Meine Eltern, Rom und ich

Ich hatte mich Chrome bisher keine Probleme, auch bei über 50 Fotos in einem Rutsch nicht.
 
Mit Chrome hat es hier schon unterschiedliche Probleme mit dem Forum gegeben. Wenn Du die Möglichkeit hast, würde ich mal einen anderen Browser ausprobieren.

Ich hatte mich Chrome bisher keine Probleme, auch bei über 50 Fotos in einem Rutsch nicht.

Seltsam, dass ich Probleme habe. Habe auch festgestellt, dass es beim Internet Explorer genauso war. Dann probiere ich mal Firefox.
Danke für die Hilfe.
 
Hallöchen,
wie versprochen fahre ich mit meinem Reisebericht fort. Leider hat es in Rom selbst nicht mehr geklappt (abends oft müde oder immer noch unterwegs) und die letzte Woche standen dann wieder die Pflichten zuhause an. Entschuldigung dafür.


10. Tag. Kolosseum mit Führung in den ‚Keller‘ und den 3. Rang, San Clemente und San Giovanni in Laterano.
An diesem Tag hatten wir eine Führung für den dritten Rang und das Untergeschoss des Kolosseum gebucht. Die Führung begann um 13.20 Uhr. Wir haben diese Führung ganz bewusst auf den Tag nach dem Forum Romanum/ Palatin gelegt, da in die Buchung der Führung im Kolosseum die Eintrittskarte in das Kolosseum, welche man aber benötigt, nicht inbegriffen war und wir so die zwei Tage gültige Palatin/ Forum Romanum/ Kolosseum- Karte nutzen konnten. Dass wir zuvor auf dem Forum Romanum und Palatin gewesen waren, hatte noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Wir mussten am Kolosseum nicht so lange anstehen, wir warteten zwar fünfzehn Minuten für die Sicherheitskontrolle, aber danach konnten wir ganz einfach zum Schalter und unsere Karten und die Reservierung vorzeigen, während die anderen in der zweiten Schlange ohne Eintrittskarten nach der Sicherheitskontrolle noch für den Ticketschalter anstehen mussten. Wir spurteten dann zum Meeting Point 3 im Kolosseum und warteten auf unseren Guide. Die Dame kam auch bald und gab uns Hörer, mit welchen man ihre Erzählungen, die sie in ein Mikrofon sprach, besser hören sollte. Ehrlich gesagt verstand ich noch weniger als ohne das Ding, denn das Gerät rauschte viel zu sehr. Zuerst führte sie uns auf die Plattform im Kolosseum. Sie erklärte historische und architektonische Gegebenheiten.
Sie sprach ein gut verständliches Englisch mit wenig Dialekt. Nach der Plattform ging es hinunter in das Untergeschoss des Kolosseums. Dort konnten wir die Wege in der Mitte des Kolosseums aus der Nähe betrachten, aber leider nicht betreten.
Sie erklärte uns, wie die Tiere und Menschen in Käfigen per Aufzug nach oben transportiert und mit einer Klappe direkt in die Arena gebracht wurden. Zur Veranschaulichung nutzte sie einen riesigen Nachbau.
Mehr gab es da unten aber auch nicht mehr zu sehen, daher ging es aufwärts, durch die Menschenmassen und durch ein verschlossenes Tor auf den dritten Rang. Die Aussicht war wohl das Beeindruckteste der ganzen Lauferei.
