude hast Du mir mit den folgenden Aufnahmen gemacht:

Nun ging es in den zugänglichen Teil der Konventsgebäude, die seit 1881 die Real Academia Española de Bellas Artes, heutige Real Academia de España beherbergen. Seit kurzem ist der Tempietto di Bramante den ganzen Tag über zugänglich. :thumbup:
Zunächst kam ich zu einem schönen, äusserst schlichten Kreuzgang mit zentralem Brunnen:

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In einer Ecke die Büste von Ramon del Valle Inclán, einem bedeutenden spanischen Schriftsteller, der als Direktor der Akademie von 1933-36 fungierte. Ein Blick in den Gang zum Garten, der leider nicht zu betreten ist. Dort befinden sich übrigens saubere Toiletten. Sowas ist ja manchmal auch gut zu wissen. Kapitelle sind gut geeignet als Ablage, auch für Mini-Dinosaurier...

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Diese neue Möglichkeit der Besichtigung des Kreuzgangs an S. Pietro in Montorio hat Gaukler ja im Dezember 2016 entdeckt und in meinem Kreuzgangsthread kurz vorgestellt. Deine Bilder lassen meine Ungeduld auf einen eigenen Besuch dort weiter steigen.

Villa Farnesina II.
Nun geht es durch das Vestibül mit seinen schönen Engeln, das, wie Simone schrieb, gar nicht so alt ist:

Da sind Dir aber wirklich entzückende Aufnahmen gelungen! Ja, nach meinem Erstbesuch der Villa Farnesina an Aschermittwoch 2013 schrieb ich in der Tat:

Nun gelangten wir in die​

Vorhalle

Dieser Raum entstand erst im 19. Jahrhundert (1861 bis 1863), als der Haupteingang der Farnesina von der Nordseite an die Südseite verlegt und der ehemalige Speisesaal geteilt wurde. Das Gewölbefresko ist ein Jugendwerk des Deutschrömers Ludwig Seitz (1844 bis 190[noparse]8[/noparse]). Ihm wird leider im Führer keine Beachtung geschenkt. Abgebildet sind verschiedene mythologische Szenen, u.a. Darstellungen der neun Musen!​
Zum Maler Ludwig Seitz existiert inzwischen auch ein Wikipedia-Eintrag, den ich gleich auch noch im Reisebericht der Tre a Roma verlinken werde.

Einigermassen erschlagen von soviel Kunst und Kultur, brauchte ich erstmal eine Stärkung. Die kam in Form einer feinen Eiscreme aus der Gelateria gegenüber der Kirche S. Maria della Scala, auf deren Stufen ich mir die kleine Schleckpause gönnte. Sehr leckeres Eis :thumbup:
Zur Erinnerung und als Dankeschön, gibt es ein virtuelles Eis aus dieser Gelateria von mir. Leider habe ich keine Aufnahme des Hauses aber ich bin sicher, dass Du Dein Eis dort gekauft hast, wo es auch Claude und mir 2013 nach dem Besuch der Galleria Corsini gut geschmeckt hat.

 
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Zur Erinnerung und als Dankeschön, gibt es ein virtuelles Eis aus dieser Gelateria von mir. Leider habe ich keine Aufnahme des Hauses aber ich bin sicher, dass Du Dein Eis dort gekauft hast, wo es auch Claude und mir 2013 nach dem Besuch der Galleria Corsini gut geschmeckt hat.


Danke für das virtuelle Gelato. Das wird schon die Eisdiele gewesen sein. Ich glaube, ausser dieser vis a vis von S. M. della Scala gibt es keine Andere. Wie gesagt, sehr gutes Eis und auch schon über mehrere Besuche in Rom immer wieder gerne geschleckt.

Ach ja, mir war garnicht bewusst, dass du auf der Jagd nach römischen Kreuzgängen bist. Es ist nun überhaupt kein Problem mehr, diesen hier in aller Ruhe zu besichtigen. Es gibt zwar auch noch Reste von Fresken, die überlasse ich aber deinem Entdeckergeist, denn ich hatte zu dem Zeitpunkt genug an Fresken gesehen...x( In einem Flügel des Kreuzganges ist in die Wand ein kleiner, moderner Brunnen mit antikem Becken eingelassen, allerdings ohne Wasser:

 
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Was es mit den Fresken auf sich hat, ist mir bereits bekannt. :nod: Den Text zu einem erneuten Kreuzgangsbericht könnte ich jetzt schon ohne eigene Bilder schreiben aber im Moment habe ich zu viele andere Baustellen in- und ausserhalb des Forums. ;)

In einem Flügel des Kreuzganges ist in die Wand ein kleiner, moderner Brunnen mit antikem Becken eingelassen, allerdings ohne Wasser:


Klasse, vielen Dank für diese Zusatzbilder! Mir sind schon die kleinen Bronzeköpfchen in Deinem Brunnenphoto aufgefallen. Hier haben wir es wohl mit einer weiteren kleinen Bronzearbeit in Form eines Wasserhahns zu tun.
 
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