Römische Kreuzgänge - ein Bilderbogen

Ich bin ein weiteres Mal total begeistert von deinem wunderschönen Bericht über diesen Kreuzgang bei Santa Maria sopra Minerva.
Ich hatte ihn schon in deinem Reisebericht von Dezenber 2014 mit großer Freude gelesen. Da habt Ihr wirklich einen ganz besonderen Schatz aufgetan!
Vielen Dank fürs Mitnehmen!
 
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Ich erinnere mich auch noch gerne an diesen zufälligen Fund im letzten Jahr [emoji106]

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Was da für schöne Dinge schlummern, von denen man nichts weiß.

Von diesem wundervoll restauriertem Schmuckstück konnte ich mich damals kaum trennen. :nod:

Dein Thread ist wirklich ein Schatzkästchen! :thumbup:

Vielen Dank für das nette Lob!

Vielen Dank fürs Mitnehmen!

Es ist mir eine Freude!

Ich erinnere mich auch noch gerne an diesen zufälligen Fund im letzten Jahr.

Vielen Dank für das Interesse.

Wenn ich am Wochenende etwas Zeit dafür finde, werde ich mich näher mit der Geschichte des Chiostro della Cisterna beschäftigen.
 
Nach einiger Zeit hole ich meinen Kreuzgang-Thread wieder hervor. Für das im Beitrag über diesem angekündigte Kapitel über den Chiostro della Cisterna der Insula sapientiae hatte ich leider noch keine Zeit.

Hier nur ein kurzer Hinweis:

Chiostro della Cisterna

Dieser Kreuzgang ist ein schlichter aber interessanter "Zwilling" des Chiostro della Minerva. Er befindet sich in jenem Teil des Dominikanerkonvents, der heute dem Staat gehört. Leider fiel der Besuch dort nur ganz kurz aus und aufgrund der beengten Verhältnisse bekam ich nichts von den Erklärungen mit. Letzteres war aber nicht weiter schlimm, da ich bereits vor Reiseantritt einen ausführlichen Artikel im weltweiten Netz gefunden habe. (...)


Statt dessen geht es zunächst mit anderen Kreuzgängen weiter, die ich im Dezember 2015 besuchen konnte und bereits in meinem Reisebericht Verborgenes Rom vorgestellt habe. In diesem Thread sollen sie nun auch ihren Platz finden.
 
Die Kreuzgänge von San Cosimato
Ungezählte Male habe ich in Trastevere gegenüber dem Ministero della Pubblica Istruzione (Erziehungsministerium) vor den Mauern des Nuovo Ospedale di Regina Margherita (Neues Krankenhaus Königin Margherita) an der Via Emilio Morosini auf einen Bus gewartet, der mich zum Gianicolo bringen sollte, ohne zu ahnen, welche römische Perle sich hinter den Mauern verbirgt.
Das sogenannte Ospedale ist nicht länger ein Krankenhaus sondern wurde in ein Ärztezentrum (polo sanitario di eccellenza) umgewandelt, in dem z.B. Ärzte Sprechstunden abhalten und Patienten verschiedene Untersuchungen vornehmen lassen können.

Erst im Zuge meiner Recherchen über römische Kreuzgänge bin ich darauf gestossen, dass sich auf dem Gelände gleich zwei wunderbare Kreuzgänge befinden, einer aus dem Mittelalter und einer aus der Renaissance! Diese standen verständlicherweise ganz oben auf der Wunschliste für die Rom-Reise im Dezember.

Bevor wir am Morgen des 21.12.2015 am Haupteingang des Ospedale erkundigen wollten, ob man die Kreuzgänge besichtigen könne, gingen wir zur Piazza San Cosimato um uns einen Eindruck von der Grösse des Komplexes zu verschaffen. Dort befindet sich dieser Prothyron mit einer schlichten grossen Holztür:

Ein Prothyron (ital. Protiro) ist ein Vorbau zu einem Konvent oder einer Kirche. Der Giebel mit Rundbogen wird von zwei antiken Säulen getragen.
Rechts davon stiessen wir überrascht und erfreut auf ein offenes Tor. Die exakte Adresse des etwas tiefer als die Piazza San Cosimato gelegenen Eingangs lautet Via Roma Libera 76. Wir kamen in einen kleinen Hof, sahen vor uns einen Durchgang und einige Arkaden eines Kreuzgangs. Es war niemand zu sehen und so gingen wir weiter. Gleich darauf standen wir im grössten Kreuzgang Roms.

Erste Eindrücke von Kreuzgang und baumbestandenem Garten in seiner Mitte:


Hier wachsen Orangenbäume, Olivenbäume, Palmen, Rosen ... Entlang der Wege stehen einige antike Säulenreste und vor allem zwei Marmorwannen. Es gibt Ruhebänke, einen grossen Sonnenschirm und einen kleinen Trinkbrunnen. Es herrschte tiefe Ruhe - und das wenige Schritte vom vielbefahrenen Viale Trastevere entfernt.


Noch war es relativ schattig, aber eine Seite des Kreuzgangs lag bereits teilweise in der Sonne und dort zog es uns hin. Es fällt gleich auf, dass der mittelalterliche Kreuzgang nicht in bestem Zustand ist. Dennoch nahm er uns auf Anhieb für sich ein. Einige der feinen Doppelsäulenreihen stehen so schief, dass man um sie fürchtet. Viel wäre noch zu tun um diesem Kreuzgang die frühere Schönheit zurückzugeben. Wenigstens ansatzweise ist schon etwas geschehen. In den letzten Jahren wurden einige dringende Sanierungsmassnahmen durchgeführt.

So z.B. im Nordflügel des Kreuzgangs, in dem sich an der Brüstungsmauer, wie an der Wand, antike, mittelalterliche und jüngere Inschriften und Überreste befinden. So präsentiert er sich jetzt:




Am Ende dieser Galerie sahen wir Licht und ein paar Stufen führten in den zweiten kleineren Kreuzgang aus der Zeit der Renaissance.

Seine hohen achteckigen Säulen erinnerten mich sehr an jene des Chiostro dei Genovesi. Sie tragen Rundbögen und Kreuzgewölbe während die Decken der Korridore im ersten Kreuzgang flach sind.
In der Mitte des jüngeren Kreuzgangs befindet sich ebenfalls ein Garten - mit einem zur Zeit von Papst Pius IX. im 19. Jahrhundert errichteten gedeckten Brunnen.





Letzte Rose und steinerne Blüten:



Mindestens vier Katzen leben hier im Kreuzgang und verfügen über ein Holzhaus unter dem Gewölbe.



Diese gar nicht scheue Katze folgte uns später in den anderen Kreuzgang, wo sich bereits zwei ihrer Artgenossinnen genüsslich sonnten.



Vom Renaissance-Kreuzgang aus sieht man einen kleinen romanischen Kirchturm:

Nachdem wir aus dem Renaissance-Kreuzgang in den ersten Kreuzgang zurückkamen, hatten wir das Glück einen sehr netten Arzt kennenzulernen. Im Vestibül vor dem ehemaligen Kapitelsaal des Konvents (im Ostflügel des Kreuzgangs) nahm er die Teilnehmer an einem ärztlichen Fortbildungsseminar in Empfang.


Die Veranstaltung hatte schon begonnen und es kamen nur noch wenige Nachzügler. Es entwickelte sich ein nettes Gespräch, teils in italienischer, teils in deutscher Sprache geführt.

U.a. erzählte uns P., dass sich an dieser Stelle in römischer Zeit ein kleiner Circus befunden habe. Das fand ich besonders spannend und habe natürlich nach der Rückkehr aus Rom versucht Näheres herauszufinden.

Die Gründung des Klosters, zu dem die Kreuzgänge gehören, geht auf die Mitte des 10. Jahrhunderts zurück. Das Kloster gehörte zunächst Benediktinern und war den Heiligen Cosmas und Damian geweiht. Einen Heiligen Cosimato gibt es nicht! Der Name S. Cosimato ist eine Verballhornung von Cosma e Damiano. 1234, noch zu Lebzeiten der Heiligen Klara von Assisi, wurde S. Cosimato dem Orden der Klarissen anvertraut.


Unvermittelt fragte P., ob wir auch schon die Kirche gesehen hätten. Gaukler und ich sahen einander erstaunt an und mussten die Frage verneinen. Nun, dann sollten wir doch mal mitkommen, meinte unser neuer Bekannter. Und so sieht man ihn hier mit uns in Richtung Kirche San Cosimato gehen:


Deren Besichtigung widme ich ein eigenes Kapitel.

Anschliessend kehrten wir ins Vestibül zu P. zurück, vor allem natürlich um uns dafür zu bedanken, dass er uns den Besuch der Kirche ermöglich hatte. Im Vestibül, das über eine Tür zum alten und eine zum jüngeren Kreuzgang verfügt, stehen einige interessante Gegenstände. Gut gefiel mir vor allem dieser antike Kopf:


Inschriften an zwei ehemaligen Türflügeln erinnern an Nonnen, die ihr Rang als Pförtnerinnen offenbar mit Stolz erfüllte. Dass man ihnen erlaubte, sich auf diese Weise zu verewigen erstaunte mich ein wenig.

Eine Büste und zwei Gemälde erinnern an Gönner des Klosters:

Schliesslich mussten wir uns von unserer netten römischen (eigentlich sizilianischen) Bekanntschaft verabschieden und kehrten in den ersten Kreuzgang zurück. Wahrlich nicht alltäglich ist die Existenz einer Bar in einem Kreuzgang. Die Bar del Chiostro verfügt sogar über einen eigenen Briefkasten:


Als wir San Cosimato verliessen, fiel schon viel mehr Sonnenlicht ins Viereck des ersten Kreuzgangs:


Generell sind 4 Arkaden von 5 Säulenpaaren unter einem Bogen zusammengefasst. In jedem Flügel des Kreuzgangs befinden sich Öffnungen, von denen drei in den Garten führen, die vierte ist der Ein-/Ausgang.