Oben erklärte sie uns noch die umliegende Umgebung und dann war die Führung nach einer Stunde auch schon beendet. Vor dem Hinuntergehen gaben wir unsere Hörer ab und begannen, das Kolosseum auf eigene Faust zu erkunden. Dafür liefen wir den zweiten Rang einmal im Kreis. Dabei fanden wir auch ein Museum, dass die „Erde“ als Thema hatte, also Natur, Landwirtschaft etc. Interessant war eine Meiselei, die die Auswirkungen eines Erdbebens zeigte (aus Pompei):
Und kauften schlussendlich sogar ein Buch im Buchshop (Einen „Archaeological Guide to Rome“ von Adriano La Regina; Deutsch gab es leider nicht), in welchem die Bauwerke, Malereien etc. im historischen Kontext erklärt werden. Dann entschieden wir uns nach unten zu gehen und Richtung Ausgang zu laufen. Auf dem Weg machten wir auch noch ein paar Fotos.
Draußen angekommen ging es direkt weiter die Via di S. Giovanni in Laterano hoch, am Ludus Magnus vorbei.
Auf dem Weg kauften wir uns noch einen Snack und diesmal setzten wir uns nicht hin, sondern auf eine schöne Bank nur ein paar Meter weiter. Nach dieser Stärkung gingen wir dann in die Kirche San Clemente und ich muss sagen, dass dies die schönste Kirche Roms ist. Vor allem wenn man hinunter geht, denn es gibt zwei weitere Untergeschosse. Die alte Kirche, welche auch wegen einem Angriff der Normannen und der damit verbundenen Zerstörung aufgegeben wurde und römische Häuser, auf die eben jene Kirche gesetzt wurde. Schon im Hauptschiff der neuen Kirche wird man von der Schönheit erschlagen! Auch hier wurden wunderschöne Mosaike gelegt. Leider ist fotografieren verboten.
Um in den Untergrund der San Clemente zu kommen, musste man 10€ p. P. zahlen. Zuerst betritt man die alte Basilika, in welcher man wunderschöne, alte Wandgemälde begutachten kann. Eine weitere Treppe führt in das wilde Geflecht Römischer Häuser, durch welche man per Absperrungen durchgeleitet wird.
Ich kann wirklich nur sagen, dass sich ein Besuch lohnt, auch wenn man keine 10€ für Unten ausgeben möchte. Einzige Bedingung für die Kirche: Die Schultern müssen bedeckt sein.
Wir ließen uns dann auch im Kreuzgang der Kirche nieder und sammelten erst wieder ein wenig Kraft, ehe es dann die Straße weiter zur San Giovanni in Laterano ging. Dort endete auch die Suche nach einem Vatikanischen Postkasten (wir hatten Vatikanische Briefmarken gekauft und danach ergoogelt, dass diese nur bei der Vatikanischen Post gelten). Ein kleiner Holzkasten in einer Ecke auf dem Boden mit einem Schlitz. Definitiv sehr unauffällig. Er befindet sich in einem der zwei Souvenirshops der Kirche. In der Kirche gab es auch wieder wunderschöne Mosaike zu bestaunen.
Und auch unweit der Kirche gab es Eines zu bewundern.
Wir gingen dann noch geschwind auf den Piazza di Porta San Giovanni und begutachteten die Aurelianische Mauer.
Mit einem kleinen Elektrobus, der nahe der Kirche seine Haltestelle hatte, ging es dann zurück zu den Kaiserforen und nachhause.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Fortsetzung!

