Pizza Pizza

nummis durensis

Censor
Stammrömer
Der (lange) Weg zur Pizza

Vorab: Wir werden hier niemals eine Pizza wie in Italien hinbekommen, und das liegt einzig an der Tatsache, dass der Holzofen fehlt, in dem die Köstlichkeit einige Minuten bei bis zu 500 Grad schmarrt. Also begnügen wir uns mit der Tatsache, dass wir es mit unseren bescheidenen Mittelchen (fast) so gut hinbekommen.


Der Teig: Blödsinnig, den selbst zu machen. Hefeteig ist tatsächlich Hefeteig, und den von „Knack&Back“ finde ich eine Spur besser als andere. Nicht blödsinnig ist, den auszurollen, und zwar so, das vom Rest noch eine weitere Portion für ein Backblech übrig bleibt... also so dünn wie möglich!


Dann ein wenig Tomate. Dem Teig liegt ja schon ein Glas bei; die Verbrauchsmenge für ein Blech liegt hier bei gut der Hälfte. Ich nehme lieber eigengemachten Sugo, aber so wichtig ist das nicht. Hauptsache, nicht viel, denn sonst weicht es den Boden auf.


Dann bewerfen wir mal den Boden mit allerlei Leckerei –Hauptsache nicht zu viel. Ein paar Kleckse Mozarella natürlich. Ich liebe hauchdünn gehobelte Champignons , hart gekochte Eier in Achtel, Knoblauch und ein bisschen Trüffel (denn nobel geht die Welt zugrunde). Bitte einen rohen Schinken wie San Daniele nicht mitbacken, sondern nach dem Backen auf der Scheibe verteilen; ebenso natürlich Rucola.



Ofen auf 250 Grad Ober/Unterhitze vorheizen. Backzeit ca. 10 Minuten.


Grüße
Rainer


 
Ich bediene mich auch dieser von Dir vorgeschlagenen Methode der Pizza-Zubereitung. Jedenfalls schmeckt eine solche Pizza viel besser als eine aus der Tiefkühltruhe, die ich schon lange nicht mehr kaufe.
 
Vorab: Wir werden hier niemals eine Pizza wie in Italien hinbekommen, und das liegt einzig an der Tatsache, dass der Holzofen fehlt, in dem die Köstlichkeit einige Minuten bei bis zu 500 Grad schmarrt.


Für die heimische Küche gilt das eindeutig, für Restaurants inzwischen nicht mehr. Denn die Pizza Napoletana ist einer der Foodtrends in Deutschland. In verschiedenen Städten haben in den letzten zwei Jahren Pizzerien aufgemacht, die extra aus Neapel Öfen importiert haben. In 60 bis 120 Sekunden garen die Pizzen dort durch. Der Teig ruht vorher mindestens 24 Stunden. Begonnen hat das Ganze mit dem 485 Grad in Köln, das inzwischen auch einen Ableger in Düsseldorf hat. Für ein paar mehr Infos siehe diesen Welt-Artikel. In Frankfurt/M. gibt es die Pizzeria Montana und in Hamburg u.a. Pizza Puro und Il Forno. Siehe dazu folgenden kurzen Falstaff-Artikeli.

Pizza Puro
ist inzwischen zu einer meiner Lieblingsanlaufstellen geworden, obwohl ich eigentlich gar nicht so ein Pizza-Fan bin. Der Teig ist unglaublich bekömmlich und köstlich - wie bestes Brot. Ich bin lange satt und die Pizza liegt mir nicht wie sonst schwer im Magen, sondern ich fühle mich danach so leicht wie nach dem Genuss einer japanischen oder vietnamesischen Nudelsuppe. Um euch das Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen, anbei eine Pizza Radicchio, die außerdem noch mit mit geräuchertem Mozzarella, Ziegenfrischkäse und roten Zwiebeln belegt ist. Die Tomatensauce wird aus San Marzano Tomaten gemacht.