Die Arkaden im Westflügel mit dem Eingang sind nicht in Gruppen zusammengefasst und einige zugemauert. Die Kapitelle der Doppelsäulchen sind weniger schmucklos als jene im älteren Südflügel. Hier erkennt man ihre unterschiedlichen Blattkapitelle:


Südflügel


Westflügel


Abschied von San Cosimato​

Link zum Originalbeitrag: Verborgenes Rom
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Kreuzgang von Sant'Alessio auf dem Aventin

Dass neben der Kirche Sant’Alessio (vollständig: Santi Bonifacio ed Alessio all'Aventino) ein früherer Konvent mit Kreuzgang liegt, erfuhr ich erst kurz vor der Rom-Reise im Dezember 2015.

Der seit dem 10. Jahrhundert bestehende Konvent wurde 1873, wie so viele andere in den 1870er Jahren, vom italienischen Staat enteignet und beherbergt seit 1940 das 1925 gegründete Istituto Nazionali di Studi Romani an der Piazza dei Cavalieri di Malta, 2.

Das Gebäude präsentiert strenge Architekturformen des 18. Jahrhunderts. Der bekannte Architekt und Kartograph Giovanni Battista Nolli (1692 bis 1756) war hier im Auftrag von Kardinal Angelo Maria Querini tätig. (Quelle: Istituto Nazionale Di Studi Romani - sede)

He generously contributed to the restoration of the Roman churches of S. Marco, his title; S. Gregorio; S. Prassede; and S. Alessio.
Quelle

Das Institut grenzt rechts direkt an die Kirche Sant’Alessio, linker Nachbar ist der Malteserorden. Wir waren schriftlich zu einem Besuch des Kreuzgangs angemeldet, wollten an dieser Tür in der Aussenmauer klingeln, als wir merkten, dass sie nur angelehnt war.

Das obere Messing-Schild trägt die Aufschrift:

Istituto Nazionali di Studi Romani
Dal lun. al ven.
Orario 8:30 - 14:00
Wir traten also ein und meldeten uns beim Pförtner, dessen Loge gleich hinter dem Eingang im rechten Gebäudetrakt liegt. Wir sprachen durch das niedrige Fenster mit ihm und wiesen die Bestätigungsmail des Instituts vor. Er deutete in die Richtung, die wir einschlagen sollten, um zum Kreuzgang zu gelangen. Vor seinem Arbeitsplatz liegt eine Reihe herrlicher Orangenbäume.

Zuerst sahen wir uns auf dem weiten Vorplatz um. Herrlich leuchteten die Früchte zahlreicher Orangenbäume vor dem tiefblauen Himmel und dem romanischen Kirchturm von Sant’Alessio.


Zwischen zwei mächtigen antiken Säulenkapitellen betraten wir schliesslich, durch das von Grün umrankte Tor, den ehemaligen Konvent und standen nach wenigen Schritten an einer Ecke des Kreuzgangs.

Der Trakt, durch den wir eintraten, führt geradeaus über das gegenüberliegende Ende des Kreuzgangs hinaus zu einem weiteren Tor. Wie Gaukler entdeckte, sollte man unbedingt durch dessen Schlüsselloch spähen … es bietet sich einem ein fast identischer Blick auf die Kuppel des Petersdomes in der Ferne, als jener durch das berühmte Schlüsselloch im Tor zum Garten der Malteser. Nur die Baumallee fehlt. Das Tor selbst war verschlossen aber dahinter öffnet sich ein schmaler Garten mit herrlichem Blick auf Rom welcher für Hochzeiten gemietet werden kann.
Doch nun zum Kreuzgang! Zwar gab es bereits im Mittelalter einen Kreuzgang im Konvent, aber so, wie er sich uns heute präsentiert, ist er das Resultat einer Renovierung im Jahr 1582 durch Kardinal Giovanni Vincenzo Gonzaga (1540 bis 1591). Am 7. August 1587 wurde dieser von Papst Sixtus V. zum Kardinalpriester der Titelkirche Sant'Alessio auf dem Aventin erhoben. Nach seinem Tod wurde der Kardinal dort beerdigt. 1891 kam es am Ort genannt Vigna Pia (in der Nähe der Porta Portese) zu einer Pulverexplosion welche Schäden bis auf den Aventin anrichtete. Anschliessend wurden Reparaturen im Kreuzgang durchgeführt.

In der Mitte des Renaissance-Kreuzgangs befindet sich ein achteckiger Ziehbrunnen von 1570. Ihn umstehen weitere Zitrusbäume.



Antike Säulen auf fast identischen Basen tragen 6 Bögen an den schmalen Seiten und 7 an den längeren Seiten. Sie stehen auf einer niedrigen Sockelmauer unterbrochen von 4 Zugängen zu Hof und Brunnen.


Die wertvollen Granit- und Marmorsäulen aus antiken Gebäuden sind alle verschieden. Eine einzige ist kanneliert:

Ihre Kapitelle sind teils antik, die weitaus meisten allerdings stammen aus der Renaissance. Letztere haben verschiedene Blatt-Muster.



An den Wänden des Nord- und des Wesflügels findet man eine Reihe von Fragmenten aus der Antike und dem Mittelalter.





Guter Hirte
Es gibt auch eine ganze Reihe lateinischer Inschriften aus dem Mittelalter. Da ich dieser Sprache nicht mächtig bin und praktisch unvorbereitet hierherkam, habe ich erst bei der Nachbereitung dieser Besichtigung von drei besonders bedeutenden Inschriften erfahren. Die einzige, die ich fotografiert habe, gehört leider nicht dazu:

Die drei Inschriften erlauben einen interessanten Blick auf das mittelalterliche Rom, daher möchte ich trotz (noch) fehlenden Bildmaterials ein wenig über ihren Inhalt berichten. Historisch weniger Interessierte können diesen Teil des Berichts überspringen. ;)

Eine Inschrift berichtet vom Tod, hier im Kloster, eines Mitglieds der Familie der Crescenzi. Im 10. Jahrhundert gründete die Familie der Crescentier den Konvent neben der Kirche von S. Alessio.

Nel X secolo i Crescenzi vi costruirono accanto un convento, nel quale attualmente si trova la sede dell'Istituto di Studi Romani.
Quelle

Bei dem hier Beerdigten handelt es sich um Crescentius de Theodora, welcher am Ende des 10. Jahrhunderts bedeutenden Einfluss in der römischen Politik hatte. Er war der Bruder von Papst Johannes XIII.

Genaueres im Lebenslauf von Papst Benedikt VI.. Dieser

(...) war ein Anhänger Kaiser Ottos I. und wurde entgegen den Hoffnungen der Crescentier aus dem Hause Tusculum, einer römischen Adelsfamilie, die unter Johannes XIII. emporgekommen war, nach dessen Tod im Herbst 972 zum Papst gewählt. Da die Wahlbestätigung des Kaisers abgewartet werden musste, wurde er erst im Januar 973 geweiht. Nach dem Tod Ottos im Mai 973 verlor er seine Unterstützung in Rom und im darauffolgenden Jahr setzte ihn eine Gruppe römischer Adliger unter Führung des Crescentier Crescentius de Theodora, Sohn von Johannes Crescentius und Theodora der Jüngeren und damit Bruder von Papst Johannes XIII., ab und kerkerte ihn in der Engelsburg ein. Anschließend erhob Crescentius de Theodora Bonifatius VII. zum Gegenpapst, der Benedikt VI. im Juli 974 erwürgen ließ.
Wegen seiner Mitschuld an der Ermordung Benedikts VI. im Jahr 974 soll Crescentius de Theodora sein Leben als Büßer im Kloster von Sant'Alessio beschlossen haben und dort 984 gestorben sein.

Die zweite Inschrift handelt von dem Metropoliten Sergius von Damaskus. Papst Benedikt VII. hat diesem das Kloster übergeben. Die Grabinschrift würdigt den Basilianer und Abt von Sant'Alessio, der hier im November 981 starb.

Eine dritte Inschrift stammt aus dem Jahr 1012 und enthält die erste schriftliche Erwähnung des römischen Adelsgeschlechts der Massimo. Es handelt sich um den Grabstein von Stefano Massimo, gestiftet von seinem Vater Leone, anderen Quellen zufolge um jenen von Leone selbst. Da muss ein erneuter Besuch Klarheit schaffen.

Wikipedia schrieb:
Das stadtrömische Geschlecht Massimo gehört zu den ältesten Adelsfamilien der Stadt Rom, dessen Abstammung auf Massimo, der um 950 in Rom lebte, zurückgeführt wird [1]. Eine Abstammung von dem antiken römischen Senator Quintus Fabius Maximus Verrucosus (* um 275 v. Chr.; † 203 v. Chr.) kann hingegen als Legende gelten, selbst wenn diese sich - wie Fürst Massimo dem Kaiser Napoleon I. auf dessen Nachfrage versicherte - "in der Familie seit 2000 Jahren hartnäckig hält".

Genug der alten Geschichten! Nicht ganz so alt ist dieses Mühlespiel, welches in die Sockelmauer des Kreuzgangs eingeritzt ist:


Nachdem wir den Kreuzgang einmal umrundet hatten, stiegen wir in die erste Etage empor, von wo aus sich durch die Fenster ein schöner Blick ins Geviert des Hofes und auf den Brunnen bot.