Ehrlich gesagt verstand ich noch weniger als ohne das Ding, denn das Gerät rauschte viel zu sehr.

Ja, das ist auch der Grund, warum ich solche Führungen an sich nicht mag. Aber an solch überfüllten Orten ist eine Führung ohne technische Hilfsmittel einfach nicht machbar.

Und kauften schlussendlich sogar ein Buch im Buchshop (Einen „Archaeological Guide to Rome“ von Adriano La Regina; Deutsch gab es leider nicht), in welchem die Bauwerke, Malereien etc. im historischen Kontext erklärt werden.
Falls du für zu Hause nochmal ein Nachschlagewerk möchtest, kann ich dir wärmstens empfehlen: "Filippo Coarelli - Rom. Ein Archäologischer Führer". Ein bewährtes Werk, bereits in mehreren Auflagen erschienen und vor allem in gebrauchtem Zustand auch auf Deutsch zu erschwinglichen Preisen zu haben. Habe ich für meinen Reisebericht auch immer wieder konsultiert.

Nach dieser Stärkung gingen wir dann in die Kirche San Clemente und ich muss sagen, dass dies die schönste Kirche Roms ist. Vor allem wenn man hinunter geht, denn es gibt zwei weitere Untergeschosse.
Ob es die Schönste ist, ist schwer zu sagen, das ist natürlich sehr subjektiv. Mir hat vor allem die Konstruktion der Chorschranken imponiert, die sich ja in ähnlicher Form auch in S. Maria in Cosmedin wiederfindet.
Die Öffnung von Ausgrabungen unter Kirchen - sozusagen ein Querschnitt durch die Baugeschichte - ist schon was besonders sehenswertes. Ähnliches gibt es auch unter S. Maria Maggiore und unter SS. Giovanni e Paolo, wobei diese Info noch nicht den Weg in alle Reiseführer gefunden hat. Daher fand ich diese Ausgrabungen noch etwas schöner, da mir San Clemente fast schon wieder zu überlaufen war und dadurch vieles an Atmosphäre verloren ging.
 
Eigentlich wollte ich bei einem meiner nächsten Rombesuche auch einmal das UG und das dritte Geschoss besichtigen. Nach deiner Schilderung werde ich das aber noch einmal überdenken.

Auch unter Santa Cecilia sind Ausgrabungen zu besichtigen.
 
Liebe Rom-Freunde,

ich wollte nur kurz Bescheid geben, dass ich den Rom-Reisebericht auf jeden Fall noch fertig stellen werde. Leider kam es zu einem plötzlichen Todesfall in der Familie und ich war seither nicht in der Lage, weiterzuschreiben. Ich werde mich aber dieses Wochenende ransetzen und versuchen, mal wieder einen Tag fertigzustellen.

Ich danke für die Geduld und hoffe weiterhin auf Euer Interesse, meinen Reisebericht zu lesen.
 
Das tut mir sehr Leid zu hören! Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Für einen Reisebericht braucht man die nötige Muße, um in Erinnerungen zu schwelgen und das geht nicht, wenn der Kopf zwangsläufig woanders ist. Habe deinen Bericht sehr gerne gelesen und ich denke, wir können alle problemlos noch etwas auf die Fortsetzung warten, da brauchst du dir keinen Kopf machen :nod:
 
Den Worten von amator_antiquitatis schließe ich mich vollkommen an.
Wir werden sehr gerne Deinen Bericht weiterverfolgen, wenn Du wieder Ruhe für anderes gefunden hast. Schließlich sind wir alle noch ein Weilchen hier. ;)
Alles Gute!
 
Ich schließe mich auch meinen Vorschreibern an und warte gerne, bis es dir wieder besser geht, auf die Fortsetzung. Deine Art zu berichten hat mir gut gefallen. :nod:
 
Hallo liebe Romfreunde,
inzwischen ist unser Romurlaub schon sechs Monate her, aber trotzdem will ich dieses Reisetagebuch noch zu Ende bringen. Wie ich schon gesagt habe, ereignete sich ein plötzlicher Todesfall in der Familie, besser gesagt: Mein Vater, mit dem meine Mutter und ich Rom unsicher gemacht haben, ist nur zwei Wochen nach dem Urlaub gestorben. Darum ist dieses Reisetagebuch mit schönen aber auch furchtbaren Erinnerungen verknüpft – schön, weil ich meinen Vater als abenteuerlustigen und lebensfrohen Menschen in Erinnerung behalten kann, mit dem ich diesen wunderschönen Urlaub verbringen durfte, andererseits sind es auch die letzten "größeren" Erinnerungen an ihn. Ich habe mich die ganze Zeit nicht mit Rom auseinandersetzen wollen, aber nun ist es an der Zeit. Also entschuldigt die lange Wartezeit.