 
Bruno, da hast du sicher recht. Auch hierzulande wird man eine erstklassige Pizza hinbekommen. Das Übel ist - wie ich aus Insiderkreisen weiss - dass die meisten Italiener ihre authentischen Öfen leider nicht betreiben dürfen, weil die Stadt bzw. Gemeinde nicht "mitspielt". Von daher sind deine von dir angesprochenen Restaurants leider die Ausnahme und nicht die Regel.

Es geht aber hier auch nur darum, im Hausgebrauch eine wenigstens ähnlich gut schmeckende Pizza hinzukriegen. Ich habe in der Vergangenheit verschiedenes ausprobiert... spezielle Pizzableche mit Lochung und auch den Schamottstein im Ofen. Alles Humbug.

Grüsse
Rainer
 
Es geht aber hier auch nur darum, im Hausgebrauch eine wenigstens ähnlich gut schmeckende Pizza hinzukriegen. Ich habe in der Vergangenheit verschiedenes ausprobiert... spezielle Pizzableche mit Lochung und auch den Schamottstein im Ofen. Alles Humbug.

Das hatte ich so auch verstanden. Ohne die Absicht hättest du nicht die liebevolle Anleitung geschrieben.


Dann bewerfen wir mal den Boden mit allerlei Leckerei –Hauptsache nicht zu viel.

Dem schließe ich mich an. Sowohl bei hausgemacht als auch in der Pizzeria. Einer der Fälle, in denen gilt: Manchmal ist weniger mehr.


Das Übel ist - wie ich aus Insiderkreisen weiss - dass die meisten Italiener ihre authentischen Öfen leider nicht betreiben dürfen, weil die Stadt bzw. Gemeinde nicht "mitspielt". Von daher sind deine von dir angesprochenen Restaurants leider die Ausnahme und nicht die Regel.

Insiderkenntnisse besitze ich nicht. Als Laie kann ich mir nur vorstellen, dass ein Ofen, der mehr als 400 Grad auf die Piste bringt, besonderer brandschutzrechtlicher Vorkehrungen bedarf. Ergänzt um vermutlich recht hohe Investitionsvolumen und längerfristige Lieferzeiten für Öfen der berühmten und gut ausgebuchten Ofen-Hersteller. Insofern wird da einiges zusammenkommen: Eine für das Anliegen prinzipiell offene Verwaltung, ein passendes Restaurantobjekt plus entsprechende ökonomische Ressourcen der Betreiber. Die Zahl der Läden mit aus Italien importierten Öfen scheint deutlich zuzunehmen. Eine Liste mit Pizzerien die Pizza Napoetana in Deutschland produzieren findet sich auf der Website Foodszene:

foodszene.de schrieb:
Letzte Aktualisierung: 31.10.2016
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von Fabio Spennato – 05.10.2015

Das sind immerhin mehr als 20 Läden. Einige davon auch in mittelgroßen Städten. Tendenz zunehmend.
 
20 Läden für die ganze Republik - das entlockt mir gerade ein müdes A....runzeln, die gibt's ja nun in Rom in einer einzigen Strasse. :lol:

Pardon, du weisst, wie ich das meine ;)

Mein langjähriger Lieblingsitaliener (Kalabrese) hatte lange Jahre eine kleine Pizzeria hier im Ort und hat vergeblich für einen authentischen Ofen gekämpft. Von ihm weiss ich, dass es vielen anderen auch so ergangen ist. Mag sein, dass man in den grossen Städten offener ist.

Jedenfalls hat mich dein posting aber auch inspiriert... Ziegenkäse, Radicchio, rote Zwiebeln. Da werde ich am WE mal was basteln. Ich habe mir noch Birnen dazu überlegt... ein bisschen Pancetta und das ganze mit Kastanienhonig überträufelt. Ja, ich glaube, das passt. 8)

Schlemmergrüsse
Rainer
 
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