Noch ein Wort zu den Orden, denen das Kloster von Sant'Alessio im Laufe der Jahrhunderte seiner Existenz anvertraut war. Die ersten Mönche sollen Benediktiner aus Cluny in Frankreich gewesen sein. Sie erhielten von Alberich II., einem einflussreichen römischen Fürsten, 937 eine Reihe von Häusern auf dem Aventin, wo sie den ersten Konvent errichteten. 977 kamen Basilianer unter Erzbischof Sergius von Damaskus, dann, Ende des 10. Jahrhunderts und bis 1231 erneut Benediktiner, 1231 Prämonstratenser und 1426 Hieronymiten. 1810 wurde das Kloster für vier Jahre geschlossen, dann kehrten die Hieronymiten zurück. 1846 ging das Kloster an die Somasker über. Diese sind noch heute für die Kirche verantwortlich und betrieben bis zu seiner Aufhebung im Konvent ein Institut für Sehbehinderte.

Als wir aus dem Kreuzgang wieder in den Vorhof des Instituts für römische Studien traten, fiel mir erst der wundervolle Duft nach den Orangen und Orangenblüten auf. Die Mittagssonne stand nun hoch am Himmel und wärmte wunderbar.


Gleich zwei ehemalige Klöster hatten uns an diesem Morgen ihre versteckten Schätze offenbart! So geschäftig, wie es in S. Cosimato auch zugehen kann, so still bot sich uns S. Alessio dar. Durch die kleine grüne Tür verliessen wir das Gelände des Instituts für römische Studien.

Link zum Originalbeitrag: Verborgenes Rom - Seite 2
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Kreuzgänge von Santi Apostoli

Die Basilika SS. XII Apostoli gehört heute dem italienischen Staat, der daneben gelegene Konvent dem Vatikan. Hier befindet sich das Generalat der Minoriten oder Franziskaner-Minoriten, von denen momentan 35 im Konvent leben.

A pochi metri da Piazza Venezia, considerata spesso il vero centro di Roma, ci si può imbattere nel centro amministrativo dell’Ordine e nel convento dei Ss. XII Apostoli, accanto alla Basilica omonima, donata, il 30 giugno 1463, dal papa Pio II Piccolomini, all’Ordine francescano dei Frati Minori, della Famiglia detta “della comunità”, o “Conventuale”. Il convento è proprietà del Vaticano, mentre la Basilica appartiene allo Stato italiano.
Quelle: Curia OFMConv - Santi Apostoli

Der Konvent befindet sich im Palazzo della Rovere ai Santi Apostoli. Dieser wurde 1460 im Auftrag von Kardinal Basilius Bessarion errichtet, ging dann an Kardinal Pietro Riario über, der ihn vergrösserte und kam 1474 in den Besitz von Kardinal Giuliano della Rovere, den späteren Papst Julius II., der ihn 1478 (wahrscheinlich) nach Plänen von Giuliano da Sangallo umbauen liess. 1507 wurden Marcantonio Colonna neuer Besitzer. 1589 erwarb Papst Sixtus V. den Palazzo von den Colonna und vermietete ihn den Franziskanern-Minoriten, die hier ihre Generalkurie einrichteten und den Konvent vergrösserten. 1871 enteignete der italienische Staat den franziskanischen Orden und richtete im Palazzo della Rovere sein erstes Kriegsministerium und ein Offizierskasino ein.

Im Gebäudekomplex befinden sich drei Kreuzgänge - zwei im Palazzo della Rovere, mit Zugang von der Piazza XII Apostoli, 51 aus, einer in einem Gebäude aus dem 16. Jahrhundert an der Via della Pilotta, 25. Alle drei bilden eine gerade Reihe. Gut zu erkennen in der Luftaufnahme.

Wir wollten uns zunächst die beiden Kreuzgänge direkt neben der Kirche anschauen. Zu unserer Freude war das Renaissance-Portal mit zwei dorischen Säulen unter einem Balkon offen und nach ein paar Schritten standen wir an einer Ecke des ersten Kreuzgangs.


Leider war alles voller Baugerüste und Baumaterial, dennoch - oder vielleicht gerade deswegen - konnten wir sämtliche Flügel der beiden Kreuzgänge sehen. Wenn die Baumassnahmen beendet sind, schaue ich sicher erneut dort vorbei. Dann gibt es hoffentlich auch schönere Photos.

Erster Kreuzgang

Der erste Kreuzgang ist der kleinste. Säulen mit ionischen Kapitellen tragen 5 Arkaden an den Längsseiten und 4 an den Schmalseiten. Eine lange und eine schmale Seite des Kreuzgangs sind heute verglast. Dieser Kreuzgang war ursprünglich der Innenhof des Palazzo della Rovere. Das Kardinalswappen Giuliano della Roveres ist an einigen Schusssteinen des Kreuzgratgewölbes zu sehen.

In der Mitte des Hofbereichs befindet sich eine hohe Säule mit einer renovierungsbedürftigen Muttergottesstatue mit Kind:

Im Wandelgang an der Nordseite des Kreuzgangs, entlang der Kirchenmauer von SS. Apostoli , haben sich in drei Lünetten Fresken mit Szenen aus der Geschichte der Franziskaner erhalten. Sie wurden 1616 angefertigt und werden dem Maler Avanzino Nucci zugeschrieben.


In die Wände des ersten Kreuzgangs sind viele Grabinschriften eingemauert.

Für sehr gelungen halte ich eine überlebensgrosse Statue von Maximilian Kolbe, die vor der Ostwand aufgestellt ist. Er war ein polnischer Franziskaner-Minorit.


An dieser Wand befindet sich das meiner Meinung nach schönste und kostbarste Kunstwerk des ersten Kreuzgangs, ein Relief aus der Schule von Arnolfo di Cambio mit Szenen der Geburt Christi.

Wir erkennen von oben nach unten:
Die Verkündigung an die Hirten.

Die liegend dargestellt Maria mit dem Jesuskind in der Krippe, Ochs und Esel. Fast scheint mir der Gesichtsausdruck Marias noch von der Erschöpfung durch die Geburt zu zeugen.


Das Bad des Jesuskindes durch die beiden Hebammen Zelomi und Salome unter den Blicken des nachdenklich (oder schlafend?) in einer Ecke sitzenden Josef.

Wenige Tage vor Weihnachten war es natürlich ein besonders Geschenk vor diesem berührenden Werk zu stehen! Das Relief wurde 1969 hierher gebracht. Gefunden wurde es in der Nähe von S. Giorgio in Velabro. Es handelt sich wahrscheinlich um das Fragment einer Kanzel oder einer schola cantorum (Sängertribüne).

Zweiter Kreuzgang
Der zweite Kreuzgang ist direkt mit dem ersten verbunden. Die Wandelgänge der langen Seiten beider Kreuzgänge gehen ineinander über.


Der zweite Kreuzgang ist ebenfalls rechteckig aber etwas länger als der erste. Es gibt 7 Arkaden an den langen und 4 an den schmalen Seiten. Auch hier haben die Säulen ionische Kapitelle. Findet man im ersten Kreuzgang das Kardinalswappen Giuliano della Roveres, so ist es hier sein Papstwappen. Als Julius II. amtierte er von 1503 bis 1513, womit die Entstehungszeit dieses Kreuzgangs in die Zeit nach 1503 fällt.

Drei Seiten sind verglast und in der Mitte befindet sich, unter einem Baum und umgeben von Kübelpflanzen, ein Brunnen. Leider sprudelte der zentrale Wasserstrahl über den drei Bergen in der Mitte des Brunnens am Tag unseres Besuchs nicht.




An Sixtus V. erinnert das hübsche Fresko dieser Lünette im zweiten Kreuzgang:


Links und rechts des Papstwappens erkennt man zwei weibliche Figuren, Tugenden darstellend. Dieser Papst, selbst Franziskaner, liess den Konvent zwischen 1587 und 1589 erweitern und verschönern.

Wie schon im ersten Kreuzgang, befinden sich entlang der rechten Wand einige Grabdenkmäler, die früher in der Kirche ihren Platz hatten. Leider habe ich kein Photo einer Inschrift in griechischer und lateinischer Sprache zu Ehren von Kardinal Basilius Bessarion, dem grossen Mäzen der Kirche.

In diesem Flügel des Kreuzgangs befindet sich auch ein Zugang zur Sakristei von SS. Apostoli:


Das bekannteste Monument im zweiten Kreuzgang ist eine Grabskulptur (Kenotaph), die an Michelangelo erinnert, der nach seinem Tod (1564) 17 Tage in SS. Apostoli beerdigt war, bevor seine Familie den Leichnam nach Florenz holte. Meist liest man, dass die Liegefigur wohl den 1594 verstorbenen Mediziner Ferdinando oder Ferrante Eustachio darstellt, obwohl eine Inschrift den Eindruck erweckt, es könne sich um das erste Grabmal Michelangelos handeln.


Vergangenes Jahr will eine britische Dozentin herausgefunden haben, dass der Dargestellte doch Michelangelo ist. Was davon zu halten ist, kann ich nicht beurteilen.


La scultura perduta di Michelangelo ritrovata da una studiosa inglese - Corriere.it
Una scultura «perduta» di Michelangelo, con il caratteristico naso rotto tipico dell’artista, sarebbe stata individuata all’interno del monastero francescano della chiesa dei Santi Apostoli a Roma. Ad attribuirla al genio rinascimentale è stata la professoressa inglese Maria Loh, docente dell’University College London, come riferisce un articolo apparso sul quotidiano londinese The Times.

Den Times-Artikel Sculpture of Michelangelo is discovered at monastery | The Times können nur Abonnenten in voller Länge lesen.