11. Tag. Caracalla-Therme, Circus Maximus und Umgebung.

An diesem Tag hatten wir uns als Hauptziel die Caracalla-Therme gesetzt. Wir fuhren am späten Morgen von der Haltestelle Colosseo mit dem Bus an die Caracalla-Therme und staunten schon da über die Höhe des Bauwerks. Die Eintrittskarten kosteten jeweils 6 Euro, die insgesamt sieben Tage für die Therme, für das Grabmal der Cecilia Metella und die die Villa der Quintilier gültig waren.
In den Ruinen der Therme konnte man zahlreiche Mosaike betrachten, aber am meisten beeindruckte mich die Höhe.
Danach ging es mit dem Bus zurück an die Haltestelle Cerchi- Bocca Della Verita'. Dort begutachteten wir erst einmal den kläglichen Rest, der vom Circus Maximus übrig geblieben ist – wir entschieden uns gegen unser Vorhaben, einmal den Platz zu umrunden, einfach weil das Verhältnis zwischen Sehenswürdigkeit und Sonnenstich nicht passte.
Dann besuchten wir die Kirche Santa Maria in Cosmedin, die uns mit ihren Malereien in den Bann zog. Wir besuchten gegen eine kleine Spende den „Gewölbekeller“, der aber weniger spektakulär war. Der Angestellte, der den Zugang „bewachte“, war aber ein sehr lustiger und netter Typ.
Bei der Santa Maria in Cosmedin befindet sich auch der Bocca della Verità (dt. Mund der Wahrheit). Wer seine Hand in den Mund legt und nicht die Wahrheit sagt, verliert sie – leider konnten wir das nicht testen, da der Ansturm überdimensional war und wir uns nicht wegen diesem „Mondgesicht“ so lange anstellen wollten.
Auf der anderen Straßenseite befinden sich der Tempel des Portunus, der Tempel des Hercules Victor und der Fontana di Bocca della Verità, auch da reichte ein kurzer Blick und es ging weiter.
Auch der Janusbogen hatte einen kurzen Stopp und ein Foto verdient.
Dann ging es aufwärts am Tiber entlang, wo wir auch die Tiberinsel in Augenschein nahmen. Wir überquerten sie auch, begutachteten den Ponte Rotto (Bild 1), und die zwei Tiberbrücken Ponte Cestio und Ponte Fabricio. Auf der Tiberinsel gab es auch ein Basilikumeis, das aber nur meine Eltern probierten.
Raus kamen wir dann am Portikus der Octavia, der aber leider in Metall gehüllt war. Nur ein paar Hinweistafeln gaben Aufschluss darüber, wie das Bauwerk wohl ohne die Gerüste aussah.
Dann liefen wir einmal komplett um das Marcellus-Theater, von dem die ursprüngliche Form und teils die Fassade noch intakt sind. Gegenüber liegen auch die Überreste des Tempels des Apollo Sosianus.
Wir fuhren daraufhin mit dem Bus den Tiber aufwärts und wollten noch zur Santa Maria di Monserrato, da sich dort die Gebeine des Papsts Alexander VI. befinden. Doch leider war diese zu, mit einem Verweis auf den Sommerurlaub. Sofern wir das Schild richtig verstanden, gehört die Kirche Spanien (Alexander VI. war Spanier).
Wir liefen daraufhin zum Piazza Farnese, wo wir zwei riesige Badewannen begutachten konnten.
Auf dem Campo de‘ Fiori stand eine Statue von dem Giordano Bruno.
Wir liefen dann durch die Gassen und fanden einen kleinen, netten Laden mit allerlei Gebäck, wo wir uns für einen saftigen Preis von ca. 16 Euro mit 750g eindeckten. Aber es hatte sich gelohnt, es war wirklich köstlich. Wir fuhren dann von der Haltestelle Corso Vittorio Emanuele- Chiesa Nuova (sofern ich das noch richtig weiß) zurück ans Victor-Emanuels-Denkmal und besuchten dort die Basilica di San Marco Evangelista al Campidoglio (San Marco), da sich dort die Grabplatte der Vanozza de’ Cattanei, der Freundin von Alexander VI., befindet.
Damit hatten wir unseren Tagestrip beendet, kauften noch einmal ein und machten uns einen schönen Abend auf unserer Terrasse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tut mir Leid, das zu hören. Ich kann mir vorstellen, dass es dir schwergefallen ist den Bericht noch zu vollenden. Dass du es trotzdem getan hast, ist aller Ehren Wert. Wir hätten auch Verständnis gehabt, wenn du es nicht getan hättest, aber das weißt du ja sicher. Jedenfalls danke ich für die Eindrücke dieses Tages, die du mit uns geteilt hast. Und ich hoffe inständig, dass der Tag kommt, an dem du dich wieder gerne mit Rom beschäftigst und die schönen Erinnerungen überwiegen. Alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit!
 
Das tut mir leid :(

Ich finde es ganz lieb von dir, dass du nun doch weiter schreibst und folge dir gerne weiter auf deinen Wegen durch Rom.
 