Dritter Kreuzgang

Der dritte Kreuzgang liegt wie gesagt an der Via della Pilotta, 25. Dies ist seit 1948 die Adresse des Pontificio Istituto Biblico (Päpstliches Bibelinstitut).


Wir traten ein und Gaukler erklärte der Frau am Empfang unser Anliegen. Diese hatte keine Zeit uns zu begleiten, erteilte aber einer anderen anwesenden Angestellten die Erlaubnis, uns den Kreuzgang zu zeigen! Und ein paar Photos wurden uns auch gestattet. Darüber freuten wir uns natürlich sehr!

Dieser dritte Kreuzgang von Santi Apostoli ist jünger als die beiden ersten. Er entstand 1587 als Sixtus V. den Konvent der Minoriten vergrössern liess und in den neuen Gebäuden das Studienkolleg San Bonaventura da Bagnoregio entstand. 1870 wurde dieser Teil des Konvents der Franziskaner-Minoriten vom Staat konfisziert und dem Vatikan erst nach dem Konkordat von 1929 überlassen. Dazwischen wurden die Gebäude als Kaserne genutzt.

Drei Seiten präsentieren sich noch im Originalzustand mit von Pilastern getragenen Arkaden. Die vierte Seite wurde leider verändert und zeigt nur noch eine Fassade mit modernen Fenstern und Türen. Das Schönste an diesem Kreuzgang ist der wirklich prachtvolle Brunnen, die fontana dei leoni marini in seiner Mitte. Der Brunnen wird Domenico Fontana zugeschrieben.


Über der obersten Brunnenschale finden wir auch die drei stilisierten Berge wieder, die den Brunnen im zweiten Kreuzgang zieren. Leider spien die Seelöwen keinen Wasserstrahl ins grosse Becken. Auch war dieses nur teilweise mit Wasser gefüllt



Schöne Photos auf dieser Seite

Und hier noch eine alte Aufnahme​

Im Garten rings um den Brunnen stehen vor allem Palmen, Zypressen und Zitrusbäume, ein kleiner war gerade erst gepflanzt worden. Wer weiß, vielleicht kommen wir ja mal wieder und schauen nach, ob er wächst und gedeiht.

 
Kreuzgang von San Salvatore in Lauro

So blau, wie der Himmel über San Salvatore in Lauro am 22.12.2015, war das Gewand der Kanoniker von S. Giorgio in Alga, die Kardinal Latino Orsini (1411 bis 1477) hierher berief. Die Kirche wird erstmals 1177 erwähnt. Kardinal Orsini liess sie 1449 neu errichten. Nach ihrer Vollendung berief er die Kanoniker von S. Giorgio in Alga aus Venedig. Diese lebten bis zur Aufhebung des Ordens 1668 im neben der Kirche errichteten Konvent S. Giorgio.

Die Kirche der Früh-Renaissance brannte 1591 ab. Ab 1594 wurde mit dem Neubau begonnen. Baumeister der neuen Kirche war Ottaviano Mascherino. Kuppel und Campanile kamen 1727–1734 hinzu, die klassizistische Fassade erst 1857–1862.

Die beiden hohen Säulen des Kirchenportals waren weihnachtlich dekoriert und es gab einen Hinweis auf die Ausstellung "Via Lauretana, via della Misericordia" in den ehemaligen Konventsgebäuden.

Unser Interesse an diesem Morgen galt dem Kreuzgang des ehemaligen Konvents. Der sogenannte chiostro grande (der große Kreuzgang) hat den Brand von 1591 überstanden. Gaukler hatte uns schriftlich zu einem Besuch angemeldet und so betraten wir die Gebäude durch das schöne Portal mit zwei Cherubim-Köpfen von Camillo Rusconi (1658 bis 172[noparse]8[/noparse]).

Dahinter liegt ein imposantes aus Nussbaum gefertigtes Portal, das wir etwas genauer anschauen möchten. Geschmückt ist es mit einer Darstellung von Jesus Christus in einer Mandorla umgeben von zwei Füllhörnern und der Schrift "SODALITIVM PICENVM". Der Pio Sodalizio dei Piceni di Roma ging 1899 aus einer Vereinigung von Bewohnern der Region der Marken in Rom hervor und ist eng mit der Basilika vom Heiligen Haus in Loreto in den Marken verbunden. Piceni (Picener), so nennen sich die Bewohner der Marken.

Il Pio Sodalizio dei Piceni ha acquisito l'attuale denominazione con lo Statuto approvato nell'anno 1899. Deriva dall'Associazione di Marchigiani residenti in Roma costituitasi all'inizio del 1600 poi divenuta Confraternita della Santa Casa di Loreto nel 1633 sotto il Pontificato di Urbano VIII.
Quelle: Pio Sodalizio dei Piceni

Wappentier der Marken ist der Grünspecht (ital. picchio verde) und dieser soll über der Tür zu sehen sein.

Wir meldeten uns in der Pförtnerloge, deren Eingang im Kreuzgang liegt - ein wirklich hübsch gelegener Arbeitsplatz! In der Nähe hängt eine Marmortafel zur Erinnerung an Kardinal Giovanni Battista Maria Pallotta, den aus den Marken gebürtigen Gründer der Vorgängervereinigung der heutigen Pio Sodalizio dei Piceni.

Der relativ unbekannte Kreuzgang vom Ende des 15. Jahrhunderts gehört zu den schönsten und am besten erhaltenen Roms.

Chiostro grande

Der Kreuzgang ist ein sehr qualitätsvolles Werk vom Ende des römischen Quattrocento, wahrscheinlich von 1491. Das Ergeschoss mit seinen Säulen und Arkaden ist der älteste Teil und wahrscheinlich das Werk von Baccio Pontelli. Er ist ein wenig bekannter Architekt, der zu Unrecht oft nur als "Handwerker" betrachtet aber als Künstler unterschätzt wurde.

Schlanke Marmorsäulen tragen an jeder Seite des quadratischen Gevierts fünf Arkaden. An den Ecken ersetzen Pfeiler die Säulen. Alle stehen auf einer niedrigen Brüstungsmauer unterbrochen von 4 Öffnungen zum Hof in der Mitte.

Das Obergeschoss mit Pfeilerarkaden ist eine Erweiterung aus dem 16. Jh. und nicht so elegant in den Proportionen, wie die unteren Gänge.

Auf meinen Bildern erkennt man einen schönen Brunnen in der Mitte des Kreuzgangs. Ich habe gelesen, dass es einen grossen Brunnen im Kreuzgang gab, dieser aber 1743 entfernt wurde. Ob nun der alte Brunnen zurückgekehrt ist, oder ein anderer seinen Platz eingenommen hat, kann ich nicht sagen. Leider habe ich es versäumt mir das Wappen am Brunnen anzuschauen, es liefert vielleicht einen Hinweis auf das Alter des Brunnens.




Vor der Pförtnerloge schmücken ein paar Pflanzen, u.a. sogar noch im Dezember blühende Geranien das Mäuerchen.

Besonders schön finde ich die feinen Marmorprofile der Arkadenbögen im unteren Teil des Kreuzgangs. Auf dem folgenden Photo kommen sie gut zur Geltung:


Originalbeitrag mit weiteren Informationen zum Denkmal-Komplex S. Salvatore in Lauro:
Verborgenes Rom - Seite 2

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Kreuzgang von Sant'Agostino

Auf bekannten Wegen ging ich Richtung Via dei Portoghesi mit dem Convento di S. Agostino. Die Gebäude gehören heute dem italienischen Staat und in Teilen des Augustiner-Konvents ist heute die 1933 ins Leben gerufene Avvocatura dello Stato untergbracht.


Das Eingangstor von Luigi Vanvitelli (1700 bis 1773) mit der grossen Muschel über dem Eingang ist mir schon sehr lange bekannt, aber erst im Rahmen meiner Suche nach verborgenen Kreuzgängen in Rom habe ich mehr über diesen Gebäudekomplex erfahren.


Was heute eher wie ein simpler Innenhof wirkt, ist doch ein im 18. Jahrhundert angelegter Kreuzgang der früher zum Klausurbereich des Konvents der Augustiner von Sant'Agostino in Campo Marzio gehörte.

Wikipedia schrieb:
In den Jahren 1756 bis 1763 wurde die Kirche nach den Entwürfen von Luigi Vanvitelli umgebaut. Von ihm stammt ebenfalls die Sakristei aus dem Jahr 1746. Vanvitelli entfernte auch die Kuppel, die erste Renaissancekuppel, die in Rom fertiggestellt wurde. Ab 1746 erbaute Vanvitelli auch das Konventsgebäude westlich der Kirche neu. Nur an der Seite zur Via die Pianellari blieb die Fassade aus dem 16. Jahrhundert erhalten.

Als ich kam war das verglaste Tor verschlossen und durch die schmutzige Scheibe war nicht viel zu sehen. Dann hatte ich Glück und das Rolltor öffnete sich für einen Moment weil ein Motorradfahrer den als Parkplatz dienenden Hof verlassen wollte.

An der Rückseite des Hofbereichs steht ein kleiner Brunnen, ebenfalls Vanvitelli zugeschrieben. Über dem niedrigen ovalen Becken tragen vier robuste Männer in Stein eine runde mit vier Masken verzierte Brunnenschale in deren Mitte ein Knabe mit einer Gans zu sehen ist.


Knabe und Gans erinnerten mich an eine antike Skulptur, von der ich glaube sie im Museo Altemps gesehen zu haben. Edit: Stimmt, ich habe ein Bild gefunden

Vorne rechts im Kreuzgang führt eine Treppe in die oberen Etagen und daneben steht diese mindestens lebensgrosse Statue aus Stuck:


Dargestellt ist der Sieg des Heiligen Augustinus von Hippo über die Häresie. Die Statue ist ein Werk des 1734 in Rom geborenen Bildhauers Gioacchino Varlè. In einem anderen Flügel des Kreuzgangs befinden sich seit 1749 vier Grabdenkmäler aus dem 15. Jahrhundert. Sie stammen aus der alten Sakristei von S. Agostino.

Die Arbeiten am Kreuzgang begannen 1746 und waren im November-Dezember 1747 abgeschlossen. Sie wurden unter Vanvitelli persönlich durchgeführt, der hier architektonische Elemente verwendete, die er ab 1751 auch beim Bau des Palastes von Caserta verwenden sollte, u.a. die Muschel, die in verschiedenen Formen quasi sein Erkennungszeichen ist. Siehe hier.

Vor dem Umbau durch Vanvitelli befanden sich im Augustinerkonvent zwei Kreuzgänge. Der chiostro maggiore, an der gleichen Stelle wie der eben gesehene wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts dank der Grosszügigkeit des französischen Kardinals Guillaume d'Estouteville (1403 bis 1483) errichtet. Es gab dort anscheinend einen Freskenzyklus zum Leben des Heiligen Augustinus, ein Werk des Malers Avanzino Nucci. Der jüngere chiostro minore fiel dem Bau der Biblioteca Angelica neben der Kirche S. Agostino zum Opfer.

 
SS. Cosma e Damiano


Der Kreuzgang von SS. Cosma e Damiano hat sehr unter baulichen Veränderungen ab 1873 gelitten. Wären da nicht vor allem die Reste eines Freskenzyklus' zum Leben des Heiligen Franziskus, könnte man ihn für einen Innenhof halten.


Entstanden ist der Kreuzgang zwischen 1626 und 1632, als Luigi Arrigucci bedeutende Veränderungen an der Kirche und einen Neubau des Konvents durchführte. Arrigucci war architetto camerale Urbans VIII. und Nachfolger Carlo Madernos in diesem Amt. Er verwirklichte hier ursprünglich von Orazio Torriani im Auftrag der Franziskaner ausgearbeitete Pläne. Die Bauleitung lag in den Händen des Kapuzinermönchs Michele Bergamasco.

Die Barberini, insbesondere Papst Urban VIII. (Maffeo Barberini) sowie sein Neffe Francesco Barberini, Protektor des Dritten Ordens der Franziskaner, förderten nach einer Zeit des Niedergangs die Restrukturierung von SS. Cosma e Damiano. Die Franziskaner überliessen Taddeo Barberini Travertinblöcke vom Areal der Kirche zum Bau des Palazzo Barberini und erhielten im Gegenzug die nötigen Mittel für die Arbeiten an Kirche und Konvent.

Der Kreuzgang hat einen rechteckigen Grundriss mit 7 Arkadenbögen an den Längsseiten und 3 an den Schmalseiten. Sie werden von Pilastern getragen. In der Mitte befindet sich ein Brunnen, der dem Kreuzgang eine heitere Note verleiht. Über sein Alter konnte ich leider nichts herausfinden.



Die Basis besteht aus einem runden Travertinbecken. Die mittlere Brunnenschale wird von vier geflügelten Pferden getragen. Diese und die oberen Schale sind mit Tierköpfen (wahrscheinlich Löwen) dekoriert. Die obere Schale wird von vier sitzenden Vögeln getragen, die so mit Moos bewachsen sind, dass ihre Art nicht zu erkennen ist. Es könnte sich evt. um Tauben handeln. Überhaupt nicht mehr wahrzunehmen ist der völlig mit Pflanzen überwucherte obere Teil des Brunnens. Es soll sich um einen Putto, der einen Delphin hält, handeln.

Der nur in Resten erhaltene Freskenzyklus des Kreuzgangs entstand zwischen 1638 und 1641. Neueren Forschungen zufolge ist er das Werk des umbrischen Malers Flaminio Allegrini (und nicht, wie man lange annahm, das seines Vaters Francesco Allegrini). Thema sind, wie bereits eingangs geschrieben, Szenen aus dem Leben des Heiligen Franziskus von Assisi. Vier davon sind erhalten.


Franz von Assisi empfängt die Stigmata


Dieses Photo werde ich nach einem erneuten Besuch durch zwei Einzelaufnahmen ersetzen, vor allem damit man die Szene rechts besser erkennen kann. Sie enthält nämlich einige barocke Spielereien!
Das linke Fresko zeigt Franz von Assisi während einer Predigt in Poggibonsi.
Das rechte Fresko ist das spannendere. Sein Titel lautet "Confermata della regola francescana". Es geht um die päpstliche Anerkennung der franziskanischen Ordensregel. Der Papst, welcher dem vor ihm knienden Franziskus die Ordensregel reicht, ist allerdings kein Zeitgenosse von Franziskus sondern Urban VIII. umgeben von zwei Kardinalnepoten, Antonio und Francesco Barberini! :eek: Das haben vergleichende Studien von Stefano Riccione ergeben, dessen Aufsatz Flaminio Allegrini, i Barberini e un libro. Gli affreschi nel chiostro della Basilica dei SS. Cosma e Damiano (2006) ich mit Interesse gelesen und recht gut verstanden habe.

Inhaltlich zum linken Fresko des Photos oben passt dieses 4. Fresko im Kreuzgang:


Wir sehen darauf die Einkleidung des ersten Mitglieds der Franziskaner-Tertiaren, des als heilig verehrten Luchesius von Poggibonsi.

Wenig später kam Franziskus von Assisi nach Poggibonsi, legte dem Ehepaar die Idee des Dritten Ordens ans Herz und kleidete sie mit einem grauen Habit mit Büßerstrick. Luchesius wurde so im Jahr 1221 der erste Tertiar der Franziskaner. Das Paar führte von nun an ein Leben in Buße und in Werken der Barmherzigkeit.
Man erkennt, wie Franziskus San Lucio mit dem grauen Büßergewand kleidet. Auch Bona di Segni (Bonadonna genannt), die Ehefrau von Luchesius ist dargestellt. Das Geschehen schien eher als traurig erlebt zu werden, denn unter den Zuschauern erkennt man eine weinende Frau mit Kind. Umgeben ist dieses Fresko von zwei Heiligengestalten, links der französische König Ludwig IX., rechts wahrscheinlich der Heilige Ivo Hélory von Kermatin aus der Bretagne.

Es freut mich immer sehr, wenn ich lerne einen schönen Ort in Rom besser zu verstehen, dazu hat der zitierte Aufsatz wesentlich beigetragen.

Dieser Beitrag ist die Kopie eines Berichtsteils aus meinem Reisebericht Wunderschöner Frühsommer in Rom

 
Kreuzgang des Konvents S. Maria Nova
Teil 1



Dass es einen Kreuzgang in den Gebäuden des alten Konvents von S. Maria Nova neben der Kirche S. Francesca Romana gibt, habe ich erst diese Woche herausgefunden. Obwohl ich ihn noch nicht kenne und es mit dem Kennenlernen aus Gründen, auf die ich noch zu sprechen kommen werde, noch eine Weile dauern wird, soll der Kreuzgang doch seinen Platz in diesem Bericht finden.

Alles hat damit begonnen, dass ich mittels Google Earth den Komplex von S. Francesca Romana aus der Luft betrachtet habe. Hier erkennt man von links nach rechts: die Kirche und den Campanile, hinter der Apsis ein quer zur Kirche liegendes Gebäude, dann den Kreuzgang (meine Vermutung, dass es sich wohl um einen solchen handeln müsse, erwies sich als richtig), einen weiteren Gebäudeflügel und schließlich Cella und Apsis des Roma-Tempels. Im Bild unten, der jüngere, heute noch von den Olivetanern bewohnte Teil des Konvents. Im Bild oben der 1873 vom Staat enteignete alte Teil des Konvents.

Was ich im Mai noch nicht wusste ist, dass in den früheren Konventsgebäuden an der Piazza S. Francesca Romana 53 Büros der Soprintendenza Speciale per il Colosseo, il Museo Nazionale Romano e l'Area Archeologica di Roma sowie das Antiquarium Forense untergebracht sind. Dieses soll 2017 als Nuovo museo del foro romano Wiedereröffnung feiern. Auf die geplante Wiedereröffnung nach Neustrukturierung habe ich selbst am 2. und 3. März 2016 hier im Forum hingewiesen. Siehe: "Antiquarium forense" - neues Museum des Forum Romanum

Die Suche nach weitergehenden Informationen zur Geschichte dieses Kreuzgangs war nicht einfach, aber in den vergangenen Tagen habe ich doch einige gute Quellen im weltweiten Netz gefunden. Mein erster Fund war diese Seite. Dort findet sich ein schönes Schwarz-Weiß-Photo des Kreuzgangs.

Folgendes Bild der Geschichte des Konvents und des Kreuzgangs von S. Maria Nova habe ich gewonnen:
Die erste Kirche und das erste Kloster an dieser Stelle gehen auf das 9. Jahrhundert zurück
Im 12. Jahrhundert, unter Papst Alexander III., kam es zu bedeutenden baulichen Veränderungen, welche 1161 abgeschlossenen waren. Dazu gehörte auch die Errichtung eines Kreuzgangs.
Zuerst lebten im Konvent Regularkanoniker der Kongregation des Hl. Frediano di Lucca, danach Kanoniker der Lateran-Basilika, seit 1352 und bis heute Mönche vom Orden der Olivetaner.
Im 14. Jh. errichteten die Olivetaner den Kreuzgang neu, da sich inzwischen statische Mängel eingestellt hatten.