Liebes Artemislein,
du hast meine ganze Hochachtung dafür, dass du unter solch schmerzlichen Erinnerungen den Bericht jetzt noch komplettiert hast, und das auch noch mit feinem Humor gewürzt.
Vielen Dank dafür und alles, alles Gute!
 
Dem schließe ich mich von ganzem Herzen an. :nod:
Ein sehr schöner und besonderer Bericht unter diesen Voraussetzungen, vielen Dank dafür!

Liebe Grüße

Angela
 
Tut mir Leid, das zu hören. Ich kann mir vorstellen, dass es dir schwergefallen ist den Bericht noch zu vollenden. Dass du es trotzdem getan hast, ist aller Ehren Wert. Wir hätten auch Verständnis gehabt, wenn du es nicht getan hättest, aber das weißt du ja sicher. Jedenfalls danke ich für die Eindrücke dieses Tages, die du mit uns geteilt hast. Und ich hoffe inständig, dass der Tag kommt, an dem du dich wieder gerne mit Rom beschäftigst und die schönen Erinnerungen überwiegen. Alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit!

Ich danke dir für diese netten Worte.
Ich sehe mich irgendwie in der Pflicht, diesen Bericht zu beenden, denn das hätte mein Vater sicher gewollt (er wusste, dass ich daran schreibe und fand es toll). Ich denke, sich damit auseinanderzusetzen ergibt mehr Sinn, als es zu verdrängen (da ist aber auch jeder Mensch anders) – schließlich war es ein wahnsinnig schöner Urlaub.

Das tut mir leid :(
Ich finde es ganz lieb von dir, dass du nun doch weiter schreibst und folge dir gerne weiter auf deinen Wegen durch Rom.

Danke auch dir für dein Mitgefühl. Und es freut mich, dass ihr alle weiter lest. 

Liebes Artemislein,
du hast meine ganze Hochachtung dafür, dass du unter solch schmerzlichen Erinnerungen den Bericht jetzt noch komplettiert hast, und das auch noch mit feinem Humor gewürzt.
Vielen Dank dafür und alles, alles Gute!

Danke auch dir. Aber noch ist er nicht fertig, es fehlen noch 3 Tage, die aber bald kommen. Ist jetzt ein bisschen mehr Arbeit, da ich mich nicht mehr genau an alles erinnern kann und ich daher auf Google Maps meine Erinnerungen auffrischen muss.

Dem schließe ich mich von ganzem Herzen an. :nod:
Ein sehr schöner und besonderer Bericht unter diesen Voraussetzungen, vielen Dank dafür!
Liebe Grüße
Angela

Vielen Dank. Aber wie gesagt, es fehlen noch ein paar Tage, er ist also noch nicht ganz fertig. ;)

Also noch einmal Danke für Eure lieben Worte und dass ihr weiter lest.
Und die drei letzten Tage stelle ich sobald ich alles zusammen habe, online. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich danke dir für diese netten Worte.
Ich sehe mich irgendwie in der Pflicht, diesen Bericht zu beenden, denn das hätte mein Vater sicher gewollt (er wusste, dass ich daran schreibe und fand es toll). Ich denke, sich damit auseinanderzusetzen ergibt mehr Sinn, als es zu verdrängen (da ist aber auch jeder Mensch anders) – schließlich war es ein wahnsinnig schöner Urlaub.
Nun, das ist natürlich etwas anderes. Uns gegenüber gibt es sicher keine Pflicht, wenngleich wir uns natürlich sehr über deine Eindrücke freuen. Und wenn es dir gleichzeitig beim Verarbeiten hilft, umso besser :nod:
 
Hallo liebe Romfans,

mein letzter Beitrag ist schon wieder vier Monate her und ich wollte den Reisebericht ja noch zu Ende stellen. Leider hat mich das Semester total vereinnahmt, aber jetzt sind Semesterferien und ich habe es gestern geschafft, alles vorzubereiten, um heute alle fehlenden Tage hochzuladen.

Viel Spaß!


12. Tag. Via Appia Antica.
Heute sollte der Traum meiner Mutter endlich in Erfüllung gehen: Die Via Appia Antica besuchen. Wir fuhren am späten Vormittag mit dem Bus zum Porta San Sebastiano, hinter dem direkt der halb verfallene Drususbogen zu finden ist.