Der Kreuzgang des 14. Jahrhunderts hat einen quadratischen Grundriss. Die unterschiedlich breiten Arkaden des Erdgeschosses ruhen auf Backstein-Pilastern. Im Obergeschoss des Kreuzgangs befinden sich vier große Arkaden auf jeder Seite. Die achteckigen Backstein-Säulen stehen auf Marmorsockeln und haben Marmorkapitelle. Im 17. Jh. wurden die Arkaden des Obergeschosses zugemauert um Platz zu gewinnen.

Nach der Enteignung von 1873 eines Teils der Konventsgebäude begann eine Zeit des Niedergangs für den Kreuzgang. Um 1900 war er in einem erbärmlichen Zustand. Zwischen 1900 und 1907 wurde er vom Archäologen und Architekten Giacomo Boni (1859 bis 1925) sowie dem Architekten Guido Cirilli restauriert. Siehe dazu den sehr lesenswerten Aufsatz von Cristina Gonzalez-Longo Giacomo Boni at the Museo Forense: Construction History as a Source for Architectural Innovation. Er enthält zahlreiche Photos aus der Zeit um 1900. Von der gleichen Autorin und G. Theodossopoulos ist der ebenfalls empfehlenswerte Aufsatz The Platform of the Temple of Venus an Rome.

Bei Bonis Restaurierung des Kreuzgangs aus dem 14. Jh. kamen hinter dem Mauerwerk des Westflügels mehrere Arkaden des ersten Kreuzgangs zum Vorschein. Es gab wahrscheinlich zwölf davon auf jeder Seite. Zwei Etagen des alten Konvents und der Kreuzgang selbst wurden in ein Museum umgewandelt. Ausgestellt waren vor allem Funde, welche Boni selbst bei Ausgrabungen auf dem Forum und dem Palatin gemacht hatte. Das von Boni gewünschte Museum wurde 1935 von Mussolini eingeweiht. Es ist nun schon lange geschlossen und ich freue mich nach der Entdeckung der Existenz eines Kreuzgangs noch mehr auf die Wiedereröffnung als zuvor schon.

PS: Ein Photo, das ich von Bonis Grab auf dem Palatin gemacht habe, illustriert in Ermangelung anderer Photos diesen Beitrag.

EDIT vom 24.3.2022: Parco archeologico del Colosseo - Giacomo Boni. L'alba della modernità | La sezione della mostra nel Museo del Foro Romano | Facebook. Video mit einigen Ansichten des Kreuzgangs. Auch beim Youtube-Kanal des Parco archeologico del Colosseo:


Dieser Beitrag ist die Kopie eines Teilberichts aus meinem Reisebericht Wunderschöner Frühsommer in Rom
 
Kreuzgang des Konvents S. Maria Nova
Teil 2
Photographische Eindrücke von März 2023

Im August 2014 habe ich im Beitrag über diesem ein erstes Mal einen Bericht über den Kreuzgang des Konvents S. Maria Nova geschrieben. Nun ist es an der Zeit einen weiteren Bericht zusammenzustellen. Zwei Dinge haben sich seit August 2016 getan: Zum einen hat das neue Museo del Foro im Dezember 2021 endlich seine Tore für Besucher geöffnet und das Erdgeschoss des Kreuzgangs ist Teil davon. Zum zweiten hatte ich das Vergnügen den Kreuzgang, das Museum und die angrenzende Cella der Göttin Roma, Teil des Doppeltempels der Göttinnen Venus und Roma im März 2023 zu besichtigen. Den beiden letztgenannten werde ich an anderer Stelle noch einen eigenen Bericht widmen.

Hier die im März entstandenen Photos des Kreuzgangs:





Wie im Tempel der Venus und der Roma fand sich auch im Kreuzgang ein Fussboden mit Porphyrmuster



Teilweise erhalte Freskenreste mit Darstellungen von Mönchen, Gebäuden und einem Heiligen


 

Kreuzgang von Santi Quattro Coronati
2012 habe ich im Gemeinschaftsreisebericht Bündisch-katholische Rom-Fahrt - Seite 9 über meinen Besuch von Santi Quattro Coronati berichtet. Hier möchte ich nun näher auf den wundervollen Kreuzgang eingehen.

Details zur Baugeschichte des Gebäudekomplexes und des Kreuzgangs in englischer und italienischer Sprache findet man auf der Webseite von Santi Quattro Coronati.


Seitenansicht und Eingang​

Dieser Grundriss zeigt uns die Lage des leicht trapezförmigen Kreuzgangs:

An einer Tür im linken Seitenschiff der Kirche klingelten wir und wurden von einer Augustinerin in den Kreuzgang aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts eingelassen.

1138 wurde die Betreuung der Kirche an die Benediktiner der umbrischen Abtei Sassovivo (Gemeinde Foligno) übergeben. Diese richtete hier eines ihrer Priorate ein und ca. hundert Jahre später begann der Bau des Kreuzgangs. Baumeister war wahrscheinlich Pietro de Maria, dessen Name in einer Inschrift im Kreuzgang von Sassovivo (beendet 1229) festgehalten ist. Säulen, Basen und Kapitelle der beiden Kreuzgänge von Sassovivo und SS. Quattro Coronati sind fast identisch.

Man weiß, dass Pietro de Maria eine Werkstatt in Rom leitete, wo die Säulen für Sassovivo angefertigt wurden. Die fertigen Säulen wurden an Santi Quattro Coronati übergeben, von wo aus sie zum Tiber transportiert, mit dem Schiff nach Orte und schliesslich nach Sassovivo gebracht wurden.

Dass es einen solchen "Zwillingskreuzgang" gibt, fand ich so spannend, dass ich es hier erwähnen wollte. Vielleicht hat man ja auch einmal die Gelegenheit Sassovivo einen Besuch abzustatten. Doch nun zurück nach SS. Quattro Coronati.

The cloister is made up of four corridors supported on the inner side by arches resting on 96 coupled columns and 10 marble pilasters. The corridors were originally covered by a roof. A splendid brick cornice with marble corbels and mosaic intarsia runs the whole length of the four sides. Traditional medieval figurative elements are harmoniously fused with direct references to classical antiquity, such as the fluted pilaster strips. There is clear evidence of the relationship that existed with the cloister at the Abbey of Sassovivo. The latter was being constructed in 1229 and bears the signature of the Roman marble worker Pietro de Maria. It is therefore possible that he is also the author of the Roman cloister.
Quelle: Storia

Schmale Arkaden bestimmen das Bild Kreuzgangs im Konvent von SS. Quattro Coronati. An den Längsseiten sind sie in Achtergruppen angeordnet, an den Schmalseiten in Sechsergruppen. Getrennt werden diese durch insgesamt 10 geriffelte Pfeiler.

Die Bögen werden von 96 paarweise angeordneten Säulen mit Laubkapitellen getragen, die für eine Stilrichtung benediktinischerArchitektur typisch sind. Die inneren Bogenflächen sind mit schwarz-weißen Dreiecken resp. roten und grünen Tropfenmotiven bemalt. Über den Bögen befindet sich ein doppelter Sägefries aus Ziegeln und eine Reihe von marmornen Kragsteinen. Deren Zwischenräume sind mit bunten Mosaiksteinchen verziert.

Beim Kreuzgang von SS. Quattro Coronati handelt es sich möglicherweise um das früheste Bauwerk Roms, in dem der Cosmatenstil zur Anwendung kam.




Im Kreuzgang befindet sich der Zugang zur
Kapelle der Heiligen Barbara
mit einigen schönen Fresken
Besonders schön finde ich den Cantharus in der Mitte des Gartens im Innenbereich des Kreuzgangs:


Der mit Protomen geschmückte Brunnen aus dem 11. Jahrhundert steht hier erst seit der Restaurierung von 1913.

Wikipedia schrieb:
Protomen[1] sind plastische Kunstwerke, die den vorderen oder oberen Teil eines Tieres, eines Fabelwesens oder eines Menschen in Frontalansicht darstellen.

Die beiden Brunnenschalen sind aus einem einzigen Marmorblock gehauen. Die obere hat einen Durchmesser von 1,26, die obere von 1,61 Metern. Die untere ist mit vier symetrisch angeordneten Protomen geschmückt. An einer Seite befinden sich darüber hinaus zwei Löwenköpfe.


Detailaufnahme der Löwenköpfe​

Ursprünglich befand sich das marmorne Wasserbecken aus der Zeit von Paschalis II. im Atrium der frühesten Basilika. An dieser Stelle befindet sich heute der erste Vorhof der heutigen Basilika. Seine Aufstellung im Kreuzgang verdanken wir dem früheren Oberintendenten der Schönen Künste, Kunsthistoriker, Denkmalpfleger und Architekt Antonio Muñoz (1884 bis 1960), vielen sicher auch bekannt als Restaurator von S. Sabina auf dem Aventin.

Between 1912 and 1916 the Fine Arts Superintendent Antonio Muñoz, well known for his interventions on medieval buildings, restored the thirteenth-century part of the cloister and placed a precious marble cantharus, probably from the 11th. century, in the center of the open space that had been turned into a garden.
Quelle: Storia


Muñoz war es auch, der in den Gängen und an den Wänden des Kreuzgangs rund 300 archäologische Überreste aus römischer Zeit und dem Mittelalter austellen ließ.

Muñoz adorned the perimeter walls with notable stone inscriptions and pieces of sculpture, dating from Roman times up to the Middle Ages, which had been found inside the complex.