Wir besuchten das „Museo della Mura“, also das Stadtmauermuseum. Wir haben damals nichts bezahlt, es war kostenlos. Das Museum war kein Highlight und viel Außergewöhnliches zu sehen gab es darin auch nicht, bis auf ein paar Infotafeln, Mosaike und Amphoren.

Aber es lohnte sich trotzdem, denn man konnte die Mauer entlang laufen und auch auf das eine Dach des Turmes über eine enge Treppe klettern, von wo aus man eine tolle Aussicht hatte.

Weiter ging es dann mit dem Bus zur Basilica di San Sebastiano fuori le mura. Soweit ich richtig in Erinnerung hatte, gibt es dort relativ direkt eine Bushaltestelle. Die Via Appia ist sowieso gut mit dem Bus erreichbar.

Wir besuchten auch die Katakomben von San Sebastiano. Bilder machen war nicht erlaubt, Eintrittspreis war durchschnittlich, wie viel weiß ich leider nicht mehr (steht nicht auf dem Ticket). Führung war wie so oft auf Englisch und ich war wieder Dolmetscherin für meine Mutter.
Von San Sebastiano ging es dann zu Fuß weiter. Interessanterweise standen gerade an dieser Basilika viele Privatpersonen, die ihre Dienste als Taxifahrer anboten. Jedenfalls gehe ich von Privatpersonen aus, denn es waren keine offiziellen Taxi-Autos.
Wir liefen an allerlei Bauwerken, darunter auch der Circo di Massenzio, vorbei.

Schlussendlich erreichten wir die Tomba di Cecilia Matella. Eintritt zahlten wir keinen, denn wir hatten ja noch die Kombikarte aus den Caracallathermen. Drinnen konnte man, wie immer, Mosaiken und Steine bestaunen. Ehrlich gesagt, waren wir zu dem Zeitpunkt schon gesättigt von solchen Sachen und waren wohl nicht so begeistert, wie wir es als Römerfans sein sollten.

Der nächste Brunnen war dann auch bald in Sicht und wir erfrischten uns ein paar Minuten, ehe es dann weiter ging. Wir liefen und liefen und liefen…

Irgendwann war die Enttäuschung groß. Nichts Großartiges zu sehen, und der war immer wieder neu gepflastert und nicht im klassischen Römerstyle (siehe Bilder). Gerade darüber beschwerte sich meine Mutter. Mein Vater hatte genug von dem Marsch und wir entschlossen uns, Kehrt zu machen, eine Bushaltestelle zu suchen und heimzufahren.
 
Wie versprochen auch schon der nächste Tag...

13. Tag. Noch einmal Via Appia Antica.
Meine Mutter hatte den Romurlaub durch exzessives googeln geplant - und hatte entdeckt, dass die Via Appia Antica einen Streckenabschnitt mit vielen Gräbern besitzt. Und genau dahin wollte sie noch. Also planten wir, einen kurzen Abstecher zu einem anderen Streckenabschnitt zu machen, die Villa der Quintilier zu besuchen und dann noch ins antike Ostia zu fahren. Voller Tatendrang waren meine Mutter und ich – mein Vater saß da, mit müden Augen und schmerzenden Füßen und meinte: „Nächstes Mal gehen wir nach Ostia. Nächstes Mal.“...

Also ging es mit dem Bus nach Außerhalb. Im Ortsteil Capanelle stiegen wir aus. Dummerweise in irgendeiner Seitengasse. Und hier begann ein Trip, den ich nicht so schnell vergessen werde: Es war heiß, drückend und wir waren nach knapp zwei Wochen am Ende unserer Kräfte. Dennoch liefen wir los, raus aus dem Wohngebiet. Die Via Erode Attico war ein Graus. Am Ende fehlte sogar ein Gehweg, wir liefen an der gut befahrenen Straße entlang, bis wir die Via Appia Antica erreichten – und mit ihr einen heiß ersehnten Brunnen.
Ab da an ging es weg von Rom die Via Appia Antica entlang. Wir erreichten die Villa der Quintilier mit Müh und Not. Ein Blick auf die Ruine reichte meinem Vater. Demokratisch wurde darüber abgestimmt, ob wir hinein sollten – ich wurde leider überstimmt und es ging wieder die Via Appia Antica zurück. Wir überquerten die zuvor besagte Straße, die die Via Appia Antica kreuzt und liefen wieder gen Rom. Der Weg war gesäumt von Gräbern und Pinien.

Ein kurzer Blick galt auch den auf den Weg befindlichen Steinen des Sulla Strada - Capo di Bove, das keinen Eintritt kostet.

Dann gingen wir nachhause, verbrachten den Tag damit, ein wenig Zuhause zu entspannen und abends gingen wir dann vor die Tür und sahen uns das beleuchtete Rom an.
 
Nun noch der vorletzte Tag...

14. Tag. Cestius- Pyramide, San Paolo, Domitillakatakomben.
An diesem Tag waren nur noch wenige Sehenswürdigkeiten dran. Mit der Metro B ging es diesmal zur Cestius- Pyramide und die dahinter befindliche Porta San Paolo.
Mit dem Bus erreichten wir dann auch irgendwie (nachdem wir falsch ausgestiegen und lange gelaufen waren) die Katakomben der Domitilla. Interessanterweise sind diese das größte Katakombensystem Roms – natürlich bekommt man nur einen kleinen Ausschnitt gezeigt. Preis für die Führung weiß ich nicht mehr, um die 7 Euro habe ich in Erinnerung. Schöne Malereien gibt es darin auch zu sehen. Ich empfehle sie weiter!

Danach ging es wieder zurück mit dem Bus und mit der Metro B wieder nachhause, denn am nächsten Tag stand ja schon unsere Abreise bevor und wir mussten noch packen.
 
...und der letzte Tag.

15. Tag. Heimreise.
Mit zwei weinenden Augen ging es dann per Privattaxi von unserer Vermieterin zum Flughafen.
Wir saßen schon im Flugzeug, aber mit Verspätung, denn eine Rollstuhlfahrerin musste über eine Hebebühne eingeladen werden – leider ging diese Hebebühne jedoch kaputt. Die Stewardessen und die Piloten waren verwirrt und wussten selbst nicht mehr, was zu tun – denn kein Techniker weit und breit, der dem Problem mächtig war. Wir saßen also da, warteten bis ein paar Techniker das Flugzeug betraten, rumredeten, machten… Der Pilot machte schon eine Durchsage, dass es wohl noch dauern könnte und sie niemanden finden, der die Hebebühne wieder in Bewegung setzen kann. Als das Problem gelöst war, standen wir weiterhin da, alle schon ungeduldig. Der Pilot entschuldigte sich nochmals und meinte: „Wir haben noch keine Starterlaubnis vom Tower. Das sind eben die italienischen Behörden.“ Schmunzeln im Flieger. Irgendwann durften wir dann aber abheben.

In Deutschland angekommen, erwartete mich eine Überraschung: Mein Kofferschloss war einfach aufgebrochen und mein Koffer war wohl durchsucht worden – alles war durcheinander gewühlt, aber es fehlte zum Glück nichts. Ich ärgerte mich aber über mein Schloss, denn das war am Koffer montiert und nun vollkommen hinüber (das Plastik war gebrochen worden). Ich weiß nicht, ob es die italienischen Behörden oder die Deutschen waren, aber ich fand einen BH in meinem Koffer, der mir definitiv nicht gehörte (außer BHs schrumpfen im Frachtraum). Ich war verärgert, aber was will man machen.
Insgesamt haben wir um die 6000 Bilder gemacht. Meine Mutter und ich haben uns fest vorgenommen, wieder nach Rom zurückzukehren, Ostia zu besuchen und dort eine Kerze für Papa aufzustellen – denn eigentlich wollte er da noch auf jeden Fall hin und so wäre er wenigstens in Gedanken mal dort gewesen. Außerdem bietet Rom noch viel mehr, was wir bei unserer zweiwöchigen Reise gar nicht ansehen konnten (weg von allen standardmäßigen Sehenswürdigkeiten)… Rom ist eine schöne Stadt und immer eine Reise wert!


Im Gedenken an
Papa (*1961 † 2015)
 
Zurück
Oben