Mehr zu diesem kleinen Antiquarium ebenfalls auf der Webseite von SS. Quattro Coronati:

The material displayed for quality and documentary value is of particular interest even though it often does not relate to its context. Among the stone inscriptions there is a fragment of historical importance bearing a poem by Damasus in the splendid script known as Philocalian. It was written by Pope Damasus (366-384), profound worshipper of the Roman martyrs, in honor of Saints Marcellinus and Peter and engraved by the stonemason Philocalus in an extremely elegant and classical style (fig. 1). The fragment was at one time in the catacomb dedicated to the two saints on the Via Labicana and must have arrived at the Coelian basilica in the early Middle Ages, perhaps following the removal of the bodies of the four crowned martyrs by Pope Leo IV (847-855) from the same cemetery.
Quelle: Storia


Angeregte Unterhaltung mit der Augustinerin, die uns damals einließ
und bei der wir einen Obolus als Dank für die Möglichkeit zur Besichtigung entrichteten
1564 wurde das Kloster dem Orden kontemplativer Augustiner-Chorfrauen übergeben. Kirche, Kreuzgang unsd Silvesterkapelle kann man zwischen 10 und 11.45 Uhr sowie 16 und 17.45 Uhr besuchen. Am Sonntag Morgen bleibt geschlossen.
La Basilica, il chiostro e l'oratorio di S. Silvestrosono visitabili tutti i giorni ore 10.00 - 11.45 / 16.00 - 17.45(chiusi domenica mattina).
Quelle: Chiesa SS. Quattro Coronati / Chiese cattoliche / Luoghi di culto di interesse storico-artistico / Cultura e svago - 060608.it

Zum Abschluss möchte ich noch kurz auf eine Besonderheit eingehen. Im Kreuzgang, gegenüber vom Eingang, findet man zwischen den Säulen ein eingeritztes "Spielbrett". Zumindest wird es meist als solches bezeichnet. Da ich kein eigenes Bild davon habe, zitiere ich hier ein Foto unseres Nutzers nummis durensis aus diesem Beitrag:

Medium 265034 anzeigen
Und hier noch etwas für die 'Spielkinder' ;)

Medium 265033 anzeigen

Falls es sich wirklich um ein Geschicklichkeits- oder Glücksspiel handelt, warf der Spieler wohl einen kleinen Gegenstand auf das Spielbrett und versuchte eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen. Denkbar ist aber auch, dass es sich um eine Art Abakus oder Rechenschieber handelt.

Meine Fotos in diesem Beitrag habe ich am 7. September 2012 gemacht. Nach einem weiteren Besuch des Kreuzgangs werde ich sicher mit neuen Aufnahmen dienen können.

 
In zwei Etappen habe ich gestern und heute einen neuen Berichtsteil in meinem Kreuzgangsthread verfasst. Diesmal besichtigen wir einen der frühesten Kreuzgänge Rom, denjenigen von SS. Quattro Coronati aus dem 13. Jh. Siehe den Beitrag über diesem: Römische Kreuzgänge - ein Bilderbogen - Seite 12

Mein besonderer Dank gilt nummis durensis für zwei sehr schöne Fotos, die ich am Ende des Beitrags zitiert habe.
 
Vielen Dank für diesen Bericht über den Kreuzgang von Santi Quattro Coronati, liebe Simone.
Wir waren im Dezember 2014 dort; aber leider war es ein extrem trüber, verregneter Tag, so dass die Lichtverhältnisse zum Fotografieren sub-optimal waren. Umso schöner ist es, jetzt bei dir so lichtdurchflutete Bilder zu sehen. Es ist ja einer der schönsten Kreuzgänge in Rom überhaupt, finde ich.
 
Einige Zeit war ich nun nicht mehr in SS Quattro Coronati - vielleicht ergibt es sich ja bald, da ich quasi in diesem "Viertel" wohnen werde.
Vielen Dank für einen weiteren sehr schönen Beitrag Deiner Reihe, liebe Simone! :thumbup:
 
Herzlichen Dank für Euer beider Interesse und das nette Echo auf den Bericht.

Es ist ja einer der schönsten Kreuzgänge in Rom überhaupt, finde ich.

Diese Einschätzung teile ich voll und ganz! Da der Kreuzgang zum Klausurbereich der Augustinerinnen gehört, finde ich es großartig, dass sie ihn dennoch für Besucher öffnen. Das ist in der Abtei Tre Fontane leider nicht der Fall, was zwar bedauerlich aber absolut verständlich ist. Dennoch werde ich auch diesem einen Teilbericht widmen, nur ein Bilderbogen wird das leider nicht.

Vielen Dank für einen weiteren sehr schönen Beitrag Deiner Reihe, liebe Simone! :thumbup:

Es freut mich wenn er als kleine Anregung dienen konnte.
 
Ergänzung zum
Kreuzgang
von San Giovanni in Laterano

Folgende Bilder und Beiträge vom 14. Dezember 2016 haben mich dazu gebracht, mich noch einmal näher mit den Notizen zu beschäftigen, die ich mir seinerzeit zur Erstellung des Beitrags über den Kreuzgang von S. Giovanni gemacht habe.

Weiß jemand, wer da abgebildet ist?

Eine sichere Antwort auf die Frage nach der Identität des bärtigen Mannes zwischen zwei hundeartigen Tieren kann es zwar nicht geben, aber ein paar Gedanken habe ich mir gemacht. Ob sie zu abenteuerlich sind, möge jeder für sich entscheiden.

Als ich den Kopf sah, machte die Kopfbedeckung den Eindruck einer Kaiserkrone auf mich und die Augen schienen mir von blauer Farbe zu sein, was mich, wie tacitus, darüber nachdenken liess, ob es sich hier evt. um die mehr oder minder exakte Darstellung einer bestimmten Person handelt oder ob der Kopf "nur" Symbol in einem bestimmten Bildprogramm ist.

Ein richtiges Bildprogramm scheint es an den 80 Reliefs der Arkadenzwickel im Kreuzgang zwar nicht zu geben, einen vorherrschenden Tenor hingegen kann man ausmachen.

Leider kann man den Innenhof des Kreuzgangs ja nicht mehr, wie früher, betreten und die Motive in den Zwickelstücken zwischen den Bögen genau betrachten. Aber auch aus anderen Perspektiven erkennt man, dass sie überwiegend mit pflanzlichen Motiven geschmückt sind, wie z.B. diese an der Ostseite des Kreuzgangs:

Ab und zu erkennt man auch Tier- und Menschengestalten und diese Motive scheinen eine Warnung vor dem Laster darzustellen.

Da die Bauzeit des Kreuzgang (etwa 1225 bis etwa 1235) in die Zeit der beginnenden Auseinandersetzung zwischen dem damaligen Papst Gregor IX. und Kaiser Friedrich II. fällt, könnte man sich vorstellen, dass der Künstler hier eine Szene mit polemischem Klang eingefügt hat.

Wikipedia schrieb:
Schwerpunkt seines Pontifikats war der Konflikt mit dem römisch-deutschen Kaiser Friedrich II. Als der Kreuzzug von 1227 wegen einer Erkrankung Friedrichs abgebrochen wurde, exkommunizierte Gregor den Kaiser am 29. September 1227. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass Friedrich 1229 Jerusalem wieder in christlichen Besitz brachte und sich dort zum König krönte. Denn Friedrich hatte Jerusalem nicht erobert, sondern ohne Kampfhandlungen mit den Moslems einen Vertrag abgeschlossen, der den Christen u. a. die heilige Stadt überließ – insgesamt ein großer Erfolg des Kaisers. Diese Haltung der Kompromissbereitschaft gegenüber „Ungläubigen“ steigerte noch die Feindschaft des Papstes – der Patriarch von Jerusalem belegte die heiligen Stätten Jerusalems, da Friedrich noch immer gebannt war, mit dem Interdikt.
Päpstliche Truppen, die so genannten „Schlüsselsoldaten“, fielen in das Königreich Sizilien ein, über das Friedrich ebenfalls herrschte. Dieser Akt, die Besitzungen eines Kreuzfahrers anzugreifen, der sich im Heiligen Land befand, löste allgemeine Empörung aus. Erst 1230 löste Gregor den Bann, nachdem er militärische Auseinandersetzungen verloren hatte. Im Juli desselben Jahres wurde der Frieden von San Germano geschlossen. Die Spannungen blieben jedoch bestehen, vor allem weil der Kaiser (teils sehr erfolgreich) gegen den Lombardenbund in Oberitalien Krieg führte.
1239 brach eine neue Auseinandersetzung aus. Gregor bannte Friedrich II. erneut und diffamierte ihn als Häretiker oder sogar als den Antichrist. Friedrich II. ließ Schreiben anfertigen, die Gregors Machtpolitik kritisierten, und fiel mit Truppen in den Kirchenstaat ein. Ein für Ostern 1241 geplantes Konzil musste verschoben werden, weil Friedrich mehrere Kardinäle in der Seeschlacht von Giglio festsetzen ließ und auf Rom zumarschierte. In dieser Situation starb Papst Gregor am 21. oder 22. August 1241. Die Machtkämpfe zwischen Päpsten und Kaisern dauerten auch nach Gregors Tod an.

Wer weiß, vielleicht soll der Kopf Kaiser Friedrich II. darstellen, dem die hundeähnlichen Tiere lasterhafte, teuflische ... Gedanken einflüstern.

Es gibt noch zwei ähnliche Köpfe im Kreuzgang. Wer mag, kann sich virtuell im Kreuzgang bewegen und sie entdecken. Link: St. John Lateran - Cloister

EDIT (29.12.2017):
Dass ich nicht gänzlich falsch liege, bestätigte mir inzwischen die sehr interessante Lektüre eines Teils des folgenden Buches:
Peter Cornelius Claussen
Die Kirchen der Stadt Rom im Mittelalter
1050-1300
Band 2 San Giovanni in Laterano

S. 305 beginnt ein Kapitel über die Zwickelreliefs der Arkaden (mit Katalog), das ich mit großem Interesse gelesen habe.

S. 309 findet man auch "unseren" Herrscherkopf. Spannend sind auch die beiden Bilder S. 308 mit einer Sündenfallszene und in einem anderen Zwickelstück, einem throndenden Herrscher ohne Krone zwischen einem Basilisken und einem Drachen. Claussen schreibt in einer Fußnote S. 310 über diesen, es handele sich um einen Herrscher, der sich teuflischen Mächten ergeben habe. "Ob eine aktuelle politische Konnotation, etwa im Hinblick auf Friedrich II. beabsichtigt ist, lässt sich schwer nachweisen, wäre aber einer Entstehungszeit unter Gregor IX (1227 bis 1241) durchaus denkbar. Es fällt jedenfalls auf, dass in den Zwickereliefs noch zwei weitere gekrönte Köpfe, einer davon wohl mit einer Art Kaiserkrone, von Schlangen beeinflusst werden."

Ich hoffe, dass ich diesen Beitrag einmal mit eigenen Bildern zu diesem Thema ergänzen kann.
 

Chiostro della Cisterna

Was lange währt, wird endlich gut! Mit einjähriger Verspätung folgt heute der versprochene Beitrag über den Chiostro della Cisterna, Teil der sogenannten Insula sapientiae. Wie in meinem Reisebericht von Dezember 2015 beschrieben (Siehe: Verborgenes Rom), kann man diesen nur bei sehr seltenen Gelegenheiten im Rahmen einer Führung betreten. Siehe: Camera.it - XVII Legislatura - Comunicazione - Mostre, concerti, convegni, conferenze

Ich hatte mich besonders auf die Besichtigung des Chiostro della Cisterna gefreut. Dieser Kreuzgang ist ein schlichter aber interessanter "Zwilling" des Chiostro della Minerva. Er befindet sich in jenem ehemaligen Teil des Dominikanerkonvents, der heute dem Staat gehört. Leider fiel der Besuch dort nur ganz kurz aus und aufgrund der beengten Verhältnisse bekam ich nichts von den Erklärungen mit. (...) Details, mehr und bessere Bilder dazu in ein paar Wochen in meinem Kreuzgangsthread.

Der folgende Bericht ist eine Co-Produktion von lukasi (Bilder) und mir (Text) da wir die Chance hatten, diesen Kreuzgang im Dezember 2015 gemeinsam zu besuchen.

Etwas Geschichte:

In Rom besaßen die Dominikaner zuerst nur den Konvent von Santa Sabina auf dem Aventin. Um 1255, zur Zeit von Papst Alexander IV., wurde ihnen der romanische Vorgängerbau der heutigen Kirche S. Maria sopra Minerva mit angrenzenden Gebäuden übertragen. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Räumlichkeiten von Benediktinerinnen verlassen, welche in den Konvent am Campo Marzio zogen. Somit besaß der Predigerorden der Dominikaner einen zweiten Stützpunkt mitten im Stadtzentrum.

Der Neubau der Kirche begann um 1280 und zog sich bis 1453 hin.

Das Klostergebäude wurde ca. 1280 - 1330 erbaut, um 1559 erneuert und 1656 zu einem großen Gebäudekomplex erweitert. (...)
Der Gebäudekomplex, der Kirche und Kloster umfasst, ist bis heute unter dem Namen insula sapientiae (lat. Insel der Weisheit) bekannt.
Quelle: Santa Maria sopra Minerva (Rom)

Zum Dominikanerkonvent von S. Maria sopra Minerva gehörte neben dem prachtvollen Chiostro della Minerva ein weiterer schlichterer Kreuzgang, der Chiostro della Cisterna, der seinen Namen der Zisterne in der südöstlichen Ecke des Gartens in seiner Mitte verdankt.
Ebenfalls zum Konvent gehörte ein großer Hof, der als Gemüsegarten für die Mönche diente. Er gehört heute zur Bibliothek des Senats und ich konnte einmal einen Blick auf ihn werfen, als ich dort eine Ausstellung besucht habe. Er dient als Parkplatz für die Angestellten. An den Wänden dieses Hofs gibt es anscheinend noch Fragmente von zwei Bifora-Fenstern aus Peperino des ersten Konvents. Eines ist mit einem Flachrelief des Hl. Johannes des Täufers verziert. Die Fenster waren denen des nahen Palazzo Capranica sehr ähnlich.


Palazzo Capranica​

In den 1920er Jahren und bis zu einem mir unbekannten Datum waren in den Gebäuden rings um den Chiostro della Cisterna die Ministerien für Post und Telekommunikation sowie das Unterrichtsministerium untergebracht. 1974 wurden die Räumlichkeiten der Abgeordnetenkammer zugeteilt und seit 1989 ist dort die Bibliothek derselben untergebracht.

Der Kreuzgang:

Angelegt wurde der Chiostro della Cisterna gegen Ende des 15. Jahrhunderts, zur Zeit von Kardinal Oliviero Caraffa, der ein großer Wohltäter des Konvents war. Erhalten sind nur zwei der vier Flügel des Kreuzgangs und auch die Arkaden dieser Flügel waren lange zugemauert. Wann genau die Reste des Kreuzgangs restauriert wurden, kann ich leider nicht sagen. Auf der Seite der Bibliothek des Abgeordnetenhauses (siehe weiter unten) liest man die Information "recentemente", also kürzlich.

Die beiden noch bestehenden Galerien werden von Säulen unterschiedlichen Durchmessers (nicht Pilastern, wie im Chiostro della Minerva) getragen und die Decken weisen Kreuzgewölbe auf. Der Garten misst 24 x 26 Meter, war aber ursprünglich ein perfektes Quadrat. Die bereits erwähnte Zisterne für Regenwasser misst 5x5 Meter, ist 85 cm tief und fällt im Grün des Gartens kaum auf.

Man erkennt die beiden hintereinanderliegenden Kreuzgänge und den cortile gut auf Luftaufnahmen. Siehe hier. Vergleiche auch hier.

Wir gelangten während der Führung über die kleine Doppeltreppe, die man auf den drei folgenden Aufnahmen erkennen kann, in den Kreuzgang. Früher befanden sich auf jeder Seite 6 Arkadenbögen. Durch das Zumauern von 2 Flügeln des Kreuzgangs verschwanden Teile eines Bogens in einem der betroffenen Flügel.


Südseite


Irgendwo lehnt diese groteske Maske an einer Wand des Kreuzgangs:

Einer der beiden erhaltenen Flügel des Chiostro della Cisterna ist mit 6 Szenen aus dem Leben der Heiligen der heiligen Katharina von Siena bemalt. Die wiederentdeckten und restaurierten Fresken in den Lünetten wurden in der Mitte des 16. Jahrhunderts gemalt. Dazu die Seite der Bibliothek des italienischen Abgeordnetenhauses:

Nel Tre-Quattrocento il convento domenicano della Minerva era una realtà già molto significativa nella vita religiosa romana. Non a caso, trascorsero qui i loro ultimi anni di vita S. Caterina da Siena (1347-1380) e il Beato Angelico (1395-1455), entrambi sepolti nella chiesa. Una tale accresciuta importanza portò, nella seconda metà del Quattrocento, a rilevanti ampliamenti del complesso, con la costruzione, su impulso del cardinale Oliviero Carafa (1430-1511) di un secondo chiostro, l'austero chiostro della Cisterna, recentemente oggetto di un profondo restauro, che ha consentito di riaprire gli archi murati e di riscoprire un ciclo di affreschi sulla vita di S. Caterina.
Biblioteca della Camera dei deputati - La Biblioteca - I luoghi e gli avvenimenti


Westseite

Da der Aufseher uns erst beim Verlassen des Kreuzgangs die Erlaubnis für ein paar schnelle Bilder erteilt hat, gibt es keine Einzelaufnahmen dieser Fresken aber ich habe ein paar Photos im Netz gefunden. Für die 6 ersten Links jeweils ganz nach unten zum Photo scrollen.

Hier noch ein paar Informationen zum Zweck der Räume rings um den Kreuzgang als dessen vier Flügel noch existierten:
An der Westseite befand sich das Refektorium der Schwachen für die älteren und kranken Dominikaner, denen es erlaubt war, auch gehaltvollere Speisen zu sich zu nehmen. Die 5 Säulen aus verschiedenen Marmor- und Granitarten in dieser Galerie haben einen Durchmesser von ca. 40 cm und sind 3,60 Meter hoch. Sie stammen wohl aus den antiken Gebäuden der Umgebung. Die korinthischen Kapitelle der Säulen sind einfach aber elegant und bestehen aus Travertin.
An der Südseite haben die Säulen einen bedeutenderen Umfang. Ihr Durchmesser beträgt ca. 60 cm. Ihre korinthischen Kapitelle sind etwas schlichter als die anderen. Die Säulen bestehen aus 3 verschiedenen Marmorarten. An der Ostseite befand sich das große Refektorium und an der Nordseite die Küchen.

Linktipps:
Insula Sapientiae, il Chiostro della Cisterna (5) - YouTube
Insula Sapientiae, Santa Caterina alla Minerva (4) - YouTube
Il chiostro domenicano della cisterna alla Minerva in Roma

 
Ich habe gestern und heute im Laufe des Tages einen neuen Kreuzgangsbericht zusammengestellt. Siehe den Beitrag über diesem.
 
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